Date: 01.07.2015 KMU-Magazin 9326 Horn 071/ 846 88 74 www.kmu-magazin.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Presse spécialisée Tirage: 9'311 Parution: 10x/année N° de thème: 375.032 N° d'abonnement: 1089048 Page: 30 Surface: 159'862 mm² Internationalisierung I Expansion in neue Märkte: Chancen und Risiken Nicht zuletzt aufgrund des begrenzten Heimatmarktes hat sich die Schweiz zu einer stark exportorientierten Wirtschaftsnation entwickelt. Welche Internationalisierungsgrad Schweizer KMU erreicht haben, welche Märkte Erfolg versprechen und wo die Chancen und Risiken liegen, zeigt dieser Beitrag. Andrea Zisler Die Schweizer Wirtschaft besteht zu einem grossen Teil aus kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Mit einem Anteil von 99,6 Prozent aller Unternehmen in der Schweiz und mit einem Beschäftig- Es gibt jedoch ebenso zahlreiche proaktive nachlässigt. Dennoch ist es von grundleGründe, Internationalisierung in die Wett- gender Wichtigkeit, da Unternehmen, die bewerbsstrategie - auch und gerade bei nicht international aufgestellt sind, gekleinen und mittelständischen Unterneh- nau deshalb weniger wettbewerbsfähig men - zu integrieren (siehe Abbildung und angreifbarer sind. Unternehmen müssen im Ausland tätig sein und sich Seite 34). dem internationalen Vergleich stellen. Mit einer Internationalisierung können Im Allgemeinen wird InternationalisieUnternehmen rung häufig mit Big Business in globalem tenanteil von 66,6 Prozent sind sie das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Der folgende Beitrag will über den aktuellen Internationalisierungsstand der KMULandschaft informieren und Tipps für den erfolgreichen Weg zur Internatio- ) die Entwicklung und das Wachstum an- Ausmass gleichgesetzt, allerdings können sich auch KMU mit begrenzten Mitteln nalisierung geben sowie über mögliche derer Märkte für sich nutzen. Hindernisse aufklären. Nicht zuletzt wer- > Teile der Wertschöpfungskette in wett- internationalisieren, wenn sie gewisse den attraktive Märkte und Branchen be- bewerbsfähigere Regionen verlagern - Grundregeln beachten. leuchtet, die man als Unternehmen mit sei es eine Verlagerung des Standorts in Der Internationalisierungsgrad internationaler Ausrichtung heute und in Länder mit geringeren Produktions- Die Internationalisierung des Wirtschaftsgeschehens gilt inzwischen als «globaler verschiedener Prozesse vom KundenMegatrend». Doch wie ist der Status quo dienst bis hin zu Call-Center für For- bei Schweizer KMU wirklich? Prinzipiell Reaktive und proaktive Gründe schung und Innovation. Der Schritt zur Internationalisierung ist für ) Skaleneffekte und Reichweiten nutzen. sind die Schweizer KMU recht stark interviele Unternehmen in erster Linie eine Re- ) Wichtige Informationen zu anderen nationalisiert. Landesgrösse und Binnenmarkt sind überschaubar und eingeaktion auf Umstände, die mit Zielen verKunden und Märkten, globalen Kapazi- Zukunft im Visier haben sollte. und Lohnkosten oder eine Auslagerung knüpft sind. Dazu zählen unter anderem täten der Mitbewerber in einer bestimmdie Erfordernis oder Chance der Verkaufsten Industrie oder einem bestimmten steigerung, die Kundenannäherung in ausSektor und sogar zur kulturellen Vielfalt ländischen Märkten, die Senkung von Pro- von Teams in globalen Unternehmen duktions- und Arbeitskosten oder aber die gewinnen. Kompensation für die Sättigung oder den Das Argument der InformationsgewinRückgang im heimischen Markt. schränkt. Verglichen mit deutschen und den meisten anderen europäischen KMU liegen Schweizer KMU daher im Regelfall im Internationalisierungsgrad eine Spur weiter vorne. Alberto Silini ist Head of Consultancy bei nung wird in der Literatur häufig ver- Switzerland Global Enterprise (S-GE), Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 58297025 Coupure Page: 1/6 Date: 01.07.2015 KMU-Magazin 9326 Horn 071/ 846 88 74 www.kmu-magazin.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Presse spécialisée Tirage: 9'311 Parution: 10x/année das vom Bund mandatiert ist, Schweizer Research Zurich» (DRZ) eröffnet. Es ist Exporteuren bei ihrer Internationalisie- das bislang einzige Forschungslabor, das rung zu unterstützen. Er erklärt: «Rein Walt Disney an einer europäischen Hochstatistisch sind 70 Prozent der Schweizer schule unterhält. KMU in irgendeiner Form international Insgesamt gesehen stehen die Chemietätig. Wirklich effektiv und strategisch im und Pharmaindustrie im Industrialisie- Export tätig sind dagegen nur etwa 30 rungsgrad an vorderster Stelle. Diese Prozent. Wir beobachten nach wie vor Industrien werden allerdings vornehmstark steigende Internationalisierungs- lich von Grossunternehmen wie Novartis tendenzen. Der Grund ist eindeutig: oder Roche dominiert. Ansonsten ist Wenn Schweizer Firmen auf Wachstum der Internationalisierungsgrad im Besetzen, sind sie aufgrund des sehr be- reich der MEM-Industrie (Maschinengrenzten Heimmarkts gezwungen, sich bau, Elektro- und Metallindustrie) sehr auf der anderen Seite der Landesgrenze hoch. «Hier gibt es eine Reihe von KMU, N° de thème: 375.032 N° d'abonnement: 1089048 Page: 30 Surface: 159'862 mm² eine Umfrage der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur zur Internati- onalisierung Schweizer KMU aus dem Jahr 2014, in der mehr als die Hälfte aller befragten Unternehmen Deutschland als wichtigstes Exportland nennen. «Hinter Deutschland lassen sich jedoch deutliche Verschiebungen erkennen», berichtet Professor Christian Hauser von der HTW Chur. «Die Bedeutung Chinas als strategisch wichtigster Auslandsmarkt ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen: Heute gibt jeder zehnte Exporteur an, dass China für ihn der wichtigste Markt umzuschauen. Dies ist ein häufiges Phä- die in bestimmten Nischen tätig sind und sei. Ungefähr gleich häufig werden die typischerweise weit mehr als die Hälfte Vereinigten Staaten genannt. Damit benomen bei kleinen Ländern.» ihres Umsatzes im Ausland erzielen, häu- legt China mittlerweile Platz 2, dicht geDie Branchenunterschiede fig sogar mehr als 90 Prozent. Ein ande- folgt von den USA. Österreich, das bei frü- Insbesondere die Start-up-Szene weist res Beispiel wäre die Uhrenindustrie, in heren Befragungen auf Platz 2 lag, belegte eine grosse Anzahl der sogenannten der es ebenfalls viele KMU mit hohem 2014 nur noch Platz 4. Die weiteren gros«Born Globals» auf. Dies sind Unterneh- Internationalisierungsgrad gibt», erör- sen Nachbarländer der Schweiz, Italien men, die schon bei ihrer Gründung internationale Märkte anvisieren und sich global ausrichten. Dies liegt oft in der Natur der angebotenen, meist digitalen bzw. ITlastigen Dienstleistungen oder Produkte wie Apps oder Smartphones. «In der digitalen Branche hat die Schweiz sehr hohe Kompetenzen. Mit dem Stand- ort von Google in Zürich als grösstes Headquarter ausserhalb der USA ist hier ein zweites Silicon Valley mit enormer Sogwirkung entstanden. Zudem weisen die Hochschulen ein Top-Niveau auf. tert Dr. Heiko Bergmann, Projektleiter am und Frankreich, folgen auf Platz 5 und 6.» Schweizerischen Institut für Klein- und Eine Ursache für diese Veränderungen Mittelunternehmen und Lehrbeauftrag- ist die massive Aufwertung des Frankens ter an der Universität St. Gallen. gegenüber dem Euro, die den Export in Den höchsten Internationalisierungs- Euro-Länder branchenübergreifend erstand weisen die Top 5 der Schweizer Un- schwert. Gleichzeitig werden Märkte, in ternehmensbranchen auf - in absteigen- denen in Dollar fakturiert werden kann der Reihenfolge Chemie- und Pharma-, attraktiver - vor allem die USA und der MEM-, Uhren-, Mess- und Präzisionsins- asiatische Raum. Aber auch das Wirttrumente- sowie Nahrungsmittelindust- schaftswachstum der meisten asiatischen rie. Der Schweizer Nahrungsmittelgigant Länder trägt zur Attraktivität Asiens bei. Nestle generiert rund 98 Prozent seines Bei Exporten nach Asien sind China, JaGesamtumsatzes im Ausland. Bei allen pan und Korea von tragender Bedeutung, anderen Branchen liegt der Anteil des aber auch der gesamte ASEAN-Wirt- Dies gilt nicht zuletzt für technologische Studiengänge und solche mit digitalem im Ausland erzeugten Umsatzes bei etwa Schwerpunkt. Das Ökosystem und seine 75 Prozent. Anziehungskraft, welche so entstanden Aussichtsreiche Märkte für KMU sind, beschreiben viele mit dem Begriff (Google-Walt-Disney-Effekt>», konstatiert Deutschland ist für Schweizer KMU nach wie vor der wichtigste Einstiegsmarkt und Silini. Heute hat die gesamte Animationstech- hat für die Schweizer Exporteure trotz der nik von Walt Disney ihren Sitz in Zürich. Euroschwäche die grösste strategische 2010 hat die Eidgenössisch-Technische Bedeutung - und dies mit grossem AbHochschule (ETH) in Zürich das «Disney stand zu anderen Ländern. Das bestätigt Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques schaftsraum (Verband Südostasiatischer Nationen; Englisch: Association of Southeast Asian Nations). Überdies sind Schweizer Unternehmen darauf ausgerichtet, ihre Exporte zu diversi- fizieren, das heisst nicht alle Exporte in Richtung Euro-Raum abzusetzen, sondern ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 58297025 Coupure Page: 2/6 Date: 01.07.2015 KMU-Magazin 9326 Horn 071/ 846 88 74 www.kmu-magazin.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Presse spécialisée Tirage: 9'311 Parution: 10x/année N° de thème: 375.032 N° d'abonnement: 1089048 Page: 30 Surface: 159'862 mm² Gründe für die Internationalisierung von KMU 71.8 Nachfrage von ausländischen Kunden Begrenztes Heimmarktpotenzial Heimmarktpotenzial Begrenztes 56 7 49,8 Nutzung bestehender Netzwerke Hohe Marktchancen Marktchancen dank dank innovativer innovativer Produkte Produkte Hohe 3 ,8 24,4 Ausnutzen des des Vorteils Vorteils<Svvissness> <Swissness> Ausnutzen Eine globale globale Marktnische Marktnische schnell schnell realisieren realisieren Eine 22 Kunden des Heimmarktes wurden international 17,5 <First Mover-Vorteile> 14,3 Starke Wettbewerbsintensität auf dem Heimmarkt 13,3 Ausländische Konkurrenten drängten auf den Heimmarkt Verbesserter Zugriff Zugriff auf auf Rohstoffe/Rohprodukte Rohstoffe/Rohprodukte 6 Akquisition und Erhalt von Distributionsrechten 3,5 Akquisition einer Firma mit internationalem Netzwerk 3,2 Vereinfachte Vereinfachte Rekrutierung Rekrutierung von von ausländischen ausländischen Fachkräften Fachkräften 2,8 Eigentümerwechsel durch Nachfolger IEigentümerwechsel Nachfolger 12,8 2,8 Forderung der der Investoren/Fremdkapitalgeber Investoren/Fremdkapitalgeber Forderung 2,1 12,1 Übernahme Übernahme durch durch andere andere Firma Firma 1,9 Eigentümerwechsel Eigentümerwechsel durch durch Management-Buy-Out Management-Buy-Out (MBO) (MBO) 1,2 1,2 Akquisition Akquisition einer einer Firma Firma mit mit stark stark ausgeprägter ausgeprägter Produktionstechnologie Produktionstechnologie 10,9 09 Andere 6 00 10 10 20 30 30 40 50 60 60 70 70 80 Anteil Anteil der der Unternehmen Unternehmen Quelle: Hochschule Hochschule für für Wirtschaft Wirtschaft Freiburg; Freiburg; Bisnode; Bisnode; Post Post Finance Finance Quelle: Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 58297025 Coupure Page: 3/6 Date: 01.07.2015 KMU-Magazin 9326 Horn 071/ 846 88 74 www.kmu-magazin.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Presse spécialisée Tirage: 9'311 Parution: 10x/année N° de thème: 375.032 N° d'abonnement: 1089048 Page: 30 Surface: 159'862 mm² auch andere Währungsräume miteinzube- das Land innerhalb der nächsten 20 Jahre Als vielversprechender Markt für die ziehen, um bei möglichen Währungsturbu- zu den Top 5 der weltweiten Konsum- Schweiz darf Kanada und der gesamte lenzen das Kundenrisiko zu minimieren. märkte gehören wird. Hier lohnt es sich nordamerikanische Raum nicht unerzu prüfen und sich schon heute zu posi- wähnt bleiben. Kanada nimmt als Markt Die wachsende Mittelschicht tionieren, um eine mittel- und langfris- für Schweizer Unternehmen eine besonDie stark exportgetriebene Pharma- und tige Exportplanung zu manifestieren. Auf ders attraktive Position ein. Zum einen, Lebensmittelindustrie wird Prognosen dem afrikanischen Kontinent ist Nigeria weil Kanada das wohl «europäischste» zufolge in den kommenden Jahren enorm das Land mit der am stärksten wachsen- Land ausserhalb der EU ist. Zudem hat von der «Rising Middle Class», der aufstre- den Mittelschicht.» Kanada wie auch die Schweiz einen franbenden Mittelschicht in Schwellen- und Laut S-GE lässt sich für die Rising Middle kophonen Teil, was eine starke kulturelle Entwicklungsländern, profitieren. Diese Class-Länder in den kommenden 15 bis Verbindung erzeugt. Das FreihandelsabBevölkerungsgruppe zeigt sich immens 20 Jahren ein hohes Wachstum in den kommen zwischen beiden Ländern sorgt aufgeschlossen gegenüber hochwertigen Branchen der Transport-, Informations- für einen unkomplizierten Zugang zum Produkten, zum Beispiel aus dem Lebens- und Kommunikationstechnologien, der kanadischen Markt und erleichtert die mittelbereich, oder bewirkt den Ausbau Freizeit-, Bekleidungs- und Sportindust- Exporte nach Nordamerika. Hauser erder Infrastruktur in ihren Ländern, wovon rie und weiteren Industrien prognosti- gänzt: «Hinzuzufügen bleibt, dass neben diverse Industrien wie etwa die Medizin- zieren. Auch der Sektor E-Banking und dem klassischen Exportgeschäft auftechnik profitieren können. sonstige mobile Dienstleistungen sind im grund der Frankenstärke auch für KMU Alberto Silini von S-GE zu dieser Entwick- Zuge der Digitalisierungswelle in Län- die Verlagerung von Geschäftsaktivitäten lung: «Die Rising Middle Class wird in dern wie Afrika nicht zu unterschätzen, zum Beispiel nach Deutschland, Österden kommenden Jahren überproportio- genauso wie die gesamte Nahrungsmit- reich oder nach Mittel- und Osteuropa nal wachsen (...). Indonesien ist hier ein telindustrie in höheren Segmenten. zunehmend ein Thema wird.» « «heisser Kandidat». Man erwartet, dass Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 58297025 Coupure Page: 4/6 Date: 01.07.2015 KMU-Magazin 9326 Horn 071/ 846 88 74 www.kmu-magazin.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Presse spécialisée Tirage: 9'311 Parution: 10x/année Was Experten raten kurz & bündig N° de thème: 375.032 N° d'abonnement: 1089048 Page: 30 Surface: 159'862 mm² de in Ländern mit hohem Korruptionsri- Zu den grössten Herausforderungen im In- siko - zu denen auch die meisten aufstre- Deutschland ist für KMU in der Schweiz nach wie vor der wichtigste Einstiegsmarkt und hat für ternationalisierungsprozess zählen neben benden Märkte gehören - müssen die gesetzlichen Hürden und finanziellen Fak- Unternehmen genau auf den manchmal toren auch Sprachbarrieren sowie Kultur- schmalen Grat zwischen legitimer Bezieunterschiede. Mit der nötigen Voraussicht hungspflege und ungebührlichem korrup- die Schweizer Exporteure, trotz der Euroschwäche, die grösste lassen sich diese Hürden bewältigen. tem Verhalten achten.» Prof. Dr. Christian Hauser, Professor strategische Bedeutung - und für Internationales Management am Schweizerischen Institut für Entrepreneurship der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur: «Wichtig ist, dass Unternehmen an die Alberto Silini, Head of Consultancy bei Switzerland Global Enterprise: dies mit grossem Abstand zu anderen Ländern, gefolgt von China und den USA. > Die Informationsgewinnung als Internationalisierungsarg ument wird in der Literatur häufig vernachlässigt. Dennoch ist es von grundlegender Wichtigkeit, da Unternehmen, die nicht international aufgestellt sind, genau deshalb weniger wettbewerbsfähig und angreifbarer sind. > Das Wachstum der Mittelschicht eröffnet neue Perspektiven auf Märkte wie zum Beispiel Indonesien oder Nigeria. «Im Allgemeinen sind eine gute Vorbereitung und Analysen über die anzuvisierenden Zielmärkte das A und 0, sei es in kultureller oder regulatorischer Hinsicht oder Internationalisierung nicht blauäugig her- aber auch hinsichtlich Kaufverhalten vor angehen und genügend <Schnauf> mit- Ort und der lokalen Konkurrenz.» bringen. Zu den Risiken, die von Anfang Professor Michael-Jörg Oesterle, an berücksichtigt werden müssen, gehören, dass der Internationalisierungsprozess häufig länger dauert und teurer wird als geplant. Daher sollte die Internationalisierung aus einer Position der Stärke he- Inhaber des Lehrstuhls Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Internationales und Strategisches Management an der Universität Stuttgart: raus angegangen werden, so dass die not- «Wichtigste Voraussetzung ist, dass im wendigen finanziellen und zeitlichen Res- Voraus die eigenen Möglichkeiten und Po- sourcen zur Verfügung stehen. Zuverlässi- tenziale des Unternehmens in ausländige Geschäftspartner sind eine wichtige schen Märkten sauber und solide analysiert Basis für den Erfolg im Ausland. Tragfähi- und geprüft werden. Ein blosses Nachahge und vertrauensvolle Geschäftsbezie- mungsverhalten sollte tunlichst vermieden hungen aufzubauen kann -je nach Kultur - erheblich Zeit in Anspruch nehmen. Diese Zeit müssen die Unternehmen unbedingt einplanen. Zudem müssen der Aufbau der Beziehung und deren Pflege auch Chefsache sein. Die zweite oder gar dritte Hierarchieebene wird in manchen Ländern nicht als gleichwertiger Partner bei Verhandlungen angesehen. Die Unternehmer selbst müssen hier frühzeitig Zeit und Aufwand investieren. Doch Vorsicht: gera- Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques werden. Der zweite Schritt ist, nicht zu am- bitioniert vorzugehen und anfangs das Risiko gering zu halten. Natürlich geht es nie ganz ohne Risiko. Aber man sollte bei der Internationalisierung nicht zum Hasardeur werden. Und als dritten Schritt rate ich, am Ball zu bleiben, das heisst, zu lernen und sich nicht auf den Erfolgen der Vergangenheit auszuruhen. Man sollte nie vergessen: jeder Markt ist anders. Die ethnozentrische Brille muss abgelegt werden.» ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 58297025 Coupure Page: 5/6 Date: 01.07.2015 KMU-Magazin 9326 Horn 071/ 846 88 74 www.kmu-magazin.ch Genre de média: Médias imprimés Type de média: Presse spécialisée Tirage: 9'311 Parution: 10x/année N° de thème: 375.032 N° d'abonnement: 1089048 Page: 30 Surface: 159'862 mm² Stichwort: Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Die Empfehlung der Kommission vom 6. Mai nen beschäftigt und dessen Jahresumsatz 2003 betreffend die Definition der Kleinst- beziehungsweise dessen Jahresbilanz 10 unternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen (2003 /361 /EC) hat die folgenden Definitionen für KMU vor- Millionen Euro nicht übersteigt. Innerhalb der Kategorie der KMU wird ein geschlagen: Kleinstunternehmen als ein Unternehmen Die Grössenklasse der Kleinstunternehmen definiert, das weniger als zehn Personen beschäftigt und dessen Jahresumsatz be- sowie der KMU setzt sich aus Unternehmen ziehungsweise Jahresbilanz zwei Millionen zusammen, die weniger als 250 Personen nicht überschreitet. beschäftigen und die entweder einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro erzielen oder deren Jahresbilanzsumme sich auf höchstens 43 Millionen Euro beläuft. Innerhalb der Kategorie der KMU wird ein Quelle: Bundesamt für Statistik, Neuenburg 2015 kleines Unternehmen als ein Unternehmen definiert, das weniger als 50 Perso- EJPorträt Andrea Zisler PR- und Marketing Manager, Lingoking GmbH Lingoking ist ein Online-Marktplatz für Sprachdienstleistungen und verbindet Unternehmen innerhalb von wenigen Minuten mit einem professionellen Dolmetscher oder Übersetzer. Als Serviceleistung für Geschäfts- kunden hat es sich Lingoking zur Aufgabe gemacht, Informationen und Expertenwissen zur internationalen Geschäftswelt bereitzustellen. Pro Jahr übersetzt Lingoking über sieben Millionen Wörter, dolmetscht über 4000 Stunden vor Ort und mehr als 8500 Minuten am Telefon für über 2500 Kunden aus aller Welt. Dafür sind mehr als 3500 registrierte Dolmetscher und Übersetzer in über 735 Städten weltweit für Lingoking im Einsatz. Kontakt [email protected] www.lingoking.com Observation des médias Analyse des médias Gestion de l'information Services linguistiques ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, case postale, 8027 Zurich Tél. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Réf. Argus: 58297025 Coupure Page: 6/6
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