PRESSEMITTEILUNG Dezember 2015 DER BESUCH DER ALTEN DAME Komödie der Hochkonjunktur von Friedrich Dürrenmatt PREMIERE am Samstag, 16. Jänner 2016, 19.00 Uhr, Großes Haus Dabei sein ist alles – so könnte man die Grunddevise unserer Konsumgesellschaft nennen. Dass dieser Konsum auch einen moralischen Preis hat, blenden wir dabei gerne aus. Gerade darauf aber lenkt Friedrich Dürrenmatt in seinem Theaterstück den Fokus: Denn es ist die Verführbarkeit des Menschen durch das Geld und der Wunsch, sich unbegrenzten Konsum leisten zu können, den die Protagonistin in ihrem Racheplan gezielt einsetzt. Claire Zachanassian war einst in Alfred Ill verliebt. Als sie schwanger wurde, ließ er sie sitzen und verleugnete das Kind. Mit Schimpf und Schande wurde sie aus der Stadt gejagt. In ihrer Verbitterung schwor sie Rache, und nun, da sie nach Jahrzehnten milliardenschwer in ihre Heimatstadt zurückkehrt, ist sie ihrem Ziel sehr nah. Denn ihr Städtchen ist mittlerweile verarmt, und in der Aussicht auf eine große Finanzspritze ist man gewillt, Claire jeden Wunsch zu erfüllen. Als sie den Tod Alfreds fordert, macht sich zunächst Entrüstung breit: Da seien die abendländischen Tugenden, da seien Christentum und Humanismus vor. Doch die Verlockungen des Geldes, der unterschwellige Druck der Gemeinschaft und die Unnachgiebigkeit Claires sorgen dafür, dass die Zurückhaltung bröckelt. Als Alfred die Aussichtslosigkeit der Situation erkennt, bietet er sich selbst als Opfer an … Irmgard Lübke, die am TLT mit den Inszenierungen des Schönherr-Klassikers Familie, des zeitgenössischen Monologs Judas und des Kinderstücks Der Räuber Hotzenplotz die Bandbreite ihres Könnens unter Beweis gestellt hat, möchte mit ihrer Interpretation exemplarisch zeigen, wie eine Zivilgemeinschaft aus grenzenloser Gier bereit ist, Korruption, die bis zum Äußersten geht, zu ermöglichen. Insofern sieht die Regisseurin in Claire Zachanassians Rückkehr weit mehr als persönliche Rache. INSZENIERUNG Irmgard Lübke sammelte ihre ersten Theatererfahrungen als Regieassistentin am Staatstheater Wiesbaden. Gleichzeitig studierte sie Germanistik und Kunstgeschichte an der Johann Wolfgang Goethe Universität Frankfurt am Main. Es folgten Assistenzen am Schauspielhaus Bochum unter Claus Peymann und am Landestheater Salzburg, sowie feste Engagements am Jungen Theater Göttingen und der Württembergischen Landesbühne Esslingen. Die gebürtige Wiesbadenerin lebt nun in Salzburg. In Salzburg gehörte sie 1993 zum Gründungsteam des Metropolis Theaters, einem Theater für deutschsprachige Gegenwartsdramatik. Dort arbeitete sie in den folgenden Jahren in der künstlerischen Leitung und als Regisseurin. Seit 1998 ist Irmgard Lübke freiberuflich tätig. Sie inszenierte an zahlreichen Theatern in Österreich und Deutschland von Innsbruck, Graz, Bregenz über Ingolstadt, Kaiserslautern, Oldenburg bis Bamberg. An den Westfälischen Kammerspielen Paderborn zählte sie von 2003 bis 2013 zu den langjährigen, festen Regisseurinnen. Seit 2013.14 inszeniert Irmgard Lübke auch am Landestheater Niederösterreich in St. Pölten. Im Frühjahr 2016 hat dort unter ihrer Regie die österreichische Erstaufführung von Lars Norens Liebesspiel Premiere. BÜHNE Helfried Lauckner | Chefbühnenbildner, Ausstattungsleiter Großes Haus KOSTÜME Andrea Kuprian Die Innsbruckerin studierte Mode und Bekleidungstechnik in Wien sowie Bühnengestaltung in Graz, wo sie die Meisterklasse von Prof. Schavernoch besuchte. Sie arbeitet freiberuflich als Bühnen- und Kostümbildnerin an vielen verschiedenen Theatern im In- und Ausland, u.a. am Schauspielhaus Graz, Staatstheater Oldenburg, Landestheater Niederbayern und bei den Tiroler Volksschauspielen. Andrea Kuprians äußerst erfolgreiche Zusammenarbeit mit Enrique Gasa Valga begann mit seinem Tanzstück Frida Kahlo – Pasión por la vida (2010.11), für das sie Bühne und Kostüme anfertigte und wurde fortgesetzt durch ihre Kostümentwürfe für Carmen (2012.13) und Körper.Seelen (2013.14). Das Bühnenbild entwarf sie für Ángel Rodríguez Tanzstücke Das brennende Dorf (2011.12) und Last Words, dem ersten Teil des Tanzabends Hautnah (2013.14). Nachdem sie schon für Aufwind, dem ersten Teil des Tanzabends Salt And Pepper (2013.14), mit Marie Stockhausen zusammen gearbeitet hat, kreierte Andrea Kuprian auch Bühne & Kostüme für deren Tanzstück Charlie Chaplin. Zuletzt entwarf sie die Kostüme für Enrique Gasa Valgas und Pierre Wyss‘ Strawinski. 3D, für Gasa Valgas Peer Gynt und wird sie für Marie Stockhausens Choreographie im Tanzabend Viel zu heiß gestalten. MUSIK Andreas Fuetsch MIT Claire Zachanassian ………………………………… Antje Weiser Alfred Ill ……………………………………………….. Andreas Wobig Frau Ill ………………………………………………… Janine Wegener Bürgermeister ………………………………………… Thomas Lackner Pfarrer …………………………………………………. Michael Arnold Lehrer ………………………………………………….. Jan Schreiber Pfändungsbeamter, Arzt, Pressemann …………….. Gerd Beyer Butler (Boby) ………………………………………….. Günter Lieder Der Erste, Koby, Hofbauer ………………………….. Stefan Riedl Der Zweite, Loby, Helmesberger …………………… Philipp Rudig Der Dritte, Maler, Ills Sohn ………………………….. Christoph Schlag Der Vierte, Polizist, Turner ………………………….. Fabian Schiffkorn Ills Tochter, Louise, Anettchen Dummermann ……. Lisa Hörtnagl Musiker ……………………………………………….. Andreas Fuetsch Statisterie des TLT WEITERE VORSTELLUNGEN Jänner: 21. (19.30), 22. (19.30), 31. (19.00) Februar: 4. (19.30), 5. (19.30), 10. (19.30), 12. (19.30), 14. (19.00), 20. (18.00 – 50 %), 25. (19.30) März: 5. (19.00), 6. (19.00), 11. (19.30), 31. (11.00 - Schulvorstellung) April: 20. (19.30), 21. (11.00 - Schulvorstellung) EINFÜHRUNGSMATINEE ZU DER BESUCH DER ALTEN DAME Geld stinkt nicht! Sonntag, 10. Jänner 2016, 11.00 Uhr, Foyer Großes Haus, Eintritt frei Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zu Verfügung: Dagmar Grohmann Leitung Medien & Kommunikation Telefon +43.512.52074.354 | [email protected] Katharina Gheri Sekretariat Öffentlichkeitsarbeit Telefon +43.512.52074.353 | [email protected]
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