Eine Million-Signatur Kampagne gegen Ausgezogen von Kurden

EINE MILLION UNTERSCHRIFTEN GEGEN DEN AUSSCHLUSS VON KURDEN
BEI DER DRITTEN SYRIEN-FRIEDENSKONFERENZ IN GENF
An: UN-Sonderbeauftragten für Syrien, Staffan de Mistura; UN-Generalsekretär Ban KiMoon; US-Außenminister John Kerry; die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und
Sicherheitspolitik, Federica Mogherini; Russlands Außenminister Sergej Lawrow.
Die Petition auf Deutsch
Als engagierte Einzelpersonen sowie Menschenrechtsgruppen starten wir eine globale
Unterschriftensammlung gegen den Ausschluss von Kurden bei der Dritten Genfer UNKonferenz über Syrien. Wir treten für Frieden in Syrien ein, halten aber diese Konferenz für
einen krassen Verstoß gegen die Werte von Demokratie und Menschlichkeit, wie sie die
Vereinten Nationen einfordern und unterstützen.
Die Genfer Friedenskonferenz wurde zwar einberufen, damit die syrische Regierung und die
Opposition über politische Lösungen und Frieden verhandeln, ihre Zusammensetzung ist
aber eindeutig von Vorurteilen und Unausgewogenheit in Bezug auf die Vertretung des
syrischen Volkes und der Regierungsgegner bestimmt. Es ist enttäuschend, dass eine
international angesehene und anerkannte Gruppe, die „Kurdische Demokratische
Unionspartei“ als Repräsentantin von 15 Prozent der syrischen Bevölkerung wegen der
Feindseligkeit der türkischen Regierung vorsätzlich von der Teilnahme ausgeschlossen
wurde. Wir halten diesen Ausschluss für eine Verletzung der Rechte der Kurden und einen
offenen Angriff auf Kernprinzipien und Werte der UN. Diese Ungerechtigkeit nimmt der
Konferenz ihre Legitimation. Sie ist damit ebenso wie die vorangegangenen von 2012 und
2014 zum Scheitern verurteilt.
Während die Konferenz die Teilnahme kurdischer Repräsentanten verweigert hat, sind die
Vertreter des „Hohen Verhandlungskomitees“, von Saudi-Arabien und der Türkei
unterstützte, salafistische Gruppen, bestehend aus der „Armee des Islam“ („Jaish Al Islam“)
und der „Islamischen Bewegung der Freien Männer der Levante“ („Ahrar al-Sham“), geladen.
Beide Gruppen sind für ihre terroristischen und intoleranten Taten bekannt. Der Ausschluss
kurdischer Vertreter nimmt der Friedenskonferenz deren Legitimation, indem er die
legendären Kämpfe der Kurden gegen den „Islamischen Staat“ (IS) nicht berücksichtigt.
Es waren auch Kurden, die sich als Erste gegen Assads autokratisches System erhoben und
die Demokratiebewegung befeuerten, die leider ihre Kraft verlor und schließlich zu einem
teuflischen Bürgerkrieg zwischen konkurrierenden und einander bekämpfenden, regionalen
und internationalen Akteuren verkam. All diese Akteure sind bei der Konferenz vertreten.
Den Kurden ist es allerdings gelungen, eine säkulare, pluralistische Zivilgesellschaft zur
Selbstverteidigung sowohl gegen das Assad-Regime als auch gegen den Terrorismus des
„Islamischen Staates“ aufzubauen. Dennoch werden ihnen bei dieser Konferenz
Anerkennung und Anwesenheit verweigert.
Man fragt sich, wie die Vereinten Nationen und große Mächte eine derartige
Ausschließungspolitik gegenüber dem kurdischen Volk und dessen Vertretern unterstützen
können - im Widerspruch zu allen internationalen Prinzipien, wie sie die Allgemeine
Erklärung der Menschenrechte festhält.
Wenn die Dritte Genfer Konferenz Frieden und eine politische Lösung erreichen wollte, hätte
sie die Chancen kurdischer Vertreter, von Mitgliedern der Zivilgesellschaft sowie Delegierten
anderer ethnischen und religiösen Minderheiten auf Teilnahme an den Verhandlungen über
ihr Schicksal und ihr Leben sichergestellt und gefördert. Angesichts des offenkundigen
Vorurteils und der vollen Absicht hinter diesem Ausschluss sprechen wir, die Unterzeichner
dieser Petition, der Dritten Genfer Konferenz die Legitimität ab und drängen die Vereinten
Nationen sowie die großen, politischen Mächte, kurdische Vertreter in diese so dringend
notwendigen Bemühen um Friedenssicherung einzubeziehen – damit Sicherheit, Demokratie
und Gerechtigkeit für alle Syrer geschaffen und gefördert werden können.
Unterscheiben