meine eltern trennen sich – und ich?» trennung und scheidung

«MEINE ELTERN TRENNEN SICH –
UND ICH?»
TRENNUNG UND SCHEIDUNG AUS SICHT
DER KINDER
ÖFFENTLICHER
PUBLIKUMSVORTRAG
Joachim Schreiner
Fachstelle Familienrecht der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik
Schaffhauserrheinweg 55
4058 Basel
[email protected]
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Die Familie Heinzel mit den beiden Kindern Alex (11)
und Anna (9)
Und was brauchen die Kinder….?
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Wie gestalten eigentlich Tiere Partnerschaft und
Kinderbetreuung?
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Und wir Menschen….?
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Auch wir leben in völlig verschiedenen Konstellationen zusammen
und kümmern uns um unsere Kinder:
› Als Kleinfamilie
› Als Grossfamilie
› Als Mehrgenerationenfamilie
› Als Regenbogenfamilie (Gleichgeschlechtliche Partnerschaften)
› Als Patchworkfamilien (Kinder aus verschiedenen Beziehungen)
› Als Alleinerziehende
› …..
Und für jede Konstellation gilt, dass Trennungen individuell
empfunden werden und jede «Familie» ihre eigene Lösung
braucht, die zu ihr passt!
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Wir sprechen von Trennung… Wie lange bleiben aber
die «Kinder» eigentlich zuhause bei ihren Eltern?
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«KINDER» IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH…
Wie lange werden Kinder in Familien «betreut»?
›
›
›
46 % der 18 bis 34-Jährigen in der EU wohnen noch bei
ihren Eltern oder einem Elternteil
in der Altersspanne zwischen 18 und 24 sind es 75%
Bei den 25-bis-34-Jährigen beträgt der Anteil immerhin noch
ca. 25%
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UND WER BLEIBT AM LÄNGSTEN ZUHAUSE?
Altersbereich von 25-34 Jahren: Wer ist Europäischer
«Spitzenreiter»?
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UND WER BLEIBT AM LÄNGSTEN ZUHAUSE?
Altersbereich von 25-34 Jahren: Wer ist Europäischer «Spitzenreiter»?
›
Bulgarien
31,1% Frauen und 61,4 % Männer
›
Griechenland
35,9% Frauen und 55,7% Männer
›
Italien
32,7% Frauen und 47,7% Männer
›
Deutschland
9,2% Frauen und 18,7% Männer
›
Schweden
2,0% Frauen und 3,9% Männer
›
Für die Schweiz haben wir leider keine Zahlen…..
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Unmittelbare Elternschaft ist somit nicht nur
in der Theorie ein sehr lang andauernder
Auftrag…..
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Partnerschaft, Familie und Konflikte…
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FAMILIEN
Ein verliebtes Paar zu sein ist etwas wunderbares!
Kinder zu haben ist etwas wunderbares!
Eltern zu sein ist etwas wunderbares!
Aber:
› Zusammenleben als Paar im Alltag ist gar nicht so einfach!
› Sich zusammen um Kinder zu kümmern, ist gar nicht so einfach!
› Zusammen älter werden in einer Beziehung ist gar nicht so einfach!
› Probleme zusammen als Paar und Eltern zu lösen, ist gar nicht so
einfach!
Man spricht nicht umsonst von «anhaltender Beziehungsarbeit»
Manchmal gelingt dies nicht und es kommt zu chronischen Konflikten und
Auseinandersetzungen
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KONFLIKTE IN FAMILIEN
›
›
›
Wenn Konflikte in Paarbeziehungen nicht gelöst werden
können, kann es zur Trennung kommen
Trennungen in Paarbeziehungen mit Kindern sind heute ein
fester Bestandteil unserer westlichen «Konfliktkultur»
geworden.
Jede 2. Ehe wird geschieden
Zwischen 12.000 und 17.000 Kinder in der Schweiz erleben pro
Jahr die Scheidung ihrer Eltern. Etwas ¼ davon ist bei der
Trennung der Eltern noch sehr klein
Ist Scheidung also etwas «Normales» geworden für
Kinder?
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SCHEIDUNGSZAHLEN IN DER SCHWEIZ
Aktuell lassen sich von 100 Paaren 41 wieder scheiden
40,9%
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AUS DER SICHT DER KINDER: DIE TRENNUNG
DER ELTERN – EIN «NORMALES» PHÄNOMEN»?
Wenn wir nur die Zahlen anschauen, dann ist die Scheidung für Kinder
inzwischen ein «normales», weil häufig vorkommendes Phänomen
geworden:
› «Normal», weil viele Kinder dies erleben. Praktisch jedes Kind
kennt ein anderes Kind, dessen Eltern nicht mehr zusammen
wohnen.
Für das unmittelbar betroffene Kind, ist die Trennung und Scheidung
seiner Eltern aber dennoch kein «normales» Phänomen:
› Die Kinder erleben in der Regel nur eine Scheidung «ihrer Eltern»
Die Trennung der Eltern ist somit für jedes Kind persönlich
ein aussergewöhnliches und einschneidendes Ereignis, auch
wenn es andere Kinder kennt, denen es ähnlich geht.
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TRENNUNG DER ELTERN – EIN «NORMALES»
PHÄNOMEN»?
›
›
›
›
›
›
›
Für Eltern und Kinder bedeutet dies eine Zeit der Veränderung,
der Anpassung und Neuorientierung!
In dieser Zeit zeigen viele Kinder leichte Belastungszeichen; bei
einigen Kindern chronifizieren diese Probleme
Dieser Anpassungsprozess (innerlich und äusserlich) dauert im
Schnitt circa 2 Jahre!
Platz für neue Entwicklungen!
Den meisten Eltern gelingt zusammen mit den Kindern dieser
Neuanfang
Ein Teil der Kinder verliert aber auf diesem Weg den Kontakt zu
einem Elternteil teilweise oder vollständig
Ein Teil der Kinder muss gar miterleben, wie es und seine
Eltern zu einer «Hochkonflikttrennungsfamilie» werden
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Und was meinen Anna und Axel?
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Was benötigen Kinder nach
einer Trennung ihrer Eltern?
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WAS BENÖTIGEN KINDER AUS
PSYCHOLOGISCHER SICHT NACH EINER
TRENNUNG DER ELTERN?
1. Eltern, die sich nach einer Trennung (weiterhin) für ihre
Kinder verantwortlich fühlen und (gemeinsam) verantwortlich
handeln
2. Den Erhalt der bestehenden Bindungspersonen (Vater, Mutter,
Verwandte etc.) und «gelebte Beziehungen» (qualitative und
quantitative «Elternzeit» oder «Beziehungszeit»)
3. Kontinuierliche Reduzierung des unmittelbar nach der
Trennung (noch) bestehenden Konfliktniveaus zwischen den
Eltern und die Bereitschaft neu aufkommende Konflikte
gemeinsam konstruktiv zu lösen
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WAS BENÖTIGEN KINDER AUS
PSYCHOLOGISCHER SICHT NACH EINER
TRENNUNG DER ELTERN?
›
(verlässliche) Regelung der Betreuung des Kindes,
der Übergaben, der Ferien, etc.
›
Elterliche Vereinbarungen über die Zuständigkeiten bzgl. der
Kinderbelange (z.B. Ernährung, Bildung, medizinische Versorgung,
Religion, Freizeit, Alltagsentscheide)
›
Vertrauen der Eltern in die Beziehungs- und
Erziehungskompetenz des anderen Elternteils und Akzeptanz von
Alltagsentscheidungen des anderen (Regeln zuhause etc.)
›
Akzeptanz von divergierenden Erfahrungen des Kindes im
Umgang mit beiden Elternteilen (einschliesslich Integration neuer
Partner, Stiefgeschwister etc.)
›
Gemeinsam getragene Entscheidungen das Kind betreffend
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WAS BENÖTIGEN KINDER AUS
PSYCHOLOGISCHER SICHT NACH EINER
TRENNUNG DER ELTERN?
›
Gelebt werden kann dies nach einer Trennung in sehr
unterschiedlichen Betreuungsmodellen und unterschiedlichen
Betreuungsanteilen.
Der Gesetzgeber hat diesen Bedürfnissen insofern Rechnung
getragen, in dem er die «Gemeinsame Elterliche Sorge» als
Regelfall bei einer Scheidung vorsieht
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Lebensmodelle nach einer Trennung
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LEBENSMODELLE NACH EINER TRENNUNG
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BETREUUNGSMODELLE NACH EINER TRENNUNG
Was ist das «beste Betreuungsmodell »?
›
Das beste Betreuungsmodell ist jeweils das, welches zu dieser
Familie am besten passt!
› Bedürfnisse der Kinder
› Möglichkeiten und Ressourcen der Eltern
› Wünsche aller Beteiligten
› Einigkeit über das Modell
› Flexibilität im Entwicklungsverlauf!
Es geht also um die Passung!
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BETREUUNGSMODELLE NACH EINER TRENNUNG
Erarbeitung eines Betreuungsmodells
›
›
›
›
›
›
Wer hat vor der Trennung was gemacht?
Welche Bevorzugung hat das Kind? Was möchte das Kind?
Was braucht das Kind und wer kann diesen Bedürfnissen gut
entsprechen?
Wer hat wann Zeit für das Kind (oder kann sich neu Zeit
nehmen)?
Wer hätte gern wann Zeit für sich?
Was muten wir dem Kind an Belastung und Wechseln mit dem
Betreuungsmodell zu?
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BETREUUNGSMODELLE NACH EINER TRENNUNG
Asymmetrische Betreuung
› Allein erziehender Elternteil
› Domizil- oder Residenzmodell (Primary care)
Symmetrische Betreuung
› Wechselmodell
› Nestmodell
Ein für alle Kinder und Eltern
„richtiges“ Einheitsmodell der
Betreuung gibt es nicht!
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BETREUUNGSMODELLE NACH EINER TRENNUNG
Das «Wechselmodell» (Shared Parenting, shared care)
›
›
›
›
Kinder sind bei beiden Eltern „zuhause“ (Übernachtungen,
Alltag und Freizeit)
Beide Eltern üben die Erziehungsverantwortung
gleichberechtigt aus
Die Zeitaufteilung der Betreuung beträgt mindesten 35%:65%
(es muss also nicht 50-50 sein, um vom Wechselmodell
zu sprechen)
Zusätzliche Drittbetreuung ist möglich
Praxis in anderen Ländern
› Schweden 40%, Norwegen (1996 4 %; 2004 10 %, aktuelle
Studie 25%); Belgien 27.1%; England 17%
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BETREUUNGSMODELLE NACH EINER TRENNUNG
Das «Wechselmodell»
Welche Varianten sind denkbar….
1. flexibles Modell
2. das unsichere Modell
3. das starre Modell
Wechsel findet statt:
› Jahr für Jahr
› Monat für Monat
› Wechsel im zweiwöchigen Turnus
› Woche für Woche
› erste Hälfte der Woche bei einem Elternteil, die zweite
Hälfte beim anderen Elternteil
› Wechsel jeden Tag
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BETREUUNGSMODELLE NACH EINER TRENNUNG
Das «Wechselmodell»
Voraussetzungen auf Seiten der Eltern
› Die Eltern haben beruflich (zeitlich / finanziell) die
Möglichkeiten das Kind zu betreuen oder die Betreuung zu
gewährleisten
Eltern sind bereit im Sinne des Kindeswohl zusammen zu arbeiten
› Sie sind überzeugt, dass beide Eltern für das Kind von
Bedeutung sind
› Sie sind bereit die elterlichen Aktivitäten miteinander
abzustimmen
› Sie sind bereit die Regelung flexibel zu handhaben
› Sie sind bereit Einschränkungen in ihrem Leben hinzunehmen
und fühlen sich belohnt, weil es dem Kind gut geht
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BETREUUNGSMODELLE NACH EINER TRENNUNG
Das «Wechselmodell»
Und wie finden es die Kinder…..?
Auch von den Kindern wird viel verlangt im Wechselmodell.
Manche Kinder schätzen diese Art zu leben, andere möchten gerne
«ein festes Zuhause» und anderen wird es im Verlauf der Jahre zu
anstrengend und sie möchten das Modell (zum Residenzmodell)
ändern.
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Circa 90% der Scheidungen erfolgen mehr oder weniger
einvernehmlich…
Und wenn es doch schiefgeht….?
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Manche planen
schon mal im
voraus….
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NACH EINER TRENNUNG…
›
›
›
Die Trennung ist für die Kinder ein einschneidendes Erlebnis
Die hauptsächliche Belastung für die Kinder ist aber das
Konfliktniveau in der Familie: Und zwar vor und nach der
Trennung der Eltern!
Andauernde, schwere chronische Konflikte zwischen den Eltern
sind ein Entwicklungsrisiko für die Kinder!
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NACH EINER TRENNUNG…
›
›
›
Gestritten wird dann meist über die Betreuungsanteile und das
Geld!
In einigen Fällen (Hochstrittigkeit) werden schwerwiegende
gegenseitige Vorwürfe erhoben.
Manche Scheidungsangelegenheiten beschäftigen die Gerichte
5-10 Jahre!!! Diese Verfahren kosten die Eltern oder den
Steuerzahler ein kleines Vermögen!
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WAS PASSIERT NACH DER TRENNUNG
MIT DEN KONFLIKTEN?
Chronisch
Phasenweise
HochHochKonflikthaft
Konflikthaft
5-10%
Chronisch
Konflikthaft
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Vorübergehend /
Phasenweise Konflikthaft
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KONFILKTFELDER
Über was geraten Eltern (chronisch) nach der Trennung eigentlich in
Streit?
› Eigentlich kann man über alles chronisch in Streit geraten….
Nach aussen sichtbar:
› Geld, Geld, Geld (Unterhaltszahlungen; Sachwerte;
Vermögenswerte,…)
› Umgangs- und Betreuungsregelungen (Umfang, Form, etc.)
› Erziehungsfragen / Zuständigkeiten
Nach aussen nicht sichtbar, aber spürbar und Antrieb für viele
Konflikte sind:
› Ängste
› Enttäuschungen
› emotionale Verletzungen
› Wut, Rachewünsche und Vergeltungsabsichten
› Ausübung von Macht, um den Partner/die Partnerin weiter an sich
zu binden
› …..
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Gibt es Gewinner und Verlierer nach Trennung der
Eltern….?
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NACH EINER TRENNUNG…
Die Trennungen der Familie an für sich führen dazu, dass es unter den
Kindern «Gewinner», «Verlierer» und «Doppelte Verlierer» gibt:
› «Gewinner» sind alle Kinder:
› deren Eltern nach der Trennung deutlich weniger streiten und
wieder konstruktiver und Kind zentrierter miteinander agieren
können
› Die qualitativ und quantitativ mehr Beziehungszeiten als vor
der Trennung mit einem oder beiden Elternteilen leben
können
› Deren Rolle sich in der Konfliktdynamik positiv wandelt und
sie sich wieder mehr ihren eigentlichen Entwicklungsaufgaben
zuwenden können
› Die sich aktiv mit ihren Wünschen und Bedürfnissen über die
Zukunftsgestaltung von Beziehungen einbringen können
› Deren Eltern sich psychisch nach der Trennung wieder
stabilisieren und so für die Kinder wieder mehr zu
«3-V-Personen» (vertraut, verlässlich, verfügbar) werden
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NACH EINER TRENNUNG…
Die Trennungen der Familie an für sich führen dazu, dass es unter den
Kindern «Gewinner», «Verlierer» und «Doppelte Verlierer» gibt:
› «Verlierer» sind alle Kinder:
› Die nach der Trennung mit einem oder beiden Elternteilen
deutlich weniger qualitative und quantitative Beziehungszeiten
haben als zuvor
› Deren Eltern erst nach der Trennung in schwerwiegendere
Konflikte geraten (z.B. über Geldbelange oder
Betreuungsanteile)
› Die sich nur ungenügend mit ihren Wünschen und
Bedürfnissen über die Zukunftsgestaltung von Beziehungen
einbringen können
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NACH EINER TRENNUNG…
Die Trennungen der Familie an für sich führen dazu, dass es unter den
Kindern «Gewinner», «Verlierer» und «Doppelte Verlierer» gibt:
› «Doppelte Verlierer» sind alle Kinder:
› Bei denen das Konfliktniveau vor und nach der Trennung sehr
hoch ist und nach der Trennung nochmals steigt und
chronifiziert
› Die nach der Trennung nochmals stärker in die Konflikte
«verstrickt» werden (Instrumentalisierungen; Loyalitäten;
Parentifizierungen; Bündnisse; Abhängigkeiten; etc.)
› Die sich nicht aktiv mit ihren Wünschen und Bedürfnissen
über die Zukunftsgestaltung von Beziehungen einbringen
können, bzw. nicht wahrgenommen werden
› Die nach der Trennung mit einem oder beiden Elternteilen
deutlich weniger qualitative und quantitative Beziehungszeiten
haben oder den Kontakt zu einem Elternteil (und dessen
Familie) ganz verlieren
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Sich Hilfe holen…
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SICH HILFE HOLEN…
Grundsätzlich ist der altersgerechte Einbezug der Kinder in die
anfallenden Entscheidungen sehr wichtig!
› Eltern können sich vor und nach der eigentlichen Trennung
beraten lassen:
› Wie informiere ich die Kinder?
› Wie planen wir die räumliche Trennung?
› Wer soll die Kinder wie betreuen?
› Wie regeln wir die damit verbundenen Finanzen?
› …
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SICH HILFE HOLEN…
Beratungsangebote:
› Für die Kinder: Kindernotruf 147
› Familien- Paar- und Erziehungsberatung Basel (FABE)
› Kinder- und Jugenddienst Basel (KJD)
› Mütter- und Väterberatung
› «Familea»
› …
Zeigen die Kinder deutliche Belastungszeichen:
› Kinder- und Jugendpsychotherapeuten
› Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJPD)
› …
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NACH EINER TRENNUNG…
Und wenn es wirklich schief geht….?
›
›
›
Wenn der elterliche Streit um die Kinderbelange nicht von den Eltern
selbst gelöst werden kann, muss am Ende das Zivilgericht oder die
Kindes- und Erwachsenschutzbehörde (KESB) an Elternstatt
entscheiden.
Um den Kindern auch die Möglichkeit zu geben Stellung zu nehmen wie
es weiter gehen soll, laden die Gerichte die Kinder zur sogenannten
«Kindesanhörung» ein.
Das Gericht oder die KESB können zusätzlich ein Gutachten in
Auftrag geben, in welchen die Sozialbehörden oder die
kinderpsychologischen oder kinderpsychiatrischen Gutachter Stellung
nehmen müssen zu der Frage, welches die geeignetste Betreuungsform
für dieses Kind / diese Kinder ist
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Die «Emotionale Brücke»…
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UND ZUM SCHLUSS:
WAS KINDER SO DENKEN…
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WAS KINDER SO DENKEN…
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ICH DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!
Joachim Schreiner
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4058 Basel
[email protected]
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