Programmierung & Mindset

Programmierung und Mindset
Man geht davon aus, dass nur ca. 10 % unserer Gedanken und Handlungen bewusst vollzogen werden. Die restlichen ca. 90% schlummern in unserem Unterbewusstsein. Du kennst sicher das berühmte Eisbergmodell: nur die Spitze können wir sehen, der Rest ist im Verborgenen. Im Insight über den Schatten (Modul 4) kannst Du mehr über unser Unterbewusstsein erfahren. Das Spannende an der Sache ist, dass unbewusste Gedanken und Handlungen aber die gleich Kraft haben wie bewusste und entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen. Wenn wir also zu 90% von unserem Unterbewusstsein gelenkt werden, lohnt es sich, da etwas genauer hinzuschauen. Ein Teil des Unterbewusstseins sind Abläufe, die wir immer wieder brauchen. Damit wir nicht den ganzen Tag mit der bewussten Steuerung dieser Routine‐Abläufe beschäftigt sind, wurden sie automatisiert. Zum Beispiel unsere Atmung oder viele Bewegungen beim Autofahren. Außerdem befinden sich in unserem Unterbewusstsein auch alle(!) jemals erlebten Situationen und die dazugehörigen Gefühle. Deshalb können wir uns durch bestimmte Techniken wie Hypnose, Gefühlsprozesse oder Seelenreisen plötzlich an Dinge erinnern, die schon lange Zeit zurück liegen. Im Kapitel über die Emotionen hast Du bereits gelesen, wie unvollendete alte Gefühle uns noch heute beeinflussen. Ein weiterer wichtiger Teil des Unterbewusstseins besteht aus sogenannten Glaubenssätzen oder Programmierungen (die wiederum unsere Box bilden). Das sind Gedankenmuster, die wir uns im Lauf der Zeit zu eigen gemacht haben und die wir jetzt automatisch für wahr halten. Im Englischen gibt es für die Gesamtheit all unserer Gedanken einen sehr treffenden Begriff: Mindset. Er beschreibt sozusagen die Art und Weise, wie unser Denken ausgerichtet ist. Automatismen
Das entscheidende daran ist, dass wir nicht mehr wissen, dass wir uns diese Überzeugungen angeeignet haben. Wir halten sie völlig selbstverständlich für die Wahrheit. Solche Überzeugungen entstehen durch einen Mechanismus, den man Prägung nennt. Bestimmte Gedanken haben wir entweder sehr oft gehört oder gedacht, wodurch sie sich uns eingeprägt haben. Oder sie waren mit starken Gefühlen verbunden, was ebenfalls zu einer starken Prägung führt. Beispiel: Als Kind versuchst Du etwas zusammen zu bauen. Du probierst herum, fasziniert und interessiert und versuchst herauszufinden, wie die Stücke denn zusammenpassen. Da kommt der große Bruder daher, nimmt Dir die Teile aus der Hand mit dem Kommentar "Ach, so geht das doch nicht, Du kannst das nicht." und baut es ruck‐zuck selbst zusammen. Durch ein paar solcher Ereignisse kann sich in Dir die Überzeugung festigen: "Ich kann das nicht. Ich bin zu dumm.". Die trägst du dann ein Leben lang unbewusst mit Dir herum und natürlich sabotieren solche Programme Deinen Erfolg, Dein Selbstbewusstsein und Deine Art mit der Außenwelt in Beziehung zu treten. Solche Glaubenssätze sind oft sehr tief vergraben und nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Deshalb lohnt es sich, da etwas genauer hinzuschauen. Das kannst Du tun, indem Du Dich fragst, was Du auf ein bestimmtes Thema bezogen glaubst. Nehmen wir an, Du fühlst Dich manchmal ausgegrenzt, nicht dazu gehörig. Dann kannst Du dich auf eine Forschungsreise begeben und Dich ehrlich fragen, was Du über Dich denkst im Vergleich zu anderen. Oder, was Du über die Welt generell denkst. Da kommt dann vielleicht sowas wie "Ich bin langweilig", "Ich bin ich gut genug", "Ich kann es niemandem recht machen" etc. Sich solche Überzeugungen bewusst zu machen, ist der erste und entscheidende Schritt auf dem Weg zur Veränderung. (Unbewusste) Überzeugungen entstehen durch einen Vorgang, den man Prägung nennt. Worte oder Gedanken, die Du mit  häufigen Wiederholungen und/oder  in Verbindung mit starken Gefühlen gehört oder gedacht hast, prägen sich ein und werden ab diesem Zeitpunkt automatisch für wahr gehalten. Auf der anderen Seite kannst Du die Funktionsweise des Unterbewusstseins und den Vorgang der Prägung auch nutzen, um Dich auf bestimmte Dinge zu "konditionieren". Du kannst Dein Unterbewusstsein also auf Erfolg, Liebe, Anerkennung, etc. programmieren. So gehst Du vor, um Dein Unterbewusstsein (neu) zu programmieren: 1. Suche Dir einen Aspekt heraus, den Du verändern möchtest. 2. Wie soll Deine neue Überzeugung lauten? 3. Wie fühlst Du Dich dann? Wer bist Du dann? Wie wirst Du von anderen gesehen? 4. Nimm Dir mindestens 1x täglich ca. 10 Minuten über mehrere Wochen hinweg Zeit für Dich, um in diese neue Realität einzutauchen. Sage Deine neue Überzeugung in Gedanken vor Dich hin, stelle Dir vor, wer Du dann bist und fühle Dich so, als ob dieser Zustand schon Realität wäre. Das Gefühl ist der entscheidende Punkt an dieser Stelle. Dein Unterbewusstsein lernt auf diese Weise, etwas anderes für wahr zu halten. Sollte diese Vorgehensweise nach 2‐3 Wochen keine erkennbaren Fortschritte bringen oder es Dir schwer fallen, Dir die neue Realität überhaupt vorzustellen, kannst Du davon ausgehen, dass hier noch eine alte Emotion oder ein Schmerz drin hängt, der zuerst wahrgenommen und gefühlt werden möchte. An dieser Stelle ist es also wichtig zu prüfen, welche Funktion die Emotion oder die innere Stimme haben, die Dich abhalten, die neue Realität anzunehmen. Wenn Du in Deinem Leben etwas verändern möchtest ist es essentiell, dass Du Dein Mindset veränderst. Denn Deine bisherigen Gedanken haben Dich dorthin gebracht, wo Du heute stehst. Wenn Dir das nicht gefällt, liegt es an Dir, Deine Gedanken und Überzeugungen zu verändern.