Fabel vom kleinen Regenwurm und dem Mistkäfer Ein kleiner Regenwurm durchbohrte fleißig die Erde der städtischen Parkanlage, als ihm unversehens ein Mistkäfer in die Quere kam. „Guten Morgen, Mistkäfer“, grüßte der Regenwurm freundlich, doch der Mistkäfer zog, ohne ihn zu grüßen, eilig davon. Auch, als der Regenwurm ihn am späten Nachmittag ein weiteres Mal traf und freundlich grüßte, zog der Mistkäfer, ohne irgendeine Notiz vom kleinen Regenwurm zu nehmen, durch das dunkle Erdreich eilig davon. Doch am späten Abend, als das Getrampel und Getöse der Menschen hoch oben über dem Erdreich endlich verstummte, da hörte der Regenwurm, wie der Mistkäfer, der sich in den feinen, weit verzweigten Wurzeln eines Birkenbaumes verfangen hatte, immer wieder seinen Namen rief. „Regenwurm! Regenwurm! Regenwurm!“ tönte es aus der Ferne, doch der Regenwurm, enttäuscht über die vorangegangene Unfreundlichkeit des Mistkäfers, zog, ohne diesem die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken, schleichend davon. Wer freundliche Grüße unerwidert im Raum verhallen lässt, der darf sich nicht wundern, wenn man ihn im Notfall schlichtweg übersieht oder schlicht und einfach überhört.
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