1945 in Schul- und Kindheitserinnerungen Gedanken zum Film, Anita Lackenberger (Drehbuch und Regie): VORAUSSETZUNGEN Nach dem Anschluss Österreichs 1938 gab es in den österreichischen Schulen zahlreiche Veränderungen: Austausch von Lehrern, gezielte Ideologisierung der Kinder, verstärkt durch Organisationen wie Hitlerjugend und Bund deutscher Mädchen im außerschulischen Bereich, Militarisierung, Veränderungen der Lehrpläne und vieles mehr. Schüler und Schülerinnen, die nicht von der nationalsozialistischen, menschenverachtenden Ideologie anerkannt wurden, verschwanden aus den Schulklassen. So sie nicht verschwanden (im Exil, ins Konzentrationslager kamen und vernichtet/getötet wurden) und länger im Klassenverband verblieben, waren sie auch oft Übergriffen ihrer Klassenkollegen und Kolleginnen ausgesetzt. Der Beginn des 2. Weltkrieges führte zu weiteren Veränderungen im Leben der Schülerinnen und Schüler. Viele der Lehrer mussten einrücken und wurden durch Frauen ersetzt. Die Kinder wurden verstärkt eingesetzt um „Rohstoffe“ zu sammeln (Heilkräuter, Tees), in der Landwirtschaft bei der Ernte zu helfen (Kartoffelferien) oder Ungeziefer einzusammeln (Maikäfer, Kartoffelkäfer, etc.). Gesammelt wurde auch Kleidung für das Winterhilfswerk. Der Krieg wurde zum allumfassenden Lebensinhalt der Kinder. Sie wuchsen mit dem kriegsbedingten Mangel von Lebensmittel und Gütern des täglichen Bedarfs auf. Viele der Väter waren eingezogen, und niemand wusste, ob und wie die Männer aus dem Krieg zurückkommen würden. Die Kinder waren aber auch schutzlos und weitgehend ohne die Möglichkeit von Kritik der nationalsozialistischen Ideologie ausgesetzt. Selbst wenn sich die Eltern gegen eine nationalsozialistische Ideologisierung der Kinder eingesetzt hätten, war ein Eingreifen schwierig bis unmöglich, da der Zwang zur Hitlerjungend und zum Bund Deutscher Mädchen zu gehören, einen massiven Einbruch in die elterliche Autorität bedeutete. Der Krieg zog mit dem 1. September 1939 in die Klassenzimmer und ging erst mit der Befreiung, die für Kinder und Jugendliche ein lebensprägendes Inferno war. Dass dieses Inferno von den VertreterInnen des nationalsozialistischen Systems verursacht war, wurde für viele erst im späteren Leben und der Möglichkeit der Reflexion der historischen Ereignisse realisiert. Die Verschlechterung der Lebensbedingungen zog Jahr für Jahr in die Klassenzimmer: Schlechte bis keine Winterschuhe, Sammlungen für das Winterhilfswerk, das Fehlen von Brennmaterialien, das Fehlen von Unterrichtsmitteln, das Schließen von Schulen im Winter, da Brennmittel gespart werden mussten. Für die Entstehung und Umsetzung des Projektes zeichnen - NÖ Medienzentrum – Auftraggeber, Koordination und Projektentwicklung (www.noemedia.at) unter der Leitung von Frau Brigitte SPERL - Kreativlösung- und Filmproduktions GmbH – Filmproduktion und Projektentwicklung unter der Leitung von Frau Anita LACKENBERGER - Kinder und LehrerInnen der Kreativ-NNÖMS Viehofen – Darstellung (http://nmsstpoelten-viehofen.ac.at) unter der Leitung von Frau Heidi KNEISSL
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