Lehrerinnen „drücken die Schulbank“ Gustav

Lehrerinnen „drücken die Schulbank“
Infonachmittag über Fair Trade Schule und Fair Trade Stadt im Vereinsraum des Eine
Welt Vereins PAMOJA am Dienstag den 16.Februar.
Auf Einladung der 2. Bürgermeisterin Frau Kohnle-Weiss und der Steuerungsgruppe der
Lohrer FairTrade Stadt-Initiative konnten sich Schulvertreterinnen fast aller Lohrer Schulen
über die Hinter- und Beweggründe beider Kampagnen informieren.
In Ihrer Begrüßungsrede fasste Frau Kohnle-Weiss die Beweggründe der Stadt
zusammen:
1/3 der Menschheit ist von der Welternährungskrise bedroht. 2 Milliarden Menschen
leben von weniger als 2 Euro am Tag.
Rücksichtslose ökologische, wirtschaftliche, und soziale Einflüsse lassen sie trotz harter
täglicher Arbeit nicht die eigene Existenz sichern.
Das kann uns nicht egal sein!
Lohr kann hier ein Zeichen setzen. Dazu bieten sich die Fair Trade Stadt- und Fair Trade
Schule-Kampagne an.
Der Faire Handel ist ein wirksames und nachhaltiges Mittel.
Er ist die größte entwicklungspolitische Bewegung in Deutschland.
Darüber zu informieren, wie FairTrade in Schulen aussehen kann, war Anliegen des
Infonachmittags.
Gustav-Woehrnitz-Mittelschule auf dem Weg zur Fair Trade-Schule
Voller Freude vermittelten die Schüler Alina Weimer, Marie Herteux und Jakob Sultan mit
ihrer Lehrerin Frau Kerstin Schwarz, dass die ganze Sache richtig viel Spaß machen kann.
Sie alle sind Mitglieder des Schulteams der angehenden FairTrade-Schule.
Auch eine sich für den Titel „Fair Trade Schule“ bewerbende Einrichtung muss 5 Kriterien
erfüllen.
Dazu gehören:
1. Die Bildung eines Schulteams aus Schülern, Eltern und Lehrern idealerweise plus
Schulleitung.
2. Formulierung eines „Kompasses“, der sicher stellt, dass FairTrade nicht nur in der
Theorie, sondern auch in Form von Produkten für Lehrer und Schüler zur Verfügung
stehen.
3. Mindestens 2 Faire Produkte sollten ständig angeboten werden.
4. Verankerung des Themas im Unterricht von mindestens 2 Klassenstufen und
mindestens 2 Fächern.
5. Mindestens einmal im Schuljahr muss es eine Schulaktion zum Thema Fairer
Handel geben.
Die SchülerInnen berichteten von den jetzt schon gelaufenen Aktionen – u.a. vom
Verschenken von Weihnachtsschokoladen unter den Mitschülern, einer Fair Trade RosenSeite 1 von 3
Aktion zum Valentinstag, einem Lernbesuch im Weltladen PAMOJA und Erkundungen in
anderen Geschäften der Lohrer Innenstadt, um dort FairTrade Produkte ausfindig zu
machen.
Mittlerweile hat sich auch schon eine Partnerschaft entwickelt mit einem Kakaoprojekt in
Peru. Von dort wird auch einer der Geschäftsführer zur Anerkennungsfeier im Mai nach
Lohr kommen.
Fairer Handel, Weltladen, FairTrade Town
Hubert Bathon und Hans-Georg Schubert vom Eine Welt Verein PAMOJA beleuchteten die
Themen: Fairer Handel, Handlungsfelder und Nutzen einer Kommune als FairTrade Stadt,
die geforderten Kriterien einer Anerkennung, sowie den Stand der
Steuerungsgruppenarbeit auf dem Weg Lohr's zur FairTrade Stadt.
Aktueller Stand ist: Alle Mindestanforderungen sind in Lohr erfüllt (Stadtratsbeschluss,
Bildung einer Steuerungsgruppe, Erfassung der notwendigen Anzahl von unterstützenden
Einzelhändlern, Gastronomiebetrieben, Schulen, Kirchen und Vereinen. Belegbare
Berichterstattung und Begleitung des Prozesses durch die örtlichen Medien).
Antragstellung bei und Überprüfung durch Transfair e.V. steht nun bevor. Zeitrahmen für
die Auszeichnungsübergabe durch einen Vertreter von Transfair e.V. ist die MSP-Expo im
April diesen Jahres.
Zu TransFair e.V. oder FairTrade Deutschland e.V.: Der Verein wird von 31
Mitgliedsorganisationen aus den Bereichen Entwicklungszusammenarbeit, Kirche,
Sozialarbeit, Verbraucherschutz, Genossenschaftswesen, Bildung, Politik und Umwelt
getragen und besteht seit 1992. Mittlerweile gibt es über 2200 FairTrade Städte global,
knapp 400 in Deutschland.
MSP ist FairTrade-Landkreis, Karlstadt, Würzburg, sind anerkannt. Marktheidenfeld,
Gemünden, Aschaffenburg sind auf dem Weg.
Nutzen der Fair Trade Stadt-Auszeichnung für Lohr:
- Startschuss für ein faires, nachhaltiges Engagement in der
Stadt (lokale Agenda 21 - „think global - act local“),
Zukunftsfähiger Konsum: Fair, Ökologisch, Regional
- Positionierung als innovative und weltoffene Stadt
- Vorbildfunktion für Bürger und Bürgerinnen
Mögliche zukünftige Handlungsfelder für die Stadt- über die zu erfüllenden
Kriterien hinaus - sind:
- Kommunales Beschaffungswesen
- Fairen Handel und dessen Ziele auch außerhalb des Eine
Weltladens unterstützen
- Zeichen setzen im öffentlichen Raum (z. B. durch Kunstobjekte)
- weiterhin Erwachsenenbildung zum Thema Globales Lernen,
Nachhaltigkeit, Eine Welt, Interkulturelle Kompetenzen
Die VHS und das Kulturamt unterstützt dankenswerterweise schon
von Anfang an den Weltladen im Bereich Bildungsarbeit, sowie die
Touristinfo durch finanzielle Unterstützung zur Erstellung der 2
Stadt bezogenen FairTrade-Produkte (Stadtschokolade und -Kaffee).
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Anknüpfungspunkte über einen reinen FairTrade-Bezug bestehen im Bereich:
Einbeziehung von Migranten, Flüchtlingen, Friedenserziehung, Gewaltfreie
Kommunikation, Förderung interkultureller Veranstaltungen, Partnerstadtimpulse
Personen auf dem Foto (von links nach rechts): 2.Bürgermeisterin Christine Kohnle-Weiss,
Hubert Bathon und Hans-Georg Schubert von PAMOJA, Bärbel Imhof Stadrätin, Jakob
Sultan und Alina Weimer Schüler GWS, Frau Dr. Schlemmer VHS, Frau Kerstin Schwarz
Lehrerin und Marie Herteux Schülerin GWS, Frau Helga Meusert GS Wombach, Frau Nina
Schneider Gym., Frau Susanne Rinno Leiterin GWS-Mittelschule, Frau Steffi Imgrund GS
Lohr, Frau Alexandra Väthröder RS. Nicht auf dem Foto: Frau Deubert Jutta GSSendelbach
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