Die Brust - 0rgan und Symbol weiblicher ldentität

B n ! S T2 0 0 0 G e s u n d h e r tsspc0h eE i f u n dA u $ i ! h l € n
Ingrid0lbricht
weiblicher
ldentität
DieBrust- 0rganundSymbol
- diekranke
DieBruslhatheuleHochkonjunktur
BrustaufjedenFall,aberwasis1mit dergesun.
den?Siersl dochnLr eire Haulanhangsdrüs
worJüber\aJpr
d€rWrbel?DieBrLslslehtiT
Spannungsfeld
zwischen
Sexualilät,
Nähren,
Nähe
einerseils
urd Krankheit,
B'ustk,ebs
andereße.ls
alsozn,hch€n
Leben
undTod.Wir wissenen€
Il4enge
ijbefdieweibliche
Bfust,überihreAnat0
mreundPhysro
ogie,
überd e fun<lronen
de'BrJsl
in d".rSexuaLität,
a!ch iür dassex!elle
Ereben
desll4arnes,
überseifeWjnsche
Jndl\4aßslähe.
Bezug
aui Brüsle,
dieunsin denMedien
darge.
slell werden,
aucrLbe'dieregressions!öroe
Wirkung
vonBrüsten
unddieSehnsuchl
nachder
Wifwissen
auchviel€s
überdlephysto.
,,lvlamma".
0gisch€n
Funkl0len
de BrustbernSlilen.irs.
besonde'e
frj' das Knd. ib€r ErkränkLnqen
Ln0
überpharmak0
ogische
und0perative
Behandlung
mö!lchkerler.
iberProlhese'
JndInplarlale,
ube
die,,Dysmoryhophobie"
v0nFrauen
undüberkosmetische
0perationen.
Wasaberbedeutet
dieBirsl für de Frauselbsl,
lür ihrese€lische
Entwicklung,
füf ihr
Erleben,
ihreBeziehungen,
ihreldentitä1,
ihrSelbstverständnis
undihrSelbslwerlgefühl?
Wir
wissen
iasl nichts
rnehr
vonderBedeutung
bzw.denBedeulungshinlergründen
derBrüste;
derdirekle
Zugang
isi unskaum
nochmöglich.
Erkannnurindirekt
er{olgen,
überdieReak.
1i0nen
v0nFrauen
nachErkrankung
und0peration
oderVerlust
derBrüste,
ausdenen
her.
vofgehl,
dasses ummehrgehen
mussas umsexleleundmütlerliche
Flnktionen
undum
dasäußere
Bildsogenannier
weiblicher
Altraklivitäl.
DerZugang
kanna!ch- ebenfalls
indifekt effolgen
überTräume,
Ass0ziati0nen,
Analoglen,
überdieVorsteilungen
unddas
Wissen
anderer
Kulluren,
überBilder
undl!,1ärchen
ausunserem
oderausander€n
Kultur.
krcrsen,
23
Schon
durchdenZeilpunkt
ihrerEntwicklung
isl dieBrusleinbesondefes
0rgan.
Alle0rga.
ne desm€nschllchen
Köfpers
sindv0nGebun
an v0rhanden,
sieverändern
sichnurn0ch
teilweise
in Größe
undfom. Dieweiblichen
Brüste
entwickeln
sichaberzu erner
Zeit.in
derbereils
einbewusstes
Erleben
dieses
V0rgangs
mögich
ist.um so eßtaunlicher
isl es,
dassnureiwaeinVienelallerFfauen
bew!sst
dieseEntwick
ungvedolgt
hal undsich
daran
in Einzelheiten
erinnern
kann.
Vi€leFrauef
berichten,
dasssieerstdurchdasVefhal
lenanderer,
beispielsweise
durch
dieBeaklionen
ihrerlvlültef
odervonJungen
!nd li4ännefn
auldasWachstum
ihrerBrüsle
aufmerksam
wurden.
Daolt Aufklärung
undp0sitive
Teif
nahme
fehlen,
wirddieWahrn€hmung
dieser
für F.a!enso wichligen
Enlwicklung
bemer.
peinlich
kensweft
häufig
v€rdrängl
undeherals
undangslbesetzl
erlebt
slattalsGrund
fül
Freude
undStok.Wähfend
dieser
körperlichef
Veränderungen
fiidelaucheineseelische
Enl.
wicklung
stalt.DasKörpergefühl
eines
brusllosen
l!4ädchens
ulirddurch
dieEntwicklung
der
Bdslegr!ndlegend
verändert.
Siemusshr Körperbild
korrigieren
underu€itern
undihre
Brüsle
in dasnunm€hr
neueKörperbild
integfieren.
D€r|(örper
eineskleinen
l!4ädch€ns
ist
wi€ niemandes
Körper
sonslbeschalief,
nichtwieder(örpervonJungen
undMänn€rn,
aberauchnichlwiedefvonefwachsenen
Frau€n.
Sohatsieersleinmal
keindirektes
Vorbild.Damil
erfordern
Entwicklung
!nd Bewusstwerden
desweiblichen
Körpers,
Integrali0n
ln
dasnunmehr
neueKörperblld
undlibdlnös€
Besetzung
sowie
diedannvorhandene
ldentiiika.
tionsmöglichkeil
mjl erwachsenen
tfaueneinegroße
lJmstellung
könericher
wieseelischef
Art,die auchI\4enarche
undweitere
Entwicklungen
einschlie߀n.
Einbewusstes
[rleben
könnle
es FrEUen
ansich€rmögllch€n,
einbesseres
B€wusslse
n iür sichselbst,
fürihr(örperbild,
ihreKörperwahfnehmungen
undihreFunklionen
!nd Fähigkeiten
ru entwickeln
!nd
damitrnehr
Verlrauen
in deneigenen
Körper
z! gewinnen.
Esbestehl
auchdieChance,
Urn.
slellungsfähigkeit
undeinebesondefe
dyfamische,
nichlslatische
Formv0nSlabilität
und
Sicherheit
undeineflexibilitäl
zu entwickeln,
di€vof Frauen
einerseits
verlangt
wifd,die
andererseits
genannl
aber,,Labilität"
wird.Hinzu
kommt,
dassdteBrustin ihrenzyklischen
Veränderun!en
denlebendigen
Wechsel
im Zyklus
wjderspiegell.
Waserfahfen
Frauen
abervonihrenl!4üttern
undGroßmültern,
vonderSchule,
ausden
Seaklionen
derGesellschail,
v0ndenMedien
undausdemMedizinsystem?
V0nlMüttem
und
Gr0ßmüttefn
erfahren
sie häuiigEinschfänkungen
undWarnungen,
insbesondere
vor soge
provokalivem
nannlem
Vefhallen
undv0rsexuellen
Zusammenhängen.
Br!slhatals0etwas
mitGefahr
zutun-Fürwei ist sieeigenllich
gefährlich?
übersexuelle
Lusterfahren
trauen
- aberdasmüssen
nich{s.
NalürJich
isl dieBrustaucheinLustorgan
diemeisten
Frauen
selbst
entdecken.
V0nderSchule
her€rfahren
siemeistnichts
überdieBrust.
vielleicht
arn
ehesten
nochdenHinweis
im Biol0gieunteffjchl,
dassI\Ienschen
gehö.
zu denSäugetieren
t4
B n U S2T0 0 0 C A ü d hres p ol s c h et i i h d A ß n c h r m
mit der€igenen
l\4ilch
nähren.
0ie Reaktionen
derGesellschafl
sind
ren,dieihreJungen
genügl,
zwiespältig,
neben
derAnerkennung,
iallssiedenl\4aßstäben edährtdasli4ädchef
in
Form
v0nBetätscheln
undAn{assen
derBrüste,
alsoeine
sehrhäufigauchÜbergriffe
Ausdenl\4edien
€rfäh sieeiniges
überdiedeEeilgültigen
Verletzunq
ihrerInllmsphäre.
auchüberBüs1€nhaller
oders0nstige
k0smeti'
ldealmaße
undüberKorreklumöglichkeiten,
sche[\4aßnahm€n
undvielüberdieBedrohung
durchKrebs.
Aussogefannlen
Jugendzeil.
gil. LJnd
sie,wasgerade
als,,sexy"
vornll4edizinsyslem
erfährl
sieviel
schrillen
ertährt
überBrustkrehs
undFisik0iakt0ren,
über0perationsmö9
überErkrankungen,
zumBeispiel
V0nderPsych0s0matik
undPsycholherapie
erlährt
sies0 gut
lichkeiten
undBehandlungen.
ist die Brustals definier€nder
Bestandl€il
üiienichts.ln defenTheorien
derweiblichen
weiblichen
Erlebens
kaum
existentAnalomie
unddes
selten
einEreignis,
daslMädchen
wahr.
Soisl dieErusteftwicklung
begrüßen,
bewusst
undmitSl0hbelrachten.
Esist hälJlg
vonAngsten
begleilel
vordemEndergebnis
nehmen
dennlür dieBruslgibles in ufserer
Kullur
wie1ürkelnandercs
0rganNomen,
[4aßsläbe
undVorschriiten
derll4ode,
dienachd.ücklich
übefdiellledien
vefmittell
werden.
A lerdings
wechseln
ldeaivorstellungen
vondefldealgröße
!nd derldealfoam
derBfustimmer
u/ieder,
s0dassdiegleiche
Brustmöglichsrweise
d€mSchönheilsldeal,
demsievielleicht
einmal
enl.
sprochen
hat,später
nichtmehrentsprichl.
Auchdasgibtes1ürkeinanderes
0rgan.
Ffeude
gelörderl
andereigenen
Körperlichkeit
undStolzauidleeigone
Entwicklung
werden
nichl
gelrübl
undbestäligl,
sond€rn
eherdurch
Angste
undnichlselten
durch
Grenzüberschreil
genundubergriffe
beeinträchligr.
AmEnde
kanndiekritische
Beurteilung
odergarde Ab.
lehnung
deseigenen
l(örpers
undKörp€rfeindlichkeit
stehen,
oderdieAblehnung
desFrau.
Seins,
diesichspäter
mäglich€rweise
in Efkrankungen
veßchiedenster
Arl bemerkbaf
ma.
chen.Schon1973ergabeineUmhage
derZeitschrift
Psychologie
heute,dass26%alef
Frauen
mil ihrenBrüslen
unzljrieden
waren.
Aberwasbedeutet
dieErust{ür de erwachsene
Frauselbsl,
vonNormen
und
ienselts
jenseils
lllaßstäben,
von könerlichef
Luslundsexueller
Erregutg,
vondenmütterlichen
psy.
Funklionen?
0derist sievielleicht
dochbl0߀ineHaulanhangsdrüse?
In derüblichen
ch0lherapeutischen
undpsych0somatischen
Literalur
finden
wir keinekonsequente
Theorie.
jedoch
bildung.
Wir können
versuchen,
überAnalogien
weilerzukommen,
wennwir diese
blinden
Fiecken
beleuchten
wollen.
treud,dessen
elwa100JahrealteTheorien
mehr0der
weniger
n0chimrner
derPsychoanalyse
sowieallenim weilesten
Sinne
analytisch
orientier.
ten psychotherapeulischen
Bichiungen
z!grunde
Iiegen,
verbifldet
mit demBesikeines
jede
Penis,
dener gegen wissenschaftliche
Realitälalsdaseinzige
wichtige
undalsdas
primäre
Geschlechtsorgan
ansieht,
auchWirkungen
imseelischen
Bereich.
Eigenschaften
wie
Aklivitäl
und Subiekthaftigkelt,
aberauchAuswirkungen
auf die Entwicklung
seelischer
penislosigkeit
Repräsenlanzen,
wie etwadesUber.lchs
werden
damilverbunden.
lMitder
werden
dagegen
und,,organ
schelllinderwerligkeil"
,,li4angelhafligkeit"
der Frauunddie
daraus
abgeleilelen
Voßlellungen
überihreEntwicklung,
rhreseelische
Beschaffenheit
und
ihrewesentlichen
Eigenschaften
erklär1.
Dasheißtaso,diePsychoanalyse
undabgeleitsten
Richtungen,
unleranderem
auchdiePsychosomalik,
begründen
seelische
0rganisalr0n
mh
körperlichen
Phänomenen
oderstellen
Verbindungen
zwischen
beiden
her.Dasist einim
ußprünglichen
Sinne,,somatopsychisches"
0enken,
so dasses ansichlogisch
ist,dassdie
Psych0analyse
im weilesten
psychosomattscher
Slnne
alsGrundlage
gesehen
Theoren
wer.
denkann.Dieser
Denkansatz
isl insofem
alshierdieWechselwirkungen
zwi.
,,ganzheitlich",
gesehen
schen
S0maundPsyche
werden.
Nalürlich
können
wir dieses
0enksyslem
auch
psvcho.
biologislisch
nennen,
aberdasführtnichtweiter.
Diev0rhandenen
Theorien
sifdJür
somatische
Theoriebildungen
in Bezug
aufdenweiblichen
Körper
nichtdirekleinsetzbaf,
da
sieunvollsländig
undabwerl€nd
sind.Siegehen
vonderNlangelhaftigkeit
d€sweiblichen
Körpers
ausundbeziehen
weibliche
Körperphänomene
nichlpositiv
unddelinie.end
il] die
Überlegungen
zurPsychosomaiik
sp€zilisch
weiblicher
Erkrankungen
ein.AberüberAnal0giefundüberdieNeudefifition
isl derEinsatz
derTheorien
ohne
weitefes
möglich.
Beschreiben
wir einmal
denVofgang
desNährens
rsinlechnisch.
Einherausfa0endes
0rganeinosIndi!iduums
wirdvomHohlraum
einesandefen
aulgenommen,
s0 dasseine
innige
Verbindung
zweier
Lebewesen
entsleht.
Während
dieser
Ve.bindung
wirdeinwichtiger
St0lfvoneinem
Lebewesen
zumanderen
hinübenraqen.
0ieser
V0rgang
wirdvonLustge.
fühlen
undTiebbefriedigung
begleilelWirkönnen
hierdirekldieBrustmitdempenisund
denI\4und
desKindes
mit defVagina
verglaichen,
dennes handell
sichum einenvölljg
änalogen
V0rgang.
EeimGeschl€chtsverkehr
wirddieFähigkeil,
denHohlräum
ausz!füllen
unddieSamenflüssigkeit
zu überträgen,
als,,polenz"
bezeichnet.
DieAnajogie
liegtaufder
Hand,
wirdäberüblicherweise
nichtbenannt.
DieFähigkeit
desNährens
ist einspoten?.
Ursprünglich
war sieunvenichlbar
undlebensnotwendig,
umdiekörperliche
undseelische
Enlwickl!n0
desneugeborenen
lvlenschen
nachderGeburl
zu gewährleisten.
Siewar die
zweite
lebensn0lwendige
Verbindung
desKindes
mitderlJ,4utter,
nunabernichtmehrk0n.
linuierlich
wie durchdieNabelschnur,
s0ndern
nurnochzeitweise
bishinzumlangsamen
Abslillen.
Damit
ist dieBrustaisVerbindungs.und
Kommunikationsorgan
auchentscheidend
wichtig
für dieAusbildung
menschlicher
Beziehungs.
undKonlakllähigkejt.
Niemand
wird
pannerschaft
beispielsweise
sagen,
dasses kejn€
Rolle
spjelt,
obin einer
g€lebt
Sexualilät
- für b€ide
wirdodernicht.Genauso
wenigist es gleichgüllig
Teile- 0beinKind0es1ill1
wirdodernicht.
26
E B U S2T0 0 0 G 5 ! r d h e i r s p o l rEi snhuei dA ! * r h r e i
Dassunmiltelbare
Parallelen
durchaus
unbewussl
wirksam
sind,sehen
wir in der- sonsl
- Fanlasie
völiig
unversländlichen
vonderVagina
dentata,
diedenAngsten
desNlannes
vor
(aslfation
gewallsamen
einer
möglichen
durch
dieFrauwährend
desGeschlechtsaktes
en1.
ja
g
Hierbei
wird
die
Vaglna
dem
Mund
des
Kindes
eichgeselzt,
das
springl.
beimSaugen
Zähne
dufchaus
verletzen
kann,
wefnes bereits
hat- beimSlillen
eifeRealilät,
beimGe.
gibtes
eineFantasie.
In iedem
FaliwirddieAnal0gie
Allerdings
schlechtsverkehr
de!1lich.
BruslundPenis.
enlscheidende
Unleßchiede
zwischen
Soist derPenis
aLsLustqu€lle
irnrnef
vofianden,
er stößtabermeistlVillionen
Spermi€n
umsonst
aus.DieBruslist alsLustquell€
ebenso
immer
vorhanden,
aberlvlilch
wirdnurdanngebildel,
w€nn€s sinnvolrsi,
also
geboren
wennen Kind
wurdeundesdie[4ilch
verwerlen
kann.
oamjlist dieBruslm ljn
gt
rnaßvoll,
dennsieberücksichl
1eßchied
z!m Penis
b€idefProduktion
denBedarf.
Sieisl
alsogleichzeltig
dieVerkörper!ng
derHarmonie
vonGeben
undNehmen,
derAusgew0gen.
heilundsomitdernichlhi€rarchischen
Pannerschaftlichkeit,
Eeziehungsfähigkeit
undSicher.
heit.So bestimml
beimNähfen
überdi€Steuerungsmöglichkeit
eindeulig
dasKind,0burohl
es dereigenllich
abhängige
unddamila!s unserer
Sichtunterlegene
undschwächere
Teil
isl.Esbestimml,
wieviel
esaufn€hmef
kannunddamitauch,
wi€vieN4ilch
if derBrustge.
bildel
wird.Esgibtalsokeinl\4achtgefälle
wiesonsr
in Beziehungen,
sondefn
Ausgewogen.
parlneßchafllichen
h€llunddamilisl dasStillen
Beispiel
einerim eigenllichen
Sinne
Bezie.
hung.
0er wechselseitige
NukendesNährens
zeiglsichauchdarin,dassdleAbwehrkräfle
gestilhen
eines
Kind€s
sichbessef
entwickeln
undgl€ichzeilig
a!chdieAbwehrkräite
der
geslillt
N.lutter
durch
Stimulierung
vonlrnrnungl0b!linen
verslärkt
wefden.
Frauen,
die
haben,
erkranken
0flenbar
seltener
anBruslkrebs.
ln früheren
Kuhuren
wardasStillen
unbedingt
lebeisn0lwendig.
DieVerbndung
überdie
Bruslgaltals nahundvefwandlschaitLch,
so dassdadufch
auchAdoptionsritef
d!fchge.
iührlwurden,
wie unsveßchiedene
Sagen
aus!nteßchiedlichen
Kulturkreisen
berichten.
l\4ilch
war so wichtig
wie Blulundebenso
verbindend.
Iine unbedingle
lebensnotwend]g
Fähigkeit
zu besitzen,
heiß1
aber6uch,
überein€n
lvlachliaktor
zuverfügen.
Unddasist die
driltederFähigkehen
der8rust.Nähren
bedeutet
Macht,
dennwereinelebensnolwendig
Fähigkeit
versagt
oderzurVerfügung
slellt,ist in derLage,
überLeben
undTodundlelzt.
lichüberdasWerden
oderNichtwerden
deseinzelnen
Menschen
zu entscheidenDiese
weibliche
lvlacht
isl unskaumnochbewusst,
so sehrhaldieEntwicklung
undderSieges.
zugderFlaschennahrung
dasSlillen
entweet.
0ie Brustak lMachtlaklor
warnochin geschichtlichen
Zeiten
beiveßchiedenen,
räum.
lichweitauseinander
liegenden
gallalsausgespr0che
Völkem
bekannt.
DasErustweis€n
27
aggressive
Demonstration
weiblicher
lllachr,
diedurchihr Kraftp0tenzral
denFeind,
seies
nunl\4ensch
oderGeisl,
abweisen
s0llte.
Dieses
Gefühl
lür dielllachldefweiblichen
Brust
isl unserem
Bewusstsein
verlorcngegangen.
Dasses im llnbewusslen
n0chvorhanden
sein
kann,
zeigtfolgendef
Traum
einer
48.jährigen
Frau:
ln neinen Tnun standeineFraunitten auf den Büryeßteig,vieleleute gingenvofuei.
Sie hatte ihrc Büste in det Hand,die warcnehetklein.abet sehrprall. Siedückte sie
zusannentnd sptitztehellegiftg ne Milchaul die leute. Die wicheniht aus, un nicht
getnffen zu wedenund danl hatte sie Platz.S1nstpasstenenithts. Es wat 'flie elne
Waffe,die sie inner zu Veiügunghatte. 2ie Btust wanach den Sptitzenleet und
schlaff,abetsiefülltesichsafqn wiederauf. t1,/ie
aufgeblasen.
Di€Träumerin
as Aulorin,
߀gisse!rin,
Schauspielerin
undBühne
ihreseigenen
Traumes
sprilzt
Eifl,siewirdaggressiv,
wehflsich,dannweichen
ihrdiell,4enschen
aus.DieFrauim
passierte
Traum
verschalit
sichPlatz,
denn,,sonst
fichls".0iese
besonder€
lvlilch
verä1zt
nichlundzerstörl
nicht,gena!wieangemessen
eingeselzle
Aggfession,
dieebenfalls
nicht
verletzon
muss.
Vielmehr
dienlsiedazu,
sicheigen€n
Raum
zuverschalfen.
Noch
betrachtet
diese
trauihreFähigkeil
zu abgrenzender
Aggressivllät
mitMisstrauen,
mil Abwehr
undmit
Ekel.AberihrT.aumknüpfldireklandiefähigkeit
derBfustalsWaflevongroßer
Wirk.
samkeil
an.
- heutel€ider
- verkörperl
lm seelisch€n
Bereich
meisl!nbew!sst
dieBruslalsopo.
leu, Harmonie
undEeziehungsfähigkeil
sowieVollmacht.
itvirkönnen
alsoin Analogie
zu
psychosomalischen
anderen
Phänomenen
annehmen,
dasssichK0nflikte
in diesen
Bereichen
im 0rgan,,Brust"
manifestieren.
Schauen
wir unsdazunocheinmal
dasNähren
oderStillen
an,umdasbisher
Gesagle
zuverdeullichen.0abei
giltdasEesagte
genauso
übrigens
fürFrauei,
gestilll
dienie
haben,
denndi€Potenz,
dielllachtunddieFähigkeil
zurAusgewogenheit
ganz
haben
alleFrauen,
unabhängig
davon,
obsierealgestillt
hEb€n,
d.h.wir unterscheiden
diepotenz
unddiepo,
lenzverwirklichung
bzw.Realisierung.
Unddasheiß1
auchnrch1,
dassFrauen
nurüberi,4ut.
1eßein
undStillen
definierl
werden
s0llen.
fs solllediglich
dieBedeutung
einerEnlwicklung,
diemitderAbwerlung
einerweiblichen
Fähigkeit
einhergeht,
aulgezeigt
werden.
DieFähig.
- wieschon
- diel\4acht,
keitzunähren,
bedeutet
gesagt
überLeben
undTodzu entscher.
den.EinKindgehöfie
irühererstzurGemeinschaft,
warangenommen,
durfteleben,
wenn
es an dieBruslgelegt
worden
war unddiese
angenommen
halte.Damjthal dasNähren
auchetwasmit Aggressionsfähigkeit
zu tun sowohl
für dieFraualsauchfür das(jnd.
DieAggressionsfähigkeit
is1lebensnotwendig
eineßeits
ah Fähigkeil
derAbgrenzung,
an.
dererseits
alsAntieb,aufNeues
zuzugehen.
EinKindhalbeimNähren
dieeß1en
lVöolich.
28
e i nu n dA ! s s i c h t e n
B n U S I 2 0 0 0G s m d h e t srpi so. h E
rnilderl1/lutl€r.
Wjediese
reagierl,
ist oft ent'
{ür aggressive
Auseinandersetzungen
keiten
auch,dasses verweigern,
DasKinderleblbeimSaugen
scheidend
lür seineEntwicklung.
dasssieeflwedel
kann.DieNlutter
kannihreßeits
efleben,
undnehmen
aberauchiordern
kann,
diesen
aber
unddamitdenWillen
desKindes
brechen
deneigen€n
Will€n
durchselzen
oderNähe
0dergarllber'
oderLösung
zulassen
kann.
Siekannverweigern
auchakzeptieren
füttern
erzwingen.
EinKinderleblsichdannalsrichtig,
wennes ge'
ist wichlig.
AuchderEigenrhythmus
hal,wennseine
Ablehnung
und
wifd,wennes Hunger
achtet
wird,wennesdanngefüttert
später
wird.
0ie
Achlung
lür
Körpefihythmen
spLegell
sich
akzeptierl
seinNichlmehrwollen
d€ssen
zunehmende
51örungen
mö!licherweis
im
Erleben
des
Nlenstrualronsrhythrnus,
wider
ist uns
sch0n
frühvorgeprägt
weiden.
Dennallgemein
n derNichtachlung
vonRhythmen
Bhylhmen
verl0rengegangen.
Wiressen,
wennes Zel dazu
vorkörpereigenen
dieAchtung
v€ßpüren.
Wunderl
!ns da dieZunahme
vonEssstörun'
ist,nichlmehf,wennwir Hungef
gen?
sich
wlrdbeimStilendasKindg€halten
undgewärrnt,
dieMutterwendet
As Drittes
einnah€r
|(onlakl.
DieErfahr!ng,
es wirdso mil mirumg€gangen
intensiv
z!, es enlstehl
desGefühls
derBeslätigung:
Asobinlch gut,binlch
dasses gutlut, führrzurnEieben
gihfür dieEntwicklufg
derFähgkeit,
LustundBefredigung
durchLustzu
rchlig.Gleiches
sind
dre
Erfahrungen
d€r
Bedürfnhbefriedigung,
des
Körper.und
Lusterlebens
emptind€n.
S0
unddesGefühls
lür Rhythmen
!nd emotional€
Grenzen
lür dieSelbstderKörpergrenzen
enlwicklung
desKindes
vongrößter
Bedeltung.
Aberauchtür dieFrauisl dasGefühl
des
des,Wichlig
Seins',
desReichtums
undderFülle
einebereichernde
Effahrung,
,Potent.Seins',
dieeigene
emoli0näle
Detizite
stillen
underlüllen
kann.Hinzu
kommt
dasLuslerleben,
das
gehen
biszum0rgasrnus
kann.
VieleFrauen
efleben
es noch,
iür nochmehrFräuen
isl es
jedoch
derarttabuisiert,
körperiche
L!sl mh demeigenen
Kindzu erfahren,
dassdieses
Erleben
völlig
äbgespall€n
undverdrängt
isl unddamilnichtmehrwahrgenommen
wlrd.
DieEedeulung
desSlillens
alsl\4achllaktor
lieglfürdasKinddarin,
dieeigene
Aggressi.
können
undganzdireklim Saugen
vitälim Verweigem
oderFordern,
im Lösen
odefBleiben
zuübenundzuentwickeln.
AberauchdasTfösten
isl wichtig.
S0wirdauchdie
undBeißen
ist
Zivilisation,
in derlJ,4acht
als
Fraumi1ihrereigenen
Vollrnacht
konfrontierl.0asin einer
wird,auchv0nFrauen
selbst,
sicherlich
schwierig
und
unddamilabgelehnl
,!nweibllch'gill
Verdrängung
kannbishinzumRollenkonflikt
führen.
Nl€istens
aberführtes zurvölligen
des
I\Iachtaspekts,
denwir auchkaumnochkennen.
Frauen
kommen
auchmiteigenen
Aggres.
ganzbesonders,
sionen
in Berührung,
wennesrealeGründe
daiürgibt,schrnerzende
[,4amif
l€nbeispielsweise
oderwenndasKindbeiß1,
oderwennvielleicht
dieFrauselbsleigene
29
Bedürlnisse
oderdingende
Tätigkeiten
autschieben
soll,weildasKindHunger
hät.Die
Versuchung,
dannzuverweigem,
dasKndeiniach
schrei€n
zulassen,
ist oft rechtgroß.
Sie
kannabefauchwieder
in Berührung
komm€n
mil eig€nen
Symbiosewünschen,
mitergen€n
unerfüllten
emolionalen
Bedürfnissen,
unddaskannschrnerzhatt
sein.0deraber- auch
nichtganzselten siehatAngst
vordereigen€n
Befriedigung
undLustundlehntdeshalb
dasSlillen
abodererfüli1
€swieeineläslige
PfliDht.
partnerschalt
DasSlillen
in derBedeutung
dernichthierarchischen
bedeulel
fürdas(ind
dasErleben
vonWichiigkeit,
Nähe,
Geborgenheit,
fürdieFraudasErleben
desEinklangs
von
f!nktionundBedürfnis.
gr0ße
DasStillen
hat eine
Bedeutung
für di€ Entwicklung
des
Selbslwerlgefühls
unddesKörperbildes
des|(indes,
aberauchdieKörpergefühle
derFr€u,
ihreGefühl
iür köfp€rliche
Intaktheit
undGanzheil
!nd vielleicht
dasGefühl,
elwasnachho.
lenzu können,
spielen
hiereineCroße
ßolle.
lJndalleFrauen
kennen
dieR0lle
alsKindund
ihreeigene
ErfüilunO
oder0efizile;
vielekennen
a!chdieander€
Seile.N0cheinmal:
Bies€
uberlegungen
sollsn
nichldieBed€utung
derErustauldasSlillen
oderNähren
feduzieren,
abe.siesollen
denWegdesBedeulungsveiustes
unddiedamitverbundenen
Konflikte
auf.
z€igen.
gepräsentanze
Wasbedeulel
diesn!n als Konsequen?
lür dieEntwicklung
seelischer
wie ldentitälsbildun0,
Selbslverstäfdnis
ul]dSelbstwerlgefühl
v0nFrauen?
0ie Ffaueilel
ihreldentität
ausVofbildem,
insbesondere
dernahen
weiblichen
Bezu0speßonen
ab.Wenn
dieBrustalsein0rganweiblicher
ldentität
nurn0chfür di€,,äußere,,
ldentilizierung
als
Frauwichli0ist, alsonurnochAtlraklivitäl
oder[4ülterlichkeit
alsBedeulungsinhält
dar.
slejlt,diean Normen
undMaßstäben
orienlierl
sindundWerlungen
unleiegen,
undw€nn
alles,
was dieses
0rgans0nstnochverkörpen
an weiblichen
Fähigkeiten,
verdrängt
und
unbewussl
wurde,
dännbedeulel
dieweibliche
ldentifizierung
überdieses
0rgannurnoch,
sichmit denFunktionen
defBruslzu identifizieren
undVorbilder
zu haben,
dieentweder
unerreichbaf
sindwiedieAtträktivität
vonlVI0dels
0dernichteßtrebenswefl
wiedieAus.
nutzbarkeil
v0n[/]ütlerlichkeit
in !nserer
Gesellschaft.
Weibliche
ldenlität
kanndamitin die.
semBereich
möglicherweise
defizitär
bleiben.
DasSelbstverständnis
leitetsichdanndav0n
ab,wasnormgerecht
undsomitwertvoll
isl. Dasschließ1
dieAbweftung
älterer
undaller
Frauen
sowiebruslamputierter
Frauen
in djeser
GeseJlschaft
ein,diedenl!4aßstäben
vonAt
traktivität
undMülterlichkeil
nichlmehrgenügen
können.
Dabei
is{ derWerldes0rgans
undderWerleinerFrauunabhänlig
vonderäußeren
Form
derBrusl.
Dasldealbild
lnserer
Ziviljsation
ist auchkeineswegs
selbslverständlich,
esgibtKulturen,
in denen
nurdieBrust,
geleblen
dieZeichen
tebens
trägt,alsschön
angesehen
wird.AuchdasSelbstwerlgeJüh
vontrauenkännsichnichtrealitälsgerecht
entwickeln,
wenndasWjssen
umdieeioenen
30
9nUST
2000 Gsmdhetsp0
tische
EinundAussichlen
Potenzen
unddieVollmacht
fehlen
bzi,!.
inszuliefst
unb€wussle
abgedrängt
ist.
psych0somatischen
0amitkönnen
wir in Anaiogi€
zu anderen
Phänomenen
annehmen,
dasssichunlösbarc
Konflikte,
verbotene
Affekte
oderunerlülbare
0efizite
in denbeschrie.
benen
Bereichen
in Erkrankungen
des0rgans
lm Sinne
erner
S0rn€tisi€rung
manife,,Brust"
stieren.
- das
DieBfuslim Spanfungsfeld
zwischen
eigefem
Erleben
undäußerer
Sichtweise
finden
wir in derlolgend€n
Beschreibung
derakernden
Brust.
EifeFrauselbslbeschreibt
ihre8rüste:
(...)[4ei.
Zärtlichkeil
iür diese
Brüs1e,
diesovielL!sterfahren
haben.
,,lchhabeeines0lche
neBrüs1e
dielang€
undgutgel€bt
hal.lchnenne
sinddieeinerFrau,
sieielztträge8rüste.
Siehaben
ihreAufgabe
erfüllt
undliegen
aufmeinem
Erustkoft
wieFallobsr."
NureineFraukannsolche
Zeilen
schreiben.
Kein€
Klage
!m denVerlust
deriugendlich
al.
lrakliven
Brusl,lein Gedank€
an herenhaJte
Hängebrüste.
Aberschöne
Efinner!ngen
an
vergangene
Freuden
undvolleAkzeptanz
dergeallenen,,trägen
BrÜste".
Dagegen
fiidenwir in d€rZeilschriit
,e/ .4llgeneinatzt
lalgende
B€schr€ibufgt
,,DerRei
geht
fungspr0zess so weit,dassdieBrustdrüse
im Gr€henalter
einem
schaffenHaulsack
jede
ähnell,
derscheinbar
ohne funktion
anderKörper0beriläche
alsübefflüsslges
Anhäig.
sellokalisi€rt
ist." Sosehrunteßcheiden
sichdieinIeren
unddi€äußefen
Bilder.
0ie Brustalszeitl0s€s
Symbol
für Liebe,
füf Serualität
undNahrung,
lür Lust,Füll€,
TfostundWäme,P0lenz
undVollrnacht,
alsolür Leben
insgesamt
hat einelJmdeutung
edahren
undist zumSymb0l
lür Vergänglichkeit,
Krankheit,
AngslundTodgeworden.
Fast
ist dieErusldlepotenzielle
Feindin
derFrau,
diedurch
ihremögicherweise
tödlichen
Gene
Frauen
umbringen
könnte.
Durch
diese
Pathologisierunq
undllmdeutung
wifdderZugang
zu
denkonstruktiv€n,
lebendig€n
unddefinierenden
Bedeutungen
derBrüsle
L!eiter
undz!sätz.
icherschwert.
Aberauchaufandere
Weise
wurdeundwirddasBewusstsein
für dieBe.
gestört
deutung
derErust
oderunterdrückt:
0urchNormjerilng,
Abwerlung
deralternden
Brust,l!4aßstäbe
in denMedisn,
durchabweendesprachliche
Benenn!ng
{Brust.Warze)
durchdie,K0fiektur'vermeinllich
unz!länqlicher
Brüste
durchKonslruktionen
wie BHod"'r
- Korsett,
ffüher
k0smetische
0perationen
oderVersuche
h0rm0neler
Eingriife,
undam
nachdrücklichsten
durch
denSinnverlust
der8€deutungen.
llnsere
Brüste
sindTeilunsefes
Körpeß,
Teilvonunsselbst,
Teilunseres
Daseins
als
Frauenwir sollten
sieunddamiteinen
Teilunseres
Selbslbewusslseins
zurücklordern
aus
denHänden
der Medien,
derVermarktung
undKomm€rzialisierung,
ausdenHänden
des
- dennwieso
lMedDinsyslems
s0ll1e
daskeine
Wirkung
aulBr!slgesundheit
haben?
3l