IMS Health Newsletter Flashlight Ausgabe 51

IMS Health Flashlight
51. Ausgabe – Februar 2016
IMS Health Flashlight
51. Ausgabe - Februar 2016
Liebe Leserinnen und Leser,
in dieser ersten Ausgabe 2016 unseres Newsletters „IMS Health Flashlight“ erwarten Sie wieder Beiträge
zu ganz unterschiedlichen Themen.
In der Sparte „Pharmamarkt“ gehen wir zunächst auf die GKV-Arzneimittelmarktentwicklung des letzten
Jahres ein, ein Thema, dem alljährlich große Aufmerksamkeit zukommt. Die Ausgabensteigerung von
rund 5 % liegt dieses Mal im Korridor der Erwartungen und begründet sich durch innovative Therapien,
aber auch Einsparungen durch pharmazeutische Hersteller und Apotheken in Höhe von fast 7 Milliarden
Euro. Unser zweiter Beitrag beleuchtet die Marktentwicklung im Apotheken-Versandhandel und stellt eine
Prognose vor, wie sich das Bestellgeschäft unter Heranziehung dreier Szenarien in den nächsten Jahren
entwickelt.
Der Erkrankung Hepatitis C wurde in letzter Zeit große Aufmerksamkeit zuteil, nicht zuletzt wegen der
innovativen Medikamente, die nun zur Verfügung stehen. Wie ein umfassendes Gesundheitsmanagement bei dieser Erkrankung helfen könnte, sie zu eliminieren, hat IMS Health in einem Interview mit dem
Geschäftsführer der Leberhilfe-Projekt gUG, Achim Kautz, erfahren. Im sog. Eco Hep-Projekt wurde ein
Modell erarbeitet, das die gesundheitsökonomische Bedeutung der Erkrankung ermittelt und Maßnahmen einer adäquaten Versorgung zur Vermeidung von Kosten vorschlägt.
Der zweite Beitrag in der Rubrik „Healthcare Welt“ beschäftigt sich mit dem Wert etablierter Kundenbeziehungen. Wie sich Veränderungen in der Betreuung von Ärzten oder Apothekern auf den Umsatz
auswirken, können Pharmaunternehmen auf Basis von Disruptionsanalysen wie sie IMS Health anbietet
erfahren.
„Big Data“ und Digitalisierung – an diesem Thema kommen in der „Healthcare Welt“ Tätige kaum mehr
vorbei. Ein neuer Bericht des IMS Institute for Healthcare Informatics setzt sich ebenfalls damit auseinander und beleuchtet den Nutzen vielfältig verfügbarer Gesundheitsdaten unter bestimmten Voraussetzungen. Die Zusammenfassung des Reports finden Sie in der Sparte „Technology & Applications“. Welche
Bedeutung außerdem im Kontext digitaler Entwicklungen Gesundheits-Apps im Allgemeinen und Apotheken-Apps im Speziellen zukommt, behandelt der zweite Artikel in dieser Rubrik. In unserer News-Spalte
informieren wir dieses Mal über IMS Health-Berichte zum Medizinischen Sachbedarf, die es, kontinuierlich
weiterentwickelt, nun seit 30 Jahren gibt.
Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre,
Ihr
Dr. Frank Wartenberg, President Central Europe
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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51. Ausgabe - Februar 2016
Inhalt
4
Pharmamarkt
8 Apothekenversandhandel weiterhin im Aufwind
Pharmamarkt
IMS Health: GKV-Arzneiausgaben steigen 2015 um knapp 5 %
11
17
20
Healthcare-Welt
„In unserem Gesundheitssystem müsste es keine Todesfälle durch Hepatitis C geben“
Interview mit Achim Kautz, Leberhilfe Projekt gUG
Healthcare-Welt
Der Wert etablierter Kundenbeziehungen
Disruptionsanalysen unterstützen Vertriebssteuerung
Technology & Applications
Die Lücke im Gesundheitssystem schließen
Die wichtige Rolle anonymisierter Daten
24
IMS News
26 30 Jahre IMS Health-Berichte zum Medizinischen Sachbedarf
IMS Health Termine
27 IMS Veranstaltungen 2016
Technology & Applications
IMS Health Vortrag in Schladming: „Alles App-O-theke, oder was?“
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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PHARMAMARKT
IMS Health: GKV-Arzneiausgaben steigen 2015 um knapp 5 %
Die Ausgaben für Arzneimittel und Test-Diagnostika, jedoch ohne Impfstoffe, belaufen sich für den
gesamten GKV-Markt (GKV: Gesetzliche Krankenversicherung) im Jahr 2015 auf etwa 32,3 Milliarden
Euro zum Apothekenverkaufspreis nach Abzug der durch pharmazeutische Hersteller und Apotheken
geleisteten Einsparungen in Form von Rabatten nach § 130 SGB V. Einsparungen aus Rabattverträgen
wurden auf Basis des Dreivierteljahres 2015 hoch gerechnet, da die Zahlen für das Gesamtjahr noch nicht
veröffentlicht sind. Patientenzuzahlungen sind nicht berücksichtigt.
Vor diesem Hintergrund ergibt sich eine Ausgabensteigerung von 4,9 %. Die trotz der Einführung nicht
weniger innovativer Therapien moderate Marktentwicklung erklärt sich wesentlich aus höheren Rabatten
wie nachfolgend gezeigt wird. Die Menge nach Packungen erhöhte sich mit gut 1 % wenig (Abb. 1).
Abbildung 1: Moderate Steigerung der GKV-Arzneiausgaben und geringer Mengenzuwachs im Jahr 2015
Veränderung zum VJ. in %
GKV-Gesamtmarkt
(Arzneimittel & Testdiagnostika, ohne Impfstoffe)
32,3 Mrd. Euro
702 Mio. Packungen
+4,9%
+1,2%
Ausgaben
Absatz in Packungen
Quelle: IMS PharmaScope® Polo, Ausgaben zu Apothekenverkaufspreis nach Abzug von Zwangsrabatten der Pharmazeutischen Hersteller und Apotheken,
abzüglich gemeldeter Rabatte aus Erstattungsbeträgen nach §130 SGB V; inkl. Zusatzabschlag aufgrund des Preismoratoriums; Einsparungen aus
Rabattverträgen hoch gerechnet auf Basis Jan. bis Sept. 2015; ohne Patientenzuzahlungen, ohne Impfstoffe
GKV-Einsparungen durch pharmazeutische Hersteller und Apotheken bei fast 7 Milliarden Euro
Im Jahr 2015 haben die pharmazeutischen Hersteller knapp 2,4 Mrd. Euro als Einsparbeitrag durch
Herstellerabschläge nach § 130 SGB V an die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) geleistet. In diesen
Betrag gehen die je nach Arzneisegment (patentgeschützt, mit und ohne Festbetrag, Generikum) anfälligen prozentualen Abschläge ein, ferner Zusatzabschläge infolge des Preismoratoriums und Rabatte aus
Erstattungsbeträgen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Rabattsatz auf patentgeschützte, festbetragsfreie Arzneimittel in den ersten drei Monaten 2015 noch um einen Prozentpunkt höher lag als im Vorjahr, nämlich bei 7 % gegenüber 6 % im ersten Quartal 2014. Die Rabatte aus Erstattungsbeträgen haben
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PHARMAMARKT
sich mit einem Volumen von 791 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Des Weiteren ergeben sich geschätzt fast
3,4 Mrd. Euro Einsparungen durch Rabattverträge (Vorjahr: 3,18 Mrd. Euro). Hier wurden die von der GKV
verlautbarten Einsparungen für den Zeitraum von Januar bis September 2015 (2,54 Mrd. Euro) zu Grunde
gelegt und für das Gesamtjahr hoch gerechnet.
Hinzu kommen rund 1,1 Mrd. Euro durch die Nachlässe, welche die Apotheken der GKV für rezeptpflichtige Präparate zu gewähren haben. Der Gesamteinsparbeitrag beträgt somit im Jahr 2015 fast 7 Mrd. Euro
(Abb. 2).
Zwangsrabatt in Mio. Euro
Abbildung 2: GKV-Einsparungen durch Rabatte der pharmazeutischen Hersteller und Apotheken in 2015 bei knapp
7 Milliarden Euro
1.115
6.890
Apothekenrabatte
Rabatte
gesamt
3.385
1.169
791
2.390
Summe
Erstattungsbeträge
Summe
§ 130a
und 130b
280
150
Generikarabatt
Zwangsrabatt
6%/7%
Zwangsabschlag
Preismoratorium
Rabatte aus
130a Abs. 8
Verträgen
Quelle: IMS PharmaScope® RealD, Zwangsrabatte in Mio. Euro ohne Impfstoffe; Eigene Berechnung auf Basis BMG KV45 für 1.-3.Quartal 2015
Unberücksichtigt sind in den vorgenannten Zahlen die Rabatte, welche die pharmazeutische Industrie
den privaten Krankenversicherern zu gewähren hat. Diese belaufen sich nach IMS Health-Berechnungen
auf über 400 Mio. Euro. Ferner außen vor gelassen ist der durch Rabatte erbrachte Einsparbeitrag für im
ambulanten Bereich von Krankenhäusern außerhalb des Klinikbudgets eingesetzte Medikamente.
Überdurchschnittliches Wachstum innovativer Therapien
Im Blick auf einzelne Arzneigruppen zeigt sich, dass vor allem innovative Therapeutika und solche zur Behandlung schwerer Erkrankungen die Ausgabensteigerung beeinflussen (Abb. 3). Die größte Steigerung
ist unter den umsatzstärksten Kategorien bei neuen Therapien gegen Hepatitis C (antivirale Mittel exklusive HIV) festzustellen. Der Anstieg in dieser Gruppe ist allerdings in gewisser Weise artifiziell, da manche
Neueinführungen zur Hepatitis C-Therapie noch nicht ein Jahr am Markt sind. Überdurchschnittliche Zuwächse verbuchen auch Faktor Xa Hemmer als neue orale Antikoagulanzien (Gerinnungshemmer).
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PHARMAMARKT
Im oberen einstelligen bis niedrig zweistelligen Bereich haben sich ferner die Ausgaben für verschiedene Krebsmedikamente wie z. B. Proteinkinasehemmer, MAB (monoklonale Antikörper) Antineoplastika und Immunsuppressiva erhöht. Insgesamt stehen wenige Arzneigruppen für drei Viertel des
Ausgabenwachstums.
Abbildung 3: Unter den umsatzstärksten Arznei- und Produktgruppen im GKV-Markt legen vor allem innovative Therapeutika
gegen Hepatitis C und Krebserkrankungen zu
Jahr 2015
Umsatz
in Mio. Euro
L04B ANTI-TNF PRODUKTE
1.860,6
J05B ANTIVIRALE MITT.EXKL.HIV
1.416,8
A10C HUMANINSULIN UND ANALOGA
1.293,6
L04X SONSTIGE IMMUNSUPPRESSIVA
1.184,2
L01H PROTEINKINASEHEMMER ANTINEOPLASTISCH
1.141,9
L01G MAB* ANTINEOPLASTIKA
1.085,7
T02D DIABETES-TESTS
1.007,7
Veränderungsrate zum Vorjahr %
9,1
87,1
2,7
8,5
19,0
10,3
-0,3
N02A BETAEUBUNGSMITTEL
985,2
1,4
J05C VIRUSTATIKA GEGEN HIV
851,8
1,8
B01F DIREKTE FAKTOR XA HEMMER
772,6
46,0
* MAB: Monoklonale Antikörper (monoclonal antibody)
Quelle: IMS PharmaScope® Polo, Absatz in Packungen, ohne Impfstoffe; Umsatz in Euro zum Apothekenverkaufspreis (AVP) abzüglich der von Herstellern und
Apotheken zu leistenden Zwangsrabatte, abzüglich gemeldete Rabatte aus Erstattungsbeträgen nach §130 SGB V; ohne Einsparungen aus Rabattverträgen; Absatz in Packungseinheiten; ohne Impfstoffe
Mehr Großpackungen verordnet
Bei rezeptpflichtigen Präparaten wurden mehr größere Packungen (Packungsgröße N3) verordnet
(+3 %), während kleinere (N1, - 1 %) und mittlere Packungsgrößen rückläufig waren (-2 %). Dies macht sich
vor allem bei Präparaten unter Rabattvertrag bemerkbar, und zwar sowohl bei patentfreien (Generika,
Altoriginale) als auch bei patentgeschützten Arzneien. Bei letzteren steigt der Anteil der Großpackungen
auch bei Nicht-Rabattmedikamenten leicht an, was auf die Etablierung neuerer Therapien zurückzuführen
sein dürfte.
Marktanteil patentfreier Arzneien unter Rabattvertrag steigt
Der Marktanteil von als „Rabattmedikamenten“ abgegebenen patentfreien Arzneien, im Schwerpunkt
Generika, steigt seit 2013 wieder an. Mit dem Verbot der Portfolioverträge zum April 2013 sank die Rabattquote zunächst auf 59 %. In ihren Wirkstoffausschreibungen ab Mai 2013 berücksichtigten die Krankenkassen fortan nicht mehr alle „kleinen“ Substanzen. Die Umstellung auf Wirkstoffverträge führte dazu,
dass die Umsetzungsquoten bei einigen „großen“ Substanzen deutlich erhöht werden konnten. Dies
führte in 2014 zu einer Rabattquote von 61 % im patentfreien Segment. Bei „großen“ Substanzen hat sich
indessen der Anteil rabattierter Präparate auch in 2015 nochmals erhöht. Insgesamt ist der Marktanteil
rabattierter Arzneien im patentfreien Segment für das Jahr 2015 auf nunmehr 63 % gestiegen (Abb. 4).
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PHARMAMARKT
Abbildung 4: Marktanteil rabattierter Präparate hat sich bei „großen“ Substanzen in 2015 weiter erhöht
Jahr 2015
63 % des generikafähigen GKV Marktes unter Rabattvertrag
(Anzahl Packungen in Mio.)
566
570
580
41%
39%
37%
59%
61%
63%
Hohe Umsetzungsrate bei wichtigen Substanzen
74
IBUPROFEN
79
81
PANTOPRAZOLE
METOPROLOL
82
86
BISOPROLOL
83
85
88
90
SIMVASTATIN
2013
2014
Mit Rabattvertrag
2015
87
% Anteil Packungen mit Rabattvertrag
an Gesamtsubstanz im patentfreien GKV-Markt
2014
2015
Quelle: IMS Contract Monitor® National, patentfreies Segment (Generika, Originale und Zweitanbieter mit abgelaufenem Patent, nie geschützte Produkte)
Dr. Gisela Maag
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PHARMAMARKT
Apothekenversandhandel weiterhin im Aufwind
Der Umsatz des gesamten Apothekenmarktes rezeptfreier Arznei- und Gesundheitsmittel ist in den
letzten fünf Jahren durchgängig im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich gestiegen. Im Vergleich
der Jahre 2015 und 2011 ergibt sich aktuell ein Mehrumsatz von knapp 1,3 Mio. Euro bzw. ein Zuwachs
von rund 19 %. Sowohl die Vorortapotheke als auch der Apothekenversandhandel profitierten von dem
Aufwärtstrend (Abb. 1).
Abbildung 1: Aufwärtstrend im Apothekenmarkt rezeptfreier Arznei- und Gesundheitsmittel
Rezeptfreie Arznei- und Gesundheitsmittel, Apotheke Offizin-/Versandhandels-Umsatz
in Mio. Euro
+/-% Euro
1,7%
6.810
743
(10,9%)
6.926
806
(11,6%)
6.068
(89,1%)
6.120
(88,4%)
7,2%
2,5%
6,2%
7.356
860
(11,7%)
7.542
960
(12,7%)
6.496
(88,3%)
6.582
(87,3%)
Jahr 2015 ggü. Vorjahr
8.088
1.039
(12,8%)
Gesamtmarkt
rezeptfreier
Arznei- und
Gesundheitsmittel
7.049
(87,2%)
Versandhandel
Offizin
2011
2012
2013
Versandhandel
2014
7,2
8,2
7,1
2015
Offizin
Quelle: IMS Dataview®; Rezeptfreie Arznei- und Nichtarzneimittel, OTCGMS (Gruppen 1-19,97), BRD-Gesamt, Apotheke Offizin-/VH-Umsatz Mio. €,
Marktanteil Wert
Wachstumstreiber Versandhandel
Innerhalb der letzten fünf Jahre ist das Versandhandelsgeschäft mit + 40 % deutlich stärker gewachsen
als die Offizinapotheke (+16 %), so dass sich der Marktanteil des Bestellgeschäfts zwischen 2011 und 2015
um zwei Prozentpunkte erhöht hat. Aktuell entfallen rund 13 % des gesamten Umsatzes mit rezeptfreien
Arznei- und Gesundheitsmitteln auf den Versandhandel.
Waren noch vor einigen Jahren die Verkäufe im Versandhandel überwiegend hochpreisigen Dauermedikationen vorbehalten, für welche die Anonymität beim Kaufakt eine Rolle spielte, zum Beispiel Präparate
gegen Haarausfall oder urologische Produkte für den Mann, so sind es heute auch Produkte für den
Akutbedarf, die für die Hausapotheke auf Vorrat erworben werden wie z. B. Erkältungspräparate.
Aktuell liegt der Versandhandelsanteil bei fast allen rezeptfreien Produktgruppen im zweistelligen Bereich. Die höchsten Versandhandelsanteile weisen hierbei u.a. „Produkte zur Gewichtsabnahme“ (36 %),
„Herz- und Kreislaufmittel“ (19 %) sowie „Entwöhnungsmittel“ (21 %) auf. Für diese Bereiche bestand beim
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PHARMAMARKT
Verbraucher bzw. Patienten von Anfang an eine hohe Versandhandelsaffinität aufgrund von Preisvorteilen
gerade bei höherpreisigen Produkten, der regelmäßigen Einnahme bzw. Therapie und der Anonymität.
Patienten mit Dauertherapie planen ihren Bedarf im Vorfeld und nehmen gerne Preisabschläge im
Versandhandel in Anspruch. Gleichwohl gehören nicht mehr alle diese Produktgruppen aktuell zu den
Wachstumstreibern wie nachfolgend gezeigt wird.
Starke Wachstumstreiber im Versandhandel sind u.a. Erkältungs- und Schmerzpräparate, Mittel für die
Verdauung sowie Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel. Sie machen zusammen knapp
50 % des gesamten Versandhandelsumsatzes aus und wachsen in den letzten zwei Jahren überwiegend
im zweistelligen Bereich.
Ein ebenfalls deutliches Wachstum zeigt sich bei Prophylaxe-Präparaten aus der Gruppe der Immunstimulanzien (+13 %) sowie bei Entwöhnungspräparaten (+13 %). Der Umsatz mit Produkten aus dem
Herz-Kreislauf-Bereich und Mitteln für die Blase und Fortpflanzungsorgane erhöht sich hingegen kaum.
Ein Rückgang im höheren einstelligen Bereich zeigt sich bei Produkten zur Gewichtsabnahme sowohl in
der Offizin als auch im Versandhandel.
Der Versandhandel hat u.a. mit Publikumswerbung in TV- und Printmedien sowie Investitionen in eine
schnellere Bestellabwicklung viel investiert, um die Aufwärtsentwicklung zu befördern. Nicht zuletzt trägt
auch der Generationswechsel und der daraus resultierende Umgang mit digitalen Medien im Sinne der
Nutzung von Online-Shops zu einem kontinuierlichen Wachstum im Versandhandel bei.
Erkältungsprodukte als Beispiel für geändertes Bestellverhalten im Versand
Husten- und Erkältungsmittel haben mit 9 % einen unterdurchschnittlichen Versandhandelsanteil. Mit
einem Umsatz von 163 Mio. Euro (zu effektiven Verkaufspreisen, Abb. 2) im Jahr 2015 bilden sie hinter
Schmerzmitteln das zweitwichtigste OTC-Segment im Versandhandel (OTC: over the counter = rezeptfrei).
Abbildung 2: Aufwärtstrend rezeptfreier Husten- und Erkältungsmittel im Apotheken-Versandhandel
Rezeptfreie Arznei- und Gesundheitsmittel, Apotheke Offizin-/Versandhandels-Umsatz
+/-% Euro
+/-% Euro
in Mio. Euro
+13,0%
+1,7%
1.488
117
(7,9%)
1.513
127
(8,4%)
1.371
(92,1%)
1.387
(91,6%)
Jahr 2015 ggü. Vorjahr
+13,5%
-4,5%
1.710
140
(8,2%)
1.570
(91,8%)
1.632
145
(8,9%)
1.488
(91,1%)
1.853
163
(8,8%)
1.690
(91,2%)
Erkältungsmarkt
Versandhandel
Offizin
2011
2013
2012
Versandhandel
2014
13,5
Jahr 2014 ggü. Vorjahr
-4,5
3,6
12,5
13,6
-5,2
2015
Offizin
Quelle: IMS Dataview®; Rezeptfreie Arznei- und Nichtarzneimittel, OTCGMS (Gruppen 01 Husten und Erkältungsmittel), BRD-Gesamt, Apotheke Offizin-/
VH-Umsatz Mio. €, Marktanteil Wert
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PHARMAMARKT
Die Entwicklung der beiden letzten Jahre zeigt jedoch, dass der Versandhandel hier aufholt, denn die
Wachstumsraten gleichen sich der Offizin an. Starke Wachstumstreiber waren in beiden Vertriebsschienen Grippemittel, Expektorantien und Schnupfenmittel wie z. B. preisgünstige Nasensprays. Befördert
wurde diese Entwicklung durch diverse Erkältungswellen.
Prognose: Weitere Zunahme des Versandhandels zu erwarten
IMS Health rechnet mit einem Anstieg des Versandhandelsumsatzes von 1,0 Mio. Euro im Jahr 2015 auf
ca. 1,2 Mio. Euro für rezeptfreie Arznei- und Gesundheitsmittel im Jahr 2018 (Abb. 3). Somit wird sich die in
der Vergangenheit begonnene Aufwärtsentwicklung des Versandhandels auch in den nächsten Jahren
fortsetzen. Bei Entwicklung dreier Szenarien – ausgehend von einem niedrigen, mittleren und hohen
Zuwachs – ist auf Basis der mittleren Steigerung im Durchschnitt von einem jährlichen Wachstum von 6 %
pro Jahr auszugehen. Schwankungen können sich aus saisonalen und nicht vorhersehbaren Einflussfaktoren ergeben.
Abbildung 3: Prognose zur Umsatzentwicklung des Versandhandels mit rezeptfreien Arznei- und Gesundheitsmitteln bis 2018
Rezeptfreie Arznei- und Nichtarzneimittel, Versandhandels-Umsatz in Mio. Euro
+6,6%
+8,6%
743
2011
806
860
2012
2013
Tatsächlicher Umsatz
+8,1%
+11,7%
960
2014
Prognose auf Basis
hohen Wachstums
1.207
1.038
2015
+6,1%
+6,4%
+6,3%
1.103
999
2016
(Prognose)
Prognose auf Basis
mittleren Wachstums
1.297
1.383
1.174
1.050
2017
(Prognose)
1.245
1.108
2018
(Prognose)
Prognose auf Basis
niedrigen Wachstums
Quelle: IMS® Consumer Report Apotheke und IMS Prognosemodell ohne Berücksichtigung zukünftiger Einflussfaktoren + Saisonale Faktoren, Rezeptfreie
Arznei- und Nichtarzneimittel, OTCGMS (Gruppen 1-19+97), BRD-Gesamt, Versandhandels-Umsatz Mio. €
Trotz der Aufwärtstendenz des Versandhandels im Gesundheitsmarkt hat auch die Offizinapotheke nach
wie vor ihren Stellenwert. Denn auf sie entfällt der größte Umsatzanteil und sie bleibt wichtige Anlaufstelle
der medizinischen Versorgung, auch, jedoch nicht nur, in der Akutversorgung.
Christina Rings / Marlies Spiegel
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HEALTHCARE-WELT
„In unserem Gesundheitssystem müsste es keine Todesfälle durch
Hepatits C geben“
Umfassendes Gesundheitsmanagement bei Hepatitis C könnte helfen, die Krankheit zu
eliminieren – Interview mit Achim Kautz, geschäftsführender Gesellschafter der Leberhilfe Projekt gUG
Um die Versorgungslage bei Erkrankungen einzuschätzen und zu verbessern, bedarf es u.a. epidemiologischer und gesundheitsökonomischer Kennzahlen sowie Daten zur Anwendung von Arzneimitteln im
Versorgungsalltag. Die gemeinnützige Leberhilfe-Projekt gUG stellt dieser Tage ein Modell vor, das u.a.
von IMS Health zur Verfügung gestellte Daten nutzt. Auf der Grundlage der über die Anwendung des
Modells erhaltenen Erkenntnisse sollen sich Maßnahmen ableiten und implementieren lassen, die nicht
nur die gesamtökonomischen Kosten zum Management der Erkrankung reduzieren, sondern auch
mittelfristig helfen, die Erkrankung selbst zu eliminieren.
IMS Health sprach mit dem Geschäftsführer, Achim Kautz, über das Projekt und mögliche Konsequenzen
im Kontext des Hepatitis C-Managements.
Achim Kautz, Geschäftsführer und Gründer der Leberhilfe Projekt gUG, setzt
sich seit vielen Jahren für die Verbesserung von Lebererkrankungen und
Unterstützung betroffener Patienten ein. Er ist u.a. Mitbegründer des nationalen
Strategieplans gegen Virushepatitis und war bzw. ist in führender Position bei
verschiedenen Organisationen tätig, bspw. der Europäischen Vereinigung von
Leberpatienten (ELPA), World Hepatitis Alliance, Deutschen Leberstiftung oder
auch Bundesarbeitsgemeinschaft Leber.
IMS H: Herr Kautz, welche Ziele verfolgt das Leberhilfe-Projekt?
Kautz: Die Leberhilfe-Projekt gUG hat zum Ziel, Projekte umzusetzen im Sinne des Patientennutzens.
Dazu bedienen wir uns wissenschaftlicher Unterstützung. Denn jedes Projekt, das wir durchführen, muss
wissenschaftlich validiert sein, um die Entscheider im Gesundheitswesen zu überzeugen, dass das, was
wir machen, nicht nur Patientenwunsch ist, sondern wissenschaftlich belegt ist.
Pro Projekt haben wir verschiedene Partner, entweder national oder international, an Universitäten und
Institutionen, je nach Thema und Know-how.
IMS H: Können Sie das an Ihrem aktuellen Projekt, zu dem Sie der Öffentlichkeit dieser Tage erste Ergebnisse präsentieren, verdeutlichen?
Kautz: In unserem sog. Eco-Hep Projekt arbeiten wir die gesundheitsökonomische Bedeutung der
Hepatitis-C-Erkrankung heraus, und zeigen im Weiteren, wie durch eine adäquate Versorgung Kosten
vermieden werden können.
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
11
HEALTHCARE-WELT
IMS H: Was war die Motivation für diesen Ansatz?
Kautz: Ausgangsidee war, das beste europäische System mit dem schlechtesten hinsichtlich der Versorgung von Hepatitis-C zu untersuchen.
Das bedeutete in diesem Fall konkret Frankreich und Rumänien unter die Lupe zu nehmen. In Frankreich
hat man nämlich sehr früh einen sehr guten Strategieplan aufgesetzt. Frankreich zählt mittlerweile zu
einem Niedrigprävalenzland mit 0,2 bis 0,3 % Verbreitung. Dem gegenüber steht Rumänien mit einer
hohen Hepatitis C Prävalenz von mindestens 3,8 %, in einzelnen Regionen sogar bis zu 8 %.
IMS H: Das sind massive Unterschiede. Wie erklären sich diese?
Kautz: Der größte Unterschied lag darin, dass in Rumänien nicht erkannt wurde, dass der Mitteleinsatz viel
strukturierter erfolgen muss, um schnell die Mortalität zu drücken, die Spätfolgen zu reduzieren, und dann
auch die Gesamtbelastung durch Hepatitis C in Rumänien dauerhaft zu senken.
Vor diesem Hintergrund hatten wir die Idee, ein Modell aufzusetzen, das gesundheitsökonomisch im Ländervergleich untersucht, wie sich der Einsatz von mehr und besseren Medikamenten auswirken würde.
Außerdem wollten wir die indirekten Kosten beziffern über den Produktivitätsverlust der diagnostizierten
Bevölkerung. Dieser fällt zwar auch bei der nichtdiagnostizierten Bevölkerung an, aber dafür hatten wir
keine Zahlen.
Wir haben festgestellt, dass der für die Mehraufwendungen im HCV-Management und der Produktivitätsverlust in Rumänien pro Jahr anfallenden Betrag etwa 40 Mio. Euro ausmacht. Das ist für dieses Land
schon bedeutsam. Denn mit 40 Mio. Euro könnte man einiges erreichen hinsichtlich Vorsorge, Behandlung, Heilung und Verringerung der Gesamtlast.
IMS H: Wer sind die Adressaten dieser Ergebnisse?
Kautz: In diesem Fall die politischen Entscheider. Wir hatten hier einige Hürden zu nehmen, aber letztlich
wurden verschiedene wichtige Schritte unternommen. So kommen z. B. nun mehr und bessere Therapien
zum Einsatz, d.h. die Therapieraten wurden erhöht und gerade die Spätfolgenpatienten werden auch
besser versorgt. Es hat sich inzwischen die Überzeugung durchgesetzt, dass sich das lohnt.
IMS H: Stichwort Medikation: Sie kennen ja die vielfach aus der Kostenperspektive geführte Diskussion
um die neuen Hepatitis C-Therapien. Klinken Sie sich hier in irgendeiner Weise ein?
Kautz: Nein, da halten wir uns zurück, es wurde dazu ja schon viel von verschiedenen Stellen gesagt. Ich
glaube allerdings, was die Diskussion negativ beeinflusst hat, war die Frage „wie viel kostet ein Medikament“ und nicht „wie viel kostet eine Heilung“. Das ist ein riesengroßer Unterschied. Andere Therapien,
die das Leben um wenige Wochen verlängern, kosten z. T. das Dreifache. Das wurde in der Diskussion
meinem Eindruck nach nicht berücksichtigt. Nun gibt es eine Therapie, die kurz ist, weitgehend nebenwirkungsfrei und heilt. Jeder geheilte Patient entkommt der Stigmatisierung, der Ausgrenzung, der Einschränkung durch Lebensqualität und kann eine Zukunftsplanung machen. Letztlich reduzieren wir mit
jeder Heilung auch die Todesraten. In unserem Gesundheitssystem müsste es keine Todesfälle durch
Hepatitis C geben.
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12
HEALTHCARE-WELT
IMS H: Heißt das, eine solcherart verkürzte Diskussion übersieht die relevanten Stellgrößen für ein
umfassendes Hepatitis C-Management?
Kautz: Ja, auf jeden Fall. In unserem Projekt haben wir zwischen 2013 und 2015 mit Hilfe von IMS Health
Daten analysiert, wie viel eine Heilung kostet. Und da kommen wir zu einer Range von 20.000 bis
128.000 Euro je nach Patient pro Heilung. Jetzt, mit den neuen Medikamenten haben wir eine Range von
35.000 bis 75.000 Euro pro Heilung.
Wir möchten mittels des Modells darauf hinweisen, dass die Therapie auch nur ein Baustein im gesamten
Hepatitis C-Management ist.
IMS H: Kommen wir wieder auf Ihr Projekt zurück. Welche Bedeutung hat es für Deutschland?
Kautz: Um den Transfer von dem früheren Projekt zu dem jetzigen herzustellen, muss man wissen, dass
wir in Deutschland zwischen 2013 und 2015 einen Quantensprung in Richtung Hepatitis C-Management
gemacht haben. Wir haben jetzt mittlerweile ca. 25.000 Therapien pro Jahr, ein sehr guter Ansatz, das ist
fast die Maximalkapazität dessen, was Ärzte überhaupt derzeit leisten können in der Therapie, und wir
haben die neuesten Medikationen zur Verfügung.
IMS H: Also alles gut?
Kautz: Eigentlich ja, aber wenn man etwas länger schaut, werden wir in fünf Jahren die Situation haben,
keine diagnostizierten Patienten mehr zur haben, die dann eine Therapie bekommen, weil Diagnostik in
Deutschland durch Zufall passiert. Bspw. entweder durch einen Hausarztwechsel oder weil die Symptome
klinisch auffällig sind. Pro Jahr werden etwa 3,5 % aus der nichtdiagnostizierten Population identifiziert,
was gemessen an über 100.000 nicht-diagnostizierten Patienten viel zu gering ist.
Wir haben ein Indiz, dass wir in Deutschland im Moment ein recht schlechtes Gesundheitsscreening
haben, und dass rund 80 % der reinen Gesundheitsmanagementkosten ohne HCV-Therapie (Hepatitis
C, Anm. d. Red.) derzeit ausgegeben werden für etwa 20 % der Patienten mit Spätfolgen. Das muss nicht
sein, denn rechtzeitig diagnostiziert, könnten die Kosten viel niedriger sein. Die gehen ja letztlich zu
Lasten eines Kostenträgers, der froh wäre, wenn man Kosten reduzieren könnte. Und genau das kann
man mit sehr geringen Investitionen erreichen und sollte bedacht werden angesichts der Anzahl Erkrankter. Denn immer noch haben wir etwa 40.000 bis 45.000 Zirrhotiker, ungefähr 10.000 Patienten, die sich
im Stadium einer dekompensierten Zirrhose befinden, ungefähr 5.000, die an Leberkrebs leiden und
ca. 1.000 bis 2.000 Menschen, die jährlich an Hepatitis C versterben.
IMS H: Das bedeutet für Ihr Projekt?
Kautz: Unser Ansinnen ist es, zu zeigen, dass sich die Spätfolgen sehr schnell reduzieren lassen, wenn
mehr nach den vorhandenen Leitlinien behandelt würde. Diese sind in Bezug auf die Diagnostik einfach
zu befolgen. Wenn mehr diagnostiziert würde, wäre eine Elimination der HCV in Deutschland möglich,
und zwar noch vor 2030.
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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HEALTHCARE-WELT
IMS H: Wie verbindet sich das Ansinnen mit Ihrem gesundheitsökonomischen Modell?
Kautz: Warum wir einen gesamtökonomischen Ansatz gewählt haben, liegt daran, dass Deutschland ein
viel komplexeres Gesundheitswesen hat als viele andere Länder in der Welt und wir ein Modell kreieren
wollten, von dem wir sagen können: wenn es in Deutschland funktioniert, funktioniert es überall.
Wir wollten herausfinden, wer die Kosten für Hepatitis C gesamtökonomisch bezahlt und wer wie davon
profitieren könnte, wenn mehr Screening stattfände, und wie sich das Bild der Hepatitis C in Deutschland
verändern würde.
Wir haben das Modell, das wir für Rumänien und Frankreich erarbeitet hatten, noch viel weiter entwickelt,
etwa im Blick auf verschiedene Szenarien, Screeningmethoden, Matchingmethoden (Anm. d. Red.: Vergleiche mit Kontrollgruppen). Wir haben Sensitivitätsanalysen durchgeführt, haben aber auch die ganze
„social passway route“ des Patienten berücksichtigt.
IMS H: Das heißt konkret?
Kautz: D.h. welche sozialen Komponenten spielen eine Rolle, wenn man Hepatitis C hat, ist es z. B. die
Frühverrentung, oder dass nach einer Reha keine Rückkehr in den Beruf erfolgt, wie sieht das mit dem
Produktivitätsverlust aus, mit Krankheitsfortschreibung bzw. Lohnfortzahlungen, mit Hepatitis C assoziierten Unfällen in Kliniken, um nur einige relevante Parameter zu nennen.
IMS H: Für das Modell brauchen Sie ja Daten. Welche stehen Ihnen da zur Verfügung?
Kautz: Die Daten sind sehr vielfältig. Grundsätzlich brauchen wir bevölkerungsepidemiologische Daten
zur Verbreitung von Hepatitis C, und zwar aufgeschlüsselt z. B. nach Altersgruppen und Gesundheitsstadien. Dann brauchen wir die Anteile von Erwerbs- versus Nichterwerbstätigen versus Pensionierten
versus jungen Menschen, die vielleicht noch nicht erwerbstätig sind. Wir benötigen weiterhin Gesundheitsdaten z. B. zur Wahrscheinlichkeit des Wechsels von einem Gesundheitsstadium zum nächsten,
wenn man nicht diagnostiziert ist. Ferner zur Wahrscheinlichkeit, wenn man diagnostiziert ist, damit wir
das vergleichen können. Wir brauchen Zahlen zu Krankschreibungen, zu den Erwerbsunfähigkeitstagen,
den Kosten für ein HCV Management ohne HCV-Therapie, den Therapiekosten, der natürlichen Mortalität,
der HCV-bedingten Mortalität, all solche Informationen.
IMS H: Das heißt, Sie nutzen ganz unterschiedliche Quellen?
Kautz: Ja. Wir haben für unser Projekt zunächst versucht, nur deutsche Daten zu nehmen. Das hat sich
aber als sehr schwierig erwiesen, weil die Prävalenz- und Inzidenzdaten auch Lücken aufweisen, etwa
weil für bestimmte Gruppen die Informationen nicht vorliegen. Deshalb haben wir z. T. auch europäische
oder Schweizer Quellen genommen, die das für Deutschland untersucht haben.
IMS H: Also öffentliche Gesundheitsdaten?
Kautz: Genau. Wir haben sehr viel aus dem GBE (Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Anm. d. Red.)
genommen, Expertenbefragungen in Kliniken gemacht, die Kostenträger selbst gebeten, uns Daten zu liefern. Die Zahlen kommen sowohl von Institutionen, aber auch aus der Markt- und Versorgungsforschung.
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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HEALTHCARE-WELT
Hinsichtlich der Krankheitslast, also den Fehltagen, haben wir von IMS Health sehr viel Hilfe bekommen,
und auch hinsichtlich der Frage, wie Medikation verabreicht wird und welche Kosten über welche Zeit
anfallen. Das sind Kernkomponenten des Modells.
IMS H: Die IMS Health Daten entstammen zwei Quellen, der Datenbank IMS Disease Analyzer und der
Studie IMS LRx. Wie haben Sie diese genutzt?
Kautz: Mit Hilfe der IMS Health Disease Analyzer Datenbank-Analysen waren wir in der Lage, die sog.
indirekten Kosten, den Produktivitätsverlust, zu validieren. Um diese z. B. bezüglich der Erwerbsunfähigkeit berechnen zu können, brauchen wir die Erwerbsquote der Hepatitis C Erkrankten in einem Land. Da
waren die IMS Health Daten sehr hilfreich, weil wir den Vergleich von Hepatitis C-Erkrankten mit Gesunden vornehmen und Ausfallgründe berücksichtigen konnten. Z. B. fehlt ein Hepatitis C Patient ja auch
einmal wegen einer Erkältung zwei, drei Tage. Diese Daten von IMS Health waren unglaublich hilfreich,
weil unsere Gesundheitsökonomen den Produktivitätsverlust kalkulieren konnten.
IMS H: Wie fanden die Daten zur Verschreibung Verwendung?
Kautz: Die waren ebenfalls sehr hilfreich, weil wir über Zeiträume hinweg vergleichen konnten, etwa die
Verschreibungen aus 2013 mit denen aus 2015. Damit konnten wir Fragen beantworten z. B. hinsichtlich
der Therapieformen mit oder ohne Interferon, wie auch Durchschnittspreis zu Lasten der GKV. Denn wir
als Patientenvertreter sind nicht an den Produkten interessiert, sondern an der Heilung von Menschen.
Die Medikamente sind von der Effektivität her das Beste, was es bisher bei der Hepatitis-C-Therapie
gegeben hat. Ohne die IMS Health Daten hätten wir den ganzen Block der Therapiekosten-Evaluation
einschließlich Prognosen gar nicht entwickeln können.
IMS H: Dient das Modell auch für die Anwendung in weiteren Projekten oder auch Ländern?
Kautz: Das Modell ist so aufgebaut, dass es eigentlich auf alle Gesundheits- und Sozialsysteme dieser
Welt flexibel anzuwenden ist. Dahinter steht ein komplexes Rechenwerk mit vielen Annahmen und Sensitivitätsanalysen. Wir werden die ersten Ergebnisse für Deutschland am 23. Februar 2016 veröffentlichen.
Wir beabsichtigen das Modell zunächst in mindestens drei bis fünf weiteren europäischen Ländern
anzuwenden. Mit verschiedenen internationalen Organisationen sind wir in Kontakt, z. B. mit der WHO
oder der World Hepatitis Alliance. Unsere Zukunftsvision ist die Elimination der Hepatitis C.
IMS H: Wann werden Sie denn zufrieden sein oder anders gefragt, wann ist das Projekt für Sie ein voller
Erfolg?
Kautz: Zufrieden nie. Aber ich glaube, das Projekt ist schon jetzt ein voller Erfolg durch die Gesamtbetrachtung, denn diese Perspektive wurde so noch nie eingenommen. Wenn die verschiedensten Beteiligten, Patienten, Politiker, Experten und Kostenträger, sich zusammensetzen würden und auf Basis der
Empfehlungen, die wir ja schon 2013 vorgelegt haben, schrittweise deren Implementierung stattfände,
dann könnten alle Beteiligten, und vor allem der Patient, extrem entlastet werden. Unsere Empfehlungen
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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HEALTHCARE-WELT
sind ja ziemlich einfach. Wir brauchen eine gute Prävention, ein gutes Screening und eine schnelle Überführung in die Therapie. Wenn das nicht geschieht, werden wir weiterhin extrem hohe Gesundheitskosten
haben.
Unser Modell arbeitet mit der Annahme wie es aussähe, wenn die größten Risikogruppen gescreent
würden und dann zügig eine Therapie bekämen. Wir haben berechnet, dass allein bis 2020 eine Reduktion der Gesamtlast um 30 % möglich ist. Bis 2025 bis zu 70 %. Das ist kurzfristig genug, um eigentlich
reagieren zu müssen, denn wir reden hier von Millionenbeträgen.
IMS H: In dem Modell steckt ja sehr viel Expertise, Know-How und natürlich Arbeit. Bevor eine solcherart
umfängliche Projektarbeit, wie Sie sie eindrücklich dargestellt haben, beginnt: was ist nach Ihrer Erfahrung
zu beachten?
Kautz: Das Problem, das ich vielfach sehe, ist, dass nicht mit den betroffenen Menschen gesprochen wird.
Ich habe 13 Jahre lang Patientenberatung gemacht und war zuständig für die Spätfolgen. Da erleben Sie
viel zerstörte Hoffnung. Diese Erfahrung prägt und deswegen finde ich, dass man basisorientiert arbeiten
muss, dass man mit Patienten redet und ihnen zuhört, was ihre Belange sind. So gehen wir als Leberhilfe
Projekt gUG vor.
IMS H: Herr Kautz, vielen Dank für das Gespräch.
Das Interview führte IMS Health-Pressesprecherin Dr. Gisela Maag.
IMS Health Datenbanken als Basis für gesundheitsökonomische und Versorgungsanalysen
IMS® Disease Analyzer
Diese IMS Datenbank zeigt anonymisierte Therapie- und Behandlungsverläufe bei niedergelassenen
Ärzten. Dadurch lassen sich Krankheits- und Therapieverläufe über mehrere Jahre darstellen.
IMS® LRx
Die Datenbank IMS® LRx von IMS HEALTH liefert anonymisierte behandlungsorientierte Verordnungsinformationen. IMS® LRx erfasst eingelöste GKV-Rezepte und stellt arztübergreifende und apothekenübergreifende Therapie- und Behandlungsverläufe aus dem Versorgungsalltag tagesgenau und
longitudinal dar. Es werden nicht nur Produkte aus dem Bereich Primary Care, sondern auch Spezialprodukte, Nischenpräparate und Orphan Drugs dargestellt.
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HEALTHCARE-WELT
Der Wert etablierter Kundenbeziehungen
Disruptionsanalysen unterstützen Vertriebssteuerung
Ein innovatives Instrument der Vertriebssteuerung
Wie wichtig ist es für den Außendienst eines Pharmaunternehmens Kontinuität in der Betreuung von
Ärzten oder Apotheken zu erhalten? Und wie wirken sich Veränderungen in der Kundenbeziehung auf
die „Brand Performance“ aus? Um solche Kernfragen geht es in einer Disruptionsanalyse. Dieses zukunftsträchtige Instrument zur Vertriebssteuerung wurde von IMS Health entwickelt und im Jahr 2014/15
erstmals in der Praxis erprobt.
Der digitale Wandel
Im Zuge der Verbreitung des Internets und der immer schnelleren, günstigen und mobilen Zugangsmöglichkeit hat sich unser Zugang und Austausch von Informationen in der vergangenen Dekade grundsätzlich verändert.
Viele Unternehmen versuchen diesem Wandel Rechnung zu tragen durch die Erprobung und Einführung
von Multi-Channel-Konzepten, um ihre relevanten Zielgruppen weiterhin erfolgreich zu erreichen und zu
betreuen.
In diesem Umfeld kommt auch immer wieder die Frage auf, welche Rolle und Wert der Außendienst eines
Pharmaunternehmens noch hat.
Der Wert des Außendienstes
Wie eine aktuelle Umfrage von IMS Health ergab, betrachten Ärzte das direkte Gespräch mit dem
Außendienst-Mitarbeiter nach wie vor als die mit Abstand wichtigste Informationsquelle, trotz der zahlreichen neuen Kommunikationskanäle, die sich in den letzten Jahren eröffnet haben. Fast zwei Drittel der
Ärzte (65 %) lassen sich gerne durch den Außendienst, dagegen nur 22 % gerne via Internet informieren;
93 % stufen den persönlichen Kontakt als nützlich und wertvoll ein, vor allem wegen der fachlichen
Kompetenz der Vertriebsmitarbeiter.
Den Wert dieses Vertrauensverhältnisses zeigen auch Analysen von IMS Health. Die Etablierung einer
Kundenbeziehung wirkt sich in der Regel positiv aus, wird diese - umgekehrt - beendet, wirkt sich das in
der Regel negativ aus.
Der Wert der individuellen Kundenbeziehung
Angesichts der weiterhin bestehenden Wichtigkeit des Außendienstes ist es für Vertriebsmanager umso
bedeutender, zu verstehen, ob und wie sich eine Veränderung in der Beziehung zwischen Arzt oder
Apotheker und dem Außendienst auf die „Brand Performance“ auswirkt.
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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HEALTHCARE-WELT
Vor einer Produkteinführung oder einer angedachten Änderung der Außendienststrukturen sind Fragen
wie die Folgenden zu klären:
• Sollten wir die bestehenden Kundenbeziehungen möglichst erhalten oder nicht?
• Wie groß ist der zu erwartende Impact, wenn wir die Organisation oder den geographischen
Zuschnitt unseres Außendienstes verändern?
• Wie lässt sich ein mögliches „Brand Performance“-Risiko minimieren?
Um diesen Fragestellungen auf den Grund zu gehen, nutzt IMS Health sogenannte Disruptionsanalysen.
Hierbei ermittelt IMS Health, wie sich der „Brand-Erfolg“ in einer Gruppe von Ärzten/Apothekern entwickelt, die in der Vergangenheit einen Bruch in ihrer Betreuung erfahren mussten, im Vergleich zu einer
zweiten Gruppe, die eine konstante Betreuung erfahren hat (Abb. 1).
In der Regel verfügen Unternehmen über Daten für eine solch retrospektive Betrachtung. Sie haben sie
jedoch meist nie aufbereitet und können den tatsächlichen Wert ihrer Außendienstbeziehungen daher
nicht genau einschätzen.
Abbildung 1: Disruptionsanalysen liefern relevante Entscheidungshilfen zum Wert einer Außendienst-Arzt-Beziehung im Kontext
der eigenen Brand
Disruptions-Analyse
Durchscnittliche Sales (EUR)
Negativer? / Positiver? Einfluss
der Disruption
Disruptions-Gruppe
Ärzte mit Wechsel des betreuenden
AD-Mitarbeiters
Disruption
Kontroll-Gruppe (ohne Disruption)
Ärzte mit konstanter Betreuung
Vor-Periode
Periode nach Disruption
Quelle: IMS Consulting
Ergebnisse
Erste Disruptionsanalysen von IMS Health lassen einige generelle Tendenzen erkennen:
• Bei Primary Care-Produkten, mit denen Ärzte langjährige Erfahrungen gemacht haben, wirkt sich ein
Wechsel in der Kundenbetreuung nicht nennenswert aus.
• Anders dagegen bei neuen therapeutischen Klassen, die sich erst im Wettbewerb behaupten müssen und mit denen Ärzte noch wenig vertraut sind. In einem solchen von IMS Health untersuchten
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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HEALTHCARE-WELT
Fall zeigte sich: Nach der Disruption einer etablierten Kundenbeziehung verzeichnete das Unternehmen bei den betroffenen Ärzten einen „Brand Performance“-Rückgang von 10 % gegenüber der
Kontrollgruppe.
Stabile Kundenbeziehungen können also wesentliche – und messbare – Beiträge zur Sales Performance
leisten. Ihr Wert variiert je nach Produkt, abhängig von seinem Lebenszyklus und seinem Markt. So lässt
sich vermuten, dass die Bedeutung einer kontinuierlichen Betreuung bei Spezialpräparaten noch stärker
ist als bei Standardprodukten.
Holistische Betrachtung angedachter Strategie bzw. Strukturänderungen möglich
Mit der Etablierung der Disruptionsanalysen ist es künftig nun möglich, angedachte Anpassungen bei
der Außendienst-Strategie bzw. -Struktur vorab ganzheitlich zu bewerten, um positive Effekte durch
z. B. eine bessere Potenzialabdeckung den negativen Einflüssen durch Brüche in der Kundenbeziehung
gegenüberzustellen.
IMS Health bietet hierzu anhand eines strukturierten Prozesses die Möglichkeit verschiedene Strategieoder Struktur-Szenarien faktenbasiert zu bewerten, um Kunden bei der Gestaltung einer bestmöglichen
Vertriebsstruktur zu unterstützen.
Abbildung 2: Die Wichtigkeit der Außendienst-Kundenbeziehung mittels Disruptionsanalysen eruieren – Fallbeispiel
Ganzheitliche Bewertung
Strukturierte Bewertung aller Optionen
Option 1A
Neue Gebiets struktur
Detailierte Ausarbeitung

Status Quo

Potential
-abdeckung
Option 1B
Evaluierung von
Struktur möglichkeiten
Spezifikation 1
Option 2A

Variante 1
Beibehalten der
Struktur

Spezifikation 2
Option 2B

Variante 2
Spezifikation 3
Gesamt: 46%
Brand 1: 45%
Brand 2:; 47%
Arzt-Disruption
0%
Führungs veränderung
Abschätzung
des „Performance“
Impacts
Spezifikation
2
Gesamt:
Brand 1:
Brand 2:
52 %
51 %
53 %
12%
Spezifikation
3
Gesamt:
Brand 1:
Brand 2:
50 %
46 %
55 %
18%
(veränderte
Betreuung)
(veränderte
Betreuung)
+/-
Anpassung
notwendig
Anpassung
notwendig
Brand 1: 0%
Brand 2: 0%
Brand 1: ~1%
Brand 2: ~1%
Brand 1: ~0%
Brand 2: ~3%
Strukturierte, faktenbasierte Unterstützung für die Evaluierung / Umsetzung veränderter AD- Strategien bzw. Strukturen
Quelle: IMS Consulting
Für jedes Unternehmen, das die Strategie oder die Struktur seines Außendienstes verändern will, sollte
eine ganzheitliche, strukturierte und auf Fakten beruhende Bewertung aller Optionen unabdingbar sein.
Disruptionsanalysen können grundlegende Daten für solche Bewertungen liefern. In der Vertriebssteuerung der Zukunft sollten sie daher zum Standardinstrumentarium gehören.
Florian Scholz
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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TECHNOLOGY & APPLICATIONS
Die Lücke im Gesundheitssystem schließen
Die wichtige Rolle anonymisierter Daten
Ein neuer Bericht (Closing the Healthcare Gap) des IMS Institute for Healthcare Informatics befasst sich
mit der Thematik von „Big Data“ im Gesundheitswesen, den Chancen, aber auch Risiken, die sich durch
die digitale Verfügbarkeit von Daten heutzutage bieten. Dieser Beitrag beinhaltet einen Überblick auf
im Report behandelte Aspekte.
Die Chance, eine Lücke im Gesundheitswesen zu schließen – nämlich die Kluft zwischen der heutigen
Situation und den aus klinischer, ökonomischer und Patientenperspektive vorhandenen Möglichkeiten
- verspricht allen Gesundheitssystemen großen Nutzen. Die täglich anschwellende Flut an Gesundheitsdaten in digitalisierter Form eröffnet neue Möglichkeiten für Fortschritte in der Forschung und ein besseres Verständnis unseres vernetzten Gesundheitssystems.
Diese riesigen Datenmengen, auch als „Big Data“ bezeichnet, stammen aus unterschiedlichsten Quellen:
von direkt am Körper getragenen Geräten, auch tragbare Technologien bzw. Wearables genannt und
mobilen Anwendungen (mobile Apps) bis hin zu elektronischen Patientenakten in Krankenhäusern,
Transaktionsdaten und Versicherungsfällen. Verfügbarkeit und Nutzung dieser anonymisierten, behandlungsorientierten und Längsschnittdaten aus dem Versorgungsalltag bieten enorme Chancen, die
Healthcare-Lücke zu schließen. Diese „Real-World-Daten“ sind aufschlussreicher als Daten aus klinischen
Studien und erlauben Erkenntnisse über die Wirksamkeit und Sicherheit von Behandlungen im Alltag und
für große Patientenpopulationen.
Abbildung 1: Quellen von Big Data im Gesundheitswesen
Software der
Leistungserbringer
Opt-inGenomregister
Elektronische Patientenakten der Krankenhäuser
Patientenregister
Verkaufsstellen
außerhalb der
Apotheke
Private Kostenträger und
Versicherungsleistungen
Leistungen
gesetzlicher
Krankenkassen
Mobile Daten
und Wearables
Medizinische
Indikationen
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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0101010101110101101001101011
1
Big
Data
Apothekenleistungen
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TECHNOLOGY & APPLICATIONS
Anonymisierte Daten auf Patientenebene
Anonymisierte Daten (Daten, die keine Re-Identifizierung des Patienten erlauben, weil personenbezogene Datenelemente entfernt wurden) werden heute auf vielfältige Weise in einem evidenzbasierten
Gesundheitssystem genutzt, um bessere Therapieergebnisse zu erzielen sowie unnötige Behandlungen
und vermeidbare Kosten zu reduzieren. Eine Verbesserung von Behandlungsresultaten kann auf direktem
Weg erreicht werden durch die Verwendung dieser Daten für Wirksamkeitsvergleiche sowie die Entwicklung und Verbreitung von Best Practices, für Patientenpopulationen, Response- und Riskmanagement,
Abschätzung von Medizintechnik-Folgen sowie für Leistungs-und Eignungsbeurteilungen von Ärzten und
Einrichtungen.
Einige dieser Anwendungsbereiche tragen unmittelbar zur Kostenersparnis bei, während andere Verwendungen anonymisierter Daten Krankenhäusern dabei helfen können, im Rahmen ihres Budgets zu
bleiben, Kostenträgern Möglichkeiten aufzeigen, die Gesamtkosten der Versorgung pro Mitglied zu reduzieren, und Patienten helfen, ihre Zuzahlungskosten zu reduzieren und insgesamt gesünder zu leben.
Zu dem breiten Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten von anonymisierten Daten in diesem Kontext
gehört das Messen und Vergleichen der „Gesamtkosten der Versorgung“, die Entwicklung geeigneterer
und kostengünstigerer klinischer Studien, das Erkennen von unnötigen Behandlungen und unzweckmäßigem Ressourceneinsatz, und die Anpassung von Vergütungen nach Erfolgskriterien.
Vernetztes Gesundheitssystem
Mittels anonymisierter Daten kann man auch gesundheitsrelevante Ungleichheiten zwischen Subpopulationen feststellen (Alter, sozioökonomischer Status, geografische Herkunft) und so Leistungserbringer und
die Gemeinschaft dabei unterstützen, Abhilfe zu schaffen. Der größte Vorteil einer gemeinsamen Nutzung
anonymisierter behandlungsorientierter Daten besteht darin, dass man die vielen Interaktionen, Behandlungen und Behandlungsergebnisse, an denen verschiedene Akteure in einem Gesundheitssystem
beteiligt sind, im Zeitverlauf betrachten kann. Die Verknüpfung von Informationen in einem vernetzten
Gesundheitssystem ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, die Healthcare-Lücke zu schließen.
Abbildung 2: Daten für die Healthcare-Forschung
Natürliche handelnde Populationen im
Gesundheitssystem
Daten aus dem Versorgungsalltag
Anonymisiert
Personenbezogene Daten werden entfernt,
generalisiert und verborgen, um die Privatsphäre zu schützen
Interaktion von einzelnen anonymen
Verbrauchern mit dem Gesundheitssystem
findet erkennbar statt
Behandlungsorientiert
Longitudinale Daten
Gesundheit und die Nutzung von Ressourcen
des Gesundheitssystems werden im Zeitverlauf
sichtbar. Veränderungen und Korrelationen
werden deutlich.
Quelle: IMS Institute for Healthcare Informatics, Juli 2015
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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TECHNOLOGY & APPLICATIONS
Der Nutzen der Forschung über anonymisierte Gesundheitsdaten: die fünf wichtigsten Einsatzgebiete
anonymisierter behandlungsorientierter Daten
Die Vorteile der Verwendung anonymisierter Behandlungsdaten geht aus begutachteten Forschungspublikationen hervor, auf die Politiker, Wissenschaftler und Akteure im Gesundheitsmarkt zurückgreifen.
Sehr gute Dienste zum Nutzen der Patienten und des Gesundheitssystems leisten anonymisierte Daten
vor allem
• als Orientierung für Strategien, die öffentliche Gesundheit betreffen, z. B. zur Reduzierung antimikrobieller Resistenzen durch sinnvollen Einsatz von Antibiotika;
• um Probleme der öffentlichen Gesundheit aufzuzeigen, etwa den Schutz älterer Menschen vor
vermeidbaren Stürzen, die durch übermäßige Einnahme von Tranquilizern verursacht werden;
• für die Arzneimittelsicherheit und die Vermeidung schwerer Nebenwirkungen durch ein verteiltes
Datennetzwerk;
• für zielgerichtete Maßnahmen zur Erhöhung der Wirksamkeit von Arzneimitteln, z. B. dem weit
verbreiteten Verschreibungsmissbrauch entgegenzuwirken durch ein besseres Verständnis von
Patientenverhalten;
• um notwendige gesundheitspolitische Veränderungen zu benennen, welche die Versorgung
verbessern und Kosten reduzieren, die mit gesundheitspolitischen Maßnahmen beeinflusst werden
können, beispielsweise Kosten, die durch Wiederaufnahmen im Krankenhaus entstehen.
Die ungeheure Vielfalt verfügbarer Gesundheitsdaten sowie immer ausgefeiltere Methoden der Datenanalyse können die Gesundheitsversorgung verbessern und Kosten reduzieren helfen. Diesem Nutzen
muss aber eine angemessene Berücksichtigung des Datenschutzes gegenüberstehen. Da wertvolle
Patienten- bzw. Behandlungsdaten durch Individuen und ihre Gesundheitserfahrungen gewonnen werden, muss auch gewährleistet sein, dass der identifizierbare Teil der Gesundheitsdaten einer Person nur
in einem klar definierten und erlaubten Kontext genutzt wird. Die Pflicht der Healthcare-Stakeholder, die
Privatsphäre des Patienten zu schützen, steht über allem und wird sehr ernst genommen. Das zeigt sich
an verstärkten Bemühungen, einen verbindlichen rechtlichen Rahmen für den Schutz der Privatsphäre
und entsprechende Durchführungsbestimmungen zu schaffen.
Um medizinische Daten des Patienten ausreichend zu anonymisieren und damit dem Datenschutz
gerecht zu werden, werden personenbezogene Merkmale wie z. B. Sozialversicherungsnummer, Namen,
E-Mail-Adressen, Notfallpass oder Genom-Informationen entfernt, generalisiert und verborgen. Des Weiteren greifen Mechanismen zum Schutz von Privatsphäre und Datensicherheit und vertragliche Beschränkungen, um die Anonymität der Daten und ihren verantwortlichen Gebrauch zu gewährleisten. Da der aus
Patientendaten resultierende Nutzen von bestimmten Datenelementen wie z. B. Alter oder Geschlecht
abhängt, die indirekt den Patienten identifizieren, kommt es darauf an, den Nutzen der Forschungsdaten
und den erforderlichen Schutz der Privatsphäre des Patienten optimal auszutarieren.
Die Entfernung aller personenbezogenen Datenelemente, um das Risiko des Rückschlusses auf den
Patienten auszuschalten, würde den gesellschaftlichen Nutzen von Forschung deutlich schmälern.
Dagegen erlauben es risikobasierte Verfahren, die einerseits Identifikatoren entfernen, um das Risiko der
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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TECHNOLOGY & APPLICATIONS
Re-Identifizierung zu minimieren, aber gleichzeitig die Verwertbarkeit von Patientendaten sicherstellen,
Daten auf Längsschnittbasis für einzelne Patienten und auf aggregierter Basis für Patientengruppen
und -populationen aussagekräftig zu analysieren. In Verbindung mit wirksamen vertraglichen Schutzbestimmungen und technischen, physischen und administrativen Sicherungsvorkehrungen bringt diese
Herangehensweise dem Gesundheitssystem einen größeren Nutzen und respektiert gleichzeitig die
Privatsphäre des Patienten.
Sämtliche Stakeholder sind aufgerufen, gemeinsam Fortschritte in vier Schlüsselbereichen anzustreben,
damit anonymisierte Daten optimal genutzt werden können:
• Erhöhung der Verfügbarkeit und Verbesserung des Zugangs zu hochwertigen Quellen anonymisierter behandlungsorientierter Daten
• Stärkere Verwendung anonymisierter behandlungsorientierter Daten in der Forschung
• Einhaltung höchster Standards beim Schutz der Privatsphäre und der Datensicherheit
• Stärkere Zusammenarbeit, damit Erkenntnisse besser genutzt werden
Dieses Bündel an Maßnahmen, dazu das ständig wachsende Aufkommen an Gesundheitsdaten, machen
es möglich, dass Gesundheitssysteme weltweit von der Schließung der Healthcare-Lücke profitieren.
Den vollständigen Report (in englischer Sprache) können Sie unter
folgendem Link herunterladen:
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
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TECHNOLOGY & APPLICATIONS
IMS Health Vortrag in Schladming: „Alles App-O-theke, oder was?“
Vom 17. bis 22. Januar 2016 fand im österreichischen Schladming die 46. Internationale Pharmazeutische
Fortbildungswoche der Bundesapothekerkammer, auch kurz „pharmacon“ genannt, statt. Das Ziel der
Veranstaltung besteht darin, aktuelles und praxisrelevantes Wissen für den Berufsalltag von Apothekern
zu vermitteln. IMS Health und die Apothekerschaft pflegen seit Langem gute Arbeitsbeziehungen, so
dass Christian Krüger und Frank Weißenfeldt von IMS Health die Gelegenheit wahrnahmen, über neuere,
auch für die Apotheken relevante digitale Entwicklungen zu referieren. In ihrem Vortrag unter dem Titel
„Alles App-O-theke, oder was?“ gingen sie darauf ein, wie die zunehmende Digitalisierung des Alltags
immer stärker auch die Apotheken tangiert.
Die IMS Health-Referenten zeigten u.a. auf, wie die „mobile Revolution“ das Medien- und Kaufverhalten
von Apothekenkunden verändert. Das Spektrum reiche von der steigenden Anwendung des Smartphones für den Preisvergleich im stationären Einzelhandel bis hin zur Nutzung von Gesundheits-Apps.
Weltweit gebe es 400.000 bis 500.000 solcher mobiler Anwendungen. Für Deutschland gehen die
Referenten von etwa 100.000 entsprechenden Webapplikationen aus. Nach einer Analyse von
IMS Health in den USA sind 65 % von insgesamt 165.000 Gesundheits-Apps dem Bereich Wellness
(Fitness, Lifestyle und Stressmanagement, Diät und Ernährung) zuzurechnen (Abb. 1). Immerhin 24 % der
Gesundheits-Apps seien auf Krankheits- und Behandlungsmanagement ausgerichtet, in die Kategorie
„Sonstige“ fallen 11 % der Apps.
Abbildung 1: Fast ein Viertel der Apps ist auf Krankheits- und Behandlungsmanagement ausgerichtet
Zur Zeit sind mehr als
165.000
mobile Gesundheitsanwendungen,
sog. mHealth-Apps, für Patienten bzw. Konsumenten verfügbar:
6%
2%
11%
Fitness
36%
7%
9%
Lifestyle & Stressmanagement
17%
65 %
Diät und Ernährung
Krankheitsspezifisch
12%
Wellness:
Frauengesundheit & Schwangerschaft
Info & Reminder zur Arznei-Einnahme
Gesundheitsversorger / Versicherungen
Sonstige
Krankheitsund
BehandlungsManagement :
24 %
Quelle: Mevvy, June 2015, IMS Health, AppScript July 2015; IMS Institute for Healthcare Informations, August 2015
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
24
TECHNOLOGY & APPLICATIONS
Experten sähen in der Kategorie compliancefördernder Apps angesichts zunehmend vieler chronisch
kranker und multimorbider Patienten zukünftig einen sehr großen Nutzen, so die Referenten. Eher kritisch
beäugten Mediziner, aber auch Apotheker, sog. „Was fehlt mir? Apps“. Hier sähen manche Experten das
Risiko, dass solche „Diagnose-Apps“ nicht zu einem seriösen Ergebnis führten oder falsch interpretiert
würden, den Patienten verunsichern und am Ende lediglich ein Spielzeug für „Hypochonder“ seien.
Spezifische „Apotheken-Apps“ lohnten sich, wenn sie mit fruchtbaren Inhalten für die Nutzer verknüpft
seien, die Technik diene letztlich als Hilfsmittel. Jedoch biete sich umgekehrt die Chance, die Technik zu
nutzen, um über digitale Kanäle Botschaften zu transportieren. Aus dieser Perspektive kann sich die Apotheke als modernes Service- und Kompetenzzentrum profilieren wie die Referenten an verschiedenen
Beispielen zeigten.
Doch auch die Vorortapotheken sollten sich der Chancen digitaler Entwicklungen bedienen, empfahlen
die Referenten und verdeutlichten dies am Beispiel der neuen Möglichkeiten elektronischer Sichtwahl.
In Deutschland arbeiteten geschätzt bereits 150 Apotheken mit dieser neuen Option, weitere rund 1.800
Offizine planten eine entsprechende Investition. Zu empfehlen sei dies gerade stark frequentierten Apotheken mit vielen „Schnelldrehern“, in Kombination mit einer leistungsstarken Automatisierungslösung.
Im Kontext des Austauschs zu diesen und ähnlichen Themen ließ sich ein Konsens erkennen hinsichtlich
der Ausrichtung, Positionierung und der grundsätzlichen Motivation der Apothekerschaft, sich den neuen
Herausforderungen zu stellen und die Zukunft gleichermaßen als Heilberufler und Unternehmer zu
gestalten. Dafür braucht es auch die Kenntnis entsprechender Marktentwicklungen. Vor diesem Hintergrund erklärt sich ein steigendes Interesse der Apothekerschaft an IMS Health Marktinformationen und
Benchmark-Systemen.
Frank Weißenfeldt
© IMS Health, Februar 2016, 51. Ausgabe
25
IMS NEWS
30
Jahre IMS Health-Bericht zum Medizinischen Sachbedarf
Seit nunmehr 30 Jahren erhebt IMS Health Daten
zum medizinischen Sachbedarf, um auch für diesen
wichtigen Zweig der Gesundheitsindustrie Einblicke
in die Marktentwicklung zu geben. Im Fokus stand
dabei zu Beginn die Erhebung von Informationen aus
deutschen Akutkrankenhäusern. Mit einem Panel von
rund 140 Kliniken wurden in der sog. GPI® Krankenhaus-Sachbedarfs-Studie seit 1975 Informationen zum
Einkaufsverhalten für den medizinischen Sachbedarf
in deutschen Akutkliniken erhoben. Über die Jahre
wurde das Panel stetig ausgebaut, um eine stabilere
Datenbasis für die Hochrechnung sowie eine bessere Abdeckung der Vielzahl an Artikeln im Markt zu
erhalten.
1986 wurde als Ergänzung der IMS® MSA (Medizischer Sachbedarf in der Apotheke) als eigenständiger
Bericht etabliert, um auch das Einkaufsverhalten der öffentlichen Apotheken zu erfassen.
Veränderte Marktbedingungen und ein wachsender Einfluss der Gesundheitspolitik sowie deren Fokus
auf Entwicklung der Gesundheitsausgaben machten auch im Bereich des medizinischen Sachbedarfes
ein Umdenken erforderlich. Einkaufsdaten allein reichten nicht mehr aus, um detaillierte und umfassende
Einblicke in den Markt zu gewinnen. Daher wurde im Jahr 2003 eine grundsätzliche Umstellung der GPI
Krankenhaus-Sachbedarfs-Studie von einem Einkaufsbericht zu einem Verbrauchsbericht vorgenommen,
um diesen Marktveränderungen Rechnung zu tragen.
Seitdem erfasst die GPI® Krankenhaus-Sachbedarfs-Studie (DKB®) bis heute auf Basis von knapp 300
Panelkliniken in aktuell elf Produktgruppen den Verbrauch von circa 190.000 Artikeln des medizinischen
Sachbedarfs. Dabei wird die Kommissionierung der Artikel auf die jeweiligen Kostenstellen (Stationen)
erfasst. Die Erfassung der Artikel erfolgt in einzelnen Zähleinheiten (1 Pflaster, 1 Kanüle, etc.), um so den
Verbrauch pro Fachrichtung abzubilden.
Um die vielfältigen Veränderungen und Neuentwicklungen transparenter zu machen, wurden die abgabebasierten Klinikdaten im Laufe der Jahre im Hinblick auf sich ständig verändernde Marktbedingungen
weiter entwickelt. Seit jeher wurde in enger Zusammenarbeit mit Kunden die Klassifizierung von Artikeln
in Produktgruppen kontinuierlich angepasst. Neben der Umstellung bei den Klinikdaten gab es auch
Erweiterungen für den Apothekensektor, um auch dieses Segment detaillierter darzustellen. Im Bereich
der öffentlichen Apotheken stehen neben dem IMS® MSA heute mit IMS PharmaScope® Diagnostics und
IMS PharmaScope® Medical Devices auch abgabebasierte Berichte für Marktanalysen zur Verfügung.
Marlen Pechstein
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IMS NEWS
2016
IMS Health Termine
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Next Generation
Healthcare Technology
28. April 2016
Darmstadt
#IMSTechDay
IMS Round Table Meetings
08.03.2016
Vertrieb
10.05.2016
Market Access
07.06.2016
Hospital/MedTech
16.06.2016
Master Data Management
05.07.2016
Biosimilars
21.09.2016
Onkologie
Alle Veranstaltung richtet sich ausschließlich und exklusiv an Fach- und Führungskräfte
unserer Kundenfirmen aus den Bereichen Pharma, OTC und MedTech.
Weitere Informationen finden Sie auf der IMS Website. Dort können Sie sich auch direkt online
anmelden.
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IMPRESSUM
Über IMS Health:
IMS Health ist ein weltweit führendes Informations- und Technologie-Unternehmen und bietet seinen Kunden in der
Gesundheitsbranche ganzheitliche Lösungen zur Messung und Verbesserung ihrer Geschäftsergebnisse.
15.000 Mitarbeiter in über 100 Ländern spannen ein globales Netz über die lokalen Märkte und unterstützen die
Healthcare-Branche dabei, effizienter zu arbeiten. Zu den Kunden zählen u.a. Pharma-, Consumer-Health- und Medizintechnik-Unternehmen, Leistungserbringer, Kostenträger und Regierungsbehörden.
Unsere 7.500 Service-Experten verbinden konfigurierbare SaaS-Anwendungen mit über 10 Petabytes an komplexen
Gesundheitsdaten in der IMS One™ Cloud-Plattform. Damit liefert IMS Health einzigartige Einblicke in Krankheiten, ihre
Behandlungen sowie damit zusammenhängende Kosten und Auswirkungen.
Grundlage der IMS Health Dienstleistungen sind valide und anonymisierte Daten aus dem Arzneimittelmarkt und
Versorgungsalltag (Real-World Data). Datenschutz, Anonymität der Datenquellen sowie Neutralität sind dabei für IMS
Health oberste Gebote.
Mithilfe der IMS Health Daten können ungedeckter medizinischer Bedarf von Patienten erkannt, die Wirksamkeit und
der Wert von Arzneimitteln verdeutlicht sowie die Gesundheit im Allgemeinen verbessert werden. Weitere Informationen
finden Sie unter www.imshealth.de
Copyright:
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Newsletter. Alle Angaben und Informationen in diesem
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Dr. Gisela Maag
IMS Health Pressestelle
Tel.: 069 6604 4888
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am Main HR A 29291, Persönlich haftende Gesellschafter
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Insights
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