Donnerstag, 7. Mai 2015, 18:00 Uhr Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung Standort Wien iff-lectures – eine Vortrags-/Veranstaltungsreihe der IFF Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung Problem-orientierte Interdisziplinarität: Den Wandel der Wissenschaft gestalten Prof. Dr. Jan C. SCHMIDT Hochschule Darmstadt http://www.suk.h-da.de/index.php?id=schmidt Moderation: Univ.-Prof. Dr. Martina Merz, AAU Interdisziplinarität ist seit einigen Jahrzehnten en vogue in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Ob Synthetische Biologie, Kognitionswissenschaften, Nano- oder Komplexitätsforschung oder ob Nachhaltigkeitsforschung, Technikfolgenabschätzung oder Klimafolgenforschung: Wissenschaft wandelt sich; Grenzen lösen sich auf. Was aber ist unter Interdisziplinarität zu verstehen? In den vielfältigen Klärungsbemühungen spielt der Begriff des Problems eine zentrale Rolle. Interdisziplinarität wird als „Problemlösen an der Schnittstelle Wissenschaft, Technik und Gesellschaft“ und als „Problem-Orientierung ohne Methodenzwang“ angesehen. Doch die semantisch unbestimmte Redeweise von Problem ist alles andere als unproblematisch. Ausgangspunkt des Vortrags bildet eine Defizitdiagnose: Praxis und Diskurs interdisziplinärer Forschung haben Probleme mit den Problemen. Ziel ist es, hier gegenzusteuern und den vagen Begriff des Problems zu beleuchten. So kann ein spezifischer Typ der Interdisziplinarität ausgezeichnet werden: die Problemorientierte Interdisziplinarität. Eine solche Interdisziplinarität, insofern sie sich zudem (a) reflexiv auf die Problemkonstitution und -konstruktion bezieht und (b) kritisch gegenüber einer instrumentelltechnomorphen Verkürzung bleibt, soll als kritisch-reflexive Interdisziplinarität bezeichnet werden. Die IFF ist eine Fakultät der Universität Klagenfurt mit Standorten in den drei Städten Klagenfurt, Graz und Wien. Durch Forschung, Entwicklung und Beratung sowie Lehre und Weiterbildung leistet sie Beiträge zur Bearbeitung gesellschaftlicher Problemstellungen. In den iff-lectures werden Themen der IFF durch Gäste oder MitarbeiterInnen der IFF zur Diskussion gestellt. 1070 Wien, Schottenfeldgasse 29 | www.aau.at/iff Zur Agenda: Zunächst wird unter Rückgriff auf etablierte Unterscheidungen der Wissenschaftsphilosophie eine Abgrenzung vorgenommen und gezeigt, was Problem-orientierte Interdisziplinarität nicht meint: Objekt-, Theorie- oder Methoden-orientierte Interdisziplinarität. Unterschiedliche Denktraditionen stehen für diese drei Typen Pate. Sodann wird der Begriff des Problems untersucht. Drei notwendige Bedingungen kennzeichnen diesen: ein unerwünschter Zustand, ein erwünschtes Ziel sowie eine Barriere, das Ziel zu erreichen. Diese drei Elemente können als drei Wissenstypen rekonstruiert werden: System-, Ziel- und Transformationswissen. Der Vortrag zeigt weitere methodologische und epistemologische Aspekte und Fallstricke der Problem-orientierten Interdisziplinarität auf. Schließlich wird das Weiterentwicklungspotenzial zu einer kritisch-reflexiven Interdisziplinarität beleuchtet. Vor dem Hintergrund einer solch kritisch-reflexiven Interdisziplinarität wird anhand eines Beispiels gefragt, wie der derzeitige Wandel der Wissenschaften adäquat gestaltet werden kann. IFF, 1070 Wien, Schottenfeldgasse 29, 6. Stock/T2/Seminarraum 6 Eintritt frei
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