Zeitung Nr.: 60 November 2015 in PDF - christlicher

Syrien
Emirate
Israel/Palästina
Türkei
Bischof Audo berichtete
bei der ICO-Tagung über die
Lage in der umkämpften
Stadt Aleppo.
f5
Rund um die neue Pauluskirche in der Hauptstadt
hat sich ein reges Pfarrleben entwickelt.
f8
Benediktinersprecher
Nikodemus Schnabel ortet
eine „Selbstgettoisierung“
der Christen.
f 12
Sepp Gruber radelte 2150
km durch die Osttürkei. Ein
Höhepunkt war der Besuch
des Turabdin.
f 13
15. Jahr, Nr. 60
ÖPAG • Sponsoring Post BNPA 4020 Linz • GZ 10Z038385S
November 2015
Foto: Franz Litzlbauer
Das Jesuskind (in der Kapelle der Kleinen Schwestern Jesu in Linz/Oberösterreich) streckt uns seine Hände entgegen und lächelt. Das
ist die Botschaft von Weihnachten: Gott will mit diesem Kind die Herzen berühren. Von ihm gehen Zärtlichkeit, Licht und Hoffnung aus.
2
Nr. 60 / November 2015
GRUSSWORT
Liebe Leserinnen
und Leser!
Die Eröffnung des
neuen Universitätslehrgangs
Master of Arts in
Syriac Theology
an der Universität Salzburg am 20.
Oktober 2015 und die Einweihung
des Syrischen Kollegs Beth Suryoye
am 19. Oktober waren ein großes
Ereignis für die syrisch-orthodoxe
Kirche. Patriarch Mor Ignatius
Aphrem II. reiste eigens aus Damaskus an. Sechs syrisch-orthodoxe
Bischöfe und weitere Geistliche
begleiteten ihn zu den Feierlichkeiten
und Gottesdiensten in Salzburg.
Über 200 syrische Christinnen und
Christen aus aller Welt und zahlreiche Personen aus Salzburg und ganz
Österreich nahmen daran teil.
Die Teilnehmer drückten durch
ihre Präsenz, ihre freundliche Ausstrahlung und in netten Gesprächen
ihre Freude über die Einmaligkeit der
syrisch-theologischen Studien in
Salzburg aus, wo demnächst Theologinnen und Theologen für die
gesamte syrische Christenheit
ausgebildet werden. Für dieses Jahr
sind schon Studierende aus Indien,
dem Iran, Syrien, der Türkei, Ägypten und Deutschland eingetroffen.
Im akademischen Festakt „Emigration – Integration: syrische Theologie an einer öffentlichen Universität
in Europa“ würdigten die Redner die
Implementierung der syrischen
Theologie als ein Hoffnungszeichen
für die syrischen Christinnen und
Christen, die in ihrer Heimat verfolgt
werden. Am Vorabend wurde im Dom
zu Salzburg für sie und für Frieden
für alle Verfolgten und Flüchtenden
gebetet. In seiner Festrede sprach
Mor Ignatius Aphrem II. von Salzburg als eine patriarchale Ausbildungsstätte für syrische Theologinnen und Theologen und bedankte
sich beim Rektor Univ.-Prof. Dr.
Heinrich Schmidinger und bei Alterzbischof Dr. Alois Kothgasser.
Prof. Dr. Aho Shemunkasho
Leiter des Lehrgangs für Syrische
Theologie / Universität Salzburg
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
Editorial
Es betrifft nicht unmittelbar die Arbeit der
Initiative Christlicher Orient, ist aber für
alle Mitarbeiter/innen und Freund/innen
der ICO ein Grund zur Freude. Unser
Obmann Pfarrer Dr. Slawomir Dadas wurde
kürzlich zum Generaldechant der Diözese
Linz gewählt und von Diözesanbischof Dr.
Ludwig Schwarz in diesem Amt bestätigt.
Pfarrer Dadas gehört nun in den Kreis der
Diözesanleitung. Wir gratulieren ganz
herzlich zu dieser neuen zusätzlichen
Aufgabe. Wir freuen uns, dass er die
damit verbundenen neuen Möglichkeiten
für die ICO nutzen wird: um unsere
Anliegen und Arbeit einem noch weiteren
Kreis von Menschen bekannt zu machen.
Ein zweites erfreuliches Ereignis: Die
Vergabe des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels an den Schriftsteller
und Islamwissenschafter Navid Kermani.
Bei der Preisverleihung in Frankfurt am
Main hat er seine Zuhörer/innen nicht
wenig überrascht, als er zu einem Gebet
eingeladen hat. Seit
dem zweiten Weltkrieg
wird die Paulskirche,
der Ort der Preisverleihung, nicht mehr als
Kirche genutzt, sondern hauptsächlich für
Ausstellungen und
staatliche oder städtische Veranstaltungen. In diesem Raum wurde schon lange
nicht mehr gebetet. „Ein Friedenspreisträger soll nicht zum Krieg aufrufen. Doch
darf er zum Gebet aufrufen“ – zum Gebet
für Freiheit und Frieden, sagte Kermani. Es
war ein beeindruckendes – ein starkes –
Bild, als sich die Festgäste erhoben
haben. Wie gut ist es, dass wir nicht nur
Worte, sondern Bilder des Friedens und
der Versöhnung den Hassbildern und
-videos des Islamischen Staates entgegensetzen, die uns über das Internet
erreichen und Angst verbreiten.
Josef Wallner
Die „Initiative Christlicher Orient“
wünscht allen Förderern und
Abonnenten ein frohes und gesegnetes
Weihnachtsfest und den Segen Gottes
für das kommende Jahr 2016.
EX ORIENTE LUX
Sedro aus der maronitischen
Liturgie zum Weihnachtsfest
Als Sedro bezeichnet man das meditative
Priestergebet im Weihrauchritus des
Eröffnungsteiles.
Dank sei dir, ewiger und anfangsloser Sohn, verborgenes Licht, das in die Welt
gekommen ist; Ewiger, der du ein Kind geworden bist und von der Tochter Davids
geboren wurdest; Herr, der du dich mit einer Krippe im Stall von Bethlehem
zufrieden gegeben hast; Geliebter, der du in Windeln gewickelt wurdest;
Ehrfurchtgebietender, der du dich an den Liedern der Davidstocher erfreust.
Wir bedenken voll Staunen das Geheimnis unserer Erlösung und rufen: Wie
wunderbar bist du, Gott, der du Mensch geworden bist und Gott bleibst. Wie
wunderbar bist du, Gott, der du in einen Stall hinab gestiegen bist und mit
deiner Herrlichkeit Himmel und Erde erfüllst. Wie wunderbar bist du, Gott, zu
dem die Engel, die Hirten und die Weisen gekommen sind, um dir zu huldigen.
Durch deine Geburt hast du den Frieden aufgerichtet zwischen Himmel und
Erde, du hast die trennende Mauer zwischen den Bewohnern des Himmels und
der Erde entfernt. Durch deine Geburt hast du uns befreit und es herrscht nun
gute Hoffnung unter den Menschen. Durch deine Geburt ist das Licht in die Welt
gekommen und die Finsternis wurde hell. Durch deine Geburt wurden vereint
die Fernen und die Nahen und sie haben gemeinsam an deinem Fest
teilgenommen. An diesem Tag haben die Engel den Hirten verkündigt: Geboren
ist euch heute der Retter in der Stadt Davids; es ist Christus, der Herr!
Aus: A. Heinz, Die Heilige Messe nach dem Ritus der Syrisch-maronitischen Kirche.
Paulinus 1996, S. 155.
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
Nr. 60 / November 2015
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ICO-Projekte
Die Flüchtlingshilfe vorort in
Syrien und im Nordirak ist 2015
der Hauptschwerpunkt der ICO.
Die Not und das Leid der Flüchtlinge sind weiterhin groß.
„Damit die Christen in ihrem
Heimatland bleiben können“
SYRIEN/NORDIRAK – Die Kriegshandlungen der verschiedenen Konfliktparteien
sowie die Aktivitäten der Jihadistenmiliz „Islamischer Staat“ zehren an den Kräften der
bedrohten und verfolgten Menschen. Tagtäglich geht es für die Betroffenen um „Leben und Überleben“ (s. Seite 5).
Die ICO versucht zu helfen und erst die
Hilfe zahlreicher SpenderInnen und UnterstützerInnen macht es möglich. Aus diesem
Grund liegt dieser Ausgabe der Informationszeitschrift ein Spendenerlagschein
bei. ICO-Obmann Slavomir Dadas bittet:
„Helfen Sie mit die Not und das Leid zu lindern und den Christen die Möglichkeit zu
geben in ihren Heimatländern zu bleiben!“.
Mit Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel,
Wohnungszuschüsse, Schulgebühren und
medizinischer Versorgung werden heuer
kontinuierlich 2000 Familien im Nordirak und
in Syrien unterstützt.
Ausgabe von Hilfsgütern im Nordirak: ICO hilft Flüchtlingen, die in ihren Herkunftsländern Zuflucht gefunden haben.
Fotos: zVg
Der Rohbau in Enishke ist fertig
Die Bauarbeiten beim neuen
Katechese- und Jugendhaus im
nordirakischen Dorf Enishke
schreiten zügig vor. Im Oktober
wurde der Rohbau fertiggestellt.
NORDIRAK – Die Innenarbeiten im Kellergeschoss haben bereits begonnen und die
Räume nehmen dank Zwischenwänden Formen an. Bauingenieur Amer Toma Isho und
Bauherr Pfarrer Samir Yousif sind mit dem
Fortschritt zufrieden. Sofern die Arbeiten im
Zeitplan bleiben ist die Fertigstellung und
Eröffnung für Mitte 2016 geplant.
Arbeit für Flüchtlinge. Erfreulich ist, dass
christliche und yesidische Flüchtlingsmänner bei den Bauarbeiten mithelfen und
so Einkommen für sich und ihre Familien erzielen. In der Pfarre Enishke leben an die 180
christliche Familien und mittlerweile über 400
Flüchtlingsfamilien.
Weitere Hilfe notwendig. Für dieses Projekt fehlen der ICO noch 20.000 Euro. Hier
ist große Unterstützung durch Gönner und
Förderer gefragt, ersucht ICO Kassier
Thiemo Pree. Am neuen Katechese- und
Jugendhaus in Enishke kann fleißig mitgebaut werden. Die ICO bietet „Bausteine“
zu 10, 20, 50 und 100 Euro an.
Projekt-Infos
Die ICO stellt Ihnen gerne weitere
Information zu den Projekten zur
Verfügung und geht gerne auf Ihre
Fragen ein. Bitte wenden Sie sich
bei Interesse an unser Büro. Alle
Kontaktmöglichkeiten finden Sie
auf Seite 15 rechts unten.
Stand der Bauarbeiten vom Oktober 2015.
Pfarrer Samir Yousif bei
Papst Franziskus
Enishke/Rom – Der chaldäisch-katholische Pfarrer von Enishke, Samir
Yousif, war im August auf Einladung
der Italienischen Bischofskonferenz in
Rom und informierte über seine pastoralen und seelsorglichen Aktivitäten.
Im Zuge der Reise konnte er auch Papst
Franziskus einen kurzen Einblick in
seine Lebensrealität im Nordirak geben (Bild). Ein großes Anliegen im Gespräch mit dem Papst war dem Pfarrer
das neue Katechese- und Jugendhauses, dessen Bau ICO unterstützt.
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Nr. 60 / November 2015
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
Tragfähige Beziehungen
zwischen Christen und
Muslimen gesucht
ICO-Tagung 2015
„Christen und Muslime – Wege in
die Zukunft?“ Unter diesem Thema
stand die Jahrestagung 2015 der
Initiative Christlicher Orient. Mehr
als 150 Interessierte waren dazu
am 28./29. September in das
Bildungshaus St. Virgil nach
Salzburg gekommen.
Salzburg – Der Linzer Diözesanbischof
Ludwig Schwarz, in der österreichischen Bischofskonferenz für den Bereich Mission/
Entwicklungshilfe zuständig, eröffnete das
Symposium und erklärte: „Die Begegnung
mit dem Islam ist eine Herausforderung, der
sich die Christen nicht verweigern dürften.“
Der Bischof forderte einen echten gegenseitigen Respekt zwischen Christen und
Muslimen und mahnte bei den Muslimen
die Absage an Verhaltensmustern und Einstellungen ein, die die eigene Religion anderen gegenüber als überlegen ansehen.
Der Islam zeige sich vielfach in einer „beängstigenden Weise“, räumte Bischof
Schwarz unter Verweis auf islamistische und
terroristische Strömungen ein. Zudem gebe
es vor allem im Nahen Osten zahlreiche innerislamische Konflikte, deren Opfer aber
vielfach auch Christen seien.
Der Grazer Religionswissenschaftler Prof.
Karl Prenner ging auf aktuelle Problemfelder
innerhalb des Islam ein. Der Islam sei weltweit durch große religiöse und kulturelle Vielfalt geprägt. Gerade bei Migranten, die nach
Europa kommen, würden die Muslime aber
aus ihrem kulturellen Umfeld herausgerissen. Sie müssten sich in Europa neu orien-
Tagungs-Vorträge
Auf www.christlicher-orient.at, der
Homepage der Initiative Christlicher
Orient, können Sie einige der
Vorträge bei der ICO-Tagung 2015
in voller Länge nachlesen.
tieren und diese Neudefinition der muslimischen Identität erfolge ausschließlich über
die Religion und nicht mehr über die Kultur.
Prenner sprach von einem „rein religiösen
Riten-Islam“. Ein solcher Verlust von Vielfalt führe aber leicht zu Fundamentalismus,
warnte der Religionswissenschaftler.
Der Münsteraner islamische Theologe
Prof. Mouhanad Khorchide diagnostizierte
zwei Haltungen innerhalb des Islam: Die Haltung des Sich-Verschließens und die des
Sich-Öffnens. Khorchide plädierte dafür,
den Koran nicht als abgeschlossenes System zu sehen. So müsse man zwischen historisch bedingten und a-historischen Aussagen des Koran unterscheiden.
Es gehe darum, zwischen dem zu unterscheiden, „was göttliche Offenbarung ist und
was dem gesellschaftlichen Wandel unterliegt“. So dürften etwa Passagen im Koran
zu körperlichen Strafen heute nicht wortwörtlich verstanden werden. Wohl aber müsse
man das dahinterstehende Bemühen um eine
gerechte Gesellschaft beachten. Als übergeordnetes Kriterium, was wortwörtlich zu verstehen sei und was nicht, nannte Khorchide
das „Kriterium der Barmherzigkeit“.
Der Theologe räumte allerdings auch ein,
dass er mit seiner Position nur eine kleine
Minderheit der Muslime repräsentiere.
Zur ICO-Jahrestagung war auch der
ägyptische koptisch-katholische Bischof
Kyrillos William gekommen. In seinem Vortrag erklärte er, dass Ägypten auf einem
guten Weg sei. Die Situation der Christen
habe sich seit der zweiten Revolution 2013
verbessert, so der Bischof von Assiut. Freilich räumte er zugleich ein, dass das Land
noch vor großen Herausforderungen stehe.
Der Würzburger emeritierte Bischof
Paul-Werner Scheele diskutierte in seinem
Vortrag den Vorstoß zu einem kirchlichen
„Tag der Märtyrer“. Ein solcher Tag wäre
u.a. ein Akt der Solidarität und der ökumenischen Verbundenheit unter den Kirchen.
Das Zeugnis jener Menschen, die um ihres
Glaubenswillen verfolgt und ermordet wurden, sei gemeinsames Erbe aller Konfessionen. Freilich gelte es bis zur Einführung eines solchen Tages noch eine Reihe von Fragen und Details zu klären, so Scheele. (KAP)
PRESSESPLITTER
Bischof mahnt zu stärkerem
Friedensengagement
Der Linzer Bischof Ludwig Schwarz
appellierte bei der Eröffnung der ICOTagung 2015 an die internationale Staatengemeinschaft, sich endlich im Nahen Osten stärker für den Frieden einzusetzen. Nur so könnten die Flüchtlingsbewegungen gestoppt werden.
Die Menschen in der Krisenregion
hätten vielfach nur die Wahl zwischen
Flucht oder Tod bzw. Sklaverei. (KAP)
Vier Millionen syrische
Flüchtlinge in Nachbarländer
Laut Bischof Antoine Audo sind innerhalb Syriens zehn Millionen Menschen aus ihren Heimatgebieten in ruhigere Regionen geflohen. Ungefähr
vier Millionen Menschen haben das
Land bereits verlassen und leben seither teils unter katastrophalen Bedingungen in Flüchtlingslagern in den angrenzenden Ländern.
(ORF OÖ)
„Wir müssen die stoppen,
die Waffen liefern“
Bischof Antoine Audo zur Friedensaussicht in Syrien: „Wir müssen die
stoppen, die Waffen liefern. Denn militärisch gibt es keine Lösung. Dann
müssen die unterschiedlichen Ebenen
für den Frieden arbeiten. Die internationale Ebene mit der UNO, USA und
Russland, dann die regionale Ebene mit
Iran, Saudi Arabien und der Türkei und
schließlich die lokale Ebene hier im
Land. Die Lösung kann schlussendlich
nur von uns selbst, von den Syrern
kommen.“
(Kirchenzeitung Linz)
„Übergangslösung mit Assad“
Bischof Antoine Audos Position zu
Staatschef Assad: „Ich respektiere den
Standpunkt der Europäer, die sagen,
Assad ist ein Diktator und Mörder. Aber
wir müssen diesen Krieg in einem größeren Zusammenhang sehen. Assad
verteidigt schon auch eine Idee von Syrien. Wir müssen eine Übergangslösung
finden – erst mit Assad. Dann muss es
eine Lösung mit Sunniten, Alawiten, den
verschiedenen Konfessionen geben.“
(Salzburger Nachrichten)
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
Nr. 60 / November 2015
SYRIEN
„Wir halten die Flamme
der Hoffnung am Leben“
Bischof Antoine Audo war Hauptreferent der ICO-Jahrestagung
Ende September in Salzburg.
Audo, der dem Jesuitenorden
angehört und seit 1992 der
Oberhirte für die chaldäischen
Katholiken in Norden Syriens ist,
lebt in der Stadt Aleppo. Was er
damals über das Leben in seiner
Stadt erzählt hat, hat sich
inzwischen wesentlich verändert.
lich auch das verstärkte militärische Engagement Russlands nichts ändern. Es brauche eine politische Lösung für Syrien und
die muss von den Syrern selbst kommen (s.
auch „Pressesplitter“ auf Seite 4).
Dank an alle, die den
Menschen in Syrien helfen
Bischof Audo dankte allen – ausdrücklich auch der ICO – die die Menschen in Syrien unterstützen. Über Aleppo sagte er: „Wir,
die Caritas, haben dort große Projekte. Wir
verteilen monatlich an die 6000 LebensmittelAleppo – Die Bombardements Aleppos körbe, bezahlen Medikamente und Operatiodurch Russland haben zu keiner Entspan- nen, wir ermöglichen 6000 Kindern den Schulnung, sondern zu einer Verschärfung des besuch und wir helfen den alten Menschen.
Konflikts geführt (s.
Das wird ein immer
auch rechte Spalte
größeres Problem.
oben). Wie es BiDie Jungen gehen
schof Audo aktuell
weg, die Alten bleigeht, ist derzeit nicht
ben allein zurück.
bekannt. Seine VisiWir brauchen insgeon für einen Frieden,
samt rund 170.000
die er in Salzburg im
Dollar im Monat alGespräch mit Journalein in Aleppo. „So
listen dargelegt hat,
halte man die „kleine
ist aber nach wie vor
Flamme der Hoffgültig.
nung“ am Leben,
In Aleppo sei die
sagte der Bischof.
Lage jeden Tag geMit Sorge erfüllte
fährlich, so Audo.
ihn schon im SepJeden, auch ihn,
tember der Gedanke
könne eine Bombe
an den Winter. Die
treffen. Doch in sei- Antoine Audo ist Bischof der chaldäisch- Preise für Diesel zum
nem Viertel sei es katholischen Kirche in Aleppo und Präsi- Heizen und Kochen
schon längere Zeit dent der Caritas Syrien. Auf Einladung der sind in den verganrelativ ruhig. Was „Initiative Christlicher Orient“ referierte er gen Jahren explodiert
sich aber von einer in Salzburg und Linz über die Lage der Chri- und steigen weiter.
Minute auf die ande- sten in seinem Heimatland.
Foto: zVg
Beim Gespräch im
re ändern kann, so
September 2015
Audo. Doch die Menschen versuchten, sich stand bereits die Frage im Raum, ob der Islamit der Situation zu arrangieren. Audo: „Man mische Staat (IS) Aleppo erobern kann. „Wir
muss eben aufpassen, wenn man sich in der haben Angst davor und hoffen doch, dass
Stadt bewegt.“ Es besteht die paradoxe Si- es nicht passiert. Wenn es passiert, dann
tuation, dass einerseits das Leben weiter werden die 50.000 Christen, die noch in der
gehe, teilweise Schulen geöffnet sind und Stadt leben, flüchten, so wie sie aus Mossul
gleichzeitig der Alltag lebensgefährlich ist. geflohen sind. Alle werden weggehen. FrüMilitärisch sei der Konflikt nicht zu ge- her lebten 150.000 Christen hier“, so Bischof
winnen, das sei nach mehr als vier Jahren Audo. Über sich selbst sagt er: „Ich werde
Krieg klar, betont Audo. Daran werde letzt- der Letzte sein, der geht.“
Josef Wallner
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KURZ GEMELDET
In Aleppo droht eine
humanitäre Katastrophe
SYRIEN – Die Gemeinschaft Sant’Egidio hat Ende Oktober 2015 auf ihrer
Internetseite www.santegidio.org vor
einer humanitären Katastrophe in der
umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo gewarnt. Aus den südlichen Vororten seien nach Schätzungen allein in
der letzten Woche 70.000 Menschen
geflohen. Große Sorge bereite die humanitäre Lage in der Altstadt. Denn die
einzige Verbindungsstraße zu anderen
von Damaskus kontrollierten Gebieten
sei unterbrochen, womit die Versorgung der Bevölkerung nicht mehr gesichert ist. Die Gemeinschaft Sant’
Egidio wiederholt eindringlich ihren
Appell „Save Aleppo“. Darin hatte sie
schon im Vorjahr gefordert: „Humanitäre Korridore müssen sofort eingerichtet werden, um die gefangene Zivilbevölkerung zu versorgen. Dann
muss beharrlich ein Ende der Kämpfe
ausgehandelt und die Stadt in eine
neutrale Zone umgewandelt werden.“
Wiener Syrienkonferenz
nährt Hoffnung auf Frieden
SYRIEN/ÖSTERREICH – Erstmals seit
Ausbruch des Syrienkonflikts sind am
30. Oktober 2015 in Wien alle maßgebenden ausländischen Akteure (u.a.
USA, Russland, Iran, Saudi Arabien,
Türkei; vertreten durch ihre Außenminister) zusammengekommen, um
über ein Ende der Gewalt zu beraten.
Dabei einigten sich die Teilnehmer auf
Grundzüge einer politischen Lösung
und weitere Verhandlungen. Einigkeit
herrschte u.a. darin, dass „Da’esh (IS)
und andere Terrorgruppen“ besiegt
werden müssten. Unter Mitwirkung
der UNO wird ein baldiger Waffenstillstand und die Durchführung von
Wahlen angestrebt. Wie ein politischer
Übergang konkret ablaufen soll, bleibt
unklar. – Der Syrienkonflikt forderte
bisher über 250.000 Menschenleben
und verursachte die größte humanitäre Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.
X Schlusserklärung der Wiener
Syrienkonferenz (Englisch): http:/
/eeas.europa.eu/statementseeas/2015/151030_06.htm.
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Nr. 60 / November 2015
SYRIEN/IRAK
Beim Gedenken an den
Völkermord an den Armeniern
brannten erst vor kurzem an
manchen Orten 100 Kerzen, um
zu erinnern, was 100 Jahre zuvor
an den armenischen und
syrischen Christen geschehen
war. Es sollte nicht vergessen
sein, was 1915 geschah – und
nicht wieder geschehen sollte.
Gegenwärtig sind wir im Jahre 2015 Zeugen
einer ähnlichen Katastrophe in Syrien und
im Irak. In vielen Ländern, in denen die
Muslime die Mehrheit haben, werden Christen wegen ihres Glaubens verfolgt, entführt, aus ihrer Heimat vertrieben und ermordet. Fachleute sagen: alle fünf Minuten
wird weltweit ein Christ wegen seines Glaubens getötet. Vom grausamen Vorgehen der
Terrormiliz IS („Islamischer Staat“) in Syrien
und im Irak gegen Christen und andere Minderheiten hören wir ständig in den Medien.
Was sich aber im Sudan, im Iran, in Nordkorea und in vielen anderen Ländern an Grausamkeiten ereignet, davon hören wir wenig.
Wie viele Christen sitzen dort unschuldig in
Gefängnissen oder in Arbeitslagern und sind
ständig dem Tod ausgeliefert. Millionen
Christen sind weltweit auf der Flucht, weil
sie unter solchen Umständen in ihrer Heimat keine Zukunft mehr sehen.
In vielen Ländern gibt es faktisch keine
Religionsfreiheit, obwohl sie in den Gesetzen theoretisch festgeschrieben ist. Von den
100 Millionen unterdrückten Menschen
sind 80 Millionen Christen. So könnte man
fortsetzen, aber das ist nicht mein eigentliches Anliegen.
Der syrisch-orthodoxe Patriarch von
Antiochien, Ignatius Aphrem II., stellte bei
einem Treffen im Mai die Frage, ob weitere
hundert Jahre abgewartet werden müssen,
wie beim Genozid der Armenier, „bis die Welt
reagiert und aufhört, sich die Hände vom
Blut unserer Leute abzuwaschen“. Ja, in 100
Jahren wird man Kerzen anzünden und Gedenkfeiern veranstalten, um sich zu erinnern, was sich in unserer Zeit ereignet –
damit es nicht mehr geschieht.
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
In 100 Jahren werden
wieder Kerzen brennen...
...zur Erinnerung an die Gegenwart
fehlt die Solidarität mit den christlichen
Schwestern und Brüdern, die verfolgt und
unterdrückt werden. Paulus schrieb an die
Christen von Korinth: „Wenn ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit“ (1 Kor 12,26).
Davon kann man weithin wenig spüren!
Wenn man materiell nicht helfen kann, soll
es wenigstens im Beten eine spürbare Solidarität geben: in den Fürbitten der Messe,
in Gebetsstunden, in Wallfahrten …
Der Westen schaut zu
Die zweite beschämende Tatsache ist die
schwache Reaktion der Politik in den westlichen Ländern. Die katastrophale Lage in
Syrien und im Irak ist weithin eine Folge von
Fehlern und Fehleinschätzungen in der Vergangenheit. War Syrien wirklich ein „Schurkenstaat“? Es gab Missstände und Probleme, wer aber das Land vor einigen Jahren
kannte, kann sich mit dieser schändlichen
Bezeichnung nicht identifizieren. Und niemand hat im Irak Giftgas gefunden!
Jetzt hat Europa die Last der Flüchtlingsströme zu bewältigen, wobei die kleinen
Nachbarländer Libanon und Jordanien sowie die Türkei unvergleichlich größere Lasten zu tragen haben. Wäre es nicht sinnvoller und wirksamer, den Flüchtlingsstrom
dort auszutrocknen, wo er seinen Ursprung
hat? Wenigsten in Syrien und im Irak?
Notschreie aus dem Orient
Wiederholt haben der chaldäische Patriarch
Louis Raphael I. Sako und andere hohe Kirchenführer den Westen aufgerufen, nicht zuzuschauen, sondern einzugreifen. Vergeblich!
Nur eine Stimme sei genannt: Der syrischkatholische Patriarch Ignatius Joussef III.
Younan hat kurz nach der Zerstörung des
Klosters Mar Elian im August 2015 (Bild
oben) durch die IS gefragt: „Bis wann wird
die sogenannte zivilisierte Welt sich noch in
mitschuldig werdendem Schweigen üben angesichts des durch diese Barbaren verursachten Horrors? ... Wie können Staaten, die sich
als Verteidiger der Menschenrechte verstehen, die Augen verschließen vor solchen Abirrungen der Menschlichkeit wie Enthauptungen, Versklavung und Vergewaltigung von
Frauen und Kindern?“ … Nicht die Stärke
der IS-Kämpfer, sondern die Schwäche und
Uneinigkeit der „Zuschauer“ führt zu den Erfolgen der IS und zu den Flüchtlingsströmen!
In 100 Jahren wird man Kerzen anzünden
zur Erinnerung an die Vertreibung der Christen aus dem Orient, an die derzeitigen
Flüchtlingsströme in aller Welt, an die Toten im Mittelmeer, an die Gräueltaten der IS!
– damit man gegen das Vergessen etwas
unternimmt und solches nicht mehr geschieht – wovon wir täglich Zeugen sind.
Hans Hollerweger
Fehlende Solidarität
Die erste beschämende Tatsache ist, dass
diese größte Christenverfolgung aller Zeiten die Christen in den wohlhabenden Ländern im Allgemeinen wenig interessiert. Es
Die Kirche St. Elian von Qaryatayn in Syrien, die neben dem zerstörten Kloster steht. Sie
wurde von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ verschont, aber ihr Altar wurde zerstört und
die Glocke geraubt. Der Vorsteher des Klosters, P. Jacques Murad, wurde im Mai 2015
entführt (ICO berichtete in Nr. 59), er ist seit Oktober wieder frei.
Foto: Hans Hollerweger
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
LIBANON
Am 25. Juli 2015 wählte die
Synode der Armenisch-kath.
Kirche am Sitz des Patriarchats
in Bzommar Bischof Gregor
Ghabroyan zum 20. armenischkatholischen Patriarchen. Er
nahm den Namen Gregor Petrus
(Bedros) XX. an. Damit wurde die
Sedisvakanz nach dem Tod von
Patriarch Nerses Bedros XIX.
Tarmouni beendet.
Nr. 60 / November 2015
7
Bzommar: Ein Licht auf
den Bergen des Libanon
Ein neuer armenisch-katholischer Patriarch gewählt
wird, ist voll von Hoffnung und Barmherzigkeit, den wir sind gewiss, dass das Kreuz
Jesu der Baum des Lebens ist“.
Der Konvent von Bzommar
Das Kloster Bzommar liegt
oberhalb von Ghosta (Jounieh)
Bzommar – Der gewählte Pa30 km von Beirut entfernt auf
triarch stammt aus Aleppo, stueinem bewaldeten Hügel in 930
dierte in Rom und wurde 1959
m Seehöhe mit einer herrlichen
zum Priester geweiht. Er leitete
Aussicht bis zum Mittelmeer.
u. a. das Seminar in Bzommar,
Das Kloster beherbergt ein Mawar von 1976 bis 2013 Bischof
rienbild, das als „Maria von den
für die armenisch-katholischen
Sorgen“ verehrt wird.
Gläubigen in Frankreich und
Im Mittelalter bestanden zwiwar vor seiner Wahl Patriarschen dem armenischen Kathochalvikar. Die feierliche InthroPatriarch Gregor
likat von Kilikien und Rom enge
nisation fand am 9. August
Petrus XX.
Beziehungen. Im Jahre 1740
statt. Wie im Ostkirchenrecht
wurde in Aleppo der erste arvorgesehen, bat er in einem
Schreiben den Papst um die „Kirchliche Ge- menisch-katholische „Patriarch von Kilimeinschaft“, das Franziskus mit herzlichen kien“ gewählt, der 1749 seinen Sitz im Kloster Bzommar nahm. 1867 wurde die KirchenGlückwünschen beantwortete.
Papst Franziskus erwähnte in seinem provinz Konstantinopel mit dem Patriarchat
Schreiben die schweren Anforderungen der von Kilikien vereinigt und der Sitz des PatriZeit. Er fügte aber hinzu: „Unsere Sicht der archen nach Istanbul verlegt. Während des
Welt, die durch das Licht des Glaubens an Genozids an den Armeniern verlor die armeden auferstandenen Christus erleuchtet nisch-katholische Kirche ca. hunderttausend Gläubige, 130 Priester und sieben Bischöfe. 1928 wurde der Sitz des Patriarchen
wieder nach Bzommar zurückverlegt.
Die armenisch-katholische Kirche zählt
an die 500.000 Gläubige in 15 Bistümern. Der
größere Teil lebt in den Ländern des Nahen
Ostens, doch gibt es auch eine große
Diaspora vor allem in Nord- und Südamerika, aber auch in Armenien, in der Türkei,
Ägypten und in Paris.
Unter den Gelehrten ist der Kardinal-Patriarch Gregor-Petrus XV. Agaganien (18851971) in Erinnerung. Die Bibliothek der
Mechitharisten in Wien umfasst rund
200.000 Bände und eine bedeutende Sammlung früher Handschriften (2600 Bände ab
dem 9. Jahrhundert).
Märtyrerbischof Ignatius
Maloyan
Bzommar bewahrt in seinem Museum die
Erinnerung an den Märtyrerbischof von
Mardin (Türkei) Ignatius Maloyan. Er wurde 1869 in Mardin geboren, studierte in
Bzommar, war hoch gebildet und sprach mindestens sechs Sprachen. Er wurde 1911 zum
armenisch-katholischen Erzbischof von
Mardin ernannt. Er war von den türkischen
Behörden hochgeschätzt, dennoch machte
die jungtürkische Bewegung keine Ausnahme: Er wurde verhaftet und am 11. Juni 1915
nach einem schrecklichen Todesmarsch
Richtung Diyarbakir in einem Dorf zusammen mit 417 Priestern und Gläubigen vom
Polizeichef von Mardin persönlich ermordet. Im Jahre 2001 wurde er seliggesprochen.
Im Museum in Bzommar kann man u.a. sein
Messgewand und seinen Kelch sehen.
Die Mechitharisten
Innenhof des Klosters Bzommar.
Eine besondere Bedeutung für die armenisch-katholische Kirche hat der Mechitharistenorden, der 1701 von dem Mönch
Mechithar aus Sebaste (+1749) gegründet
wurde. Die wichtigsten Klöster sind die
Mechitharisten in Wien und in Venedig. Sie
tragen den Auftrag ihres Gründers weiter:
Pflege der Wissenschaft, Jugenderziehung
und allgemeine Seelsorge. Viele ihrer Gelehrten haben große Verdienste in der Aufarbeitung der armenischen Kultur und Sprache.
Gemälde mit dem Märtyrerbischof Ignatius
Maloyan.
Fotos (2): Hans Hollerweger
8
Nr. 60 / November 2015
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
Im Sommer organisierte die Pfarre St. Paul ein Kindercamp, an dem über 260 Buben und Mädchen der Pfarre (im gelben T-Shirt)
teilnahmen. Den Eltern (hinten) wurde u.a. ein Vortrag über Kindererziehung angeboten.
Fotos (3): St. Paul, Abu Dhabi
Eine Kirche, die viele
Sprachen spricht...
Pauluskirche/Abu Dhabi (red) – In
den Vereinigten Arabischen Emiraten
leben etwa 900.000 Katholiken, aber
auch orthodoxe, anglikanische, armenische und evangelikale Christen.
Dabei handelt es sich größtenteils um
ausländische Arbeitskräfte aus anderen asiatischen Ländern (vor allem Indien, den Philippinen und Sri Lanka)
sowie aus Afrika und Europa. Entsprechend der unterschiedlichen Herkunft
der Christen bietet Abu Dhabis Pauluskirche daher neben täglichen englischen Gottesdiensten auch Messfeiern in den Sprachen Malayalam,
Arabisch, Tagalog (wöchentlich) sowie Tamil, Syro Malankara, Konkani
und Singhalesisch (monatlich).
...und von Freitag bis
Sonntag voll ist
VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE
Jung und lebendig: Die
Pfarre St. Paul in Abu Dhabi
Rund um die neue Pauluskirche
in der Hauptstadt der Vereinigten
Arabischen Emirate (VAE) hat
sich innerhalb weniger Monate
ein aktives, selbstbewusstes
Pfarrleben entwickelt. ICO bat
einen Angehörigen der jungen
Pfarre um einen Bericht.
Liebe Freunde, der Friede sei mit Euch. Willkommen in unserer herrlichen Kirche im Stadtviertel Mussafah von Abu Dhabi. Sie ist ein
Die meisten Wochentagsabendmessen in der Pauluskirche werden von
durchschnittlich 400 bis 500 Gläubigen
besucht. Bei den Gottesdiensten von
Freitag bis Sonntag ist die Kirche mit
ihren 1200 Sitzplätzen stets „voll ausgelastet“, erfuhr ICO. – Weitere Informationen (in englischer Sprache) auf
stpaulsabudhabi.org. Kl. Strassner
Das Banner zum Sommercamp 2015.
Geschenk, für das wir sehr dankbar sind.
Die Grundsteinlegung für dieses Gotteshaus erfolgte am 29. Juni 2013, dem Festtag
der Apostel Peter und Paul, durch unseren
Bischof Paul Hinder, dem Apostolischen Vikar von Südarabien (Jemen, VAE, Oman). Die
Pauluskirche wurde am 11. Juni 2015 durch
Scheich Nahyan bin Mubarak Al Nahyan
eröffnet und am darauffolgenden Tag von
Kardinal Pietro Parolin gesegnet (ICO berichtete in Nr. 59). Hochamt und Segnung
wurden live im Fernsehen übertragen. Am
14. Juni schließlich bestellte Bischof Paul
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
Nr. 60 / November 2015
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Emirate stellen religiöse
Diskriminierung unter Strafe
In der Pfarre sind hunderte Laien aktiv, u.a. als Ministranten (Bild), Kommunionshelfer,
Katecheten, Lektoren und Betreuer verschiedener Programme.
Hinder unseren Pfarrer Ani Xavier sowie die
Vikare und segnete die Grotte Unserer Lieben Frau von Lourdes.
Am 4. Juli feierte P. Gandolf Wild sein
goldenes Priesterjubiläum mit einem Dankgottesdienst in unserer Pauluskirche. Die
Feier war eine geisterfüllte Motivation für
neue Berufungen.
Ein voller Erfolg war eine Blutspendeaktion am 14. August. Insgesamt 155 Pfarrangehörige beteiligten sich daran. Pfarrer Ani
Xavier dankte den Blutspendern sowie der
Abu Dhabi Blutbank, die uns tatkräftig unterstützte. Am Tag nach dieser gelungenen
Aktion feierten wir das Fest der Himmelfahrt
unserer seligen Jungfrau Maria. Zum Abschluss beteten wir den Rosenkranz in der
Grotte Unserer Frau von Lourdes.
Der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Scheich Khalifa bin
Zayed Al Nahyan, hat im Juli 2015 ein
Dekret erlassen, das religiöse Diskriminierung und Beleidigung von Glaubensbekenntnissen unter Strafe stellt.
Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur WAM. In den Vereinigten
Arabischen Emiraten, in denen der Islam Staatsreligion ist, ist demnach jede
Diskriminierung auf Grundlage von
Religion, Glaubenszugehörigkeit, Kaste, Rasse, Hautfarbe oder Ethnie verboten. Ebenso werden Aufstachelung
zu religiösem Hass und die Beleidigung von Glaubensrichtungen in Wort
und Schrift rechtlich verfolgt. Besonders geschützt werden durch das neue
Gesetz auch religiöse Stätten, Zeremonien und Symbole.
(KNA/red)
Minister an Christen: „Haben viel von euch gelernt“
Andreaskirche/Abu Dhabi (red) – Die Politik der Vereinigten Arabischen Emirate
fördere „Toleranz und Respekt“ gegenüber
den Kulturen und Religionen. Das betonte der Minister für Kultur, Jugend und soziale Entwicklung, Scheich Nahyan bin
Mubarak Al Nahyan, in seinem Grußwort
zur Wiedereröffnung der renovierten anglikanischen Andreaskirche in Abu Dhabi
am 8. Oktober 2015 (Bild). Die vielfältige
Mischung von Nationalitäten, Ethnien,
Religionen, Sprachen und Kulturen in den
VAE sei eine Bereicherung. „Wir haben viel
von euch gelernt“, so der Minister.
„Wenn Gott für uns ist, wer
kann dann gegen uns sein?“
Nur zwei Monate nach der Eröffnung der
Pauluskirche veranstalteten wir unter der
Leitung unseres Pfarrers Ani Xavier und den
Vikaren ein spirituelles Sommercamp für die
Kinder unserer Pfarre. Über 260 Buben und
Mädchen nahmen daran teil. Das Motto lautete: „Wenn Gott für uns ist, wer kann dann
gegen uns sein?“ (Röm 8:31). Das Sommercamp wurde am 18. August von P. Troy de
los Santos, dem Generalvikar für Südarabien,
feierlich eröffnet. Für die Eltern der teilnehmenden Kinder gab es u.a. einen Vortrag über
die „Erziehung der Milleniums-Generation“.
Das Camp endete am 28. August mit Vorfüh-
Treffen anlässlich der Wiedereröffnung der Andreaskirche: Scheich Nahyan (2.v.l.)
mit (v.l.) Großbritanniens Botschafter Philip Parham und Gattin, dem anglikanischen Bischof Michael Lewis, dem römisch-katholischen Bischof Paul Hinder
Foto: cypgulf.org
und dem Kaplan der Andreaskirche Andrew Thompson.
rungen der Kinder und einer Heiligen Messe mit allgemeinem Segen.
Inzwischen haben sich mehrere Gebetsgruppen gebildet, darunter Jesus Youth, Eheleute für Christus, Legion Mariens, Elsadai,
Light of Jesus und Catholics for Family. Zudem hat im Oktober der Katechismusunterricht für unterschiedliche Altersgruppen der
Kinder sowie für die Jugendlichen unserer
Pfarre begonnen. Gordon Dsouza, Abu Dhabi
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Nr. 60 / November 2015
KURZ GEMELDET
Assyrische Kirche hat ein
neues Oberhaupt
IRAK – Mar Gewargis (Georg) III. Sliwa
(74, *Habbaniyah) ist der neue Patriarch der Assyrischen Kirche des Ostens. Sliwa, vorher Metropolit des Irak
und Russlands, wurde von der Synode im September 2015 in Erbil zum
Nachfolger des im März verstorbenen
Mar Dinkha IV. gewählt. Die Amtseinführung erfolgte am 27. September in
der Johanneskathedrale von Erbil. Unter den Teilnehmern waren der Premier
der autonomen Kurdenregion Necirvan Barzani, der chaldäische Patriarch
Louis Raphael I. Sako und der syrischorthodoxe Patriarch Ignatius Afrem II.
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
An der Universität Salzburg wird
die Sprache Jesu gesprochen
Der syrisch-orthodoxe Patriarch
Ignatius Aphrem II. hat am 20.
Oktober 2015 an der Universität
Salzburg den Lehrgang „Master
of Arts in Syriac Theology“
eröffnet. Es ist das erste Studium
dieser Art an einer öffentlichen
Universität in Europa.
ÖSTERREICH (KAP) – „Wir haben zwar syrisch-orthodoxe Klöster, Kirchen und Gemeinden auf der ganzen Welt, aber keine akademische Bildungseinrichtung“, zeigte sich
der aus Damaskus angereiste Patriarch über
den neuen Universitätslehrgang erfreut.
Leiter des Lehrgangs für Syrische Theologie ist Prof. Aho Shemunkasho, der aus dem
südosttürkischen Turabdin stammt (s. Grußwort auf Seite 2). Heuer beginnen zehn Studenten aus verschiedenen Nationen mit dem
viersemestrigen Studium, darunter eine Frau.
Ökumenische Zusammenarbeit. Besonders stolz auf den neuen Studiengang an
seiner Fakultät zeigte sich Dekan Prof. Dietmar Winkler. In den letzten Jahren sei die ökumenische Zusammenarbeit zwischen der katholischen und der syrisch-orthodoxen Kirche immer intensiver geworden. Das syrische Christentum sei einer der ältesten Zweige des Christentums und pflege auch noch
das Aramäische – die Sprache Jesu.
Bischöfe beklagen mangelnde
Sicherheit für Gläubige
Der syrisch-orthodoxe Patriarch Ignatius Afrem II. mit (von links) Prof. Aho Shemunkasho, Erzbischof Franz Lackner und Dekan Dietmar Winkler anlässlich der Eröffnung
des Lehrgangs für Syrische Theologie an der Universität Salzburg.
Foto: www.kirchen.net
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IRAK/SYRIEN/VATIKAN (poi) – Die
chaldäisch-katholischen Bischöfe haben bei der Synode die „mangelnde
Sicherheit“ für ihre Gläubigen im Irak
und in Syrien angeprangert. Dies geht
aus der Schlusserklärung der Bischofsversammlung hervor, die unter
dem Vorsitz von Patriarch Louis Raphael I. Sako von 24. bis 29. Oktober
2015 im Vatikan tagte. In der Erklärung
wird die Bedeutung von Versöhnung
und Vergebung unterstrichen; für den
innerkirchlichen Bereich werden Einheit und Zusammenhalt, die Verbesserung der Priesterausbildung und die
stärkere Beteiligung der Laien betont.
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
Nr. 60 / November 2015
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KURZ GEMELDET
Gedenkkirche für koptische
Märtyrer von Libyen in Bau
Am 17. August 2015 wurden in Beir Ona die ersten Olivenbäume ausgerissen und mit
Planierarbeiten begonnen.
Foto: Facebook
Protest gegen Bau der israelischen
Mauer im Cremisan-Tal
Mitte August 2015 hat die
israelische Armee mit der Rodung
von Olivenbäumen beim CremisanTal begonnen, um den Bau der
Trennmauer aufzunehmen.
ISRAEL/PALÄSTINA/VATIKAN – Der israelische Oberste Gerichtshof hatte dazu am 6.
Juli – entgegen einer früheren, vermeintlich
endgültigen Entscheidung (ICO berichtete in
Europas Bischöfe tagten
erstmals im Heiligen Land
Jerusalem/Galiläa/Bethlehem/
Ramallah – Auf Einladung des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem,
Fouad Twal, tagte die Vollversammlung
des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) 2015 erstmals im
Heiligen Land. Die Beratungen der Bischöfe aus über 35 Ländern, darunter
Salzburgs Erzbischof Franz Lackner,
fanden von 11. bis 16. September in Jerusalem und Galiläa statt. Dabei kamen auch die Flüchtlingsthematik und
die verursachenden Konflikte im Nahen
Osten zur Sprache. Zudem haben CCEEVertreter Bethlehem besucht und in Jerusalem und Ramallah mit den Präsidenten Reuven Rivlin (Israel) und Mahmud
Abbas (Palästina) gesprochen.
Nr. 58) – grünes Licht gegeben. Auf Grundlage dieses neuen Urteils bleiben zwar die beiden Salesianerklöster auf palästinensischem
Territorium und sind von Beit Jala aus zugänglich, aber die Felder von 58 palästinensischen christlichen Familien befinden sich
künftig auf der israelischen Seite der Mauer.
Das Lateinische Patriarchat von Jerusalem verurteilt den Bau der Mauer und die
Konfiszierung von Land der örtlichen Familien scharf und spricht von „Bedrohungen
und Beleidigungen für den Frieden.“ Patriarch Fouad Twal deutete gegenüber der
Gemeinschaftsredaktion österreichischer
Kirchenzeitungen an, dass der israelische
Mauerbau eine Reaktion auf die Anerkennung des Staates Palästina durch den Heiligen Stuhl sein könnte. (Im Abkommen zwischen dem Vatikan und Palästina, das im Juni
2015 unterzeichnet wurde, ist ausdrücklich
von einem Staat Palästina die Rede – ICO
berichtete in Nr. 59).
Zum „Fall Cremisan“
hat die katholische
Menschenrechtsorganisation Societé
St. Yves/Jerusalem
einen ausführlichen
englischen Bericht
veröffentlicht (siehe
Titelseite links). Er ist
nachzulesen unter:
www.saintyves.org/downloads/reports/
20150902063619.pdf
ÄGYPTEN (AsiaNews) – Im Oktober
2015 ist im Dorf Al-Awar in der Provinz
Minya mit dem Bau einer Kirche zum
Gedenken an die im Februar von ISTerroristen enthaupteten koptischen
Gastarbeiter in Libyen begonnen worden. Die Ermordeten wurden von ihrer
Kirche zu Märtyrern erklärt und werden landesweit hoch verehrt. Für P.
Rafic Greife, Sprecher der katholischen
Kirche in Ägypten, ist die Baugenehmigung durch Präsident Abdel Fattah
al-Sisi eines von mehreren positiven
Zeichen für die Christen des Landes.
400 junge Christen beim
„Jugendtag“ in Kirkuk
IRAK (Fides) – Über 400 christliche
Jugendliche verschiedener Konfessionen nahmen am 17. Oktober 2015
am Jugendtag der chaldäischen Erzdiözese Kirkuk teil. Hauptveranstaltungsort war die chaldäische St. Josephs-Kathedrale. Auf dem Programm
standen Bibellektüre, gemeinsames
Gebet, Theateraufführungen, Gesellschaftsspiele, Vorträge und Diskussionsrunden sowie am Abend ein Fakkelzug und ein Feuerwerk. – Im Jänner
wurde ein IS-Angriff auf Kirkuk abgewehrt. In der Stadt sind derzeit kurdische Peschmerga-Milizen stationiert.
Jahrhundertdürre Mitgrund
für Konfliktausbruch?
SYRIEN – Syrien wurde von 2007 bis
2010 von Ernteausfällen infolge einer
Jahrhundertdürre heimgesucht. Darauf hat der deutsche Klimaforscher
Stefan Rahmstorf gegenüber der
„Frankfurter Rundschau“ (10. 9. 2015)
hingewiesen. „Rund 1,5 Millionen
Menschen flohen aus Not aus den
ländlichen Gebieten ... in die Peripherie großer Städte wie Homs und Aleppo.
Dort gab es Arbeitslosigkeit, Überfüllung, unzureichende Infrastruktur und
Kriminalität, und daher eine massive
Unzufriedenheit“, so der Forscher. Syrien habe seine „Grundwasservorräte
übernutzt“, was es sehr anfällig in der
Dürre machte. Später habe das Regime
versagt, den Dürreopfern zu helfen.
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Nr. 60 / November 2015
ISRAEL/PALÄSTINA
Am 18. Juni 2015 wurde von
jüdischen Rechtsextremen ein
verheerender Brandanschlag auf
unser Priorat Tabgha am See
Genezareth verübt (ICO berichtete
in Nr. 59). Ein älterer Mitbruder
und eine junge Volontärin
mussten mit Rauchvergiftung ins
Krankenhaus. Der Sachschaden
beträgt 1,6 Millionen Euro.
von P. Nikodemus SCHNABEL OSB
Sprecher des Benediktinerklosters
Tabgha am See Genezareth
Leider war und ist dies nicht der erste Brandanschlag auf eine Kirche oder Kloster in Israel. Nur ein Jahr zuvor hat es unsere Abtei
in Jerusalem getroffen. Ganz zu schweigen
von den fast schon zur Gewohnheit gewordenen Spuck- und Verbalattacken von national-religiösen jüdischen Splittergruppen
gegenüber Mönchen und Nonnen in der
Jerusalemer Altstadt.
Zur gleichen Zeit flimmern in Jerusalem
über die Fernsehbildschirme tagtäglich
Enthauptungs- und Zerstörungsvideos des
so genannten „Islamischen Staates“ – wohlgemerkt unzensiert und sehr explizit, nicht
wie in Europa. Alpträume und Durchschlafschwierigkeiten von Kindern wegen dieser
Videos sind ein Problem, mit dem wohl schon
jeder Seelsorger im Land konfrontiert wurde.
Immer mehr fühlen sich die nur noch
knapp zwei Prozent ausmachenden Christen
im Heiligen Land zwischen zwei großen
Mühlsteinen sitzend: Auf der einen Seite die
jüdischen Israelis, für die sie als Christen
genauso „Araber“ sind wie die Muslime –
und auf der anderen Seite die Muslime, von
denen sie sich ebenfalls als „fünfte Kolonne des Westens“ kritisch beäugt fühlen. Das
Pater Nikodemus
Claudius Schnabel,
geb. 1978 in Stuttgart,
studierte Theologie u.a.
in München und Jerusalem. 2003 trat er in
die Dormitio-Abtei auf
dem Berg Zion ein und
wurde 2013 zum Priester geweiht. Der
promovierte Theologe und Ostkirchenexperte ist Seelsorger für die deutschsprachigen Katholiken in Israel und Palästina
und Pressesprecher seines Klosters.
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
Angefeindet von allen Seiten?
Die aktuelle Situation der Christen im Heiligen Land
die überwältigende Mehrzahl der Juden und
Muslime an einem friedlichen Zusammenleben interessiert sind und sich ein Heiliges
Land ohne Christen nicht vorstellen wollen, gerät dabei leicht aus dem Blick. Auf
einmal stehen die paar Brandstifter von
Tabgha für alle Juden und die kleine Gruppe
der IS-Sympathisanten für alle Muslime.
Christen reagieren mit
Selbstgettoisierung
Diese doppelte Skepsis gegenüber den
beiden Mehrheitsreligionen im Land führt
bei der überwältigenden Mehrheit der Christen zu einer Selbstgettoisierung: Man zieht
sich zurück in geschlossene Wohngebiete,
Straßen und Dörfer. Die Christen verschwinden aus der Fläche und konzentrieren sich
immer stärker in „Sakrotopen“, wo jeder
Nachbar Christ ist, die Kirche und das
Pfarrzentrum in Fußnähe liegen und wo man
möglichst keinen Juden und Muslimen begegnen muss. Kritische Distanz zu Juden
und Muslimen, das ist es, was viele christlichen Eltern ihren Kindern in der Erziehung
vermitteln, wie ich es immer gesagt bekomme, da man eben nicht „hinter die Stirn“ der
anderen schauen könne.
Zum Wesen des Christentums gehört
aber ganz wesentlich missionarisch, Sauerteig zu sein! Das heißt nicht, dass die Christen jetzt anfangen sollen die Juden und
Muslime bekehren zu wollen, aber sie sollten sich nicht verstecken! Niemand ist so
gut ausgebildet wie die Christen im Land:
weder die Muslime noch die Juden. Das ist
auch einer der Gründe, warum ich immer nur
im Mönchshabit vor die Türe gehe, um den
Christen Mut zu machen, sich nicht zu verstecken sondern sich mutig zu zeigen.
Unendlich wichtig und hilfreich sind die
vielen christlichen Bildungseinrichtungen,
welche allen Menschen gleich welcher Religion offen stehen; an ihnen wird nicht nur
eine hervorragende Erziehungs- und Bildungsarbeit geleistet, sondern sie sind im
besten Sinne Sauerteig für die israelische
und palästinensische Gesellschaft und ermöglichen, dass der Christ nicht das unbekannte Wesen ist, über das man Vorurteile
über Vorurteile hat, sondern der Studienkollege an der Universität oder die Freundin aus der Schule, mit der man sich dieselbe Schulbank teilt.
Hilfreich für die immer weniger werdenden arabischsprachigen Christen wäre auch
das Wahrnehmen ihrer immer mehr werdenden hebräischsprachigen Glaubensgeschwister. Hiermit sind einerseits die täglich von Abschiebung bedrohten christlichen Flüchtlinge aus Äthiopien und Eritrea
gemeint und andererseits die christlichen
Gastarbeiterinnen von den Philippinen, Indien und aus Sri Lanka, die nicht selten in
der Halblegalität bis hin zur Illegalität in der
Kinderbetreuung und Altenpflege arbeiten.
Deren Kinder wachsen mit der Muttersprache Hebräisch und als Christen in einem
mehrheitlich jüdischen Umfeld auf, während
die alteingesessene palästinensischen Christen in der Regel mit einer muslimischen
Mehrheitsgesellschaft konfrontiert sind.
Arabisch- und hebräischsprachige Christen
Mittlerweile kommen auf drei arabischsprachige Christen zwei hebräischsprachige
Christen – mit einer Tendenz zum baldigen
Gleichstand!
Das Entdecken und Wahrnehmen der
Ängste und Probleme der beiden so völlig
unterschiedlich herausgeforderten christlichen Bevölkerungen des Heiligen Landes,
welche zur selben Kirche gehören und die
gleiche Taufe empfangen haben, kann in
Zukunft sicher vieles positiv in Bewegung
setzen und den Christen wieder neue Kraft
und Mut schenken, an ihren jeweiligen Orten auf je unterschiedliche Weise Sauerteig
zu sein – sei es in Tel Aviv, Gaza, Bethlehem,
Eilat oder Jerusalem!
Wer mehr über die Christen im Heiligen
Land – aber nicht nur diese – erfahren
möchte, dem sei das aktuelle Buch des
Autors empfohlen, mit dessen Kauf man
auch finanziell den Wiederaufbau von
Tabgha unterstützt:
Pater Nikodemus
Schnabel: Zuhause im
Niemandsland. Mein
Leben im Kloster
zwischen Israel und
Palästina. Es ist im
Herbst 2015 im HerbigVerlag erschienen und
kostet rund 20,- Euro.
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
Nr. 60 / November 2015
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Mit dem Fahrrad am „Berg der
Knechte Gottes“
Had Bschabo Kirche im Dorf Inwardo.
Der St. Pöltner Betriebsseelsorger
Sepp Gruber bereiste im Frühjahr
2015 mit dem Rad die Osttürkei.
Ein Höhepunkt der 2150 km
langen Tour war der Besuch des
Turabdin, dem „Berg der Knechte
Gottes“. Im folgenden schildert er
die Eindrücke einer Reise, die
heute wegen der angespannten
Lage wohl nicht möglich wäre.
Als Radfahrer fällt man in der Osttürkei extrem auf. Ständig wird man eingeladen, weil
alle wissen wollen, wer der „Verrückte“ ist.
Damit ist man aber schon mit den Leuten in
TÜRKEI
Kontakt beim obligaten Cay (Tee). Ich fuhr
in meinem Sabbatjahr zwei Wochen mit meiner Schwester Notburga und dann weitere
zweieinhalb Wochen allein per Fahrrad ausgehend von Mardin auf den Spuren der syrischen Christen, der Armenier, der Aleviten
und Kurden durch den ganzen kurdischen
Osten. Dabei gelang es mir, an vier der fünf
Sonntage zu einem Gottesdienst der syrischen Christen zu kommen.
Die Zahl der Christen ist seit dem Völkermord 1915 und den folgenden Verfolgungen alle paar Jahrzehnte sehr gering. Die Präsenz ist aber doch noch gegeben, vor allem
Christliches Ehepaar in Inwardo mit einem
Bild ihrer großen Familie.
durch die syrischen Christen. Von den Armeniern finden sich meist nur Kirchenruinen
(oder ehemalige Kirchen, die in Moscheen
umgewidmet wurden) und Menschen ohne
Anschluss an eine Gemeinde. Einzig in
Diyarbakir konnte 2011 die Ruine der Kathedrale nach fast 100 Jahren wieder eröffnet werden (ICO berichtete in Nr. 44).
Gastfreundschaft
Die Radler Sepp Gruber und seine Schwester Notburga (Mitte) beim syrisch-orthodoxen
Erzbischof Gregorios Melki Ürek (3. von rechts) in Adiyaman.
Fotos: Sepp Gruber
Ein Zauberwort heißt „güzel“, das türkische Wort für „schön“. Es war das Erste,
was die meisten Leute wissen wollten, wie
es mir in „Kurdistan“ gefällt. Ich konnte mit
voller Überzeugung zustimmen: die Bergketten, die Flusstäler von Eufrat und Tigris, die
Hochebenen, der Vansee, der „Götterberg“
Nimrud Dagi, die alten Städte mit Kirchen
und Moscheen sind wirklich beeindruckend.
Die Gastfreundschaft, die Hilfsbereitschaft und die Offenheit der Menschen wa-
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Nr. 60 / November 2015
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
ren überwältigend. Überall wurde ich auf
Cay eingeladen, im Basar, in den Teehäusern, von Hirten, Bauarbeitern, auf Tankstellen, in Familien.
Eine negative Seite ist die verbreitete
feindliche Einstellung der muslimischen
Mehrheitsbevölkerung gegenüber religiösen
Minderheiten. Die wenigen Christen in der
Türkei verhalten sich sehr vorsichtig. Ein
evangelischer (amerikanischer) Pastor in
Malatya wollte uns nur im Hotel treffen und
uns über die schwierigen Jahre nach der Ermordung dreier Christen in Malatya 2007
(ICO berichtete in Nr. 29) erzählen. Ein Großteil der Gemeinde hatte sich danach aus Angst
zerstreut und erst langsam entsteht wieder
eine evangelische Gemeinde. Der syrisch-orthodoxe Bischof Gregorios Melki Ürek von
Adiyaman lässt seine Umgebung nur wissen, wie weit er fährt bei seinen Pastoralbesuchen und nicht den genauen Ort.
Großes Interesse am
traditionellen Christentum
In den letzten Jahren ist die Situation aber
wieder besser geworden. So meinte Bischof
Gregorios (im Frühjahr 2015): „Wir sind als
Christen nicht unbedingt beliebt, aber die
Regierung gibt uns die Möglichkeiten. Man
braucht aber einen langen Atem.“ Auch sieht
man ein neues Interesse vieler junger Leute
am Christentum und seiner langen Tradition in der Osttürkei. So waren ein Drittel der
Besucher beim Ostergottesdienst in Mardin
offensichtlich interessierte Muslime und
auch in Adiyaman kommen immer wieder
muslimische SchülerInnen zum Bischofshaus, um die Kirche zu besichtigen.
Im Turabdin, dem Kerngebiet der syrischorthodoxen Christen, öffnete der Name
Der Autor (links) bei einer christlichen Familie im Dorf Derkube, die sich nach Jahren
noch an die Unterstützung von ICO-Gründer „Father Hans“ Hollerweger erinnert.
„Father Hans“ (Hollerweger) Türen von Klöstern und Häusern. Im kleinen Dorf Derkube
(Karagöl) freuten sich die drei Familien sehr,
dass ich fast aus Linz kam und „Father Hans“
kenne, der sie vor Jahren so sehr unterstützt
habe. Auch im Dorf Hah (Anitli) mit seiner
einmaligen Klosterkirche Yoldath Aloho, wo
ich übernachten konnte, freute man sich
über einen Freund von ICO. Hier traf ich
einen Rückkehrer aus Deutschland, der im
Sommer sein altes Haus im Dorf herrichtet,
um bald ganz zu übersiedeln.
Diese Aufbruchsstimmung ist aber nicht
im ganzen Turabdin zu spüren. So war das
fast verlassene Dorf Zaz (Izbirak) mit einer
einzigen alten Schwester oder Kelith
Das Kloster Deyrulzafaran, das jahrhundertelang Sitz der syrisch-orthodoxen Patriarchen war. Rechts das 2005 fertiggestellte „Besucherzentrum“ samt Parkplatz.
(Dereici) mit seinen ehemals 3 Kirchen und
den paar Familien ein sehr trauriger Anblick.
In Inwardo (Gülgöze) bei Midyat wurde ich
von einer freundlichen christlichen Familie
eingeladen, deren fast ganze Familie noch
in der Türkei lebt und
auch traurig ist über
den Exodus der Christen. Die Kirchen in den
verlassenen Dörfern
oder auch Städten wie
Kfarburan (Dargecit)
werden – wenn überhaupt – dann nur noch
nebenbei von den
Mönchen der Klöster
in der Umgebung betreut. Aber auch dort
leben meist nur ein bis
drei Mönche wie in Mor
Yakub, Mor Abraham
und in Mor Gabriel.
Eine spezielle Ausstrahlung hat das ehemalige Patriarchenkloster Deyrulzafaran bei Der von weitem
Mardin. Mit dem dorti- sichtbare Glokgen Bischof konnten kenturm des Klowir in Mardin den Ost- sters Mor Gabriel.
ergottesdienst mitfeiern.
Die Begegnungen mit den christlichen
Brüdern und Schwestern beeindruckten
mich nachhaltig. Betroffen machte mich das
Schicksal der christlichen Flüchtlinge aus
Syrien und dem Irak im Osten und Süden
der Türkei, die nicht wissen, wo sie weiter
leben können.
Sepp Gruber
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
Christen wieder im Parlament
Nach den türkischen Parlamentswahlen vom 1. November 2015
haben Christen weiterhin vier der
insgesamt 550 Mandate inne.
Großer Wahlgewinner ist die
Regierungspartei AKP.
TÜRKEI – Die Wahl war nötig geworden,
weil nach dem Urnengang vom 7. Juni 2015
keine neue Regierung zustande kam. Sie
fand in einer aufgeheizten Atmosphäre statt,
geprägt vom Aufflammen des „Kurdenkonfliktes“, Anschlägen und der Einschüchterung regierungskritischer Medien. Mehr als
250 Menschen fielen seit den Wahlen im Juni
der Gewalt zum Opfer, darunter ca. 100 bei
einem der Terrororganisation „Islamischer
Staat“ zugeschriebenen Selbstmordattentat
in der Hauptstadt Ankara am 10. Oktober.
Aufgeheizte Atmosphäre
Die Sorge vor einer weiteren Eskalation
bzw. der Wunsch nach Stabilität veranlasste
offenbar viele, die AKP zu wählen, die nun
wieder stark genug ist, um alleine regieren
zu können. Die islamisch-konservative Partei legte von zuletzt 41% auf 49% der Stimmen zu und erreichte 317 Sitze in der türkischen Nationalversammlung. Wahlverlierer
sind die nationalistische MHP mit 12% und
die kurdisch dominierte HDP mit 11%. Die
sozialdemokratische CHP kam wie zuletzt auf
25% (Prozentangaben gerundet).
Im neuen türkischen Abgeordnetenhaus
sind die armenischen und syrischen Christen mit den selben vier Abgeordneten vertreten, wie nach den Juni-Wahlen: Markar
Esayan (AKP), Selina Özuzun-Dogan (CHP),
Garo Paylan (HDP) und
Erol Dora (HDP). Als
Vertreter der Roma wurde Özcan Purcu (CHP)
wieder gewählt. Die
Jesiden werden erneut
durch Feleknas Uca
(HDP) vertreten.
Die Spitze der „DeDer aus dem Tur- mokratischen Partei
abdin stammen- der Völker“ (HDP), bei
de Christ Erol Do- der die meisten Angera wurde wieder hörigen von Minderheiten kandidierten, krigewählt.
tisierte die „unfairen
Bedingungen“ der Wahl. „Wir konnten keinen Wahlkampf führen. Wir haben einfach
nur versucht, unsere Leute zu schützen“,
sagte Co-Vorsitzender Selahattin Demirtas
mit Hinweis auf die tödlichen Anschläge in
Suruc (am 20. Juli) und Ankara. Eine Reihe
geplanter Wahlveranstaltungen der HDP
musste abgesagt werden. Laut Co-Vorsitzender Figen Yüksekdag wurden rund 500
Mitglieder und Funktionäre der HDP verhaftet und 190 Parteibüros attackiert.
INITIATIVE CHRISTLICHER ORIENT (ICO)
Die „Initiative Christlicher Orient“ (ICO)
ist ein von der Österreichischen Bischofskonferenz und von staatlicher
Seite anerkannter Verein zur Förderung
der Information und zur Unterstützung
der Christen im Orient.
Förderer: Sie unterstützen in besonderer Weise die Anliegen des Vereines.
Der Förderbeitrag beträgt Euro 20,00
(CHF 30,00) pro Jahr. Der Bezug der
Zeitung ist inbegriffen.
Abonnenten: Die Zeitung „Information
Christlicher Orient“ informiert vierteljährlich über die Christen im Orient. Das
Abonnement kostet Euro 11,00 (CHF
20,00) pro Jahr.
Bankverbindungen für Förder-, Abonnementsbeiträge und Spenden an:
Hilfswerk Initiative Christlicher Orient
Österreich: Hypo Oberösterreich, IBAN: AT42
5400 0000 0045 4546, BIC: OBLAAT2L;
Deutschland: Liga Bank eG, IBAN: DE93 7509
0300 0004 5016 75, BIC: GENODEF1M05;
Schweiz: St. Galler Kantonalbank, IBAN: CH89
0078 1015 5347 5880 1, BIC: KBSGCH22.
Spenden können steuerlich geltend gemacht
werden!
Bankverbindungen für „Licht für Bethlehem“,
Bücher u.a.:
Initiative Christl. Orient – Freunde des Tur Abdin
Österreich: Hypo Oberösterreich, IBAN: AT31
5400 0000 0031 3221, BIC: OBLAAT2L;
Deutschland: VR Bank Passau eG, IBAN: DE22
7409 0000 0000 0138 11, BIC: GENODEF1PA1;
Schweiz: St. Galler Kantonalbank, IBAN: CH89
0078 1015 5347 5880 1, BIC: KBSGCH22.
Nr. 60 / November 2015
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KURZ GEMELDET
Syrisch-kath. Märtyrerbischof seliggesprochen
TÜRKEI/LIBANON – Der syrisch-katholische Bischof von Mardin, Flavian
Michael Melki (*1858 in Kalaat Mara),
ist am 29. August 2015 in Harissa/Libanon selig gesprochen worden. Melki
war ein Opfer des Völkermords an den
Christen syrischer Tradition im Osmanischen Reich – er wurde am 29. August 1915 geköpft. Der Bischof ist der
erste syrisch-kath. Märtyrer dieses Genozids, der seliggesprochen wurde.
Apostolisches Vikariat von
Anatolien wieder besetzt
VATIKAN/TÜRKEI– Papst Franziskus
hat Prof. Dr. Paolo Bizzeti SJ (68) am
14. August 2015 zum Apostolischen
Vikar von Anatolien bestellt. Der italienische Jesuit folgt seinem Landsmann
Luigi Padovese nach, der 2010 ermordet worden war (ICO berichtete in Nr.
39). Als Gründer von „Amici del Medio
Oriente“ (Freunde des Nahen Ostens)
ist P. Paolo mit dem nahöstlichen Christentum vertraut. Bizzeti wurde am 1.
November in Italien zum Bischof geweiht. Die Amtseinführung in Iskenderun soll Anfang Dezember stattfinden.
KONTAKT
Alle Zuschriften an den Verein und
an die Zeitung „Information Christlicher Orient“richten Sie an:
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Initiative Christlicher Orient
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4020 Linz
Austria
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Homepage: www.christlicher-orient.at
Bürozeiten: Montag - Freitag 9-12 Uhr
Weihnachtsurlaub von
24.12.15 bis 08.01.16
Impressum: Eigentümer, Verleger und Herausgeber: Hilfswerk Initiative Christlicher Orient, Friedensplatz 2, 4020 Linz, Österreich (Alleineigentümer). –
Redaktion: Josef Wallner, Linz. – Grafik: Klaus Strassner, Wien. – Druck: Trauner Drucke Linz. – Verlags- und Herstellungsort: Linz. – Österreichische Post
AG / Sponsoring Post BNPA 4020 Linz GZ 10Z038385S. – Richtung: Information über die Christen in den Ländern des Orients.
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Nr. 60 / November 2015
ICO - INFORMATION CHRISTLICHER ORIENT
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Weihnachtsaktion
Licht für Bethlehem
Das Antoniuskloster inmitten der bezaubernden Natur des „Heiligen Tales“ im Libanon.
Reise in das Land der Zedern
Die Initiative Christlicher Orient
lädt vom 15. bis 23. April 2016 zu
einer Ökumenischen Pilger- und
Begegnungsreise in den Libanon.
Die 7-tägige Reise führt uns zu den kulturellen und landschaftlichen Höhepunkten des
Libanon. Wir wandeln auf den biblischen
Spuren des Landes, besuchen die bedeutendsten Pilgerstätten und tauchen ein in
die kosmopolitische Metropole Beirut. Das
Programm bietet gleichermaßen eine Begegnung mit dem modernen wie dem historischen Libanon.
Besichtigungen wechseln sich mit Zusammenkünften mit den Menschen des Landes ab. Wir werden zu Gast bei Bauern sein,
Ordensleute in ihren Klöstern kennen lernen, soziale Einrichtungen besuchen und
uns mit jungen Leuten zum Gespräch treffen. Aus erster Hand können wir so etwas
über das Leben dort erfahren.
Christliches Leben. Einen besonderen
Schwerpunkt der Reise bildet das christliche Leben im Libanon. Im Antoniuskloster
(Bild) ist eine Teilnahme am Stundengebet
der Mönche und am Gottesdienst möglich.
Die Reise wird von der Initiative Christlicher Orient zusammen mit dem Roncallihaus
in Magdeburg (D) organisiert. Die Reiseleitung liegt bei Mag. Matthias Disch/Berlin. Die Reiseplanung erfolgt immer mit Blick
auf die aktuelle Sicherheitslage. Kurzfristige Änderungen sind daher möglich.
Genauere Informationen bei der
Reiseleitung [email protected]
oder unter www.christlicher-orient.at
Anmeldung bitte bis 14. Februar
2016 ans ICO-Büro: ICO, Friedensplatz 2, 4020 Linz, Austria; Tel/Fax:
+43 732 773148, [email protected],
www.christlicher-orient.at
ICO bietet zum 16. Mal Olivenholzarbeiten aus Bethlehem an,
um die Christen in Palästina
zu unterstützen.
Licht für Bethlehem
X verschafft Handwerkern Arbeit,
X unterstützt die Caritas Jerusalem, damit
sie Kinder, Schüler
und alte Menschen
zu Weihnachten beschenken kann,
X hilft kinderreichen
Familien durch Bezahlung des Schulgeldes.
Der 3D Stern
ist eines der
neuen Olivenholzmotive aus
Bethlehem.
Neben der Abnahme von Olivenholzarbeiten sind wir auch für Spenden dankbar. Bei Adventsingen, Weihnachtsfeiern
oder auch bei der Christmette haben die
Menschen ein offenes Herz für die Christen in Bethlehem.
Bitte fordern Sie die ICO-Sondernummer
59a „Licht für Bethlehem“ an (sie enthält alle Olivenholzmotive sowie einen
Bestellschein) oder bestellen Sie direkt
auf www.christlicher-orient.at. Die ICO
dankt für Ihre Mithilfe!
AUS DEM INHALT
Grußwort / Editorial / Ex Oriente Lux ........................................................................ 2
ICO-Projekt:
Flüchtlingshilfe Syrien/Nordirak, Katechesehaus Nordirak ..... 3
Tragfähige Beziehungen zwischen Christen und Muslimen gesucht .................... 4
Syrien:
„Wir halten die Flamme der Hoffnung am Leben“ .................... 5
In 100 Jahren werden wieder Kerzen brennen ......................... 6
Libanon:
Bzommar: Ein Licht auf den Bergen des Libanon ..................... 7
Emirate:
Jung und lebendig: Die Pfarre St. Paul in Abu Dhabi ............... 8
Minister an Christen: „Haben viel von Euch gelernt“ ................ 9
An der Universität Salzburg wird die Sprache Jesu gesprochen ........................ 10
Israel/Palästina: Protest gegen Bau der israelischen Mauer im Cremisan-Tal.... 11
Angefeindet von allen Seiten? ................................................. 12
Türkei/Turabdin: Mit dem Fahrrad am Berg der Knechte Gottes ...................... 13
Christen wieder im Parlament / Impressum .......................... 15