Mit dem Auto in den Urlaub

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Lokales
SONNABEND
11. JUNI 2016
Vom Paulus zum Saulus
Theater-AG und Profil „Darstellendes Spiel“ des Syker Gymnasium spielen Dürrenmatts „Der Besuch der alten Dame“ überzeugend
Von D o R I T S CH L E M E R M E Y E R
Syke. Friedrich Dürrenmatt stand am Donnerstagabend im Syker Theater auf dem Programm. Dazu ein Stück, das schon Generationen von Schülern im Unterricht gelesen
haben, auch die des Syker Gymnasiums:
„Der Besuch der alten Dame“. Die tragische
Komödie hat offensichtlich nichts von ihrer
Anziehungskraft verloren, denn das Theater war gut gefüllt, als sich der Vorhang hob
und sich die Schüler vor karger Kulisse zeigten: Bauzäune und schwarze Quader.
In der ersten Szene des Stücks erwarteten
die Bürger von Güllen einen hohen Gast,
von dem sie sich viel versprachen. Einstmals
in Schimpf und Schande aus der Stadt gejagt, kehrte Klara Wäscher als Milliardärin
Claire Zachanassian an den Ort ihrer Demütigung zurück. Den jungen Schauspielerinnen des Profils „Darstellendes Spiel“ und
der Arbeitsgemeinschaft (AG) Theater im
Syker Gymnasium gelang es gut, die freudige und naive Erwartungshaltung wiederzugeben.
Unter den Bürgern von Güllen weilte auch
der ehemalige Geliebte Claire Zachanassians: Alfred Ill. Er war einstmals für die Demütigung Klaras verantwortlich, indem er
die Vaterschaft zu ihrem ungeborenen Kind
verleugnete. Im Laufe der Jahre hat er die
Tatsachen erfolgreich verdrängt und ergeht
sich nun in Schwärmereien von der jungen
und attraktiven Klara. Michel Fricke gab diesem Alfred durch seine Darstellung eine
freundliche und naive Note, die gut nachvollziehen ließ, warum Ill zu diesem Zeitpunkt der beliebteste Bürger der Stadt ist
und sogar als potenzieller Bürgermeisternachfolger gehandelt wird.
Dann war sie da, die alte Dame und entsprach mitnichten dem Ideal aus Ills Erinnerungen, das immer die soziale Gerechtigkeit gepflegt habe. Vielmehr hatte diese
Dame im roten Kleid, von Amira Zohbi sehr
überzeugend verkörpert, vor, eine ganz andere Gerechtigkeit auszuüben: Rache an ihrem ehemaligen Geliebten Alfred Ill. Sie verspricht den Güllnern eine Milliarde Euro für
die Ermordung Alfreds, die diese empört ablehnen. Vorerst.
Den jungen Schauspielern war hoch anzurechnen, wie sie die Wandlung der Bürger vom Paulus zum Saulus transportierten
– allen voran Frederike Ahrens in der Rolle
der Lehrerin. Ihre Figur machte die eindrucksvollste Wandlung durch, wurde am
Ende sogar zur Verkünderin einer neuen
Gerechtigkeit.
In der Pause waren die Schüler ganz zufrieden mit ihrem Auftritt. „Wir haben in den
Proben immer zwei Stunden gebraucht, aber
heute sind wir deutlich schneller“, hatte
Catharina Kuse beobachtet. Die junge
Schauspielerin verkörperte im Stück einen
der beiden blinden Männer, die immer unisono zusammen sprechen mussten, was gar
nicht so einfach war, aber nach etlichem
Üben an diesem Abend ganz hervorragend
klappte mit ihrer Partnerin Inga Diedrichs.
Da hatte es das zweite Zwillingspärchen,
das den Butler und ehemaligen Richter verkörperte, deutlich leichter: Kira und Jasmin
Dickhut sind auch im wahren Leben Zwillige. „Wir sprechen oft zur selben Zeit dasselbe aus“, erzählen die beiden.
Dann ging es weiter, und das von Kunstlehrer Matthias Radeck entworfene und umgesetzte futuristische Bühnenbild wurde ein
weiteres Mal durch schwarz gekleidete
So alt ist die Dame
noch gar nicht:
Hauptdarstellerin Amira Zohbi überzeugte
als Milliardärin Claire
Zachanassian im
Stück „Der Besuch
der alten Dame“.
FOTO: JANINA RAHN
Schüler mit weißen Bauhelmen umgebaut.
Ein Pappschild mit weißer Schrift am Bauzaun zeigte an, dass die nächste Szene in
Ills Laden spielt. Die schwarzen Quader wurden ein weiteres Mal zur Ladentheke, und
links begann das Schild mit der Aufschrift
„Güllen“ gelb zu leuchten, wie überhaupt
die Farbe Gelb auf der Bühne deutlich dominanter geworden war – als Symbol für Luxus, aber auch als Warnfarbe und Farbe der
Geächteten.
Dass am Ende des Stückes der bekehrte
Sünder zum Opfer einer neuen Gerechtigkeit wurde, unterstrich das Groteske im
Stück. Einmal mehr gelang Michel Fricke
eine sehr berührende Darstellung von Alfred Ill. Auch berührend die Abschiedsszene
von Claire und Alfred, der ihr im Sarg nach
Capri folgen wird. Das Publikum war begeistert, wie am großen Applaus zu hören
war.
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An Stränden und auf Straßen wird es eng
Worauf im Urlaub mit dem eigenen Fahrzeug zu achten ist / Stau effektiv vermeiden
Andere Länder, andere Sitten.
Das gilt auch für Autofahrer, die
ihren Urlaub im Ausland verbringen. Vor Reiseantritt sollte
man sich mit den wichtigsten
Verkehrsvorschriften im Zielland vertraut machen und die Sicherheit des Autos prüfen. Der
ADAC rät Autofahrern außerdem, nach Möglichkeit den
Urlaub ein wenig nach den Sommerferienterminen in den europäischen Nachbarländern auszurichten.
Wie jedes Jahr werden viele
Bremer ihre Autos beladen und
den wohlverdienten Urlaub antreten. Ein vollgepacktes Auto,
lange Strecken – ein Fahrzeugcheck vorab ist wichtig, damit
es unterwegs keine bösen Überraschungen gibt. Alle Verkehrsteilnehmern sollten dafür sorgen, dass ihre Fahrzeuge in den
Bereichen, Bremsen, Fahrwerk,
Beleuchtung und Reifen verkehrstüchtig ist. Dies erledigen
viele Werkstätten in der direkten Umgebung zu günstigen
Konditionen.
Wenn Europa Sommerferien
macht, wird es außerdem
schnell eng auf Straßen und an
Stränden. Wer jetzt seinen
Urlaub plant, sollte einen Blick
auf die Sommerferientermine
der europäischen Nachbarn
werfen, um sich Stress bei der
Anreise und im Ferienort zu ersparen. Grundsätzlich sind
Juni, Juli und August die Monate, in denen Urlauber sich in
ganz Europa auf großen Andrang einstellen müssen.
Wer es vermeiden kann,
sollte grundsätzlich nicht am
Wochenende in die Ferien starten. Es empfiehlt sich, in der Wo-
geln wie in Deutschland. Die Unfallstelle ist abzusichern. Notieren sollte man alle wichtigen
Daten des Unfallgegners. Die
Polizei sollte bei Personenschäden oder hohen Sachschäden
immer gerufen werden. Bei Unfällen sind Polizei oder Rettungsdienst EU-weit unter der Rufnummer „112“ zu erreichen.
Nur in Bulgarien gilt die „150“.
Darauf weist die Sachverständigenorganisation Dekra in Stuttgart hin. Die Polizei sollten Autofahrer in Notfällen auf jeden
Fall rufen.
Bei der Dokumentation hilft
der „Europäische Unfallbericht“. Darüber hinaus unterschreiben Autofahrer am Unfallort besser keine weiteren Dokumente, raten die Sachverständigen. Nützlich sei die „Grüne
Versicherungskarte“, die es
Wer mit seinem Auto auf Reisen geht, sollte den Wagen vorher durchchecken lassen und das Gepäck für die Fahrt si- beim Versicherer gibt.
tmn
cher im Kofferraum verstauen.
Foto: tmn
che loszufahren und gegebenenfalls eine Übernachtung auf der
Strecke einzuplanen. Wer in
den frühen Morgenstunden
oder nachts losfährt, erspart
sich unter Umständen ebenfalls
stundenlange Staus auf dem
Weg ans Urlaubsziel.
Durch den Beginn der Sommerferien bei reisefreudigen
Nachbarn wie zum Beispiel den
Dänen oder den Holländern
müssen Autofahrer auch auf
den deutschen Autobahnen mit
zusätzlichen Staus und Behinderungen rechnen.
Wer sich vor unangenehmen
Überraschungen und einem
Knöllchen als unliebsames
Urlaubssouvenir
schützen
möchte, der sollte sich rechtzei-
tig über die Verkehrsvorschriften im Ferienland informieren.
Die Strafen gegen Verstöße liegen zum Teil erheblich höher
als in Deutschland.
Wer im EU-Ausland ein Knöllchen bekommt, war früher fein
raus: Wenn die Polizei nicht direkt abkassierte verlief das Verfahren in der Regel im Sand und
Autofahrer konnten sich ein teures Bußgeld sparen. Mittlerweile ist das anders: Seit 28. Oktober 2010 gilt ein EU-weites
Abkommen, das die Vollstreckung von Geldstrafen ab einer
Gesamtsumme von 70 Euro aus
dem Ausland ermöglicht. Fast
alle Mitgliedsstaaten haben das
Abkommen umgesetzt. Nachbarn ohne EU-Mitgliedschaft –
wie die Schweiz – können Bußgelder nicht über Grenzen hinweg einfordern.
Vorsorge sollte auch gegen
Unfall oder Krankheit im
Urlaub getroffen werden. Eine
Reisekrankenversicherung und
ein Pannenschutzbrief stehen
an erster Stelle. Auch sollte die
Grüne
Versicherungskarte
nicht fehlen. Sie wird zwar nicht
mehr in allen Ländern offiziell
benötigt, aber im Fall eines
Schadens wird doch immer wieder nach ihr gefragt. Ärger mit
Unfallgegnern und Versicherungen im Ausland können sich
Autofahrer auch durch einen
Auslandschadenschutz ersparen. Grundsätzlich gelten im
Ausland ähnliche Verhaltensre-
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