Presseinformation Die rbb-Hörspielproduktion jetzt als Live-Hörspiel auf der Bühne: Hollywood on Air Verdacht – der Hitchcock-Klassiker 17. November 2015, 20.00 Uhr weitere Termine: 18. Januar, 29. Februar, 4. April und 6. Juni 2016 Eine Zeitreise in die „Golden Days of Radio“ der 1930er und 1940er, als US-Hollywoodstars live in den Hörspielversionen ihrer Filme auftraten, während ein Millionenpublikum an den Rundfunkempfängern saß und lauschte. Hollywood on Air knüpft an diese Tradition an: Vier Schauspieler, ein Musiker und ein erfinderischer Geräuschemacher verursachen das aufregendste Kopfkino mit Hitchcocks Psychothriller um eine um ihre Liebe betrogene Millionenerbin und einen mysteriösen Mord … Mit: Gerd Wameling, Chris Pichler Max Volkert Martens und Eva Weißenborn Musik: Mark Scheibe Geräuschemacher: Peter Sandmann Hörspielfassung und Regie: Regine Ahrem Romanvorlage: Francis Iles Weitere Informationen unter www.hollywood-on-air.de Karten-Telefon 030-883 15 82 oder [email protected] Karten inkl. aller Gebühren: VVK € 22,00 // Abendkasse € 19,00 Ermäßigte Karten: € 12,50 Pressestelle BAR JEDER VERNUNFT / TIPI AM KANZLERAMT Sabine Wenger (Leitung) – Tel. 030-390 665 65 – [email protected] Sandra Basenach – Tel. 030-390 665 66 – [email protected] www.bar-jeder-vernunft.de - www.tipi-am-kanzleramt.de Stand: 3. Februar 2016 Seite 1 / 5 And here comes Hollywood – Hörspiele in den Golden Days of Radio „Ladies and Gentlemen – and here comes Hollywood“, sagte der Ansager und begleitet von den Klängen eines 25-köpfigen Symphonieorchesters betraten die Stars die Bühne. Dies war nicht etwa der Auftakt einer Galaveranstaltung oder einer OscarVerleihung. Mit diesen Worten begannen jeden Montagabend die Aufführungen im Lux-Radio-Theatre, einem eigens zur Hörspielbühne umgebauten Theater am Hollywood Boulevard in Los Angeles, wo vor 1000 Zuschauern im Saal und gleichzeitig einem Millionenpublikum an den Rundfunkempfängern die neuesten Leinwandstoffe vorgestellt wurden. Am Montag, den 1. Juni 1936 fiel der Startschuss für ein Experiment, das sich zur erfolgreichsten Show der usamerikanischen Radiogeschichte entwickeln sollte. Das Konzept des Lux Radio Theatre – so genannt nach seinem Sponsor Lux Seifen – war so einfach wie erfolgreich: es präsentierte Hörspiele, die auf bekannten Filmstoffen basieren und zwar möglichst mit denselben Stars, die vorher schon auf der Leinwand zu sehen gewesen waren. Fester Bestandteil jeder Live-Hörspiel-Show waren neben den Schauspielern auch ein Geräuschemacher und ein 25-köpfiges Orchester, das zum Hörspiel die Originalfilmmusik intonierte. Am jenem 1. Juni 1936 steht The Legionaire and the Lady auf dem Programm – es ist die Radiofassung des Films Marocco und in den Hauptrollen sind Marlene Dietrich und Clark Gable zu hören. An die 50 Millionen Zuhörer sitzen von nun an jeden Montagabend an den Radiogeräten, um ihren Filmlieblingen zu lauschen. Und tatsächlich wird in den kommenden Jahren nahezu jeder Filmstar auch in den Hörspielversionen der eigenen Filme aufgetreten. Marlene Dietrich, Cary Grant, Humhrey Bogart, Ingrid Bergman, Clark Gable, James Stewart, Joseph Cotton, Bette Davis .... die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Denn eine billigere und bessere Eigenwerbung war kaum denkbar, zumal direkt in Anschluss an die Show die Gelegenheit genutzt wurde, auf den nächsten Film des jeweiligen Stars hinzuweisen. Das Lux Radio Theatre fand – ob seines immensen Erfolges – bald viele Nachahmer: so etwa das Hollywood Playhouse, das Academy Award Theatre, das Screen Guild Theatre. Dort fand am 24. Nov.1949 auch die Hörspielpremiere von Verdacht in der Pressestelle BAR JEDER VERNUNFT / TIPI AM KANZLERAMT Sabine Wenger (Leitung) – Tel. 030-390 665 65 – [email protected] Sandra Basenach – Tel. 030-390 665 66 – [email protected] www.bar-jeder-vernunft.de - www.tipi-am-kanzleramt.de Stand: 3. Februar 2016 Seite 2 / 5 Originalbesetzung mit Cary Grant, Joan Fontaine und Nigel Bruce statt. Bei manchen Hörspieladaptionen seiner Filme führte Alfred Hitchcock auch selbst Regie. Wie auch in einigen Folgen der ungeheuer erfolgreichen Krimi-Serie Suspense. Hitchcock hegte, das ist bekannt, eine innige Leidenschaft für dieses Medium. Mitte der Vierziger Jahre schien sich sogar mit dem Angebot einer eigenen Radioshow für ihn ein Traum zu erfüllen. Once upon a midnight, zu deutsch Es war einmal um Mitternacht sollte die Serie heißen und als Auftakt produzierte er einen Stoff nach Francis Iles Malice Aforethought, den er nicht als Film hatte realisieren können. Doch – aus welchen Gründen auch immer – blieb es dabei: die geplante Serie wurde nach der Pilotfolge von ABC Networks abgesetzt. Anfang der Fünfziger Jahre beginnt der unaufhaltsame Siegeszug des Fernsehens. Immer mehr Zuhörer werden nun Zuschauer. Nach und nach verschwinden die glanzvollen Radiosendungen aus den Programmen. Und so fällt am 7. Juni 1955 nach 19 Jahren und insgesamt 844 Sendungen auch für die berühmteste aller Hörspielshows - das Lux Radio Theatre – zum letzten Mal der Vorhang. Damit endet jene Epoche der legendären Golden Days of Radio, von der Rundfunkexperte Anthony Tollin einmal sagte: „Bei uns wurde das Radiohörspiel perfektioniert. Wir haben es so erfolgreich gemacht wie nirgendwo. Wir hatten sensationelle Geräuschemacher, wir hatten unglaubliche kreative Regisseure wie Orson Welles und Alfred Hitchcock und natürlich hatten wir die Stars. Wir waren absolut perfekt in diesem Bereich – und dann haben wir das alles sterben lassen.“ Mit Hollywood on Air möchten wir an diese Tradition wiederanknüpfen. Kommen Sie mit uns auf eine Zeitreise in jene singuläre Epoche in den Dreißiger und Vierziger Jahren, als das Radio seine Blütezeit erlebte! Pressestelle BAR JEDER VERNUNFT / TIPI AM KANZLERAMT Sabine Wenger (Leitung) – Tel. 030-390 665 65 – [email protected] Sandra Basenach – Tel. 030-390 665 66 – [email protected] www.bar-jeder-vernunft.de - www.tipi-am-kanzleramt.de Stand: 3. Februar 2016 Seite 3 / 5 Verdacht / Suspicion Der Film als Buch als Hörspiel Der Film basiert auf dem Roman Before the Fact von Francis Iles. Lina, eine Tochter aus schwerreichem Haus, verliebt sich in den charmanten Playboy und Tunichtgut Johnny Aysgarth. Trotz der Warnungen ihres Vaters, der in Johnny einen Mitgiftjäger wittert, heiratet sie ihn Hals über Kopf. Zunächst scheint das Glück perfekt. Doch dann mehren sich die Anzeichen, dass Johnny in völlig dubiose Machenschaften verstrickt ist. Als sein Geschäftspartner Beaky plötzlich auf mysteriöse Weise ums Leben kommt, keimt in Lina allmählich ein schrecklicher Verdacht auf: will Johnny sie ermorden, um an ihr Geld zu kommen? Das ist in Kürze der Plot, den sowohl Film und Roman gemeinsam haben. Der Schluss unterscheidet sich indes völlig. Scheidet Lina im Roman freiwillig aus dem Leben, endet der Film mit einem – sehr überraschenden - Happy End. Obwohl die gesamte Beweisführung des Films auf Johnny als Täter zielt, kann er sich in den letzten fünf Minuten des Films von jedem Verdacht freisprechen. Hitchcock hatte zunächst ein viel unversöhnlicheres Ende gedreht, jedoch: ein Publikumsliebling wie Cary Grant als heimtückischer Frauenmörder? Für die Studiobosse von RKO war ein solcher Schluss jedenfalls unakzeptabel. Eine Einschätzung im übrigen, die das Publikum, wie sich in den Previews zeigte, teilte. So musste Hitchcock noch mal ins Studio gehen und einen versöhnlichen, aber in der Tat ziemlich unvermittelten Schluss drehen, aus dem der Held „unbeschadet“ hervorgeht. In einem Gespräch mit Francois Truffaut bekannte Hitchcock später, dass er diesen Schluss nicht mochte. Das Hörspiel nun ist einerseits eine Referenz auf den Film, andererseits gestattet es sich nach über siebzig Jahren einen ganz eigenen, durchaus modernen Zugriff auf den Stoff. So war es für heutige Verhältnisse nicht mehr haltbar, Lina durchweg in der Rolle des passiven Opfers zu belassen, wie es sowohl im Film als auch im Roman der Fall ist. Im Hörspiel vollzieht die Heldin eine Entwicklung, in der sie von der passiven Bewunderin mehr und mehr zur aktiven Handlungsträgerin wird und ihr Schicksal schließlich in die eigenen Hände nimmt. Diese andere „modernere“ Sichtweise schlägt sich vor allem auch im Schluss nieder. Pressestelle BAR JEDER VERNUNFT / TIPI AM KANZLERAMT Sabine Wenger (Leitung) – Tel. 030-390 665 65 – [email protected] Sandra Basenach – Tel. 030-390 665 66 – [email protected] www.bar-jeder-vernunft.de - www.tipi-am-kanzleramt.de Stand: 3. Februar 2016 Seite 4 / 5 Zum anderen ging es auch darum, den Stoff in eine „akustische“ eben hörspielgemäße - Sprache zu übersetzen. Deshalb haben wir uns für eine doppelbödig angelegte Erzählerfigur entschieden: einerseits führt sie orientierend durchs Geschehen, andererseits aber mischt sie sich auch direkt ein. In dieser Funktion tritt der Erzähler als innere Stimme Linas auf, er ist quasi ihr personifizierter Verdacht. Die innere Stimme – in keinem anderen Genre ist dieses Mittel so sehr zuhause wie im Hörspiel! Bei der Realisierung schließlich war es uns sehr wichtig, nicht den Verlockungen der heutigen technischen Möglichkeiten zu erliegen. Wir wollten die Zeitreise ins Jahr 1949 ernst nehmen und wirklich auf jegliche elektronisch-digitale Unterstützung verzichten. Das heißt: Alles was Sie sehen (und vor allem hören) ist „handgemacht“: Statt orchestraler Klänge vom Band, spielt und singt Mark Scheibe live am Klavier. Wenn die Schauspieler telefonieren, wird die Frequenz durch Plastikbecher verändert und nicht durch eine technische Manipulation. Und am meisten gilt dies natürlich für unseren Geräuschemacher Peter Sandmann, der seine Geräusche vor unser aller Augen auf die phantasievollste Art und Weise quasi aus dem Koffer zaubert! Regine Ahrem Pressestelle BAR JEDER VERNUNFT / TIPI AM KANZLERAMT Sabine Wenger (Leitung) – Tel. 030-390 665 65 – [email protected] Sandra Basenach – Tel. 030-390 665 66 – [email protected] www.bar-jeder-vernunft.de - www.tipi-am-kanzleramt.de Stand: 3. Februar 2016 Seite 5 / 5
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