Leseprobe - Psychologie bringt dich weiter

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76 PSYCHOLOGIE BRINGT DICH WEITER MAI/JUNI 2016
A
larmierend rot leuchtet
mein Wecker in der nächtlichen Finsternis. 2:39,
so seine Botschaft. Neidisch schaue ich zu meinem Freund,
der friedlich schlummert. Mich schaudert bei dem Gedanken an das, was
vermutlich noch vor mir liegt: mich
die nächsten zwei bis drei Stunden
wach im Bett zu wälzen.
Mit meinem Unmut bin ich nicht
allein. Laut einer Studie des RobertKoch-Instituts in Berlin sind zwei
Drittel der Deutschen mit ihrer Nachtruhe unzufrieden – da sie entweder
oft schlecht ein- oder nicht durchschlafen. Habe ich, ein sportlicher Vierzigjähriger ohne gesundheitliche Beschwerden, dann überhaupt ein
Problem? Schließlich döse ich nach
einer Weile meist doch wieder weg
und schaffe noch zwei, zweieinhalb Stunden, bevor der
Wecker klingelt. Pro Nacht bringe ich es so im Durchschnitt auf fünfeinhalb bis sechs Stunden Schlaf – womit
ich tagsüber ganz passabel funktionieren kann. Trotzdem
nagt es an mir: Tief in mir drin käme ich gern auf mindestens eine Stunde Schlaf mehr – oder, wie der durchschnittliche Deutsche, sogar auf eine Nachtruhe von sieben Stunden und 25 Minuten. Denn in den seltenen Fällen, in
denen ich so solide schlafe, fühle ich mich am nächsten
Tag durchgehend um Längen fitter.
Aber lernen, besser zu schlafen – wie geht das? Ich halte
mein Schlafproblem für zu harmlos, um mich im Schlaflabor anzumelden. Die klassischen Tipps, wie sie im Internet
und in etlichen Zeitschriften stehen, wirken bei mir offensichtlich nicht: Ich habe versucht, in meinem hellwachen
Zustand nachts aufzustehen, warme Milch zu trinken, ein
Buch zu lesen, bis ich müde werde … Nur schlafe ich davon leider auch nicht besser und fühle mich am nächsten
Tag nur noch ausgelaugter.
Daher bin ich sofort hellwach, als ich von der Sleep
School höre, einer neuen Methode gegen Schlafprobleme,
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