Zwölf Landwirte für fünf Jahre gewählt Dresdner Ministerium mit

SACHSEN THÜRINGEN
Beteiligungsmodell
hat Bestand
n seiner Funktion als stellvertr.
Aufsichtsratsvorsitzender
der
Süddeutschen Zuckerrübenverwertungs-Genossenschaft e.G. (SZVG)
nahm Ralf Hentzschel auf der Generalversammlung Stellung zu dem
Fortbestand der finanziellen Beteiligung.
I
Zurzeit gibt es etwa 17.000 süddeutsche Landwirte, darunter etwa
1.150 Agrarbetriebe in SachsenThüringen, die mit ihren jahrzehntelangen Einzahlungen die süddeutsche Zuckerwirtschaft gestärkt
und die hiesige Rübenproduktion
abgesichert haben. Jeder Landwirt
hat bei der SZVG ein Bankkonto,
auf dem sein eingezahltes Kapital
angelegt ist und verwaltet wird. Die
SZVG, die mit Teilen der bäuerlichen Gelder Anteile und Beteiligungen bei Südzucker erwirbt und
hält, wird dies auch künftig unter
der Maßgabe einer bäuerlichen Mitsprache, bestmöglichen Dividendenausschüttung und wettbewerbsfähigen Gestaltung des Rübenanbaus tun.
Auch wenn die Quote ab 2017
hinfällig ist, bleiben die mit den
Beteiligungen untrennbar verbundenen Lieferrechte erhalten, da das
Beteiligungsmodell quotenunabhängig aufgebaut ist. Dieses System sorgt dafür, dass die Investoren der SZVG Rübenanbauer bleiben
und kein Kapital aus dem Beteiligungsmodell herausfließt. Ohne die
Zustimmung einer Mehrheit aller
beteiligten Landwirte kann es demnach neben dem bewährten Beteiligungsmodell keine Rübenkontrahierung durch „Unbeteiligte“ bei
Südzucker geben. Nur wer Beteiligungen bei der SZVG erwirbt bzw.
erworben hat, erhält auch künftig
für die Dauer seiner Geldanlage ein
Lieferrecht ausgegeben, um mit
dem Vertragsanbau von Zuckerrüben Wirtschaftswerte zu erzielen.
Interessenten für einen Einstieg
in das finanzielle Beteiligungsmodell (Einstieg in den Vertragsrübenanbau) oder Interessenten mit der
Absicht der Beteiligungserweiterung zur Anbauoptimierung können
sich gern beim Verbandspräsidium
melden und registrieren lassen.
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südliche Kreise von
SACHSEN-ANHALT & BRANDENBURG
Zwölf Landwirte für fünf Jahre gewählt
Als recht praxisbezogen stellte sich
der neue Wahlmodus der aktuellen
Verbandssatzung heraus, nach dem
erstmals durch die 25. Generalversammlung des sächsisch-thüringischen
Anbauerverbandes
am
12.06.15 im Hotel Kloster Nimbschen
bei Grimma ein neuer Verbandsvorstand gewählt wurde. Sogenannte
Stellvertreterbereiche wie früher gab
es nicht mehr. Kandidieren konnte
jede Person, die einem Mitgliedsbetrieb des Verbandes angehört, die
dort kompetent im betrieblichen Zuckerrübenanbau und noch keine 60
Jahre alt ist. Das Verbandspräsidium
hatte vorab noch einmal alle Mitgliedsbetriebe schriftlich dazu aufgefordert.
Für die Wahl des neuen Vorstandes, dem - abhängig von der aktuellen Anzahl Verbandsmitglieder mindestens sechs, maximal zwölf
Mitglieder angehören sollen, lagen
fristgemäß 13 schriftliche Kandidaturen vor. Im Ergebnis der schriftlich
durchgeführten Wahl arbeiten folgende Landwirte in den kommenden
fünf Jahren im Verbandsvorstand zusammen (alphabetisch sortiert):
• Roland Behrendt (Wiederwahl)
Radefelder Pflanzenproduktions
GmbH & Co.KG
04435 Schkeuditz/OT Radefeld
• Stefan Engel (Neuwahl)
Agrarunternehmen Barnstädt e.G.
06268 Nemsdorf-Göhrendorf
• Steffen Fritsche (Wiederwahl)
Agrargenossenschaft
„Altenburger Land“ e.G.
04626 Altkirchen/OT Gimmel
• Frank Hennig (Neuwahl)
Agrargenossenschaft
Naundorf-Niedergoseln e.G.
04769 Naundorf
• Ralf Hentzschel (Wiederwahl)
Landwirtschaftsbetrieb
Hentzschel
01920 Panschwitz-Kuckau/
OT Lehndorf
• Holger Heyse (Neuwahl)
Agrargenossenschaft
Rannstedt e.G.
99518 Rannstedt
• Jens Klobuch (Wiederwahl)
Agrarunternehmen
„Lommatzscher Pflege“ e.G.
01623 Lommatzsch
• Mathias Krieg (Wiederwahl)
„Osterland“
Landwirtschafts GmbH
06682 Teuchern
• Clemens Schaaf (Wiederwahl)
Landwirtschaftsbetrieb Schaaf
06188 Landsberg/OT Sietzsch
• Lothar Schlegel (Wiederwahl)
Landwirtschaftsbetrieb
Schlegel GbR
04808 Wurzen/OT Kühren
• Steffen Steinbrück (Wiederwahl)
Erzeuger-Genossenschaft
Neumark e.G.
99439 Neumark
• Theo Stephan (Wiederwahl)
Agrargenossenschaft
Mülverstedt e.G.
99947 Schönstedt
Ralf Hentzschel (Vorsitzender),
Clemens Schaaf (1. Stellv.) und Steffen Steinbrück (2. Stellv.) bleiben
somit satzungsgemäß in ihrem jeweiligen Amt und bilden weiterhin
gemeinsam das vertretungsbefugte
Verbandspräsidium.
Lutz Vogel aus 04655 Kohren-Sahlis OT Meusdorf verpasste den Wiedereinzug in den Vorstand. Altersbedingt nicht wieder kandidieren
konnten Andreas Fetzer von der
Agrargenossenschaft
AltoschatzMerkwitz e.G. (04758 Oschatz), Gerhard Pflock vom Agrarunternehmen
Barnstädt e.G. (06268 NemsdorfGöhrendorf) und Volker Wollweber
von der Agrargenossenschaft Rannstedt e.G. (99518 Rannstedt). Diese
drei Herren schieden ebenfalls aus
dem Vorstand aus.
Dresdner Ministerium mit Zuversicht
Als Gastreferent der 25. Generalversammlung des VSTZ skizzierte Matthias Keller, Referatsleiter im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt
und Landwirtschaft, den Verbandsmitgliedern die Erwartungen seines
Hauses an die Zeiten nach dem Auslaufen der Zuckerquote ab 2017.
Durch den Wegfall wesentlicher Elemente der Zuckermarktordnung ab
01.10.17 müssen sich Agrarbetriebe
und Zuckerunternehmen neuen Herausforderungen stellen. Nicht nur
die Quote, auch der bislang vorgeschriebene Rübenmindestpreis und
die Produktionsabgabe für Zucker
werden verschwinden. Positiv bewertete Keller den vorgesehenen Wegfall
der derzeit bestehenden Exportbeschränkungen aus der EU. Weiterhin
soll es einen Außenschutz (Zoll) für
den europäischen Binnenmarkt geben. Vorgeschrieben bleiben auch
verpflichtende
Branchenvereinbarungen zwischen Zuckerunternehmen und Anbauerverbänden. Für die
Matthias Keller vom Sächsischen
Staatsministerium für Umwelt und
Landwirtschaft.
europäische Zuckerproduktion aus
Rüben bedeutet diese Marktliberalisierung eine erhöhte Abhängigkeit
von den Weltmarktpreisen für Zucker
und der Wirtschaftlichkeit konkurrierender Ackerkulturen. Zudem ist
noch ungewiss, welche Konkurrenz
dem Zucker durch alternative Süßungsmittel, wie Isoglukose oder
Stevia, droht. Aufgrund aktueller
und erwarteter negativer Entwicklungen am Zuckermarkt hat die EUKommission eine Expertengruppe
eingesetzt, die Vorschläge zur Unterstützung der Zuckerwirtschaft erarbeiten soll.
Im Freistaat sah Keller aus heutiger Sicht keine akute Gefahr für den
Zuckerrübenanbau,
solange
in
Europa generell Zuckerrüben wirtschaftlich produziert werden können. Die sächsischen Rübenanbauer
spielen in der europäischen „Champions League“. „Bei Standortsicherung der Zuckerfabriken Brottewitz
und Zeitz, einer guten Zusammenarbeit aller Akteure, einer fairen Preisgestaltung und einer notwendigen
Wertschätzung des Rübenanbaus
durch spezialisierte Agrarbetriebe
hat die Zuckerrübe in Sachsen eine
Zukunft!“, so Matthias Keller am
Ende seines Vortrages.
Verantwortlich:
THOMAS ROTHE
Auf trockenen Mai folgt Regen im Juni
Das Wetter im Rübenjahr 2015 zeigte
sich bislang wenig ausgeglichen. Wie
bereits berichtet, brachten nasskalte
Witterungsbedingungen vor Ostern
verbreitet Probleme beim Feldaufgang der Zuckerrüben mit sich. Einige hundert Hektar mussten noch im
April umgebrochen und neu gesät
werden. Fortwährend kalte Nachttemperaturen im einstelligen Bereich, viele Phasen mit starkem Wind
bei stellenweisen Schädigungen
durch Winderosion und die sich im
Mai zuspitzende Trockenheit waren
nur wenig förderlich für eine rasche
Jugendentwicklung der Rüben. Je
nach Standort entwickelten sich die
Rübenbestände mit ihren stark
schwankenden
Bestandesdichten
sehr unterschiedlich. Während sich
auf einer Linie von Görlitz bis Altenburg die Trockenheit nicht ganz so
drastisch auswirkte, hatten die Felder in Nordsachsen, in Teilen Sachsen-Anhalts sowie in Mittel- und
Westthüringen stärker unter der Trockenheit zu leiden. Nach bereits unterdurchschnittlichen Niederschlägen in den Vormonaten fiel der Monat Mai mit örtlich weniger als
ie durch die Verbandsgeschäftsführung während der
Verlesung des Finanzprüfberichtes
zur 25. Generalversammlung des
VSTZ in Grimma bekräftigt wurde,
hat der Vorstand im vergangenen
Geschäftsjahr ein seit 2007 laufendes Kostensenkungsprogramm zum
Abschluss gebracht. Demnach
konnten im Zeitraum der letzten
zehn Jahre die jährlichen Kosten
des Verbandes um rd. 100.000 €
auf etwa 68 % des früheren Ausgabenniveaus gesenkt werden. Am
deutlichsten wirkten sich dabei der
Stellenabbau von 2,5 auf derzeit
1,6 hauptamtliche Mitarbeiter und
die Einstellung des Geschäftsstellenbetriebes im vorigen Jahr aus.
Die Verwaltung und die Arbeit
der drei Verbandsorgane GENERALVERSAMMLUNG, VORSTAND und
PRÄSIDIUM erfolgen nun in effizientester Form. Nicht zuletzt bildet die im vorigen Jahr neu gefasste Verbandssatzung die Grundlage
dafür.
Damit wurde einer Forderung
vieler Verbandsmitglieder nachgekommen, unter allen Umständen
den Verbandsbeitrag auf Dauer stabil zu halten. Dieser liegt mit 15
Cent je Tonne gelieferte Rüben auf
dem niedrigsten Niveau im Vergleich aller süddeutschen Landesverbände.
Mit dieser stringenten Haushaltspolitik will der Verbandsvorstand den bevorstehenden Übergang in die Zeit nach der Zuckerquote ohne weitere Abstriche
schaffen. Trotzdem trat das Präsidium mit der Bitte an die Verbandsmitglieder heran, dem neu
gewählten Vorstand zu signalisieren, welchen personellen und materiellen Ausstattungsumfang sie
für eine anforderungsgerechte Verbandsarbeit für angemessen halten.
Nur anhand wegweisender
Rückmeldungen aus der Praxis können Vorstand und Präsidium den
Verband im Sinne der Mitglieder
leiten.
Mehr Information zu den Aufgaben und die Kontaktdaten des Verbandes sind im Internet unter
www.vstz.de zu finden.
W
Staubtrocken präsentierten sich die Rübenfelder Mitte Mai in weiten Teilen
Sachsens und Thüringens. Mancherorts konnten keine 10 mm Regen im
„Wonnemonat“ gemessen werden.
Fotos (2): Rothe
10 mm Regen so trocken aus, wie seit
Jahren nicht mehr. Einen ähnlich
trockenen Mai gab es zuletzt in
2008.
Auch die erste Junihälfte vermochte zumindest in den westlichen
Teilen des Verbandsgebietes noch
keine Linderung der Trockenheit zu
schaffen. Erst die ergiebigeren Regenfälle nach dem 20. Juni führten
verbreitet zu einer Entspannung der
Situation und führten zu einem re-
gelrechten Wachstumsschub bei den
Beständen, die bis dahin ihre Reihen
noch längst nicht alle geschlossen
hatten.
Nun gilt es, die Felder frei von
Schossern und Wildrüben zu halten
und die aktuelle Befallssituation bei
Blattkrankheiten nicht aus den Augen zu verlieren. Unterstützung dafür bietet der BlattkrankheitenWarndienst unter www.bisz.suedzucker.de.
„SRS“ nimmt Arbeit auf
Die Abkürzung SRS heißt SüdzuckerRohstoff-Service. Unter dieser Bezeichnung beschäftigt Südzucker
nach eigener Mitteilung seit Mai
zwölf freie Mitarbeiter - vier davon
in Brottewitz, acht in Zeitz - die die
Rübenabteilungen bei der Durchführung ihrer Aufgaben unterstützen
und künftig als Ansprechpartner für
die Rübenanbauer vor Ort auftreten
sollen. Sie stellen sozusagen den
„verlängerten Arm“ der Rübenabteilungen in die Praxis dar.
Zu den hauptsächlichen Aufgaben
des SRS gehören u.a. die Unterstützung der Anbauer bei der Arbeit im
SZ-Rohstoffportal, die Durchführung
von Informations- und Beratungsgesprächen, die Bearbeitung von Reklamationen, die regelmäßige Mitteilung des Saatenstandes, das Blattkrankheiten-Monitoring in den Regionen, ggf. die Ausgabe von Saatgut, die Durchführung von notwendigen Umfragen/Datenerhebungen
und letztlich auch die Sicherung des
regionalen Rübenanbaus.
Südzucker stellte dem Vorstand
des sächsisch-thüringischen Anbau-
Kosten gesenkt Beiträge stabil
erverbandes folgende Personen als
Südzucker-Rohstoff-Service vor, die
hauptberuflich überwiegend in Unternehmen tätig sind, die im Auftrag
von Südzucker Rüben transportieren:
Für Brottewitz:
• Heiko Leisner,
GROMATEC Maschinen und Technik GmbH, 99439 Großobringen
• Frank Mühle, Agroservice GmbH,
09648 Altmittweida
• Gerhard Holschowsky,
Landhandels GmbH Glesien,
04435 Schkeuditz/OT Glesien
• Jan Würsig, Agro-Service GmbH,
02708 Kottmar/
OT Niedercunnersdorf
• Manfred Sperling,
LHT - Lützen e.G., 06686 Lützen
• Bernd Weber,
Transp.- u. Dienstl. GmbH
Lommatzsch, 01594 Mehltheuer
• Frank Glaser,
Agrarunternehmen Barnstädt
e.G., 06268 Nemsdorf-Göhrendorf
• Ulrich Theinert,
Rienecker/Theinert Transport
GmbH, 01616 Strehla
• Karsten Ullrich, Biorecycl.-Spezialerd.-prod. u. Vertriebs GmbH,
99869 Drei Gleichen
• Jens Schäfer,
Agrodienst e.G. Jessen,
06917 Jessen
Mehr Informationen und die genauen Kontaktdaten zu ihrem jeweiligen SRS-Ansprechpartner erhalten
die Rübenanbauer über ihre Rübenabteilung.
Der Verbandsvorstand hat diesen
Schritt der Südzucker zur Kenntnis
genommen und wünscht an dieser
Stelle den neuen Südzuckermitarbeitern viel Erfolg bei ihren Aufgaben
sowie eine gute Zusammenarbeit.
Für Zeitz:
• Lars Ißleib,
Transp.- u. Handels-GmbH
Aschara, 99947 Bad Langensalza
• Sieghard Jahr,
Agroservice GmbH Mertendorf,
06618 Mertendorf
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