19. November 2015 DER BESUCH DER ALTEN DAME von Friedrich Dürrenmatt Regie: Viktor Bodó Premiere: Freitag, 11.12.2015, 20 Uhr, Pfauen Die völlig verarmte Kleinstadt Güllen hofft auf eine rettende Geldspritze der Multimillionärin Claire Zachanassian, die die Schenkung aber an eine Bedingung knüpft: Jemand soll Alfred Ill töten, der sie einst vor Gericht verraten hat und sie ins Elend stürzte. Friedrich Dürrenmatts bittere Komödie DER BESUCH DER ALTEN DAME, 1956 am Schauspielhaus Zürich uraufgeführt, ist voller grotesker Fantasie und zeigt die makabre Automatik, zu der das Geld die Güllener verführt: Je mehr Schulden sie machen, desto mehr verpflichten sie sich unausgesprochen dazu, der Forderung von Claire Zachanassian zu entsprechen. So steckt das Stück das Feld ab zwischen Recht und Rache, Selbstjustiz und der „Gerechtigkeit des Geldes“. Am Freitag, 11. Dezember, feiert DER BESUCH DER ALTEN DAME in einer Inszenierung von Viktor Bodó im Pfauen Premiere. Der ungarische Regisseur stellt sich damit erstmals dem Zürcher Publikum vor. Die Rolle der Claire Zachanassian wird dabei Friederike Wagner übernehmen. Peter von Matt, der die Schweizer Literatur- und Seelengeschichte wie kaum jemand erschlossen hat, nimmt kurz vor der Premiere eine andere, abgründige Seite Dürrenmatts ins Visier: „Dürrenmatts Monster“ – jene Denkbilder, mit denen Dürrenmatt ein Leben lang rang – davon zeugen 22’000 Seiten im Nachlass. Ein philosophisches und politisches Erbe, das am 6. Dezember um 20 Uhr im Pfauen im Zwiegespräch mit Stefan Zweifel ausgelotet und ins Jetzt jenes Gefängnisses übersetzt wird, als das Dürrenmatt die Schweiz gesehen hat. Man erwartet den Besuch der Multimilliardärin Claire Zachanassian. Die Kleinstadt Güllen war einst wohlhabend, ist nun aber völlig verarmt, die ganze Stadt wird gepfändet, selbst das Heimatmuseum wurde „vor drei Jahren nach Amerika verkauft“. In dieser ausweglosen Situation hofft der Bürgermeister auf eine rettende Stiftung der alten Dame, die als Klara Wäscher in Güllen aufgewachsen ist. Claire Zachanassian 2 erreicht das Städtchen in einem grotesken Auftritt, umgeben von Dienern und Zofen, zwei Sänftenträgern – „Gangster aus Manhattan“ – sowie ihrem siebten Gatten. Sie lässt den Bürgermeister nicht lange werben, sondern kündigt eine Schenkung von einer Milliarde an – unter der Bedingung, dass sie sich dafür „Gerechtigkeit“ kaufen könne: Jemand solle den Kaufmann Alfred Ill töten, mit dem sie damals eine stürmische Liebe erlebt hat, der sie jedoch als junge Frau mit dem gemeinsamen Kind sitzen liess. Viktor Bodó, 1978 in Budapest geboren, wurde durch seine Arbeiten als Hausregisseur am Katona József Theater in Budapest bekannt, u.a. mit einer Adaption von Kafkas „Prozess“, die zu zahlreichen internationalen Festivals eingeladen wurde. Seit 2006 arbeitet er regelmässig im deutschsprachigen Raum, u.a. am Schauspiel Köln, am Schauspielhaus Graz und am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. 2008 gründete Bodó seine eigene Theatertruppe Szputnyik Shipping Company. Bodós Arbeiten wurden mehrfach für den Nestroy-Theaterpreis nominiert, seine Inszenierung „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“ war 2010 zum Theatertreffen eingeladen. 3 DER BESUCH DER ALTEN DAME von Friedrich Dürrenmatt Regie Bühne Kostüme Musik Sounddesign Licht Dramaturgie Dramaturgie Viktor Bodó Juli Balázs Fruzsina Nagy Klaus von Heydenaber Gábor Keresztes Frank Bittermann Anna Veress Karolin Trachte Mit: Claire Zachanassian Boby, ihr Butler Loby, Blinder / Pfändungsbeamter Koby, Blinder / Zugführer Toby, Gangster Alfred Ill Mathilde, seine Frau Ottilie, seine Tochter Der Bürgermeister Der Pfarrer Der Lehrer Der Polizist Hofbauer, Bürger Friederike Wagner Claudius Körber Gerrit Frers Philippe Graff Amine Yacoubi Klaus Brömmelmeier Julia Kreusch Henrike Johanna Jörissen Nicolas Rosat Milian Zerzawy Matthias Neukirch Benedict Fellmer Christian Heller Weitere Vorstellungen im Pfauen 18., 22., 23. & 31. Dezember, jeweils 20 Uhr 27. & 31. Dezember, jeweils 15 Uhr 7., 8., 11., 14., 21., 22. & 29. Januar, jeweils 20 Uhr Weitere Vorstellungen sind in Planung. Kontakt Medienstelle Sebastian Steinle Leitung Medien & Onlinekommunikation Tel. +41 (0)44 258 72 99 [email protected]
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