Handeln gegen Hass und Hetze!

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Handeln gegen
Hass und Hetze!
Sachsen zeigt oft ein hässliches Gesicht.
Immer wieder begegnen vermeintlich treubrave Bürgerinnen und Bürger denen, die
aus den geschundenen Regionen dieser
Welt fliehen mussten, mit geifernder Feindschaft. Pegida und AfD machen Angst und
hetzen, auch Teile der CDU bedienen den
Alltags-Rassismus. Es gibt immer mehr
Übergriffe auf die Geflüchteten, die – im
Gegensatz zur unsozialen CDU-Politik –
keine Schuld an sächsischen Problemen
tragen. Staatliche Institutionen, entkräftet
vom CDU-Kürzungskurs, hecheln mit
Aufräumarbeiten hinterher. Die Linksfraktion fordert zehn Sofort-Maßnahmen
gegen Menschenfeindlichkeit:
1. Auch der Landtag muss erkennen,
dass menschenverachtende Einstellungen wie Antisemitismus, Nationalismus oder Rassismus in der gesamten
Gesellschaft vorkommen. Sie sind keine
»Randphänomene«. Sie zu beseitigen
ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
2. Die extreme Rechte muss geächtet
werden, der Kampf gegen die NPD reicht
da nicht. Die Gesellschaft darf niemals
dulden, dass anders Lebende,
anders Aussehende oder anders
Liebende herabgewürdigt werden.
Alle Menschen – Einheimische wie Zugezogene – sollen selbstbestimmt leben können.
3. Rechte Straftaten und Hassverbrechen
müssen aufgeklärt und verfolgt werden. Dabei hilft kein »Verfassungsschutz«,
sondern vor allem genug fachkundiges
Personal bei Polizei und Justiz.
4. Protest gegen rechte Aufmärsche darf
nicht länger kriminalisiert werden.
Die Opfer rechter Gewalt verdienen
Solidarität.
5. Wer verallgemeinernd von »Extremis­
mus« spricht, kann rassistische Einstellungen und Handlungen nie korrekt
analysieren, geschweige denn bekämpfen.
Zu lange haben herrschende Politik und
Behörden mit diesem Begriff verkannt,
welche Bedrohung von der extremen
Rechten ausgeht.
6. Lehrerinnen und Lehrer, kommunale Verwaltungen sowie Polizei und Justiz müssen
per Weiterbildung besser befähigt werden,
präventiv gegen die extreme Rechte
zu arbeiten – etwa in der Jugend- und
Sozialarbeit.
7. Ein regelmäßiger »Sachsenmonitor«
kann zeigen, wie stark Ideologien der
Ungleichwertigkeit sowie antidemo­kratische, menschenfeindliche und NSverherr­lichende Einstellungen verankert
sind. Diese Probleme müssen offen mit
Wissenschaft, Zivilgesellschaft und örtlich
Engagierten diskutiert werden.
8. Die Staatsregierung muss in Querschnittsverantwortung mit Kommunen,
Landkreisen und zivilgesellschaftlichen
Initiativen ein »Gesamtkonzept für ein
tolerantes Sachsen« umsetzen.
9. Antifaschistische und antirassistische
Projekte, Initiativen und Bündnisse sowie
das Programm »Weltoffenes Sachsen
für Demokratie und Toleranz« müssen
besser unterstützt werden. Das
letztgenannte Programm soll dauerhaft
fortgeführt, mehr Mittel eingesetzt und
der Beirat wieder eingeführt werden.
10. Opferberatung, Aussteigerprojekte
und mobile Beratung sind zu festigen.
Die Kommunen brauchen Beistand bei
der politischen Bildungsarbeit.
Die Landeszentrale für politische Bildung
sollte Dialog- und Demokratietrainer/innen
ausbilden, die als Multiplikator_innen für
Schulungsmaßnahmen wirken können.
Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag
Bernhard-von-Lindenau-Platz 1, 01067 Dresden
Telefon: 0351 493-5800, Telefax: 0351 493-5460
V.i.S.d.P.: Marcel Braumann, Stand: März 2016
[email protected], www.linksfraktion-sachsen.de