Neues Lebensgefühl durch Haartransplantation

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N°4
Dossier Haare
Der lange Leidensweg von Andrea D.
Neues Lebensgefühl
durch Haartransplantation
Vier Jahre lang litt Andrea D. unter ihrer kahlen Stelle am Kopf. Eine unmögliche Frisur mit viel Haarlack
verdeckte die riesige Fläche. Dank einer Haartransplantation freut sie sich heute wieder an ihrem Spiegelbild.
Von Beatrice Suter
Es fing alles ganz harmlos an: Der Haarboden
von Andrea D. hatte sich entzündet. Einer
nässenden Phase folgte die Krustenbildung.
Dieser Zyklus wiederholte sich immer wieder, die betroffene Fläche wurde immer grösser. Sie probierte vieles, bevor die Behandlung
im Spital die Entzündung endlich stoppte.
Dann kam der Schock: Auf einer Fläche von
9 x 10 Zentimetern wuchsen ihre Haare
nicht mehr. Andrea D. war verzweifelt. Sie
stoppte ihr Joggingprogramm, selbst an Konzerte oder ins Theater traute sie sich nicht
mehr aus Angst, jemand würde ihre kahle
Stelle entdecken. Sie verkroch sich immer
mehr und musste sich in psychologische Behandlung begeben.
Offenes Beratungsgespräch
Übers Internet fand Andrea D. den Weg zur
Praxis von Beatrice Banholzer. Bereits bei der
ersten Besprechung fasste sie Vertrauen. Die
Ärztin versprach keine Wunder und informierte sie offen, dass die Behandlung verschiedene Phasen beinhalte und mehrere
Monate dauere. Auch die Kosten würden
nicht von allen Krankenkassen übernommen.
Dies war dann tatsächlich der Fall: obwohl
der Haarausfall die Folge einer Krankheit
war. Die Behandlung wurde als Schönheitsoperation taxiert, die Krankenkasse verweigerte die Kostengutsprache.
Erfolgreiche Operation
Andrea D. entschied sie sich trotzdem dafür.
In ihrem Fall musste zuerst die kahle Fläche
verkleinert werden. Ein Haut-Stück wurde
entfernt, die restliche Haut mit einem eingepflanzten Expander während eines Monats
gedehnt. Nach drei Monaten Rekreationsphase erfolgte die eigentliche Haartransplantation. Ein schmaler Hautstreifen mit gesunden Haarwurzeln wurde aus dem Haarkranz
im Hinterkopfbereich entnommen. Die
Wundränder wurden mit einer kosmetischen
Hautnaht verschlossen. Dann wurde der Haarstreifen unter dem Lupenmikroskop in Micrografts (2 bis 3 Haarwurzeln) zerteilt. Anschliessend wurden die einzelnen Micrografts in die
mit kleinen Schlitzen vorbereitete kahle Stelle
eingepflanzt, total 2100 Haarwurzeln wurden
verpflanzt. Die Nachkontrolle am folgenden
Tag zeigte ein erfreuliches Bild. Bereits nach
10 Tagen konnten die Fäden am Hinterkopf
entfernt werden.
Geduld ist gefragt
Die Wirkung einer Haartransplantation zeigt
sich nicht von heute auf morgen. Die Arbeit
konnte Andrea D. bereits nach drei Tagen
wieder aufnehmen. Die direkte Sonneinstrahlung musste sie über längere Zeit meiden. Die eingepflanzten Haarwurzeln begannen nach rund vier Monaten zu wachsen.
Nach sechs Monaten war die Veränderung
deutlich sichtbar. Von der Haarentnahme am
Hinterkopf blieb eine feine Narbe versteckt
unter den Haaren zurück. Heute ist sie wieder eine aufgestellte und unternehmungslustige Mitvierzigerin mit trendiger Kurzhaarfrisur. Sie treibt wieder Sport, besucht
Konzerte, geht oft und gerne ins Theater und
hat in dichten Menschenmengen absolut keine Hemmungen mehr. •
Ärztin für
Haarprobleme
Sechs Monate nach der Haartransplantation ist die
Eine Haarwurzelentzündung führte bei Andrea D. zu
kahle Stelle kaum mehr sichtbar. Nach einem Jahr
dieser riesigen kahlen Stelle. Die Striche zeigen die
wird das Haar dichter und ein Unterschied nicht mehr
Hautfläche an, die herausgeschnitten wird.
auszumachen.
Dr. med. Beatrice Banholzer behandelt Patientinnen und Patienten aus der ganzen
Schweiz mit Haarproblemen. Meist sollen
kahle Stellen überdeckt oder der Haaransatz
wieder natürlicher werden. Seltener ist die
Ergänzungen der Augenbrauen. Weitere Informationen: www.formaxis.ch