lesen - Kamenz

Liebe Bürgerinnen und Bürger,
im Umfeld des Jahres 2014 haben wir in vielfältiger Weise der Ereignisse im und um den 1. Weltkrieg
gedacht.
Kamenz war auch schon damals Garnisonsstadt und unsere Vorfahren – möglicherweise ihre
Großmütter und Großväter – hatten in dieser Zeit viel zu ertragen und unter den
Kriegsgeschehnissen zu leiden.
In einem Brief wandte sich der Direktor des französischen Mémorial de Verdun – Herr Thierry
Hubscher – an uns und bat uns, vor dem Hintergrund der beabsichtigten Erneuerung der
Gedenkstätte, um eine Unterstützung.
Im Verwaltungsausschuss der Stadt Kamenz wurde angeregt, dass wir die Menschen in unserer Stadt
über das Anliegen informieren und gleichermaßen bitten, die Rekonstruktion des 1976 entstandenen
Mémorials in Verdun zu unterstützen.
Viele Männer und Söhne unserer Stadt haben in der Schlacht um Verdun ihr Leben lassen müssen.
Die Schlacht um Verdun war eine der bedeutendsten Schlachten des Ersten Weltkrieges an der
Westfront zwischen Deutschland und Frankreich. Sie begann am 21. Februar 1916 mit einem Angriff
deutscher Truppen auf die französische Stadt Verdun und ihre Befestigungen und endete am 19.
Dezember 1916. Trotz des in seinem Ausmaß bis dahin einmaligen Einsatzes von Menschen und
Waffen kam es auf keiner der beiden Seiten zu irgendeinem strategischen oder taktischen Vorteil.
Die Schlacht forderte rund 700.000 Menschenleben. Schätzungen bemessen die deutschen Verluste
auf 338.000, die der Franzosen auf über 364.000 Tote.
Welche Bezüge gibt es unmittelbar zu unserer Stadt?
Das Kamenzer Stadtarchiv beherbergt Unterlagen, aus denen zu entnehmen ist, dass sich das in
Kamenz beheimatete Königlich Sächsische 13. Infanterieregiment Nr. 178 von Oktober 1915 bis Juli
1916 im Stellungskrieg vor Ypern (Belgien) befand. Anschließend nahm das Regiment bis Ende des
Monats Juli 1916 an der bedeutendsten Schlacht des Ersten Weltkrieges – der Schlacht an der
Somme – teil. Direkt im Anschluss wurde das Regiment an der Ostfront eingesetzt, wo es bis
November 1917 verblieb. Erst dann (also fast ein Jahr, nachdem die Schlacht um Verdun beendet
war) kommt das Regiment in der Woevre-Ebene vor Verdun bis Juni 1918 in Stellungskämpfen zum
Einsatz. Somit war das 13. Königlich Sächsische Infanterie-Regiment Nr. 178 – das einzige zu dieser
Zeit in Kamenz beheimatete Regiment – nicht unmittelbar an der Schlacht um Verdun beteiligt.
Nun ist es natürlich so, dass in dem erwähnten Regiment nicht zwangsläufig auch alle wehrfähigen
Männer aus Kamenz und Umgebung ihren Militärdienst verrichteten. Aus den bisher erschlossenen
Ausgaben des „Kamenzer Tageblatt“ ist beispielsweise ein Inserat zu entnehmen, das den Tod eines
Kamenzers in der Schlacht von Verdun belegt. In der Regel war es auch so, dass die getöteten oder
verstorbenen Soldaten an Ort und Stelle belassen bzw. bestattet wurden.
Wir, die Mitglieder des Stadtrates, würden uns sehr freuen, wenn Bürgerinnen und Bürger unserer
Stadt, vielleicht auch mit kleinen Beiträgen – es müssen nicht immer die großen Gesten sein – die
Bemühungen mit ihrem eigenen Beitrag unterstützen.
Die Bankverbindung des Mémorial de Verdun lautet:
Empfänger:
IBAN:
BIC:
Verwendungszweck:
Mémorial de Verdun
FR76 1027 8025 0000 0127 4494 550
CMCIFR2A
Kamenzer Unterstützung für Verdun
Liebe Bürgerinnen und Bürger, Sie helfen mit Ihrer finanziellen Unterstützung, die Erinnerung an die
damaligen Ereignisse wachzuhalten und Sie helfen vor allem dabei, dass das Gedenken auch an die
vielen tausend deutschen Soldaten, die im 1. Weltkrieg ihr Leben lassen mussten, lebendig bleibt.
In diesem Sinne schon jetzt vielen Dank!
Ihr
Oberbürgermeister Roland Dantz