Bachtelen - Bieler Tagblatt

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125 Jahre BACHTELEN
JUBILAUM BACHTELEN
201 6
Festakt 26. September 2016
Geschichtlicher Rückblick, Dr. Kar! Diethelm, Gesamtleiter Bachtelen
Sehr geehrter Herr Regierungsrat Remo Ankli,
sehr geehrter Herr Stadtpräsident Frangois Scheidegger,
geehrter Andreas Kummer, Präsident des Vereins Kinderheim Bachtelen,
verehrte Damen und Herren
ln der Schwesternchronik der St. Josephsanstalt bzw. des späteren Kinderheims Bachtelen
lesen wir über den Beginn, die Gründung unserer lnstitution, folgendes:
,,Es war im Jahre des Heiles 1891, wo die Eidgenossenschaft das 600jährige Jubeljahr ihrer
Gründung feierte, lebte und wirkte in der Pfarrei Gretzenbach, Kanton Solothurn ein eifriger
Seelenhirte, Hochwürden Herr Pfarrer Otto Widmer; er sah das stets steigende Bedürfnis,
den armen Kranken zu Hilfe zu kommen, noch mehr aber, verwahrlosten, armen Kindern, die
gute Eltern entbehrten und der Gefahr ausgesetzt waren, leiblich und geistig zu Grunde
gehen, eine bessere Erziehung angedeihen zu lassen". Um dieses Ziel erreichen zu können,
gründete Otto Widmer am 14. Dezember 1891, also vor 125 Jahren, den Verein St. JosephAnstalt Däniken-Rickenbach. Und der Nachfolgerverein ,,Verein Kinderheim Bachtelen" bildet
bis heute die Trägerschaft unserer Institution, und so sind auch Präsident und Vorstand des
Vereins hier heute unter uns gleichermassen als Gastgeber wie auch als Gäste herzlich
willkommen.
Nach seiner Gründung richtet der Verein unter der Leitung von Otto Widmer in Däniken eine
Hauskrankenpflegestation ein und kurz darauf eine erste Erziehungsanstalt für arme und
verwahrloste Kinder, der später in Däniken auch eine eigene Heimschule angegliedert
wurde. Wenn auch heute unsere lnstitution nicht nur,,Kindern aller Konfessionen offen
steht", wie es Otto Widmer in seinem allerersten Jahresbericht schreibt, sondern heute
Kinder, Jugendliche und jungen Ennrachsene verschiedenster Religionen, Nationen und
Kulturen aufnimmt, und die offizielle Kirche weder die Trägerschaft innehat noch bei der
Finanzierung unserer Angebote beteiligt ist, besteht doch bis heute eine besondere
Verbindung zu den Landeskirchen, wie es sich in einer besonderen Vereinbarung und
Kooperation in Bezug auf die religiöse Begleitung wiederspiegelt. lnsofern freut es mich,
heute als Gäste auch Vertreterinnen und Vertreter aus dem bischöflichem Ordinariat, der
SIKO, Solothurnische lnterkonfessionelle Konferenz, sowie Vertretende der Synoden und
von Kirchgemeinden, begrüssen zu dürfen.
Den Start seiner sozialen Tätigkeiten konnte Pfarrer Otto Widmer vor 125 Jahren nur
realisieren, weil es ihm gelang, Schwestern vom Heiligen Kreuz in lngenbohlfür die Mitarbeit
zu gewinnen. Und mit den ersten beiden Schwestern, die in Däniken ihre Aufgabe
übernahmen, prägten Schwestern aus lngenbohl unsere Geschichte über Jahrzehnte bis zu
ihrem Rückzug im Jahre 2007 wesentlich, über einige Zeiten hinweg praktisch alleine, und
es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, das Bachtelen wäre nicht das, was wir heute sind,
ohne die Mitarbeit der Schwestern aus lngenbohl, nein, das Bachtelen als soziale
Einrichtung gäbe es gar nicht ohne die Schwestern aus lngenbohl. Und deshalb ist es auch
sehr schön, dass wir heute an diesem Anlass auch eine Vertretung aus dem Kloster
lngenbohl begrüssen dürfen - seien sie, Schwester, herzlich willkommen. Auch heute noch
sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unser wichtigstes Gut, um unsern Auftrag ausführen
zu können, und so weilen auch heute aktuelle und ehemalige Mitarbeitende aus unseren
verschiedensten lnstitutionen hier unter uns und sind ebenso hezlich willkommen.
Karl Diethelm, 26.09.2016
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Zurückzu Otto Widmer: Als eigentlicher Pionier und Mann der Tat beliess er es aber nicht
einfach beim Aufbau der Krankenpflegestation und eines Heimes in Däniken bzw.
Rickenbach - nein, er gründete in der Folge innerhalb weniger Jahre eine Reihe weiterer
Krankenpflegestationen und Kleinheime in Rickenbach, Olten, Balsthal, Nunningen,
Dornach, Hägendorf und Wangen bei Olten. Und wenn auch heute unser Mutterhaus hier in
Grenchen steht und das Bachtelen vor allem als lnstitution aus Grenchen wahrgenommen
wird, gibt es bis heute spezielle Verbindungen zu diesen Gründergemeinden, dies zeigt sich
z.B. in Besuchen von Vereinen aus diesen Gemeinden, im speziellen Spendenaufkommen
aus diesen Gemeinden, oder auch beispielsweise im besonderen Engagement der
Gründergemeinde Däniken anlässlich unseres Jubiläums, und deshalb freut es mich sehr,
auch Vertreterinnen und Vertreter aus diesen Gründergemeinden hier begrüssen zu dürfen.
1916, also vor 100 Jahren, kaufte der Verein unter der Leitung von Otto Widmer das
leerstehende Bachtelenbad hier in Grenchen und vereinte in der Folge die verschiedenen
Kleinheime an diesem für die Stadt Grenchen historisch wichtigen Ort. Damit startete unsere
Geschichte in Grenchen und wir wurden als lnstitution ein wichtiger Teil der Geschichte
dieser Stadt. Die Verbundenheit mit der Stadt Grenchen zeigt sich u.a. darin, dass wir immer
wieder Schnupper- und Lehrstellen für unsere Schülerinnen und Schüler bei der Grenchner
lndustrie und dem Grenchner Gewerbe finden, aber auch darin, dass die Grenchner
Bevölkerung bis jetzt an unseren diversen Jubiläumsveranstaltungen sehr rege
teilgenommen hat, dass dieses Jubiläum Teil der öffentlichen Diskussion ist und dann
natürlich vor allem auch, dass sowohl die Stadt Grenchen, wie auch die Bürgergemeinde
Grenchen unser Jubiläum mit einer ansehnlichen Summe auch finanziell unterstützen. Aus
diesen Gründen freut es mich auch sehr, dass wir sowohlden Stadtpräsidenten wie auch
verschiedene Vertreter und Vertreterinnen aus Verwaltung und Politik aus Grenchen
begrüssen dürfen beim heutigen Anlass, wie auch Vertreter der Bürgergemeinde Grenchen.
Otto Widmer, getrieben vom Drang soziale Missstände nicht nur anzuprangern, sondern sie
zu verändern, schuf in wenigen Jahren ein enorm grosses soziales Werk, immer mehr zeigte
sich aber auch, dass er von den Angestellten, insbesondere den Schwestern aus dem
Kloster lngenbohl sehr viel, manchmal wohl zu viel verlangte, und sie teilweise überforderte.
Zudem wurde es immer schwieriger das notwendige Geld zu beschaffen, da sich die
öffentliche Hand noch kaum an der Finanzierung dieses Hilfswerkes engagierte. So kam es,
dass Otto Widmer 1928 sein Amt als Heimleiter auf Geheiss des Bischofs niederlegte. AId
Nachfolger amtete, nach einer kurzen Zwischenepisode mit Pfarrer Eruin Stampfli, Eugen
Schibler, der ehemalige Bibliothekar des Bischofs. Speziell auch auf Anraten und Druck der
Schwesterngemeinschaft hin setzte er eine Reihe struktureller Anpassungen um,
insbesondere wurden die älteren Jugendlichen, welche die Schwestern in ihren grossen
Gruppen überforderten, umplatziert, und die Säuglingsabteilung ausgebaut. Speziell
aufgrund eines vom Regierungsrat in Auftrag gegebenen Gutachtens nach Klagen aus der
Bevölkerung, konnten erste kleine Beiträge von Kanton und Gemeinde enrvirkt werden, da
dieses Gutachten feststellte, dass vor allem die Ernährung und der Zustand der Räume nicht
den notwendigen Anforderungen zur Betreuung von Kinder entsprechen.
Nach dem plötzlichen Tod von Eugen Schibler übernahm 1953 Giuseppe Crivellidie Leitung
des Heimes. Mit Giuseppe Crivelli ging die Leitung des Bachtelen.an ein Mitglied aus einer
bekannten Grenchner Bauunternehmer-Familie Und die spezielle Verbindung unserer
lnstitution mit der Familie Crivelli blieb über die Leitung von Giuseppe Crivelli bis heute
bestehen, indem sich Familienmitglieder in Vorstand, Leitendem Ausschuss, Präsidium und
verschiedenen Kommissionen engagierten und engagieren, und so können wir auch zum
heutigen Anlass Mitglieder aus der Familie Crivelli hier herzlich begrüssen. Nicht
überraschend ist denn auch, dass unter der Leitung von Giuseppe Crivelli eine Reihe von
baulichen Massnahmen realisiert werden konnten. Mit grossem Engagement betätigte er
sich in schweizerischen Verbänden und versuchte das Bachtelen in die schweizerische
Heimlandschaft zu integrieren. lnsbesondere im heutigen Fachverband lntegras, der noch
als Hilfsverband für Schwererziehbare von Otto Widmer mitbegründet wurde, engagierte sich
Giuseppe Crivelli und auch seine Nachfolger bis heute, und so dürfen wir heute mit Freude
auch Vertreterinnen und Vertreter dieses Verbandes bei uns begrüssen.
Karl Diethelm, 26.09.2016
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Giuseppe Crivelli konnte auch erreichen, dass die lnvalidenversicherung begann, sich bei
der Finanzierung mit zu beteiligen, und dass der Kanton zumindest an die Besoldung der
Heimlehrer einen Su bventionsbetrag leistete.
Nach einer schweren Erkrankung von Giuseppe Crivelli übernahm schliesslich 1968 Anton
Meinrad Meier die Leitung des Bachtelen. Und es freut mich ausserordentlich, heute Anton
Meier als Gast unter uns begrüssen zu dürfen. Mit ihm begann eine sehr zentrale neue
Phase in der Entwicklung unserer lnstitution, den Weg hin zu einer anerkannten und auch
weit herum bekannten heilpädagogischen Einrichtung. Sehr schnell nach Amtsantritt zeigte
sich Anton Meier, dass die Zeiten sich gewandelt hatten und damit auch die Bedürfnisse, die
an ein Heim gestellt wurden. Das machte die massive Kampagne, die ab 1968 gegen die als
Schande bezeichneten Heime in der ganzen Schweiz geführt wurde, nur zu deutlich. Das
Sozialwesen veränderte sich rapide. So wurde etwa verpönt, Kleinkinder in ein Heim zu
stecken, damit die Eltern einer Arbeit nachgehen konnten. Und auch die baulichen
Einrichtungen im Bachtelen entsprachen nicht mehr dem allgemeinen gesellschaftlichen
Standard. Die Gruppen, von 15 bis zu 30 Kinder, waren zu gross, um individuell auf jedes
Kind einzugehen. Für selbstbestimmte Tätigkeiten blieb wenig Raum, eigentliche geplante
erzieherische Prozesse waren nicht möglich, es galt vorwiegend Aufsicht zu halten. Es war
auch schwierig, Laien anzustellen. Sie schrebkten zurück, wenn sie die lnfrastruktur des
Heimes sahen, das mit staatlichen lnstitutionen nicht konkurrenzieren konnte. Für Anton
Meier war klar, dass die lnstitution nur eine Zukunft haben konnte, wenn ein fundamentaler
Umbau ermöglicht werden konnte. Er schickte die Schwestern in Ausbildungen. Die
Erziehung wurde individualisiert. ldentität, lntimität und lntegration bildeten neu die
Grundlage der pädagogischen Bemühungen. Die Zusammenarbeit mit den Eltern wurde
gefördert. Klare Zuweisungen von Kompetenzen wurden erarbeiten und mussten
schrittweise umgesetzt werden. Neben diesem fachlichen Umbau galt es aber auch die
notwendige Finanzierung zu sichern und schliesslich auch die baulichen Voraussetzungen
für eine angemessene Umsetzung der pädagogischen ldeen zu ermöglichen. Die
Mitfinanzierung der öffentlichen Hand für den Umbau von einem Sozialheim zu einem
spezialisierten Sonderschulheim war nicht einfach zu erreichen. Anton Meier wurde
geheissen, sich an die lV zu wenden, aber noch war die Verhaltensauffälligkeit als
bezugsberechtigte lV- Kategorie nicht festgelegt. Und zudem war es Anton Meier wichtig, die
aufgrund sozialer Kriterien platzierten Kinder und Kleinkinder nicht einfach von heute auf
morgen umzupla2ieren. Es gelang Anton Meier jedoch Schritt um Schritt den grossen
Umbau zu vollziehen. Durch Interventionen auf nationaler Ebene, auch in der Funktion al§
Präsident des Verbandes SVE, heute Integras, gelang es die Anerkennung der
Verhaltensauffälligkeit als lV-Kategorie zu erwirken und damit eine zentrale
Finanzierungsquelle zu erreichen. Es gelang aber auch im Kanton Solothurn durch die Arbeit
vieler Beteiligter das Jugendheimgesetz zu etablieren und dadurch auch auf dieser Ebene
Finanzierungsgrundlagen zu sichern. Die interne Schule wurde ausgebaut zu einer
heilpädagogischen Sonderschule für normalbegabte verhaltensauffällige Schülerinnen und
Schüler und auf Nachfrage des Kantons hin wurde auch die kantonale Sprachheilschule
integriert. Dabei durfte Anton Meier auf grosse Unterstützung und fachliche lnputs im neu
aufgebauten Kader zählen. Und einige dieser,,Mitkämpfer" in leitender Position dürfen wir
auch heute hezlich unter uns willkommen heissen. So wurden die Grundlagen für ein
Sonderschulzentrum, wie wir er es heute sind, gelegt. Wichtig für diese Entwicklung und die
lntegration unserer Schulen in das kantonale Schulwesen war auch der damalige
Sonderschulinspektor Armin Gugelmann, den wir ebenfalls herzlich bei uns willkommen
heissen. Anton Meier initiierte aber auch Ausbildungsgänge für die Erzieherinnen und
Erzieher, heute Sozialpädagogen, führte die koedukative Erziehung auf altersgemischten,
kleineren Gruppen ein und baute erste Therapieangebote auf. Zudem wurde die
Zusammenarbeit mit externen Fachstellen verstärkt, insbesondere mit dem
Schulpsychologischen Dienst und dem Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst - und
auch von diesen beiden Fachstellen dürfen wir hier Vertretungen bei uns herzlich
willkommen heissen. Schliesslich gelang es Anton Meier auch die lnfrastruktur für seine ldee
eines modernen heilpädagogisch ausgerichteten Schulheims zu realisieren.
Karl Diethelm, 26.09.2016
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Eine mehrjährige Planungs- und Bauphase, verbunden mit vielen fruchtbaren
Auseinandersetzungen mit dem Architekten Roland Wälchli, mündeten in den Neubauten mit
Schulhaus und den Wohnpavillons, die 1979 feierlich eingeweiht werden konnten. Die strikte
Orientierung der Architektur an der heilpädagogischen Aufgabe führte dazu, dass diese
sogenannten Neubauten auch heute noch, nach beinahe 40 Jahren, sich sehr bewähren für
die Erfüllung unseres Auftrages. Es begann damit aber auch eine wertvolle Zusammenarbeit
mit dem kantonalen Hochbauamt, und Mitglieder dieses Amtes engagierten sich bis in
unsere Zeit hinein in unserer internen Baukommission. Auch die Vertreter des kantonalen
Hochbauamtes dürfen wir heute bei uns willkommen heissen.
Nach der Pensionierung von Anton Meier durfte ich dann im Jahre 1995 ein bestens
geführtes, leistungsstarkes und modernes Sonderschulheim übernehmen. Aber wie für das
Bachtelen üblich, zeigten sich auch damals schon bald gesellschaftliche und fachliche
Veränderungen, auf die es zu reagieren galt. So musste nach der Abstimmung zur NFA und
dem damit zusammenhängenden Rückzug der lV aus der Finanzierung der Sonderschulen
neue Zusammenarbeitsformen mit dem Kanton Solothurn gefunden und aufgebaut werden,
wie es sich heute in sehr partnerschaftlich und auftragsbezogenen Leistungsvereinbarungen
ausdrückt. Und es ist denn auch sehr stimmig, dass heute der Vorsteher des Departementes
für Bildung und Kultur, Herr Regierungsrat Dr. Remo Ankli, zu uns sprach. Wir sind heute mit
unseren Angeboten Teil der Volksschule des Kantons Solothurn, der auch unser
Hauptfinanzierer ist. Es besteht eine sehr enge und gute Zusammenarbeit mit der
Verwaltung des Volksschulamtes, und es freut mich denn auch die entsprechenden
Vertreterinnen und Vertreter hier als Gäste unter uns zu wissen. Wir werden aber auch
generell als Solothurner lnstitution wahrgenommen und unterstützt, und so sind auch
verschiede Vertreter und Vertreterinnen der kantonalen Politik - aktuelle und ehemalig - als
Gäste hier hezlich willkommen.
Aus fachlicher Sicht wurden wir in den letzten Jahren zunehmend mit den berechtigten
Forderungen nach verstärkter lntegration der heilpädagogischen Massnahmen in die
Regelschule und grundsätzlich mit dem Ruf nach verstärkter lntervention nähe beim
Lebensmittelpunkt der Betreuten konfrontiert. Zunehmend ?lexibilisierten wir unser Angebot,
gingen mehr und direkter mit unseren Angeboten in die Regelschule und auch in die
Familien. Und wir lagerten unsere Angebote auch geografisch mehr und mehr weiter aus
dem Bachtelen -Täli hinaus. So bauten wir Tagesschulen mit Sonder- und Sozialpädagogik
in Solothurn und Dornach auf, installierten unsere Abteilung lntegrative Sonderschulische
Begleitung, bauten die Angebote im Übergang von Schule und Beruf mit Lehrlingsfoyers und
Ausbildungsplätzen weiter aus, und mit der Fusion mit dem Heilpädagogischen Dienst
Solothurn weiteten wir unsere Angebotspalette auch in den frühkindlichen Bereich aus, so
dass wir heute für Kinder und Jugendliche mit besonderem Bedarf und deren Familien
Angebote von 0 - 20125 Jahren aus einer Hand zur Verfügung stellen können. Wir haben
uns zu einem eigentlichen Fachzentrum für die Bereiche Verhalten und Sprache entwickelt,
und es ist unser Anliegen in enger Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachhochschulen
unser Knowhow stets weiterzuentwickeln, dieses aber auch der Regelschule und dem
Kanton zur Verfügung zu stellen. Auch wenn hier in Grenchen nach wie vor unser
Mutterhaus steht, sind wir heute beinahe wieder wie zu Beginn bei Otto Widmer an
verschiedenen Standorten tätig, und es freut mich sehr, hier auch Vertretungen aus diesen
Standortgemeinden, insbesondere der Stadt Solothurn und der Gemeinde Dornach,
willkommen heissen zu dürfen. Nach wie vor versuchen wir uns aber auch über unsere
Standorte hinaus fachlich zu vernetzen, und so ist es auch nur eine logische Folge, dass
auch die Mitglieder der Vereinigung Solothurner Sonderschulheime SOSCHKO heute als
Gäste unter uns weilen.
lch konnte im Rahmen meiner Ausführungen vielen Personen und Vereinigungen meinen tief
empfundenen Dank aussprechen. Und falls jemand oder eine Gruppe untergegangen sein
sollte, so bitte ich diese mir zu vezeihen, sie alle sind sehr herzlich bei uns willkommen.
Eine zentrale Gruppe fehlt aber noch bei meinen Ausführungen - nämlich die betreuten
Kinder und Jugendlichen und deren Familien. Und es ist keine Übertreibung wenn ich sage,
dass sie schlussendlich hauptverantwortlich dafür sind, wie wir uns in den letzten Jahren
Karl Diethelm, 26.09.2016
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entwickeln konnten. Sie haben mich und uns immer wieder herausgefordert, uns
gezwungen, nach neuen Lösungen und Wegen zu suchen, und ich bin übezeugt, dass
meine Vorgänger dies genauso beschreiben würden. Die Betreuten sind und waren die
eigentlichen Treiber für unsere stete Weiterentwicklung - und dafür bin nicht nur ich sehr
dankbar. ln dem eigens für unser Jubiläum geschriebenen Festspiel, das sie gerne am
Anschluss an diesen offiziellen Festakt besuchen können, sollen diese Kinder und
Jugendliche in vielfältiger Weise zu Worte kommen. Die Geschichte des Bachtelen liest sich
häufig so etwas wie die Schweizer Heimgeschichte der letzten 125 Jahre gebündelt und
betrachtet durch ein Brennglas - mit all diesen Facetten, mit alle den wunderbaren,
heilenden, aber auch mit all den schwierigen, belastenden und verletzenden Teilen, die mit
dieser Geschichte verbunden sind. Etwas davon, hoffen wir, mit unserem Festspiel aufleben
lassen zu können. Dass wir dieses Festspiel überhaupt realisieren konnten, verdanken wir
neben vielen Eigenleistungen unseren Mitarbeitenden, vor allem auch den vielen Sponsoren,
die wir ebenfalls herzlich unter uns begrüssen dürfen, wie auch die Mitglieder des OK
Jubiläum 2016.
Wir sind uns unserer Geschichte mit all ihrer Facetten bewusst, sind stolz auf unsere
lnstitution, sind uns aber auch der Verantwortung bewusst, die damit zusammenhängt. Und
wir wissen, dass sowohl in der Vergangenheit, wie auch in der Gegenwart, und ganz sicher
auch in der Zukunft, dies alles nur möglich wird, dank der Vernetzung mit verschiedensten
Menschen - und lhr Dasein heute zeugt von dieser Unterstützung und dafür, wie auch für
lhre Aufmerksamkeit, danke ich lhnen allen von Herzen. Vielen Dank lhnen allen.
Grenchen, September 201 6
K. Diethelm
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