Mit Abraham die Engel empfangen - Johanna-Geissmar

KBL28#0023_Muster_Erzbistum 03.07.15 10:02 Seite 3
Konradsblatt in der Schule 23
Foto: Sarina Gramlich
Wie war das, als drei Männer–
also Engel – zu Abraham kommen,
wie im Alten Testament erzählt
wird? Die Mannheimer haben es in
einem Standbild im Bibelmuseum
in Frankfurt nachgespielt – samt
Tieren und Vorhangträgern.
Mit Abraham die Engel empfangen
Eine Gruppe aus Mannheim erkundet das Bibelmuseum in Frankfurt
Ins Bibelmuseum nach Frankfurt fuhren die katholischen
Religionsgruppen 5.1 und 5.3
des Johanna-Geissmar-Gymnasiums Mannheim. Dort
lernten sie viel über die Menschen des Alten und Neuen
Testaments.
Mit dem Zug brachen die Schülerinnen und Schüler zusammen
mit der katholischen Religionslehrerin Gabriele Eich, ihrem
evangelischen Kollegen Uwe Boch
und der Klassenlehrerin Anne
Weißling nach Frankfurt ins Bibelmuseum auf. Der Ausflug wurde
natürlich im Religionsunterricht
vorbereitet, wo das Thema: „Die
Bibel: Das Heilige Buch der
Christen“ behandelt wurde. Biblische Texte erzählen von Erfahrungen der Menschen mit Gott.
So auch die Geschichten um den
Urvater des Glaubens: Abraham.
Da Abraham nicht nur der Urvater des Glaubens der Juden und
der Christen, sondern auch der
Muslime ist, fuhren auch die
muslimischen Klassenkameraden
und Kameradinnen, die den
Ethikunterricht besuchen, mit.
Lebensgeschichten sind es, die
berühren und aufhorchen lassen.
Über sie kann man nachdenken
und sich damit möglicherweise
identifizieren. An ihnen können
wir uns ein Beispiel nehmen und
Fragen, was ist das Besondere
des Glaubens. Kann der Glaube
meinem Leben Sinn geben? Bietet er mir heute in schweren
Zeiten Halt? An den biblischen
Lebensgeschichten, die immer
auch Glaubensgeschichten sind,
erkennen wir unseren Gott.
Hautnah den Sturm auf dem
See Genezareth erfahren
Den Museumsbegleiterinnen
Sabine Weber und Katharina
Braisch gelang es, die Lebensgeschichte von Abraham anschaulich und spannend zu erzählen.
So kam es rückblickend zu der
Aussage von Stacy Tankeu: „Das
Abrahamszelt hat mir besonders
gut gefallen.“
Die Schülerinnen und Schüler
mussten nämlich nicht nur zuhören, sondern konnten auch nachahmen und mitspielen. Schirin
Liebe durfte sich als Sarah und
Nico Broda als Abraham verkleiden. So konnten sie sich eher
vorstellen wie das Leben damals
war. Erstaunt waren sie zum
Beispiel vom Begrüßungsritual:
„Ohne Schuhe das Zelt zu be-
treten, das machen wir ja auch
zuhause,
aber
Fremde mit besonders duftendem Öl salben,
ist schon etwas
Besonderes,“ so Ornelle Flegel.
Schaffelle wurden gezeigt und
auch ein Wasserbehälter aus Ziegenleder. Jeder durfte die alte
Steinmühle drehen und so konnten wir genau sehen, wie früher
Mehl gemahlen wurde.
Gegenüber der Abteilung des
Alten Testaments war ein kleiner, aber schön angelegter Garten mit biblischen Pflanzen. An
den Kräutern konnte man riechen. Salbei, Kamille, Pfefferminze und Zitronenmelisse war
vielen bekannt. Aloe Vera haben
manche zum ersten Mal gesehen.
Nach etwa einer Stunde ging
es in die nächste Abteilung. Mithilfe von kleinen Gegenständen,
deren Bedeutung herauszufinden war, reiste die Gruppe in die
vergangene Zeit des Neuen Testaments. Zum Beispiel fanden sie
heraus, dass man mithilfe einer
Fibel Gewänder und Kleider zusammenhalten kann. Aus einem
Schofarhorn durften sie nicht
nur versuchen einen Ton herauszubringen, sondern es wurde
auch erklärt, dass sie für Mitteilungen genutzt wurden. Besonders beeindruckend in dieser Abteilung war der Nachbau eines
antiken Bootes vom See Genezareth. Nicht nur, weil erklärt
wurde, welche Fangtechniken die
Fischer der damaligen Welt nutzten und welchen Gefahren sie
ausgesetzt waren, sondern weil
die Schüler auch mit Geräuschinstrumenten einen Sturm auf
dem Wasser nachspielen konnten. Und schon war die Angst der
Jünger auf dem See gegenwärtig,
ebenso die Erleichterung aus dieser Gefahr gerettet zu werden.
Die Mannheimer tauchten in
den Alltag und die Lebenswelt
von etwa 2000 vor Christus bis
etwa 135 nach Christus ein und
haben viel erfahren und erlebt.
Zurück in der
Schule wurde einiges nachbereitet und ergänzt.
Es entwickelten
sich daraus verschiedene Standbilder der Religionsgruppe und
die Idee einen Comic zum Leben
Abrahams zu gestalten. Abschließend muss zum gesamten Thema
noch ein Test geschrieben werden.
Bericht von Letizia Barré,
Luigi Bongiovi, Madeleine
Greiß, Valentin Leichner, Amani
Mhedhbi, Ivan Mikic, Lennert
Schei, Marvin Wehe, Maurice
Protano, Nico Broda, Ornelle
Flegel, Schirin Liebe,
Stacy Tankeu
Mit freundlicher
Unterstützung durch
28 · 2015 Konradsblatt