Ein Gespräch mit
Hans-Ulrich Regius
Hans-Ulrich Regius, was hat Sie
als langjährig erfolgreicher Manager
motiviert, ein Buch zu schreiben?
«Ich bin ein politisch und wirtschaftlich
stark engagierter Mitbürger. Die heutige
Zeit erfordert die kritische Hinterfragung
unserer Wirtschafts- und Sozialpolitik.
Mit meinem Buch möchte ich diese
wichtige Diskussion dank meiner Erfahrung mit konkreten Lösungsvorschlägen
unterstützen.»
TOBIAS ist ein Wirtschaftsroman.
Warum haben Sie diese Form gewählt?
«Heute wird in den Medien und in
der Politik immer stärker polemisiert
und auf den Mann gezielt statt sich
intensiv sachlich mit den Problemen
auseinanderzusetzen und einen Konsens
für Lösungen zu finden. In meinem Wirtschaftsroman kann ich Persönlichkeiten
beschreiben, die über die notwendige
Zivilcourage und das Fachwissen
verfügen und zielgerichtet handeln.
Damit möchte ich konstruktiv zu einer
lösungsorientierten Politik beitragen.»
Hinter dieser Motivation steckt viel
Kritik an der heutigen Politik. Warum, es
geht uns doch in der Schweiz sehr gut?
«Ich erwarte von der Politik nicht in erster
Linie das Verwalten des Ist-Zustandes,
sondern das Gestalten der Rahmenbedingungen für die Erhaltung einer hohen
Lebensqualität, einer konkurrenzfähigen
Wirtschaft und dass sie der Jugend
Perspektiven gibt. Hier sehe ich weder
bei den Parteien noch beim Bundesrat
eine zielführende Strategie – deshalb
versuche ich wachzurütteln und
Lösungen aufzuzeigen.»
Rolle. Sie vermitteln durch ihre Kommunikation «Wahrheiten» für die Bevölkerung, die für die Meinungsbildung oft
entscheidend sind. Die ausgewogene
und unabhängige Berichterstattung
ist deshalb von grösster Bedeutung.
Ich beschreibe in meinem Roman Tobias
als eine Persönlichkeit, die scheitert, weil
er sich zu stark für Transparenz und
eine ganzheitliche Wirtschaftspolitik
einsetzt. Tatsächlich vermisse ich heute
oft das Stellen der entscheidenden,
wenn auch unbequemen, Fragen sowie
die ausgewogene Darstellung der Zusammenhänge und das Aufzeigen der
Entwicklungen durch die Medien.»
Können Sie uns ein konkretes
Beispiel aufzeigen?
«Die Geldpolitik der Nationalbank hat
entscheidende Auswirkungen nicht nur
auf die künftige Konkurrenzfähigkeit
unserer Wirtschaft, sondern auch auf die
Interessensvertretung der Bevölkerungsschichten und die Wertkultur in unserem
Land. Die Geldpolitik darf deshalb nicht
der Nationalbank alleine überlassen
werden, sondern muss durch eine klare
politische Strategie abgestützt und die
Umsetzung fachlich überprüft werden.
Die Medien haben weder in den letzten
Finanzkrisen, noch tun sie es aktuell,
die Strategie des Bundesrates und
der Nationalbank genügend kritisch
hinterfragt, noch zeigen sie die teilweise
fatalen Fehlentwicklungen auf.»
Wie konkret ist denn Ihr
Roman TOBIAS?
«Die beschriebenen Ereignisse basieren
auf Fakten und gut abgestützten Thesen. Natürlich sind die Romanfiguren in
dieser Form erfunden. Im Buch habe ich
immer wieder versucht, die Lösungen zu
beschreiben, die aus dem Malaise führen
können. Diese sind nicht abschliessend –
vielmehr sollen sie die konstruktive Diskussion und Zielorientierung fördern.»
Sie zeichnen ein kritisches Bild der
Medien. Glauben Sie, dass diese in der
Schweiz zu wenig Transparenz schaffen?
«Die Medien haben speziell in unserer
Demokratie eine wichtige, verantwortungsvolle und deshalb auch sehr heikle
www.hans-ulrich-regius.ch