Projekt Burkina Faso Fotograf: Meinrad Schade Initiative Dorfgruppen sichern ihre Ernährung Die Vereinigung Soutong Nooma besteht aus Bauern und Bäuerinnen. Gemeinsam verbessern sie ihre Ernährungssituation und das ökologische Gleichgewicht in ihrer Zone. Das Projekt findet in der Provinz Bam statt. Das Land ist karg und ausgetrocknet, der Boden ist infolge von Übernutzung und Abholzung von starker Erosion betroffen. Der Ernteertrag reicht jedoch nicht, um die Familien zu ernähren. Während etwa vier Monaten im Jahr, von Juni bis September, herrscht ein Nahrungsmittelmangel. Diese Knappheitsperiode wird Soudure genannt. Im Projekt von Soutong Nooma lernt die Bevölkerung aus zwölf Dörfern lokal angepasste und kostengünstige Anbaumethoden kennen und anwenden. Dadurch können sie die Ernteerträge massiv steigern. Gleichzeitig sind diese Methoden ökologisch nachhaltig, da sie die Bodenfruchtbarkeit langfristig verbessern. Die Bauern und Bäuerinnen lernen, nur natürlichen Dünger zu verwenden. Das Projekt setzt auf den Innovationsgeist und das Potenzial der Bevölkerung. Mit Unterstützung des Projektes können die Bauern und Bäuerinnen ihre Ernte nachhaltiger und effizienter produzieren und die Verwendung der Ernte besser planen. In den Schulungen lernen die Teilnehmenden alternative Einkommen wie die Geflügelzucht kennen, erfahren wie sie Zonen zwischen Feldern bepflanzen sowie Wald- und Baumpflege durchführen können. Teil der Ausbildung ist auch das sogenannte paquet technologique. Das sind einfache Technologien, welche eine nachhaltige Landwirtschaft ermöglichen. Zum Programm gehören das Bauen von Zaï-Gruben, Kompostgräben und Wasserrückhaltemäuerchen aus Stein, die Verwendung von verbessertem Saatgut sowie die Planung und Verwaltung von Solidaritätsspeichern. Die Schulungen führen Privatpersonen, staatlichen Behörden und die Mitarbeitenden des Projekts durch. Da ein Grossteil der Lokalbevölkerung weder schreiben noch lesen kann, verwenden die Ausbildenden entsprechend angepasste Lernmaterialien. Die beachtlichen Erfolge dieses Projekts wurden in den letzten Jahren von den internationalen Minengesellschaften beeinträchtigt. Diese beschlagnahmen riesige Gebiete. Die Dorfgemeinschaften können Burkina Faso 133 237 Übersteigen die Einzahlungen die Projektkosten, wird der Saldo dem entsprechenden Landesprogramm zugeteilt. Projekt Burkina Faso die Gebiete dann lange nicht mehr nutzen, wegen des Glodabbaus und der dadurch entstehenden Verschmutzung. Tausende Menschen werden umgesiedelt. Dadurch verlieren sie den Zugang zu ihren Feldern und können nicht mehr nach ihren Traditionen leben. Auch heilige Orte und Plätze der Ahnen werden skrupellos von den Minengesellschaften umgegraben. Das Mitspracherecht der Menschen wird nicht respektiert und für den Verlust ihrer Felder bekommen sie nur eine kleine Kompensation. In den neu erstellten Siedlungen haben sie auch weniger Zugang zu Trinkwasser. Die Viehzucht wird wegen fehlendem Platz praktisch verunmöglicht. Die Ernährungssicherheit, die sich die Menschen in mühevoller Arbeit mit nachhaltigen Methoden erarbeitet haben, wird von den grossen Minengesellschaften wieder zunichte gemacht. Das Gold raffinieren diese Mienengesellschaften dann in der Schweiz, wo sie enorme Gewinne auf dem Rücken der Ärmsten erwirtschaften. Mit der Ökumenischen Kampagne 2016 machen wir auf diese Problematik aufmerksam. Wir helfen den Menschen, ihre Rechte einzufordern. Ziel ist, dass die Menschen die im Projekt erlernten Methoden zur Sicherung der Ernährung ihrer Familie wieder umsetzen und ein Leben in Würde führen können. Landesinformation Burkina Faso Landesfläche: 274‘000 km² (41‘285) Bevölkerung: 16.935 Mio. (7.957) Bevölkerungsdichte: 61.9 Einw./km² (197.8) Hauptstadt: Ouagadougou Staatsform: Präsidiale Republik Sprachen: Französisch (Amtssprache), Sprachen der ethnischen Gruppen, z.B. Mòoré (Gursprache der Mossi), Mandesprachen (Manding, Soninke) , Ful, Arabisch Religionen: 50% Muslime (v.a. Sunniten), 35% Anhänger indigener Religionen, 15% Katholiken Ethnische Gruppen: Rund 60 Ethnien: Volta-Völker (u.a. 48% Mossi), Mande-Gruppen (17% Bobo; Sanike, Diula); 10% Fulbe, 7% Dagara u. Lobi, 5% Gourmantché (Gur) BNE pro Kopf: 670 US-$ (82‘730) Alphabetisierung: 23.6% (99.6) Kindersterblichkeit: 10.2% (0.43) Lebenserwartung: 56 Jahre (83 Jahre) Fischer Weltalmanach 2015 – Zahlen in Klammern im Vergleich zur Schweiz Fastenopfer ist das Hilfswerk der Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz. Wir setzen uns im Norden wie im Süden für eine gerechtere Welt ein, in der die Menschen nicht unter Hunger und Armut leiden, sondern ein würdiges Leben führen. Menschen stärken Menschen Wir arbeiten in 14 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika mit lokalen Partnerorganisationen zusammen. Wir stärken Dorfstrukturen und Gruppierungen, in denen sich Menschen engagieren. Einsatz für gerechte Strukturen Nebst dem Engagement vor Ort setzen wir uns in der Schweiz und weltweit für gerechte Strukturen, etwa bei Handels- und Wirtschaftsabkommen, ein. Wir brauchen Ihre Hilfe Mit Ihrer Unterstützung können Menschen, die unter Hunger, Armut und Krieg leiden, selber ihre Lebensbedingungen verbessern. Wir danken herzlich für Ihre Spende. Alpenquai 4, Postfach 2856, 6002 Luzern, Tel. +41 (0)41 227 59 28, Fax +41 (0)41 227 59 10 [email protected], www.fastenopfer.ch, Postcheck 60-19191-7
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