Pressemitteilung Nr.: 425 vom 14.12.2015 Besamungsempfehlung für Vorder- und Hinterwälder aufgrund Zuchtwertschätzung von Dezember - Vorderwälder: Drei Neue dabei LANDRATSAMT SCHWARZWALD-BAAR-KREIS PRESSESTELLE DIENSTGEBÄUDE AM HOPTBÜHL 2 78048 VILLINGEN-SCHWENNINGEN DURCHWAHL 07721 913-7386 (Schwarzwald-Baar-Kreis) Neben den bewährten sechs bisherigen Bullen kommen mit Iggardian und Marfelk zwei dazu und nur für die Fleischleistung wurde Rapamar aufgenommen. Iggardian ist Spitzenreiter im Milch- und Fleischwert sowie in der Melkbarkeit, hat positive Inhaltsstoffe trotz der hohen Mengenleistung und in der Fitness liegt er bei 101. Die Eutervererbung ist so, dass er auf Kühe kommen sollte, die einen guten Eutersitz aufweisen und deren vordere Striche mittig sitzen. Iggardian ist er klassische Fall, für den das Motto passt: Wer nicht mit Fehler züchten möchte, soll es bleiben lassen. Zweiter im Gesamtzuchtwert bleibt mit 128 Punkten Piraldo, er hat drei Punkte verloren vor allem im Milchwert. Sein Kalbeverlauf hat sich nochmals verbessert. Sein Halbbruder Pirbrachy bleibt Eiweiß- und Fitnessspitzenbulle mit rahmigen Töchtern, er hat in Gesamtzuchtwert und Milchwert drei beziehungsweise zwei Punkte verloren. Der paternale Kalbeverlauf verlor zwei Punkte und liegt nun bei 108 und er empfiehlt sich nach wie vor auch mit seinen positiven maternalen Werten für Rinderbesamungen. Igachy bekam 25 weitere Töchter aus dem Zweiteinsatz. Er blieb damit im Gesamtzucht- und im Milchwert stabil. Ragos hat je einen Gesamtzuchtund Milchwertpunkt zugelegt. Sein Exterieur ist stark in Rahmen, Bemuskelung und Euter, seine Fundamentvererbung liegt bei 101. Das steile Sprunggelenk (90) ist zu berücksichtigen. Für Rinderbesamungen taugt er nach wie vor nicht. Bei Pirgard sind zwölf weitere Töchter aus dem Zweiteinsatz dazugekommen, die ihm im Gesamtzuchtwertpunkt zwei Punkte raubten. Olefelk verlor drei Gesamtzuchtwertpunkte, unter anderem, weil der Milchwert drei Punkte zurückging. Olefelk vererbt mit Note 115 das beste Fundament. Für die Fleischleistung zur Doppelnutzung und die Mutterkuhhaltung haben wir nun drei Bullen anzubieten. Iggardian mit Fleischwert 117 und Olefelk mit 108 aus der Normalempfehlung und Rapamar ebenfalls mit FW 117. Rapamars Töchter haben eine Bemuskelungsnote von 119, vom Kalbeverlauf her ist er nicht für Rinder geeignet. Die weiteren Details entnehmen sie bitte aus der Empfehlung, die Balkendiagramme finden Sie auf der RBW- Homepage. Für Rinder sind in der Reihenfolge passend: Pirbrachy und Piraldo, wenn diese linienmäßig nicht passen, Igachy. Hornlosvererbung: Im begrenzten Umfang werden die beiden mischerbig hornlosen Wartebullen Radmig P und Igfex P ausgegeben. AUSWERTUNG UND NACHDRUCK HONORARFREI. BEZUG KOSTENLOS AUF ANFORDERUNG TELEFAX 07721 913-8903 [email protected] TELEFONZENTRALE 07721 913-0 ZENTRALES TELEFAX 07721 913-8900 [email protected] WWW.SCHWARZWALD-BAAR-KREIS.DE Seite 2 Erbfehler „unvollständige Haut- und Haarbildung“ Leider haben Anpaarungen mit Pirbrachy und Piraldo bisher zu sechs Kälbern geführt, die den Erbfehler „unvollständige Haut- und Haarbildung“ aufweisen. Diese Kälber müssen im Regelfall eingeschäfert werden. Wir kennen diesen Erbfehler aus der Linienerweiterung mit der Rasse Ayrshire. Leider ist er durch den stark verbreiteten Piras wieder aktuell geworden. Alle Erbfehlerkälber haben auf der Mutterseite ebenfalls Anlageträger im Pedigree. Als rezessiver Erbgang kann der Erbfehler nur auftreten, wenn Vater und Mutter Anlageträger sind und zwar in einem Viertel der Fälle. Wir belassen Pirbrachy und Piraldo in der Empfehlung mit dem Hinweis, sie nur einzusetzen, wenn die Mutter kein P, B oder H im Pedigree führt. Pirgard und Pigas scheinen erbfehlerfrei zu sein. Für die Entwicklung eines Erbfehlertests bitten wir um Blut- und Ohrstanzproben dieser Kälber. Hinterwälder: Ronlab neu in der Besamung Für die Hinterwälder sind fünf Bullen aus fünf Linien mit Milchwerten von 93 bis 101 für die Milchviehhaltung im Angebot, Fockeral, Flimmer, Labflort, Napfocki und Siltben. Alle fünf Bullen mit Töchterergebnissen können auch für die Fleischnutzung eingesetzt werden. Beim Milchwert und der Anzahl Geburten sind die Veränderungen gegenüber vor vier Monaten aufgezeigt. Bei den Bullen für die Mutterkuhhaltung sind zwei besondere dabei, Arinax P und Siltnax P. Sie vererben in 50 Prozent der Fälle genetisch hornlos. Sie können auch in der Milchviehhaltung eingesetzt werden, wenn dieser Tatbestand von Wichtigkeit ist. Wir freuen uns, dass mit Ronlab die Friedbertlinie wieder in die Besamung genommen werden konnte. Ronlab war Siegerbulle der Jubiläumsschau 2014, seine Mutter, die Labflorttochter Franzi wurde Fleischsiegerin. Auch charakterlich ist er ein starker Bulle. Das Absamen war für ihn nicht das Ende, er kam nach Oberösterreich zu Alexander Lässer in den Natursprungeinsatz. Ronlab wird für die Milch- und Mutterkuhhaltung angeboten. Wir haben für die beiden Schwarzwaldrassen Hinter- und Vorderwälder ein lukratives Besamungsangebot, das auch linienmäßig genügend breit angelegt ist. Bildunterschrift: Iggardian 1: Die Iggardiantochter Bea bei der VW-Verbandsschau 2012 in St. Märgen. In starker Konkurrenz belegte sie im Jungkuhring einen 1c Platz (Foto Wolf Brodauf). Iggardian 2: Diese Iggardiantochter Waldina wurde knapp zwei Monate nach der vierten Kalbung zusammen mit Züchter Manfred Nopper aus Gütenbach fotografiert. Bei normaler Zwischenkalbezeit erreichte sie in drei Laktationen 7.258 Kilogramm Milch, 4,82 Prozent Fett und 3,80 Prozent Eiweiß. (Foto Dr. Franz Maus) Iggardian: So sah Iggardian aus bei der Testbullenauswahl in Donaueschingen (Foto Dr. Franz Maus). Ronlab HB 433025: Der knapp vierjährige Ronlab empfiehlt sich als langer und typvoller Hinterwälderbulle (Foto RBW). Singler: Dieser Singlersohn zeigte auf der Badenmesse, was für Absetzerleistungen mit Hinterwäldern möglich sind: Er wog mit 224 Tagen 318 Kilogramm, was sensationellen 1.308 Gramm täglichen Zunahmen entspricht. In der Bemuskelung wurde er mit der Note 8 bewertet. Sein Absetzergewicht bezogen auf das Muttergewicht erzielte den sehr hohen Wert von 65,8 Prozent (Foto Dr. Franz Maus).
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