Verband der pyrotechnischen Industrie PRESSEMITTEILUNG Feuer und Flamme für Pyrotechnik: Faszination Feuerwerk Es war ein gewaltiger Schritt in der Menschheitsgeschichte, als es dem Homo Sapiens gelang, das Feuer zu zähmen und zu nutzen. Jetzt konnte er seine Speisen erhitzen und sich selbst wärmen. Aber es sollte noch Jahrtausende dauern, bis es zum feurigen Spiel avancierte, das Feuer eine zusätzliche verspielte Komponente erfuhr, welche die Menschen bis heute fasziniert. Am Anfang war der Knall Die ersten Feuerwerke gab es in China vor rund 1.000 Jahren während der Song-Dynastie. Bei diesen standen jedoch nicht das Licht und die möglichen Farbvariationen im Vordergrund, vielmehr zeichneten sich die frühzeitlichen pyrotechnischen Produkte durch laute Knalleffekte aus. Im späten 14. Jahrhundert entwickelte sich in Italien eine eigenständige Feuerwerkskunst, die sich von hier aus in ganz Europa verbreitete. Zur Kunstform wurde es auch in Japan weiterentwickelt und heißt dort hana-bi, „Blumen aus Feuer“. Die älteste bildliche Darstellung eines Feuerwerks stammt ebenfalls aus China, entstanden im 10. Jahrhundert: Kleine Dämone halten Feuerkugeln in den VPI-Verband der pyrotechnischen Industrie An der Pönt 48 40885 Ratingen Tel.: 02102 / 186200 Fax: 02102 / 186212 E-Mail: [email protected] Internet: www.feuerwerk-vpi.de GF: RA Klaus Gotzen Mitglied im Fachverband Industrie verschiedener Eisen- und Stahlwaren e.V. Händen, winzige Krieger, die sich verteidigen. Dementsprechend wurde Feuerwerk auch im Krieg eingesetzt, um dem Gegner mit lautem Knall Furcht einzuflößen und ihn zu beeindrucken. Die Zeiten haben sich inzwischen geändert, die Pyrotechnik ist heute eine friedliche Kunst. Feuerwerke dienten in Europa seit der frühen Neuzeit der höfischen Repräsentation und wurden im Barock zu einer eigenen Art von Veranstaltung weiterentwickelt. Hierbei stand allerdings der politische, machtorientierte Charakter im Vordergrund – anders als heutzutage, wo das Abbrennen eines Feuerwerks einen Höhepunkt von Feiern und Festen darstellt oder bei Massenveranstaltungen wie großen Sportereignissen abgebrannt wird. Keine Eröffnung einer Olympiade ohne gigantisches Feuerwerk. Dazu verleiht Feuerwerk der Freude Ausdruck - wie beispielsweise beim Fall der Mauer am 9. November 1989. Feuerwerk und Musik Das Barock gilt als die Blütezeit der Kunst, mit Feuer Bilder zu malen. Und im Barock entstanden auch zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert faszinierende Sonderformen des Feuerwerks wie das Musikfeuerwerk. Händels „Music for the Royal Fireworks“ wurde am 27. April 1749 im Londoner Green Park uraufgeführt. Beim Musikfeuerwerk werden die Licht- und Knalleffekte zu einer Musik choreografiert. Heutzutage muss es nicht immer Händels klassische Feuerwerksmusik sein; bei pyrotechnischen Festivals dürfen die Melodien durchaus modern daherkommen. Beim Wiener Walzer hieße das: Böller im Drei-ViertelTakt. Feuerwerksfestivals werden rund um den Globus veranstaltet und faszinieren Massen von Zuschauern. Zu den bekanntesten zählen das Feuerwerksfestival von Cannes, bei dem jedes Jahr Feuerwerker aus der ganzen Welt gegeneinander antreten oder das „Malta International Fireworks Festival“, das Maltas „Festa“-Saison einläutet. Dieses besteht aus Patronatsfesten aller Dörfer und Städte, bei denen neben Prozessionen auch prächtige Feuerwerke eine wichtige Rolle spielen. Feuerwerk im Netz Im deutschsprachigen Raum faszinieren etwa der Rhein in Flammen, die Kölner Lichter oder das Feuerwerk zum Zürich Fest jeweils bis zu einer Million Zuschauer. Und obwohl Feuerwerke lokal begrenzte Ereignisse sind, können Feuerwerk-Enthusiasten sie auf der ganzen Welt verfolgen. Wer im Internet bei YouTube das Stichwort „Feuerwerk“ eingibt, kann tatsächlich unter 794.000 eingetragenen Videos mit zahlreichen Unterklassifizierungen auswählen. Und wer „Faszination Feuerwerk“ googelt, wird mit 164.000 Treffern belohnt. Aber was macht eigentlich die Faszination des Feuerwerks, des Schauspiels aus Licht aus? Die feurige Dramaturgie, das Zusammenspiel von Akustik und Optik, das Knallen und Zischen, Heulen, Pfeifen und Trillern in harmonischer Verschmelzung mit Kaskaden bunt-feuriger Sterne und Bouquets, Blitze, Fächer und zuckende Leuchtschlangen – Feuerwerk gibt vielen Menschen ein besonderes Gefühl der Erfüllung. Und der Zauber braucht die Nacht; Urgewalt und Kraft schaffen schnell vergängliche Bilder am dunklen Firmament. Sie leuchten auf und erlöschen wieder. Und prägen sich doch ein. Es sind Raketen, die den Himmel verzaubern – auf ganz friedliche Art. Der Triumpf des Lichts über die Dunkelheit. In Asien werden Feuerwerke üblicherweise im Sommer abgefeuert, in südeuropäischen Ländern besonders zu Ostern. Im restlichen Europa illuminieren Feuerwerke vor allem länderspezifische Feiertage wie den jeweiligen Nationalfeiertag; das Silvesterfeuerwerk, das am frühen Neujahrsmorgen die Nacht illuminiert, begrüßt traditionell das neue Jahr. Sicherheit hat Vorrang Ob beim Groß- oder dem heimischen Silvesterfeuerwerk - Sicherheit ist beim Umgang mit Feuerwerk höchstes Gebot (siehe Infokasten). Batterie- und Verbundfeuerwerk, das auch in diesem Jahr die Hauptrolle in der Silvesternacht und am Neujahrsmorgen spielen wird, wird in unterschiedlichsten Variationen und Preisklassen hergestellt und vertrieben. Die moderne Entwicklung der Pyrotechnik macht das Silvesterfeuerwerk sicher. Batterie- oder Verbundfeuerwerk ist technologisch auf dem neusten Stand, ist zuverlässig und leicht zu handhaben. Beim Verbundfeuerwerk muss nur einmal die Zündschnur angezündet werden, und eine ganze Batterie von Feuerwerkseffekten wird nacheinander selbsttätig im Sekundentakt in die Silvesternacht geschossen. So ermöglicht die Kombination verschiedener pyrotechnischer Produkte eine Vielfalt an Farb- und Effektvariationen, die sonst professionellen Feuerwerken vorbehalten bleibt. Unsere Vorfahren zähmten das Feuer und kamen zur Freude aller auf das Feuerwerk. Über die Jahrhunderte ist eine farbige und faszinierende Vielfalt entstanden, was den Spaß und besonders die Sicherheit am Feuerwerk deutlich gesteigert hat. 12/15 Infokasten • Lesen Sie die Gebrauchsanweisungen der Hersteller genau durch. • Verwenden Sie nur Feuerwerk mit einer Zulassung der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM-PI oder PII plus Zahl) oder CE-Zeichen und Registriernummer. • Nutzen Sie nie selbstgebaute oder ungeprüfte Feuerwerkskörper. • Achten Sie auf die Einhaltung der Altersvorschriften. • Bewahren Sie die Feuerwerkskörper nicht am Körper, in Hosen- oder Jackentaschen auf und nie zusammen mit Streichhölzern oder Feuerzeugen. • Halten Sie Fenster und Türen zur Jahreswende geschlossen, damit keine Raketen in Ihre Wohnung fliegen können. • Brennen Sie Feuerwerk nur im Freien mit ausreichendem Abstand zu Menschen, Tieren und Gebäuden ab. • Auf keinen Fall sollten Feuerwerkskörper so gestellt werden, dass Schüsse in Richtung der Zuschauer gehen – auch auf umstehende Bäume oder Häuser sollte geachtet werden. • • Pyrotechnische Gegenstände nicht in Türen und Fenster oder auf Dächer werfen. • Starten Sie Raketen nie aus der Hand, sondern nur senkrecht aus standsicheren Flaschen, z.B. aus Getränkekisten oder aus eingegrabenen Rohren. • Verkürzen Sie weder Zündschnüre noch bündeln Sie Feuerwerkskörper. • Wenn Feuerwerkskörper nicht zünden, übergießen sie diese mit Wasser, da die Zündschnur innerhalb des Feuerwerkskörpers noch brennen könnte. Falls beim Zünden einer Batterie an der Hauptzündschnur etwas schiefgeht, sollten Sie die Batterie mindestens 15 Minuten stehen lassen und sich nicht darüber beugen. Danach kann die Batterie an der Ersatzzündschnur angezündet werden (achten Sie auf die Gebrauchsanweisung). • Halten Sie alkoholisierte Menschen von Feuerwerkskörpern fern. • Stellen Sie Tischfeuerwerke auf eine feuerfeste Unterlage. • Sollte es trotz dieser Tipps zu einem Unfall kommen, wählen Sie die 112. Text und Bild bei www.pressebuero-tschorn.de unter VPI downloaden Quelle: Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) Abdruck honorarfrei – Beleg erbeten
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