pdf - Österreichische Gesellschaft für Pneumologie

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Annual Meeting 2012
of the Austrian Society
of Pneumology
COPD
Chronic Obstructive Pulmonary Disease
GOLD 2011 - UPDATE
Definition
•COPD ist eine häufige, verhinderbare und behandelbare
Erkrankung, die durch eine persistierende, üblicherweise
progressive, Atemflusslimitierung charakterisiert ist.
•COPD ist mit einer überschießenden chronischen
Entzündung der Atemwege und des Lungenparenchyms auf
toxische Partikel und Gase assoziiert.
•Exazerbationen und Komorbiditäten tragen zum Schweregrad
der Erkrankung individuell bei.
Wann an COPD denken?
Symptome
Husten, Sputum und Dyspnoe
Risikofaktoren
Exposition gegenüber inhalativen Schadstoffen wie Tabak,
Feinstaub, Umweltverschmutzung im Innen- und Außenbereich
Empfehlung der Österreichischen
Gesellschaft für Pneumologie
COPD Patienteneinteilung soll enthalten
GOLD Stadium (1, 2, 3, 4)
+
COPD Risiko Klassifikation (A, B, C, D)
z.B.: GOLD Stadium 3, Risiko Klassifikation C
Weitere Informationen unter
www.goldcopd.org
www.ogp.at
Diagnose
1. SYMPTOME
Gemessen mit CATTM (COPD Assessment Test)
Ich huste nie
0 1 2 3 4 5
Ich huste ständig
Ich bin überhaupt nicht verschleimt
0 1 2 3 4 5
Ich bin völlig verschleimt
Ich spüre keinerlei Engegefühl in der Brust
0 1 2 3 4 5
Ich spüre ein sehr starkes Engegefühl
in der Brust
Wenn ich bergauf oder eine Treppe hinaufgehe,
0 1 2 3 4 5
komme ich nicht außer Atem
Wenn ich bergauf oder eine Treppe hinaufgehe,
komme ich sehr außer Atem
Ich bin bei meinen häuslichen Aktivitäten
nicht eingeschränkt
0 1 2 3 4 5
Ich bin bei meinen häuslichen Aktivitäten
sehr stark eingeschränkt
Ich habe keine Bedenken, trotz meiner
Lungenerkrankung das Haus zu verlassen
0 1 2 3 4 5
Ich habe wegen meiner Lungenerkrankung
große Bedenken,das Haus zu verlassen
Ich schlafe tief und fest
0 1 2 3 4 5
Wegen meiner Lungenerkrankung
schlafe ich nicht tief und fest
Ich bin voller Energie
0 1 2 3 4 5
Ich habe überhaupt keine Energie
Gesamtpunkteanzahl
2. SCHWEREGRAD der Atemflussbehinderung
Gemessen mit Spirometrie (kleine Lungenfunktion)
Basierend auf einer Lungenfunktion NACH Bronchodilatation (Lyse)
WENN FEV1/FVC < 70% (= Obstruktion)
GOLD Stadium 1 = mild
FEV1 ≥ 80% vom Soll-Wert
GOLD Stadium 2 = mittelschwer
50% ≥ FEV1 < 80% vom Soll-Wert
GOLD Stadium 3 = schwer
30% ≥ FEV1 < 50% vom Soll-Wert
GOLD Stadium 4 = sehr schwer
FEV1 < 30% vom Soll-Wert
3. RISIKO
Gemessen mit der Anzahl der Exazerbationen* im vergangenen Jahr
* Verschlechterung der COPD mit Zunahme der Symptome, die eine Änderung der
medikamentösen Behandlung erforderlich macht
≥ 2 Exazerbationen hohes Risiko
Merke: Entweder GOLD Stadium (1- 4) oder Anzahl der Exazerbationen (≥ 2) wird
für die Klassifikation herangezogen! Je nachdem was zutrifft, sticht das weiter
Fortgeschrittene!
Kombinierte Beurteilung
SYMPTOME, SCHWEREGRAD UND RISIKO = Diagnose und Risiko Klassifikation
Patient
Charakteristik
GOLD Stadium
Exazerbationen/
Jahr
Symptome
(CAT TM)
A
Niedriges Risiko
Wenig Symptome
1–2
≤1
< 10
B
Niedriges Risiko
Mehr Symptome
1–2
≤1
≥ 10
C
Hohes Risiko
Wenig Symptome
3–4
≥2
< 10
D
Hohes Risiko
Mehr Symptome
3–4
≥2
≥ 10
GRAFIK 4
Diagnose - In nur 3 Schritten zur richtigen Diagnose:
1. SYMPTOME
C
D
A
B
CAT < 10
CAT ≥ 10
Wenig
S
Symptome
t
A oder C
Mehr
Symptome
S
t
B oder D
GRAFIK 5
2. SCHWEREGRAD
GOLD Sttadium
G
SC
CHWERE
EGRAD
4
3
2
C
D
A
B
C
D
>2
A
B
1
1
GRAFIK 6
3. RISIKO
Kombinierte Beurteilung
SYMPTOME, SCHWEREGRAD UND RISIKO 7
= Diagnose und RisikoGRAFIK
Klassifikation
3
2
C
D
> 2
A
B
1
1
0
CAT < 10
CAT ≥ 10
RISIKO
SC
CHWERE
EGRAD
4
RISIKO
RI
SIKO
Exazerbationen/Jahr
Exazerba
E
ation en/J
Jahr
0
Therapie
1. Nicht Medikamentöse Therapie
Patient
Essentiell
Empfohlen
A
Raucherentwöhnung
+/- Medikamente
Körperliche Aktivität
B, C, D
Raucherentwöhnung
+/- Medikamente
Körperliche Aktivität
Pulmonale Rehabilitation
Gemäß Leitlinien in Österreich
Influenza Impfung
Pneumokokken Impfung
Influenza Impfung
Pneumokokken Impfung
FACT SHEET # 1 - Rehabilitation
• A
lle COPD Patienten profitieren von regelmäßiger körperlicher Aktivität
• Ein 6 wöchiges Trainingsprogramm ist effektiv. Je länger das Programm, desto besser die
Resultate
• Wenn das Trainingsprogramm (3 x wöchentlich 1 Stunde Ausdauertraining wie Radfahren
oder Nordic Walking) zu Hause fortgesetzt wird, dann sind die erzielten Verbesserungen
nachhaltiger
2. Medikamentöse Therapie (im stabilen Zustand)
Patient
1. Wahl
A
SAMA od. SABA
2. Wahl
Alternativen
LAMA od. LABA
oder
Theophyllin
SAMA + SABA
B
LAMA od. LABA
LAMA + LABA
PDE 4 - Inhibitor
ICS + LABA
C
oder
SAMA und/od. SABA
Theophyllin
LAMA + LABA
LAMA
Theophyllin
SAMA und/od. SABA
ICS + LAMA
oder
ICS + LAMA + LABA
D
Carbocystein
ICS + LABA
oder
oder
ICS + LABA + PDE 4 - Inhibitor
Theophyllin
LAMA
oder
SAMA und/od. SABA
LAMA + LABA
oder
LAMA + PDE 4 - Inhibitor
Erklärung:
SABA/SAMA = Kurz wirksame Bronchodilatatoren (Beta 2 Rezeptor Agonisten, Anticholinergika)
LABA/LAMA = Lang wirksame Bronchodilatatoren (Beta 2 Rezeptor Agonisten, Anticholinergika)
ICS = Inhalative Kortikosteroide
PDE 4 - Inh. = Phosphodiesterase - 4 - Inhibitoren
FACT SHEET # 2 - Medikamentöse Therapie
Langwirksame Bronchodilatatoren: Sind die 1. Wahl der medikamentösen Therapie!
Inhalative Kortikosteroide: Nur bei Risiko Klassifikation C oder D
Systemische Kortikosteroide: Sind obsolet (außer bei Exazerbationen)
Theophylline: Sind die 3. Wahl in der medikamentösen Therapie und haben ein hohes
Nebenwirkungsprofil
• Mukolytika: Patienten mit zähem Sputum können von Mukolytika profitieren; Benefit ist gering
• Antitussiva: Nicht empfohlen
• Phosphodiesterase - 4 – Inhibitoren: Bei hoher Risiko Klassifizierung!
•
•
•
•
FACT SHEET # 3 - Komorbiditäten
• H
erzkreislauferkrankungen: Häufigste Komorbidität; assoziiert mit 2/3 aller Todesfälle bei
fortgeschrittener COPD
• Metabolisches Syndrom und manifester Diabetes: Häufiger bei COPD und vermutlich
prognostisch relevant
• Osteoporose und Angst/Depression: Oft unterdiagnostiziert und assoziiert mit
schlechtem Gesundheitsstatus und Prognose
• Lungenkrebs: Häufig bei Patienten mit COPD; die häufigste Todesursache bei
Patienten mit leichter COPD
• Schwere Infektionen: Infektionen der Lunge besonders häufig