wiederholte kurdische terrorattacken gegen aramäische christen in

ÖFFENTLICHE BEKANNTMACHUNG
WIEDERHOLTE KURDISCHE TERRORATTACKEN
GEGEN ARAMÄISCHE CHRISTEN IN SYRIEN
EINDRINGLICHER APPELL AN MEDIEN, POLITIKER, BOTSCHAFTEN UND
UND MENSCHENRECHTSORGANISATIONEN
14. Januar 2016
Die Christen Syriens sehen sich erneut Angriffen ausgesetzt. Diesmal jedoch durch jene, die
bisher selbst als Opfer stilisiert wurden – die Kurden. In erschütternder Weise hat die kurdische
YPG eine Welle von Einschüchterungen, Drohungen und Anschlägen gegenüber den
verbleibenden aramäischen Christen im Nordosten Syriens losgetreten. Der WCA verurteilt diese
Terrorkampagne gegenüber einer schutzlosen Minderheit aufs Schärfste und ruft die Medien,
Politiker und Menschenrechtsorganisationen gleichermaßen dazu auf, die Stimme zu erheben
und dabei zu helfen, diese versteckte Strategie der demografischen Umwandlung zu beenden.
KÜRZLICHE MORDE AN CHRISTEN
Am Montag, 11. Januar 2016, ermordeten kurdische YPG-Kämpfer Gabriel Henry Daoud und
verletzten mehrere Mitstreiter der aramäischen Schutzeinheit “Sootoro” in Qamishli im Nordosten
Syriens, einer Grenzstadt gegenüber der Stadt Nusaybin auf türkischer Seite. Zeugen berichteten,
dass die Angreifer auf einen Checkpoint des christlichen Viertels al-Wusta zufuhren und ohne
Vorwarnung das Feuer auf die arglosen Mitglieder der Sootoro Schutzeinheit eröffneten.
Dieser Überraschungsangriff folgt den Bombenanschlägen vom 30. Dezember 2015, in welchem 13
Christen (neun Aramäer und vier Armenier) in Qamishli ums Leben kamen. Unbestätigte ISISQuellen hatten sich anfänglich zu den vermeintlichen Selbstmordattentaten auf das Café Gabriel,
das Miami Restaurant und die in unmittelbarer Nähe befindliche Kirche bekannt.
Allerdings haben mehrere Zeugen bestätigt, dass unbekannte männliche Personen mehrere mit
Sprengstoff gefüllte Taschen platziert hatten und eine vierte Bombe vor der Detonation entschärft
werden konnte; es fanden zu keinem Zeitpunkt Selbstmordattentate statt. Als Folge darauf hat
Sootoro die Sicherheitsmaßnahmen durch das Aufstellen von Checkpoints erhöht. Kürzlich
forderten kurdische Kräfte daraufhin diese Checkpoints aufzugeben und attackierten später
selbigen in al-Wusta. Örtliche Quellen berichten, dass dieser Anschlag, wachsende Spannungen
und die alarmierenden Entwicklungen den Verdacht erhärten, dass kurdische YPG-Streitkräfte
zumindest involviert, wenn nicht sogar verantwortlich für die kürzlich begangenen
Bombenanschläge in Qamishli sind.
KURDEN NICHT UNSCHULDIG
Im Westen werden die Kurden oft als staatenloses Volk betrachtet, die schutzlose Opfer der
Türken und Araber sind und denen ein eigener Staat im Norden des Iraks, dem Nordosten Syriens
und der südöstlichen Türkei zugestanden werden sollte.
Darüber hinaus erhält dieses unschuldige Volk auf Grund des neuen Status als wertvoller
Verbündeter im Kampf gegen ISIS sogar Waffen und jedwede nötige Unterstützung aus westlichen
Ländern. Was jedoch weniger bekannt ist, ist die unangenehme Wahrheit, die keine oder nur
wenig Beachtung im medialen und öffentlichen Interesse findet.
In den letzten Jahren haben die Kurden im Nordosten Syriens die Region Rojava
(„Westkurdistan“) mit dem einhergehenden Streben nach Autonomie, wenn nicht sogar nach
einem unabhängigen Staat Kurdistan propagiert, der schlussendlich mit dem kurdischen Teil des
Iraks und sogar dem Südosten der Türkei, den sie erst kürzlich für autonom erklärten,
zusammenwachsen soll.
Tatsächlich stammt das kurdische Volk jedoch ursprünglich aus dem Iran und seine Sprache ist der
nordwestlichen Iranischen Sprachfamilie zuzuordnen. Wenige sind sich darüber bewusst, dass die
Kurden es waren, die eine entscheidende Rolle in der Vernichtung und Vertreibung der
aramäischen Urbevölkerung aus dem Südosten der Türkei und dem Nordirak spielten. Und nur
wenige wagen es, die verborgene Strategie der anhaltenden Kurdifizierung im Nordosten Syriens
zu erwähnen oder öffentlich zu machen.
Die YPG ist der militärische Arm der Demokratischen Einheitspartei Kurdistans (PYD), einer
einflussreichen politischen Partei der syrischen Kurden, die ein Ableger der Kurdischen Arbeiter
Partei (PKK) ist. So wie die PKK in den 1990er Jahren einige Aramäer im Südosten der Türkei
organisierte, finanzierte und steuerte, tut dies die PYD heute mit der gleichen Teile-und-HerrscheStrategie in Syrien.
Aus der Schutzeinheit “Sootoro” hat die PYD eine kleine Gruppe von Dissidenten auf ihrer
Gehaltsliste und unter ihrem Oberbefehl, die sich ebenfalls „Sutoro“ nennt und, wenig
überraschend, bisher keine Stellungnahme zu den letzten Anschlägen abgegeben hat; ihre
Streitkräfte außerhalb Qamishlis sind unter der Bezeichnung „Syriac Military Council“ bekannt.
Am 2. November 2015 veröffentlichten 16 christliche Organisationen eine Stellungnahme, in
welcher die Kurdifizierung des Nordosten Syriens durch die PYD verurteilt wurde. Die
beabsichtigte Umwandlung dieses Teil Syriens in ein Kurdistan beinhalte auch die Durchsetzung
der kurdischen Sprache und die Umwandlung der Lehrpläne an Schulen; die Einführung spezieller
Steuern und das Rekrutieren von Nichtkurden; die Besitznahme von Gebäuden in vormals
aramäischem Besitz, etc. Im Juni 2014 und Oktober 2015 berichtete Human Rights Watch über
eine Vielzahl von YPG Verbrechen, darunter gewaltsame Vertreibung, Zerstörung von Häusern und
Wohnungen als auch die Inbesitznahme und Zerstörung von Eigentum.
DIE ARAMÄISCHE URBEVÖLKERUNG IST DAS EIGENTLICHE OPFER
Geschichtlich gesehen war der Nordosten Syriens nie die Heimat der Kurden, noch war es ein Teil
eines geografischen Gebietes mit der Bezeichnung Kurdistan. Der WCA verurteilt diese Form von
Irredentismus, welcher unsere Gebiete einem nichtexistenten Staat einverleibt und annektiert.
Der bedauerliche Umstand, dass die Aramäer gewaltsam gezwungen wurden ihre Heimat zu
verlassen, wird nun auf dieselbe Art ausgebeutet, wie es bereits vorher im Südosten der Türkei
und im Nordirak geschehen ist, wo die Aramäer ehemals die Mehrheit in ihren Heimatgebieten
stellten, bevor sie dezimiert und vertrieben wurden.
Seit 2011 sind ungefähr 70% der Aramäer aus Qamishli geflohen, sodass heute nur noch ca. 4.000
Familien (Mitglieder der Syrisch-Orthodoxen, Syrisch-Katholischen, Chaldäischen und Assyrischen
Kirchen) in einer Gesamtbevölkerung von einigen hunderttausend zurückgelassen wurden.
Wenn es eine Nation gibt, die rechtlich und geschichtlich eine Anspruchsberechtigung auf
Autonomie und Unabhängigkeit hätte, dann wären dies die ursprüngliche aramäische Bevölkerung
Syriens.
In der Antike war Syrien (der griechische und römische Terminus für den ursprünglichen,
semitischen Namen Aram) die Heimat der aus der Bibel bekannten aramäischen Fürstentümer, der
Aramäischen Sprache und Literatur, der Entstehung der frühen östlichen Christenheit, etc., etc.
Qamishli selbst, das bis heute einen aramäischen Bürgermeister hat, wurde 1926 von Aramäern
gegründet, die aus der neugegründeten Türkischen Republik geflüchtet waren.
LASSEN SIE UNS SYRIENS ZUKUNFT GEMEINSAM AUFBAUEN
Die Aramäer sind zu einer schutzlosen Minderheit, ja sogar einer bedrohten Gemeinschaft im
eigenen Heimatland geworden. Daher appellieren wir an unsere syrischen Landsleute, inklusive
den syrischen Kurden, und an alle Regierungen dieser Welt:
1. Lassen Sie uns alle – Araber, Kurden und Aramäer – realisieren, dass wir mit ISIS und
anderen jihadistischen Gruppen einen gemeinsamen Feind haben, der unser aller
Leben bedroht und wir es daher nicht zulassen dürfen, dass wir einander
bekämpfen und gegenseitig unsere Volksschutzeinheiten schwächen;
2. Lassen Sie uns – angeführt durch Gerechtigkeit, Achtung und Gleichheit - eine
Versöhnung, friedliche Beschlüsse für verschiedene Ansichten und die harmonische
Koexistenz der unterschiedlichen ethnisch-religiösen Gruppen anstreben;
3. Lassen Sie uns die territoriale Integrität Syriens schützen, seinen säkularen
Charakter wieder aufbauen und das einzigartige Mosaik der Ethnien, Kulturen und
Sprachen wiederherstellen, anstatt die persönlichen politischen Absichten und
sezessionistischen Bestrebungen zu verfolgen;
4. Lassen Sie uns nach einer neuen Verfassung für Syrien rufen, die alle Menschen als
gleichwertige Bürger schützt und wertschätzt, ihre individuellen und kollektiven
Rechte garantiert ohne vor einer Debatte, in der wir uns die Art Staat, wie wir
unser geliebtes Heimatland in Zukunft vorstellen, zurückzuschrecken