Feuerwerk wirft Fragen auf

Region
Zürichsee-Zeitung Bezirk Horgen
Dienstag, 7. Juli 2015
Feuerwerk wirft Fragen auf
Feuerwerk Wann und zu welchem Anlass werden private
Feuerwerke bewilligt? Diese Frage stellten sich kürzlich viele
Menschen in der Region, als sie von einem Grossfeuerwerk
in Hurden überrascht wurden.
Im Kanton Schwyz lässt es sich
eher mit Raketen und Böllern fei­
ern als in den Nachbarkantonen
Zürich und St. Gallen. Diese Er­
fahrungen scheinen die Bewoh­
ner im Gebiet zwischen Richters­
wil, Lachen, Rapperswil­Jona und
Stäfa zu machen.
Am letzten Donnerstagabend
kamen sie wieder einmal in den
Genuss eines rund halbstündigen
privaten Feuerwerks, das vor
Hurden von zwei Schiffen aus ab­
gebrannt wurde.
Zwei Feuerwerke pro Monat
Die Ortschaft Hurden am See­
damm gehört zur Gemeinde
Freienbach. «Wir bewilligen pro
Jahr circa vier bis sechs Feuer­
werke, primär für private Veran­
staltungen», sagt Bianca Bamert
Sopko, Kommunikationsverant­
wortliche von Freienbach. Bewil­
ligt werden aber nur Feuerwerke,
die vor 22.30 Uhr beendet sind.
Jedes Restaurant erhält pro Ka­
lendermonat maximal zwei Be­
willigungen für Feuerwerke. Die
Gebühr beträgt 100 Franken.
Im Unterdorf in Pfäffikon, in
der Nähe des Naturschutzgebie­
tes Frauenwinkel und auf gemein­
deeigenen Liegenschaften wie
See­ und Sportanlagen werden
keine Feuerwerke bewilligt.
Nie für private Zwecke
Anders sieht es in den Zürcher
und St. Galler Gemeinden aus.
Hier gelten restriktive Regeln.
Sie unterscheiden sich nur im
Wortlaut. Die Grundaussage ist
aber immer dieselbe: «Das Ab­
brennen von Feuerwerk und
Knallkörpern jeglicher Art ist nur
am 1. August und beim Jahres­
wechsel (Nacht vom 31. Dezem­
ber auf den 1. Januar) gestattet»,
heisst es in der Polizeiverord­
nung der Gemeinde Richterswil.
Dieselbe Regel gilt auch in Rap­
perswil­Jona. Ausnahmen gibt es,
wie etwa in der Gemeinde Mei­
len: «Für besondere Veranstal­
tungen kann das Ressort Sicher­
heit das Abbrennen von Feuer­
werk bewilligen.» In Wädenswil
müssen es «besondere, öffentli­
che Veranstaltungen» sein.
Unter solchen «besonderen»,
«speziellen» oder «öffentlichen
Veranstaltungen» fallen keine
privaten Feuerwerke, wie der
Stäfner Leiter Fachbereich Si­
cherheit, Ruedi Haug, erklärt.
Hochzeiten oder Geburtstage
hätten einen zu geringen öffentli­
chen Charakter, um eine Ausnah­
me von der Regel zu gestatten.
Ein Feuerwerk zur Stäfner Ge­
werbeausstellung hingegen erfül­
le das Kriterium der notwendigen
Öffentlichkeit.
Schiffsinspektorat zuständig
Das besagte Feuerwerk vom Don­
nerstagabend fiel übrigens nicht
in die Bewilligungskompetenz
von Freienbach, sondern in jene
des Verkehrsamts des Kantons
Schwyz. Die Raketen wurden
nämlich von Schiffen auf dem See
aus abgeschossen. Die Bewilli­
gung hat das kantonale Schiffs­
inspektorat erteilt. «Nach Ab­
sprache mit der Gemeinde Frei­
enbach», wie Schiffsinspektor
Clemens Krienbühl sagt. Denn
diese habe das Einverständnis für
die Aufrechterhaltung der Nacht­
ruhe erteilen müssen.
«Daraufhin haben wir unsere
nautische Bewilligung erteilt»,
sagt Krienbühl. Eine Information
an die Nachbarkantone ist bei die­
Mit VeRspätunG
Das private Feuerwerk vor
Hurden vom Donnerstagabend
sorgte auch für Aufsehen, weil
es mit Verspätung abgebrannt
wurde. Ursache war ein Bootsbrand am selben Abend vor
Wangen. Weil der Kanton
Schwyz bei Feuerwerken ab
Schiffen ein Löschboot zur Absicherung vorschreibt, musste
mit dem Feuerwerk zugewartet
werden, bis der Löscheinsatz
drei Kilometer seeaufwärts
beendet war. di
Café Barrière
zügelt
sem Verfahren nicht vorgesehen.
«Nur bei ganz grossen Veranstal­
tungen», sagt der Schwyzer
Schiffsinspektor, «sonst wird es
unverhältnismässig.»
Austausch auf Facebook
Noch während des Feuerwerks
vom Donnerstagabend lief die
Diskussion auf Facebook in der
Gruppe «Du bisch vo Rappi,
wenn ...» heiss. Innerhalb einer
Viertelstunde tauschten 30 Per­
sonen rund 50 Meldungen und
Fotos aus. Einige freuten sich am
Spektakel, andere beklagten die
Nachtruhestörung. Einträge wie
«D Elefante händ gschroue vor
Angst» oder «Bi eus sind d Ente
am See une am Uusraste gsi»
zeugten von Bedenken der
Zwangsbeglückten.
Bald wird es über dem See­
damm am nächtlichen Himmel
wieder mächtig knallen und fun­
keln. Allerdings gibt es für die
beiden Grossfeuerwerke am 7.
und 8. August einen öffentlichen
Grund: das Seenachtfest von
Rapperswil.
Christian Dietz-Saluz
Wenn aus dem Alphorn
Jazzakkorde erklingen
kilchberg Die parkkonzerte standen dieses Jahr unter dem
Motto «Klingende schweiz». nicht nur waren die Konzertstücke von schweizer Komponisten geschrieben, sondern es
standen mit Alphorn und Hackbrett auch prominente Vertreter
von schweizer Musikinstrumenten auf dem programm.
Es ist schon 19 Uhr. Aber die Tem­
peraturen sind noch immer hoch
an diesem heissen Sommertag.
Die Gäste der Parkkonzerte im
Kilchberger Conrad­Ferdinand­
Meyer­Park aber wissen sich zu
helfen. Sie stellen die Konzert­
stühle kurzerhand unter schat­
tenspendende Apfelbäume.
Als Erstes trug der Jugendchor
der Musikschule Konservatorium
Zürich typische Schweizer Lieder
vor. Dies aber in gänzlich untypi­
scher Weise. Durch die Interpre­
tation von Teese Gohl erhielten
die Lieder einen neuen Schliff und
begeisterten das Publikum eben­
so wie die talentierten Jungcho­
ristinnen, welche sie darboten.
Begleitet wurde der Jugendchor
wie sämtliche andere Darbietun­
gen vom Orchester Camerata
Schweiz unter der Leitung von
Howard Griffith, welcher auch das
Programm für die diesjährigen
Parkkonzerte gestaltet hat.
Lockere Jazzrhythmen
Als nächstes betrat Alphornblä­
serin Eliana Burki mit ihrem
überlangen Instrument die Büh­
ne. Der Komponist Carl Rütti bet­
tete das Alphorn in das Streicher­
ensemble ein und liess Solistin
Eliana Burki die ganze Vielseitig­
keit des Instrumentes durchspie­
len. Von den bekannten, talüber­
greifenden
Nostalgieklängen
wechselte die Komposition zu
schnellen und dramatischen Ton­
abfolgen, um zur Überraschung
aller in lockeren Jazzrhythmen zu
münden. Das Improvisationssolo,
welches Burki als Zugabe anhäng­
te, liess die Zuschauer endgültig
glauben, sie sässen in einem
Open­Air­Alphorn­Jazzclub.
Der Kinderchor der Musik­
schule
Kilchberg­Rüschlikon
konnte sich inmitten all der pro­
fessionellen Musiker gut behaup­
ten. Nicht nur sangen sie Lieder
in drei Schweizer Landesspra­
chen, sie gaben auch selbst ausge­
dachte Choreografien zum Bes­
ten. Vor allem aber passten die
strahlenden Gesichter der Nach­
wuchstalente ausgezeichnet zu
den amüsanten Texten der
Schweizer Lieder. Die Freude am
Auftritt war ihnen ins Gesicht ge­
schrieben. Etwas, das sich gemäss
Chorleiterin Regine Kägi erst ent­
wickeln musste, waren doch die
Kinder anfangs gar nicht begeis­
tert, «uncoole» Schweizer Lieder
singen zu müssen. Kägis aufge­
peppte Versionen vermochten
ihre Meinungen dann zu ändern.
Zusammen mit dem Zürcher Ju­
gendchor setzten die Kleinen gar
noch ein Highlight, als sie als Ab­
schluss «Deet äne am Bergli» auf
oberstem Niveau darboten.
Programm für Jüngere
Das Konzept, mit jungen Akteu­
ren wie dem Kinder­ und dem Ju­
gendchor auch jüngere Zuschau­
er und Familien anzusprechen,
hat sich gemäss Projektleiterin
Susanne Gilg bewährt. So wurden
auch die Preise familienfreundli­
cher angesetzt und das anschlies­
sende Abendessen zum Grill­
plausch umgestaltet. «Mit dem
jüngeren Programm konnten wir
dieses Jahr zusätzlich zum
Stammpublikum auch jüngere
Zuschauer begeistern», sagt Su­
sanne Gilg.
Die Naturjodlerin Nadja Räss
schien – begleitet vom Streichor­
chester Camerata – wie ein gros­
ser Konzertstar und bewies mit
ihrem Repertoire, in welchem
sich auch Eigenkompositionen
befanden, die Tauglichkeit des Jo­
dels für ein anspruchsvolles Park­
konzert­Publikum.
Nach Alphorn und Jodel durfte
das Hackbrett nicht fehlen. Pom­
pöse und schwermütige Stücke
des Komponisten Paul Huber er­
hielten durch die Hackbretteinla­
gen von Christoph Pfändler eine
besondere mystische Note.
Zum grandiosen Schlussakt
versammelten sich alle Mitwir­
kenden zu der von Nadja Räss
geschriebenen «CH­Suite». Die
vereinten Stimmen wirkten
Wunder: Bei Konzertende wi­
chen die Hitzetemperaturen
einer kühlen Abendbrise.
Flurina Dünki
5
wädenswil Das Café
Barrière zieht an die
Holzmoosrütistrasse um. Die
platzverhältnisse bei der sOBBarriere sind zu klein für das
stark wachsende Geschäft.
An der Delegiertenversammlung
des Zweckverbands Soziales Netz
Bezirk Horgen (SNH) wurde be­
kannt gegeben, dass das Café Bar­
rière in Wädenswil umzieht. Der
Verband unterhält Institutionen
der beruflichen und sozialen In­
tegration, die Berufsbeistand­
schaft, die Suchtberatung, Wohn­
einrichtungen und die Kindes­
und Erwachsenenschutzbehörde
(Kesb).
Der Umzug der Werkstätten
der Abteilung Berufliche und
Soziale Integration von Horgen
Oberdorf ins Stäubli­Areal an der
Seestrasse in Horgen ist vollzo­
gen, und bereits steht der nächste
Umzug bevor. An der Delegierten­
versammlung gab die Präsidentin
Claudia Schwager bekannt, dass
das seit 20 Jahren an der See­
strasse in Wädenswil neben der
SOB­Barriere gelegene Café Bar­
rière an die Holzmoosrütistrasse
umzieht. Die Lage und die engen
Platzverhältnisse in der heutigen
Lokalität eignen sich nur bedingt
für das stark wachsende Catering­
geschäft. Im Gebäude der Pro
Ciné steht eine ehemalige Fir­
menkantine zur Verfügung, die
vom Café Barrière optimal ge­
nutzt werden kann.
Die Versammlung hat zudem
dem Voranschlag für das Jahr
2016 zugestimmt. Kernpunkte
des Budgets sind die steigenden
Umsätze der produzierenden Be­
reiche, die Konsolidierung der
Kindes­ und Erwachsenenschutz­
behörde (Kesb) und die auf
hohem Niveau verlaufenden Fall­
zahlen im Erwachsenenschutz
und in der Suchtberatung.
e
Bronze für
Jungphysiker
Alphornbläserin eliana Burki zeigte, wie vielseitig die Klänge eines Alphorns sein können.
Bilder André Springer
Thalwil/richTerswil Zwei
Gymnasiasten aus dem Bezirk
Horgen haben in Thailand an
einem internationalen Physik­
wettbewerb Bronze gewonnen:
die Thalwilerin und Teamcaptain
Lioba Heimbach sowie der Rich­
terswiler Marc Bitterli. Lioba
Heimbach hatte bereits am Swiss
Young Physicists’ Tournament im
März den dritten Rang erreicht
(die ZSZ berichtete), womit sie
sich wie ihre Teamkollegen für
den 28. International Young Phy­
sicists’ Tournament (IYPT) quali­
fizierte. «Es war schön, zu sehen,
dass unsere Bemühungen der
letzten Monate mit einer Medail­
le belohnt wurden», wird die
Thalwilerin in einer Mitteilung
des Vereins Pro IYPT­CH zitiert.
Gemeinsam mit Phyllis Barth
aus Männedorf, Kathrin Laxhu­
ber aus Küsnacht und Michael
Rogenmoser aus Schwerzenbach
befassten sich die beiden Kan­
tonsschüler über ein Jahr hinweg
mit der Lösung von 17 anspruchs­
vollen Physikproblemen. In Thai­
land präsentierten die Schüler
ihre Resultate. Danach wurden
ihre Ergebnisse von gegnerischen
Teams kritisch hinterfragt. Ab­
schliessend benotete eine Jury
die Leistungen.
zsz
etWAs GeseHen?
Der Kinderchor der Musikschule Kilchberg-Rüschlikon konnte es locker mit den Profis aufnehmen.
Die Redaktion erreichen Sie
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