IMS Health Gesundheitsdaten-Frühstück zum dritten Mal erfolgreich

Medieninformation
IMS Health Gesundheitsdaten-Frühstück zum dritten Mal erfolgreich in
Berlin
Frankfurt, 03.03.2016. Am 25. Februar 2016 lud IMS Health, einer der weltweit führenden
Anbieter von Informationen, Beratungs- und Technologie-Dienstleistungen für die
Healthcare-Branche, zum nunmehr dritten Mal Vertreter aus Politik, Selbstverwaltung,
Pharmaunternehmen und –verbänden sowie aus der Medizintechnikbranche zum politischen
Gesundheitsdaten-Frühstück in Berlin. Hauptthema der Veranstaltung war wieder die
Entwicklung der GKV-Arzneimittelausgaben, dieses Mal für das Jahr 2015, ergänzt um
Spezialthemen. Darüber hinaus konnten die rund 40 Teilnehmer auch Einblicke in die
Entwicklung des weltweiten Pharmamarktes sowie speziell zu Trends im Segment der
Biologika gewinnen.
Weltweiter Arzneimittelmarkt: Wachstum aus „Pharmerging“ Ländern
Das durchschnittliche jährliche Wachstum wird im globalen Arzneimittelmarkt bis zum Jahr 2020 bei 3 bis 6
% liegen und in 2020 ein Volumen von 1,35 Billionen US Dollar erreichen. Diese Prognose von IMS Health
stellte Dagmar Wald-Eßer, Senior Manager Health Policy bei dem Unternehmen, an den Beginn ihres
Vortrags, in dem sie sodann auf verschiedene Aspekte nationaler und internationaler Marktentwicklungen
einging. So resultiere ein höheres einstelliges bis niedrig zweistelliges Wachstum in den nächsten fünf Jahren
aus den sog. „Pharmerging“ Ländern, allen voran China. Demgegenüber entwickelten sich die etablierten
Märkte wie z.B. die USA, Japan oder auch europäische Länder unterschiedlich im niedrigen bis mittleren
einstelligen Bereich. Während in Europa die Märkte fast nur noch durch Spezialarzneimittel wachsen, treiben
in anderen Regionen auch traditionelle Medikamente für die Primärversorgung das Wachstum, da es hier
noch ungedeckte Bedarfe gebe, so die Referentin. Für Deutschland bewege sich die Prognose im Korridor der
durchschnittlichen globalen Entwicklung.
Deutschland: Marktbetrachtung mit und ohne Hepatitis C-Innovationen
Je nachdem, welche Faktoren in Analysen einbezogen werden, stellt sich die Marktentwicklung
unterschiedlich dar. Im Jahr 2015 lag das Umsatzwachstum des gesamten deutschen Arzneimittelmarktes,
d.h. Apotheken- und Kliniksegment zusammen betrachtet, bei +5,6 %, der Absatz nach Zähleinheiten erhöhte
sich um 2 %. Basis bildet hier eine Bruttobetrachtung ohne Abzug jedweder Nachlässe. Wald-Eßer erläuterte,
dass das Wachstum im Apothekenmarkt zum einen aus Steigerungen bei rezeptfreien Medikamenten
resultiere, da über die ersten Monate 2015 eine andauernde Erkältungswelle für einen erhöhten Absatz
gesorgt habe. Zum anderen sei die Entwicklung in der Klinik, stärker aber noch in der Apotheke, vom Einsatz
innovativer Arzneimittel geprägt. So seien die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bei
Einbeziehung neuer Therapien gegen Hepatitis C um 5,1 % gestiegen, ohne deren Berücksichtigung jedoch nur
um 3,3 %. Diese separate Betrachtung trägt dem Umstand Rechnung, dass die Ausgaben für die Behandlung
der viral verursachten Leberentzündung bei der GKV gesondert budgetiert sind. Die Arzneigruppe befindet
Seite 1/4
IMS HEALTH GmbH & Co. OHG, Registergericht Frankfurt am Main HR A 29291,
Persönlich haftende Gesellschafter sind:
IMS HEALTH Beteiligungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main, Registergericht Frankfurt am Main HR B 46001,
Geschäftsführer: Dr. Frank Wartenberg (Vorsitzender), Jens Thumann
IMS HEALTH Deutschland GmbH, Frankfurt am Main, Registergericht Frankfurt am Main HR B 49453,
Geschäftsführer: Dr. Frank Wartenberg (Vorsitzender), Jens Thumann
IMS HEALTH GmbH & Co. OHG
Darmstädter Landstraße 108
60598 Frankfurt am Main
Tel. +49 69 6604-0
www.imshealth.de
sich im Jahr 2015 unter den umsatzstärksten zehn Kategorien auf Rang 2 und trägt mit fast 40% zur
Ausgabensteigerung von 1,5 Milliarden Euro im GKV-Gesamtmarkt bei. Weitere, vielfach innovative
Therapeutika wie z.B. verschiedene Krebsmedikamente oder auch Faktor Xa-Inhibitoren
(Blutgerinnungshemmer) bestimmen das Spektrum der führenden Arzneigruppen wie die Referentin zeigte
(Abb. 1). Allerdings habe sich der Anteil onkologischer Therapien, gemessen am gesamten Pharmamarkt
(Apotheken- und Kliniksegment) nur leicht erhöht.
Jahr 2015, ATC3 Umsatz in Mio. EUR zu AVP Real*
Absatz
Mio.
Units
+/-%
Absatz
Umsatz
in Mio.
Euro
L04B ANTI-TNF PRODUKTE
0,5
8,3
1.860,6
J05B ANTIVIRALE MITT.EXKL.HIV
1,2
8,4
1.416,8
A10C HUMANINSULIN UND ANALOGA
12,6
1,2
1.293,6
Veränderungsrate zum Vorjahr %
9,1
87,1
2,7
L04X SONST.IMMUNSUPPRESSIVA
1,8
-0,6
1.184,2
L01H PROTEINKIN.HEMM.A.NEOPL.
0,3
11,9
1.141,9
L01G MAB ANTINEOPLASTIKA
0,8
7,5
1.085,7
T02D DIABETES-TESTS
26,1
1,7
1.007,7
N02A BETAEUBUNGSMITTEL
7,6
3,1
985,2
1,4
J05C VIRUSTATIKA GEGEN HIV
0,6
-8,7
851,8
1,8
B01F DIREKTE FAKTOR XA HEMMER
3,6
41,7
772,6
N06A ANTIDEPRESS+STIMM.STABIL
21,5
0,8
749,7
A02B ULCUSTHERAPEUTIKA
33,2
2,1
745,1
N03A ANTIEPILEPTIKA
11,0
3,5
724,9
L03B INTERFERONE
0,3
-8,3
706,0
N05A ANTIPSYCHOTIKA
12,7
1,7
684,3
SUMME TOP 15
133,8
2,6
15.210,1
GESAMT
702,2
1,2
35.704,7
8,5
19,0
10,3
-0,3
46,0
-4,1
0,6
-10,7
-4,0
-12,4
9,0
5,6
Quelle: IMS PharmaScope® Polo, Absatz in Packungen, ohne Impfstoffe; *Umsatz in Euro zum Apothekenverkaufspreis (AVP) abzüglich der von Herstellern und
Apotheken zu leistenden Zwangsrabatte, abzüglich gemeldete Rabatte aus Erstattungsbeträgen nach §130 SGB V; ohne Einsparungen aus Rabattverträgen;
Absatz in Packungseinheiten; ohne Impfstoffe
Abbildung 1: Führende Arzneigruppen im GKV-Markt 2015
Strukturelle Veränderungen beeinflussen Marktentwicklung und Einsparvolumina
„Entscheidend für die Marktentwicklung sind strukturelle Veränderungen durch Wechsel im
Verordnungsverhalten. Die Strukturkomponente hat mit 6,1 % den größten Einfluss auf die
Umsatzentwicklung im GKV-Markt. D.h. der Arzt wechselt z.B. zu innovativen Medikamenten oder auch
innerhalb einer Therapie zu anderen Packungsgrößen. Ferner hat sich die Verordnungsmenge um 2 % erhöht,
während die Arzneimittelpreise in dieser Größenordnung rückläufig waren. Das erklärt sich durch deutliche
Reduzierungen im Festbetragsmarkt und den schnellen Turnus der Festbetragsanpassungen“, erläuterte
Wald-Eßer.
Mit dem Ausgabenanstieg hat sich auch das Volumen der von den pharmazeutischen Herstellern an die GKV
abzuführenden Rabatte erhöht. Im Jahr 2015 belaufen diese sich auf knapp 2,5 Milliarden Euro. Dabei seien
vor allem die Rabatte aus Erstattungsbeträgen gegenüber Vorjahr deutlich gestiegen, nämlich auf fast 800
Mio. Euro, so die Referentin.
Ferner gab Wald-Eßer in weitere Themen vertiefte Einblicke: So seien im letzten Jahr bei Rabattverträgen
nicht nur die Abgaben patentfreier, sondern auch patentgeschützter Präparate gestiegen. Von bislang 148
durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bewerteten Wirkstoffen habe über die Hälfte keinen
Zusatznutzen zuerkannt bekommen, bei 40 Substanzen zur Behandlung seltener Erkrankungen nur 10 %. Die
GKV-Ausgaben für die überwiegend in ambulanter Behandlung verordneten sog. „Orphan Drugs“ beliefen sich
auf 1,3 Milliarden Euro, 27 % mehr als in 2014.
Seite 2/4
Wachsende Bedeutung von Biologika in Deutschland und weltweit
Susanne van der Beck, Director Sales bei IMS Health, vermittelte Einblicke in die Marktentwicklung
biopharmazeutischer Medikamente. Der Umsatz mit Biologika sei weltweit in den letzen zehn Jahren um das
Dreifache gestiegen. IMS Health rechne bis 2017 mit einer Größe des Biologikamarktes zwischen 231 und 245
Mrd. US Dollar.
Der globale Marktanteil von Biologika belaufe sich im Jahr 2015 auf 22 %, in Deutschland sogar auf 30 %.
Unter den fünf größten europäischen Ländern vereine Deutschland mit gut einem Drittel den größten
Marktanteil auf sich. Biologika seien in den letzten Jahren unter den zehn führenden Präparaten dauerhaft
vertreten. „Infolge von Patentabläufen in den nächsten Jahren wird sich der Anteil des Segments noch
erhöhen, außerdem kommen auch neue Produkte in den Markt“ erklärte van der Beck mit Verweis auf die
steigende Anzahl biologischer Arzneien in der Forschungspipeline. Onkologie und Immunologie bildeten bei
den Therapiebereichen die Schwerpunkte.
Obwohl Biologika in Deutschland insgesamt vergleichsweise viel eingesetzt würden, sei die Marktpenetration
von Biosimilars, also Nachbauten der Originalpräparate, in Italien stärker als in Deutschland, das im EUKontext hier Rang zwei belege. Dies läge u.a. an Verordnungsanreizen in den Kliniken oder auch
Quotenvorgaben, so die Referentin. In Deutschland sei der Marktanteil der Biosimilars noch gering,
unterscheide sich allerdings je nach Substanz stark, was unterschiedliche Gründe habe. Van der Beck
benannte hier u.a. die Art einer Therapie nach der Dauer, nach Patientenzielgruppen, Preissituation oder auch
den Stakeholdereinfluss. Beispiele belegten dies: so belaufe sich der Marktanteil von Biosimilars bei dem die
Bildung roter Blutkörperchen unterstützenden Hormon Epoietin in Deutschland auf 73 %, beim Hormon
Somatropin, das Kindern mit Wachstumsstörungen verordnet werde, auf 11 %. Infliximab-Biosimilars zur
Therapie entzündlicher Erkrankungen wie etwa der rheumatoiden Arthritis hätten sich in einzelnen Ländern
unterschiedlich durchgesetzt, was u.a. mit der Art von Tendergeschäften und Preissetzungen zu tun habe. In
Deutschland hätten die Infliximab-Nachahmer bislang zu einer geringen Marktausweitung geführt, wobei
Unterschiede der Marktdurchdringung nach Bundesländern bzw. Gebieten der Kassenärztlichen
Vereinigungen auffielen. Diese erklärten sich u.a. durch das Bestehen von Rabattverträgen und
Wirkstoffvereinbarungen.
Kontakt/Pressestelle:
Dr. Gisela Maag
Tel.: 069-6604 4888
Fax: 069-6604 5590
Email:[email protected]
www.imshealth.de
www.twitter.com/imshealthDE
Seite 3/4
Über IMS Health:
IMS Health ist ein weltweit führendes Informations- und Technologie-Unternehmen und bietet seinen Kunden in der
Gesundheitsbranche ganzheitliche Lösungen zur Messung und Verbesserung ihrer Geschäftsergebnisse.
15.000 Mitarbeiter in über 100 Ländern spannen ein globales Netz über die lokalen Märkte und unterstützen die
Healthcare-Branche dabei, effizienter zu arbeiten. Zu den Kunden zählen u.a. Pharma-, Consumer-Health- und
Medizintechnik-Unternehmen, Leistungserbringer, Kostenträger und Regierungsbehörden.
Unsere 7.500 Service-Experten verbinden konfigurierbare SaaS-Anwendungen mit über 15 Petabytes an komplexen
Gesundheitsdaten in der IMS One™ Cloud-Plattform. Damit liefert IMS Health einzigartige Einblicke in Krankheiten, ihre
Behandlungen sowie damit zusammenhängende Kosten und Auswirkungen.
Grundlage der IMS Health Dienstleistungen sind valide und anonymisierte Daten aus dem Arzneimittelmarkt und
Versorgungsalltag (Real-World Data). Datenschutz, Anonymität der Datenquellen sowie Neutralität sind dabei für IMS
Health oberste Gebote.
Mithilfe der IMS Health Daten können ungedeckter medizinischer Bedarf von Patienten erkannt, die Wirksamkeit und der
Wert von Arzneimitteln verdeutlicht sowie die Gesundheit im Allgemeinen verbessert werden. Weitere Informationen
finden Sie unter www.imshealth.de
IMS | Intelligence applied.
Seite 4/4