Grußwort von Herrn Tjark Bartels Bürgermeister der Gemeinde Wedemark anlässlich der Aktion „Exzessiv geht schief!“ gegen das „Koma-Trinken“ von Kindern und Jugendlichen Wenn es um das Thema Alkoholmissbrauch durch Jugendliche geht, wird einem oft entgegenhalten, dass es all das schon immer gegeben habe und man solle doch nur an die eigene Jugend zurückdenken. Tatsächlich. Das Spiel mit dem Feuer, das Ausprobieren und die Überschreitung von Grenzen gehören zum Erwachsenwerden dazu. Und es ist für Eltern und Gesellschaft damals wie heute ein Wandel auf schmalem Grat zwischen übertriebenem Protektionismus und zu viel Freiheit, die irgendwann in Alleinlassen umschlägt. Ersteres wird als Einmischung empfunden und mit Trotz beantwortet, Letzeres lässt Kinder und Jugendliche sozial verarmen und macht sie unglücklich. Neu und alarmierend ist aber Art, Intensität und Verbreitung. Alkohol ist immer verfügbarer geworden und eine erschreckend hohe Zahl Jugendlicher trinkt ständig und ohne besonderen Anlass extrem große Alkoholmengen in kurzer Zeit. Diese Form des Missbrauchs ist weit mehr als ein Ausprobieren. Es ist eine lebensgefährliche Gewohnheit, die für viele Jugendliche nicht aus eigener Kraft zu lösen ist – selbst wenn ein klinisches Suchtstadium nicht erreicht ist. Alle Verkaufsverbote werden nur eine Linderung sein – an der generellen Hochverfügbarkeit billiger Spirituosen ändert es nichts. Wirklich ändern kann also nur der Jugendliche selbst etwas. Und so kann und muss die Unterstützung der Gesellschaft und der Eltern eine Hilfestellung zu Selbstverantwortung sein und das ständige Angebot, helfend bereitzustehen. Die Eltern tun dies durch Verständnis und Zugewandheit, aber auch durch eine deutliche Position. Die Gesellschaft muss Ursachen suchen und Perspektiven geben – und gleichzeitig aufklären. Die Kampagne „Exzessiv geht schief“ ist für mich ein gutes Beispiel, weil es in aller Dramatik die Folgen aufzeigt und den Jugendlichen deutlich macht, dass die Verantwortung für ihr Handeln und damit auch für die Folgen bei ihnen selbst liegt. Ein Beispiel ist diese Kampagne auch deswegen, weil sich private Unternehmen auf den Weg gemacht haben, einen Teil gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Das ist nicht nur sehr wirksam sondern auch vorbildlich. Der Kampangen wünsche ich den verdienten Erfolg – in unser aller Sinne. Tjark Bartels
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