13_2015

Rebschutz- und Weinbauinformationsdienst Pfalz
Mitteilung Nr. 13 vom 23.06.2015
Rebschutz- Informationsdienst
Abteilung Phytomedizin
Breitenweg 71
67435 Neustadt an der Weinstraße
Telefon: 06321/671284, Rebschutzinformationen (automatische Ansage): 06321 671333, Telefax: 06321 671387
E-Mail: [email protected], Internet: http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de
- Verdacht auf Wuchsstörungen verursacht durch Luna Privilege - Traubenschluss steht kurz bevor! Allgemeine Lage: Trotz der kühlen Witterung der
letzten Tage haben sich die Reben gut weiterentwickelt und die Blüte ist abgeschlossen. Meist ist
das Stadium ES73 (Schrotkorngröße) erreicht. Die
Blüte ist gut verlaufen und ein hoher Fruchtansatz
ist zu beobachten, was bei ausreichender Wasserversorgung zu kompakten Trauben führen
kann. In frühen Lagen und speziell bei Burgundersorten ist in den nächsten Tagen mit Traubenschluss zu rechnen. Sollten zu diesem Termin
Botrytizide eingesetzt werden, ist deren Einsatz
rechtzeitig zu planen.
Die genannten Aufwandmengen sind auf Basisaufwandmenge mal Faktor 3,5 pro ha gerechnet.
In Anlagen in denen erst das Stadium „Fruchtansatz“ erreicht ist, kann noch mit dem Faktor 3,0
gerechnet werden.
Peronospora (Plasmopara): Der lange ersehnte
Regen der vergangenen Tage hat mit teilweise
ergiebigen Niederschlägen und ausreichend hohen Nachttemperaturen fast im gesamten Anbaugebiet Bodeninfektionen ermöglicht. Die ersten
Inkubationszeiten
laufen
am
26.
Juni
(Herxheimweyer) bzw. 27 Juni (z. B. Sausenheim,
Göcklingen) ab. Da die jungen Beeren sehr empfindlich sind, wird empfohlen, bei der nächsten
anstehenden Behandlung bevorzugt ein tiefenwirksames Mittel einzusetzen, wie z. B.
Wirkstoffgruppe A/B: Aktuan (1,75 kg/ha; B),
Equation Pro (0,56 kg/ha; A/B),;
Wirkstoffgruppe C: Forum Gold (1,56 kg/ha), Forum Star (1,68 kg/ha), Melody Combi (2,1 kg/ha),
Pergado (2,8 kg/ha), Vincare (1,75 kg/ha), Vinostar (1,75 kg/ha);
Wirkstoffgruppe D: Fantic F (2,1 kg/ha);
Wirkstoffgruppe E: Electis (2,52 kg/ha);
Wirkstoffgruppe F: Mildicut (3,5 l(ha), Sanvino
(1,31 kg/ha);
Wirkstoffgruppe P: Profiler (2,63 kg/ha);
Wirkstoffgruppe S: Enervin (3,5 kg/ha).
Bei kurzen Spritzabständen kann auch ein Kontaktmittel eingesetzt werden. Zur größeren Sicherheit sollte dem Kontaktmittel das Phosphonat-
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haltige Mittel Veriphos (3,5 l/ha) zugesetzt werden. Bitte beachten Sie bei allen eingesetzten Mitteln die maximal zugelassene bzw. empfohlene
Anzahl an Anwendungen. Melden Sie uns Ölflecken oder Verdachtsfälle unter 06321/671-331!
Oidium: Es herrscht weiterhin hohe Infektionsgefahr. Zum Schutz der jungen Beeren wird empfohlen, kurze Spritzabstände von 8 bis maximal 10
Tagen einzuhalten und nur noch organische Oidium-Mittel einzusetzen, wie z. B. Dynali (0,7 l/ha;
G/R), Luna Experience (0,44 l/ha; G/L), Talendo
(0,35 l/ha; J), Talendo Extra (0,35 l/ha; G/J), Vegas (0,42 l/ha; R) und Vivando (0,28 l/ha; K). In
weit fortgeschrittenen Anlagen kann eine Behandlung ebenfalls mit Collis (0,56 l/ha; A/L) oder Vento Power (1,4 l/ha; G/J) durchgeführt werden.
Wichtig ist der ständige Wirkstoffgruppenwechsel!
Für die anstehenden Behandlungen wird empfohlen, keine Solo-Strobilurine (z. B. Discus, Universalis) oder Solo-Azole (z. B. Systhane, Topas)
einzusetzen.
Botrytis: Bitte beachten Sie auch den Sonderhinweis vom 22. Juni 2015:
In den letzten Wochen erreichten uns einige Meldungen über Wuchsstörungen an Reben. Insbesondere die Rebblätter zeigten Symptome, die auf
Herbizidschäden hinwiesen. Zwischenzeitlich hat
sich bei Nachforschungen der Verdacht erhärtet,
dass die Schäden eventuell auf den letztjährigen
Einsatz des Botrytizids Luna Privilege zurückzuführen sind. In einem Schreiben der Firma Bayer
CropScience vom 19. Juni wurden die Anwender,
der Handel und die Beratung ebenfalls über einen
möglichen Zusammenhang zwischen dem Einsatz
von Luna Privilege und den beobachteten Wuchsstörungen hingewiesen. Bis zur endgültigen Klärung des Sachverhaltes und der möglichen
Schadursachen raten wir daher vom Einsatz des
Mittels Luna Privilege im Weinbau ab. Dies gilt
auch für Rebschulen.
Zur Botrytis-Vermeidung stehen neben den
Stockpflegemaßnahmen, wie zum Beispiel eine
Rebschutz- und Weinbauinformationsdienst Pfalz
Mitteilung Nr. 13 vom 23.06. 2015
teilweise Entblätterung, eine Ausdünnung durch
„Handabstreifen“ und dem Traubenteilen, die folgenden Spezialbotrytizide für eine Behandlung
zum Entwicklungsstadium „vor Traubenschluss“
zur Verfügung, z. B. Cantus (L, 1,05 kg/ha), Prolectus (O, 1,05 kg/ha), Pyrus (M, 2,19 l/ha), Scala
(M, 1,75 l/ha), Switch (M/N, 0,84 kg/ha) und Teldor (O, 1,4 kg/ha).
Traubenwickler: Zur Kontrolle der 2. Faltergeneration müssen die Köderkapseln in den Pheromonfallen gegen frische ausgetauscht werden.
Die Fallen sollten jetzt wieder regelmäßig kontrolliert werden. In Pheromongebieten muss dies laut
Vorgabe der Richtlinie mindestens einmal in der
Woche erfolgen. Achten Sie besonders auf Pheromongebiete mit leichtem Heuwurmbefall.
Grüne Rebzikade: Eine Bekämpfung mit Kiron
(2,1 l/ha) oder Steward (0,175 kg/ha) ist zu empfehlen, sobald die Schadensschwelle von durchschnittlich 2 bis 5 Larven pro Blatt überschritten
wird.
Schildlaus: Wenn im Verlauf der Schnittarbeiten
im vergangenen Winter starker Schildlausbesatz
an den Bogreben festgestellt wurde, sollten die
entsprechenden Weinberge jetzt auf Larven überprüft werden. Die anfangs etwa 1 mm kleinen jungen Schildläuse sind sehr flach, wandern nach
dem Schlupf an den Trieb und saugen sich meist
an den Blattunterseiten fest. Hier lassen sie sich
mit einer Lupe gut erkennen. Bei starkem Befall
kann ab jetzt Confidor WG 70 (Achtung: bienengefährlich!) eingesetzt werden. Hinweis: Confidor
WG 70 darf in Ertragsanlagen generell nur einmal
pro Jahr eingesetzt werden!
Herbizide: Die Anwendung von Wuchsstoffhaltigen Herbiziden (z.B. U 46 M-fluid) ist ab dem
Stadium ES73 (Beeren sind schrotkorngroß) wieder zugelassen.
Eine Anwendung auf befestigten Flächen und
auf unbefestigten Graswegen, Trockenmauern
oder an Weinbergsrändern ist zu unterlassen!
Seitens verschiedener Umweltverbände wurde
eine verstärkte Kontrolle dieser Anwendungsbestimmungen angekündigt!
Applikationstechnik: Empfohlene Wassermenge
400 bis max. 800 l/ha. Eine beidseitige Applikation
mit guter Belagsbildung anstreben. Nichtschnittoder Minimalschnittanlagen sind generell beidseitig zu behandeln. Um Abdrift so gering wie möglich zu halten sind grobtropfige und abdriftarme
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Düsen (z.B. Injektor- oder Antidriftdüsen) zu verwenden.
Bei der Gerätereinigung dürfen keine Reste der
Spritzbrühe oder Reinigungsflüssigkeit in die
Kanalisation oder in Oberflächengewässer gelangen. Unvermeidbare Restmengen mit Wasser
im Verhältnis 1:10 verdünnen und in einer Rebanlage ausspritzen. Reinigen Sie Ihre Geräte auf
unbefestigten und möglichst bewachsenen Flächen in den Weinbergen (z. B. Vorgewende). Die
Gebrauchsanleitungen, Auflagen und Anwendungsvorschriften der Mittel sind einzuhalten.
Warndienstinformationen: Persönliche Beratungen werden über das Warndiensttelefon an Werktagen von 7:45 bis 9:30 Uhr unter 06321/671 284
angeboten. Der Apparat wird danach auf den automatischen Ansagedienst umgestellt, der jederzeit unter 06321/671-333 abgerufen werden!
Weitere Informationen unter:
http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de.
gez: Roland Ipach, Dr. Andreas Kortekamp, Dr.
K.J. Schirra,
Info: Studie zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
Im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur
nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (NAP) wird im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
eine Studie zu den bestehenden Maßnahmen im
Bereich des Arbeits- und Anwenderschutzes sowie zum Schutz unbeteiligter Dritter durchgeführt.
Hierzu erfolgt eine bundesweite Befragung von
landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betrieben
die Pflanzenschutzmittel anwenden. Anhand der
erhobenen Daten ist vorgesehen, die aktuelle Situation bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln zu beschreiben.
Die Auftragnehmerin Agrifood Consulting GmbH
(eine Ausgründung der Universität Göttingen, mit
Sitz in Göttingen und Berlin) hat dazu einen Fragebogen erarbeitet und bittet die Praxis um Beantwortung der Fragen. Die Befragung ist unter
folgendem Link online geschaltet: www.anwenderschutz.de
Bei weiteren Fragen zu den Fragenbögen / der
Befragung wenden Sie sich bitte direkt an die
Agrifood Consulting GmbH.
Dr. Christina Münch, Tel: 05 51 / 79 77 45 26,
Email: [email protected]
Julia Waldmann, Tel: 030 / 86 00 81 04 – 203,
Email: [email protected]
Rebschutz- und Weinbauinformationsdienst Pfalz
Mitteilung Nr. 13 vom 23.06. 2015
Weinbau- Informationsdienst
Abteilung Weinbau & Oenologie
Breitenweg 71
67435 Neustadt an der Weinstraße
Beratung: 06321 671-211, Telefax: 06321 671-222
E-Mail: [email protected], Internet: http://www.dlr-rheinpfalz.rlp.de
– Chlorose behandeln –
– Frühe Ausdünnung gestresster Bestände –
Aktuelle Lage: Das Stiel- und Beerenwachstum
der Trauben ist in Weinbergen mit ausreichender
Wasserversorgung trotz der kühlen Phase enorm.
Früh verblühte Bestände liegen zwischen Schrotkorn- und Erbsengröße der Beeren, der Traubenschluss steht bei kompakten Trauben demnächst
bevor. Der Beerenansatz ist in der Regel nach
dem Putzen gut, stärkere Verrieselungen sind
kaum zu beobachten.
Die Wassersituation zeigt sich nun pfalzweit ziemlich differenziert. Die Niederschläge letzter Woche
brachten regional ausreichende Mengen, welche
die Hauptwurzelzone der Reben erreichten. So
meldete die Wetterstation Grünstadt-Sausenheim
von 18. bis 21.6 insgesamt 42 mm Regen, in Bad
Dürkheim fielen im selben Zeitraum dagegen nur 3
mm. Gestern Abend fielen dann verbreitet und
flächendeckend Niederschläge zwischen 3,2 mm
in Ellerstadt und 16 mm in Göcklingen. Auch für
heute ist noch etwas Regen angesagt, dann soll
es wieder trocken und mäßig warm werden. Ab
Anfang Juli sind hochsommerliche Temperaturen
gemeldet. Von Trockenstress betroffen sind vorrangig die nördlichen Bereiche der Pfalz auf leichten Sandböden. Die Südpfalz hat, von exponierten
Lagen am Haardtgebirge einmal abgesehen, noch
eine relativ gute Versorgung. Fallen auf den ausgewiesenen Trockenstandorten weiterhin keine
durchweichenden Niederschläge, so hat das während der Hauptzellteilungsphase der Beeren Einfluss auf die Beerengröße und damit auf den Ertrag. Dies gilt vor allem in Weinbergen mit deutlichem Schwachwuchs (flachgründige Böden, Dauerbegrünung in jeder Gasse, junge Anlagen). Die
kühlen Temperaturen sorgen für verminderte Verdunstungsraten, bei Hitze sind die oberflächlichen
Vorräte aber rasch wieder verdunstet. Typische
Anzeichen für Trockenstress sind aufgerichtete
Triebspitzen, geringer bzw. kein Neuzuwachs und
Rückbildung der Ranken. Später können die
Triebspitzen verkümmern und werden abgeworfen, dies ist oft in zwei- oder dreijährigen Weinber-
gen der Fall. Die basalen Blätter hellen auf oder
werden bei Rotweinsorten rötlich. Eine Bewässerung in Ertragsanlagen kann ab den ersten Anzeichen von Trockenstress vorgenommen werden.
Die Wirtschaftlichkeit der Maßnahme sollte dabei
im Vordergrund stehen, d. h. es sollte möglichst
eine Versorgung über Brunnen oder Beregnungsverbände erfolgen. Wasserfuhren oder der Anschluss ans Trinkwassernetz sind in Ertragsanlagen zeitaufwändig und kostenintensiv. Offene
Gassen können nochmals flach bearbeitet werden
(Risser, Kreiselegge), vitale Begrünungen können
gemulcht bzw. oberflächlich gestört werden. Ein
jetziger, später Umbruch von Dauerbegrünungen
bringt auf den ausgetrockneten Oberböden kaum
noch Linderung, die Begrünungen haben ihren
Wuchs und damit die Transpiration weitgehend
eingestellt. Die Gefahr, dass sich hier zum Herbst
ein später N-Schub (über Humusabbau) einstellt,
der zu Fäulnis führt, ist dagegen hoch, zumal der
Stickstoff aus der Mineraldüngung wegen der Trockenheit oftmals noch nicht ganz im Boden gelöst
wurde. Zudem sollten mögliche Erschwernisse bei
der Vollernterlese bedacht werden. Freigesetzter
Stickstoff verlagert sich über Winter in tiefere
Schichten oder wird ins Grundwasser eingetragen,
was aus Sicht des Wasserschutzes unbedingt
vermieden werden sollte. Ein Umbruch sollte darum ggf. für das kommende Frühjahr vorgemerkt
werden.
In einjährigen Junganlagen zeigen sich häufiger
Thrips-Schäden, die leicht mit Trockenstress verwechselt werden können. Typische Schadbilder
für Thripse sind Kurzinternodien und Zickzackwuchs siehe auch: www.vitpendium.de/Thripse.
Eine Spatendiagnose liefert hier Gewissheit.
Bewuchsfreier, gelockerter Boden sichert in Junganlagen die Wasserversorgung der Reben über
lange Zeit, sofern die Pflanzung zu guten Bodenbedingungen und recht früh erfolgte.
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Rebschutz- und Weinbauinformationsdienst Pfalz
Mitteilung Nr. 13 vom 23.06. 2015
„Trockenchlorose“: Die Chlorose nimmt auf bekannten Problemstandorten mit hohen Kalkgehalten jetzt deutlich zu. Besonders betroffen sind
die Lagen im Zellertal, Kindenheim und Grünstadt.
Die Blütezeit ist energiezehrend und die Rebe
muss auf den Reservestoffpool zurückgreifen. Höhere Vorjahreserträge wirken sich hierbei nachteilig aus. Chlorose verstärkend wirkt auch die fortschreitende Austrocknung der Oberböden und die
momentane kühle Witterung, welche die Eisenaufnahme erschwert. Der Zusatz von Eisenpräparaten (nicht mit Profiler mischbar!) nach der Blüte
wirkt unterstützend, kann aber bei starker Chlorose keine durchgreifende Abhilfe schaffen, hierfür
ist die Aufnahme über die geschädigten Blätter zu
gering. Leichte Chlorosesymptome klingen bei
hoffentlich bald wieder ausreichender Wasserversorgung auch von selbst wieder ab. Bei massiven
Symptomen mit bereits bräunlich nekrotisierten
Blättern und Triebspitzen ist mit langfristiger
Schädigung oder gar Stockausfällen zu rechnen.
Hier sollte eine Ausbringung der wässrigen Düngerlösung mit dem Düngeschar oder als Einzelstock-Lanzung mit einem Eisenchelat-haltigen Bodendünger (z. B. Basafer plus Granulat;
Sequestrene 138 Fe Granulat) vorgenommen
werden. Aufwandmenge: 10 bis 20 g je Rebe. Alternativ kann der Dünger auch im Gießwasser
aufgelöst und eingegossen werden, für eine Wirkung sind 10 bis 20 l Wasser je Stock notwendig.
Bei Tropfbewässerung kann die Einzelstockgabe
an die Tropfstelle gestreut werden.
Frühe Ausdünnungsmaßnahmen: In jüngeren
Ertragsanlagen, die hohen Behang aufweisen und
durch die Trockenheit bereits weitgehend einen
Wuchsstillstand zeigen, sollte eine baldige Ertragsentlastung erfolgen. Vorrangig sollten traubentragende Kurztriebe entfernt werden. An den
Langtrieben sollte der Traubenansatz reduziert
werden, dies kann auch durch Halbierung aller
Trauben erfolgen. Als wenig zeitaufwändige Methode kann der abfallende Bogenteil mit vielen
Kümmertrieben komplett abgeschnitten werden.
Der Zusatz von N-haltigen Blattdüngern wirkt unterstützend, kann aber eine Stocküberlastung nicht
kompensieren.
Kompakte Trauben können zu Schrotkorngröße
manuell durch Abstreifen aufgelockert werden,
damit wird spätere Quetschfäule wirksam vorgebeugt. Ein Teil der Beeren wird händisch aus dem
Stielgerüst herausgerissen, indem die Traube
nach unten abgezogen wird. Oft wird dabei auch
gleich die weniger gut versorgte Traubenspitze
abgerissen, die spätere Stiellähme-Neigung wird
reduziert. Dies ist besonders für großtraubige Sorten mit Neigung zu Stielerkrankungen zu empfehlen (Merlot, Dornfelder, Cabernet Dorsa, Cabernet
Sauvignon). Alternativ kommt zu Traubenschluss
eine Halbierung in Betracht. Im Hinblick der
Kirschessigfliegen-Problematik sollten späte Ausdünnungen bereits reifender Trauben möglichst
vermieden werden. Auch die maschinelle Entblätterung darf nicht zu spät erfolgen, um Druckstellen
an den Beeren zu vermeiden. Flächenstarke Betriebe, die eine späte Hand-Entblätterung bei Rotweinsorten nicht bewerkstelligen können, sollten
jetzt bei Schrotkorngröße der Beeren maschinell
entblättern. Bei ertragreichen Dornfelder- und Portugieser-Anlagen wird nur eine einseitige Entblätterung empfohlen, um das Blatt-Frucht-Verhältnis
nicht zu stark absinken zu lassen. Das gilt besonders bei Pendelbögen mit eingekürzten Schnabeltrieben. Hier vorrangig die Schattenseite entblättern, gegebenenfalls vor dem Weichwerden die
Sonnenseite nochmals schonend maschinell oder
besser von Hand nacharbeiten.
Telefonberatung Weinbau
Sie erreichen die weinbaulichen Berater von Mai
bis August jeweils dienstags und freitags von 7:45
Uhr bis 12:00 Uhr unter der gemeinsamen Durchwahl 06321 671-211.
Gruppe Weinbau
Aktuelle Weinbergsrundgänge unter Mitwirkung des DLR Rheinpfalz
Datum
19.05.2015
23.06.2015
Uhrzeit
18.00
18:00
Ort
Deidesheim, Teil 1
Insheim (zusammen mit Impflingen)
Treffpunkt
Schwimmbad
Halle Bender (Rebsortenweg), Insheim
Berater
Götz
Götz
29.06.2015
8.30
Maikammer/Alsterweiler
Kapelle Alsterweiler
Sander/Huth
06.07.2015
14.00
Burrweiler
Festplatz im Ortskern
Sander
06.07.2015
16:30
Kirrweiler
Parkplatz am Friedhof
Götz
07.07.2015
15:00
Bornheim, Dammheim, Mörlheim
Parkplatz zwischen Bornheim und LD-Dammheim
Götz
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