Mediation ist… - Marianne Voit

Mediation ist…
ein professionelles, unbürokratisches, und kostengünstiges Verfahren zur
Lösung von Konflikten.
Es wird dort erfolgreich eingesetzt, wo zwei Menschen mit anscheinend unvereinbaren Interessen aufeinandertreffen, z.B. in Schulen, in der Jugendarbeit, in Beruf, Familie, Unternehmen, Organisationen, Verwaltungen, in der Politik, bei
Umweltkonflikten, bei Mietstreitigkeiten, im Täter-Opfer-Ausgleich.
Begleitet durch eine/n ausgebildete/n Mediator/in ist es das Ziel, eine win-winLösung für alle Parteien zu erzielen. Dennoch ist der Prozess ergebnisoffen und
liegt in der Verantwortung der beteiligten Personen.
Der Mediator/ die Mediatorin
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muss von allen Konfliktbeteiligten als Vertrauensperson akzeptiert werden.
schützt die Vertraulichkeit im Prozess.
ist neutral und allparteilich, vertritt keine eigenen Interessen.
setzt sich für die Interessen aller Konfliktparteien ein, bewertet und urteilt
nicht.
ist für den Prozessverlauf der Mediationsgespräche verantwortlich, kann
diese auch abbrechen oder vertragen.
hilft den Beteiligten, Gefühle und Interessen verständlich auszudrücken.
sorgt dafür, dass Machtungleichgewichte den Prozess nicht behindern.
achtet darauf, dass eindeutige, realistische und umsetzbare Vereinbarungen getroffen werden.
Die Phasen der Mediation
Vorphase:
Alle Konfliktparteien kommen an einen Tisch. Im Idealfall wünschen alle Beteiligten, dass der Konflikt durch Mediation gelöst wird. Voraussetzung für eine erfolgversprechende Mediation ist, dass alle Beteiligten bereit sind, freiwillig an dem
Prozess teilzunehmen.
Ziel der Vorphase: Bereitschaft der Parteien wecken, sich auf den Prozess der
Mediation einzulassen und die Parteien grundlegend informieren.
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1. Phase: Einleitung
In einer angenehmen, vertrauensfördernden Atmosphäre werden alle Beteiligten
(noch einmal) darüber informiert, wie die Mediation jetzt abläuft, dass der Mediator den Ablauf gestaltet, dass die Konfliktparteien selbst jedoch die Experten für
den Konflikt sind. Unverzichtbare Grundregeln sind u.a.:
 sich gegenseitig ausreden lassen,
 nicht beleidigend oder gar handgreiflich werden,
 Die Verantwortung für die Gesprächsleitung liegt bei der/die MediatorIn.
Ziel der 1. Phase: einen sicheren Rahmen für das Gespräch zu schaffen.
2. Phase: Sichtweise der Betroffenen
Die Kontrahenten stellen hier ihre Sicht des Konflikts dar - ohne dass die Gegenpartei sie unterbricht. Der Mediator hört aktiv zu und stellt ggf. Verständnisfragen. Alle wichtigen Informationen werden gesammelt.
Ziel der 2. Phase: Alle Beteiligten haben sich gegenseitig zugehört, sie haben
durch die Spiegelung die Sicht auf den Konflikt neu gehört und erste Motive sind
sichtbar geworden. Der „Dampf ist abgelassen“.
3. Phase: Konflikterhellung: Verborgene Gefühle, Interessen und Hintergründe aufdecken.
Jetzt werden die mit dem Konflikt verbundenen Gefühle ausgedrückt und mit Unterstützung des Mediators Wünsche und Interessen herausgearbeitet.
Ziel der 3. Phase: Allseitige Klarheit über Wünsche und Bedürfnisse zu schaffen.
4. Phase: Lösungsmöglichkeiten sammeln und entwickeln
Alle Beteiligten überlegen in einem kreativen Prozess gemeinsam, wie sie ihre
Meinungsverschiedenheiten beilegen wollen. Für die Lösung tragen alle gemeinsam die Verantwortung.
Ziel der 4. Phase: Auch zuerst unsinnig erscheinende Ideen tragen häufig den
Kern der Lösung in sich – Ideen dürfen unbegrenzt geäußert werden; Begrenzungen erfolgen erst in der Diskussion und Formulierung der Vereinbarung.
5. Phase: Übereinkunft
Die Konfliktparteien einigen sich auf die Lösungsvorschläge, die ihnen am meisten zusagen. Bei Bedarf hält der Mediator die Vereinbarungen schriftlich fest und
lässt sie von allen Betroffenen unterschreiben. Die Umsetzung wird geregelt, u.U.
ein Folgegespräch vereinbart.
Ziel der 5. Phase: Nachhaltige und verlässliche Lösungen zu sichern.
Umsetzungsphase
Im Anschluss an die Mediation wird überprüft, ob die Konfliktlösung tauglich war,
ggf. werden Korrekturen vorgenommen.
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