Predigt Zunge - FEG Langenthal

Die Macht unserer Worte
Text: Jakobus 3,2-12
Ort: FEG Langenthal
Prediger: Beat Staub1
Datum: 27. September 2015
Einleitung
Worte habe Bedeutung. Worte tragen ein grosses Gewicht. Sowohl positiv, wie auch negativ. Wer von uns wurde
nicht schon von verletzenden Worten gestochen? Von unbedachten Worten? Einige von euch tragen
Verletzungen mit sich, die schon Jahre zurück liegen.
Worte haben aber auch positives Gewicht. Viele Worte haben uns schon ermutigt und auferbaut. «Ich liebe
dich.» «Das kannst du gut.»
Ein Zeichen für Reife
Heute Morgen sprechen wir über das was wir sagen, wem wir es sagen und welche Konsequenzen das hat.
Warum ist das was wir heute morgen miteinander anschauen wichtig?
Nun einerseits möchte jeder von uns nicht eine verletzende Person sein. Weder mit Worten noch mit Taten.
Aber über das was wir zueinander sagen, können wir an dem was wir sagen auch erkennen, ob wir geistlich
reife Menschen sind. Das zeigt uns ein Abschnitt aus dem Jakobusbrief
Vers 2
Wie reagieren wir auf Versuchungen? An unserer Sprache können wir erkennen wie reif wir sind. Jakobus sagt,
dass ein Mensch der fähig ist seine Zunge im Zaum zu halten ein reifer Christ ist.
Unsere Sprache, unser Umgang wie wir reden ist ein Zeichen für unsere Reife im Glauben. Aber es ist nicht nur
ein Schild auf dem steht ob wir reif sind oder nicht, sondern die Zunge ist auch ein Instrument, das unseren
Glauben weiterbringt.
Die Zunge, also das was wir aussprechen, hat Macht über uns.
1. Die Zunge hat die Macht uns zu steuern
Vers 3-4
Es ist relativ einfach zu verstehen, was Jakobus hier sagt: Die Auswirkungen, die unsere Zunge hat sind viel
grösser als ihre eigene Grösse. Im Vergleich mit dem restlichen Körper ist unsere Zunge eher klein. Wie ein
Ruder eines Schiffes. Aber genauso hat sie die Fähigkeit, die Macht unser Leben zu steuern.
Jakobus will nicht nur sagen, dass die Zunge, obwohl sie klein ist, grosses vollbringen kann. Auch wenn sie das
tut, es ist mehr. So wie unsere Zunge spricht, in die Richtung geht unser Leben. Die Zunge beeinflusst die Dinge
um uns herum, und sie steuert auch mein eigenes Leben.
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stark inspiriert von Norm Funk, Westside Church Vancouver
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Wie steuert mich meine Zunge?
Wenn wir Worte weitergeben, die lebensspendend sind und sie aufgenommen werden, nicht nur gehört, dann
wird der Empfänger an einen Ort der Fülle geführt.
Aber umgekehrt gilt dasselbe. Wenn Worte die böse, unbedacht, verletzend, des Todes gegeben werden, so
führen sie zu Schmerz, Leere und Tod
Wer von uns hat nicht schon ein gutes Wort aufgenommen und es umgesetzt und die Frucht davon zu spüren
bekommen? Und wer hat nicht schon ein Wort der Dunkelheit empfangen und das Gegenteil wurde wahr?
Einige von euch, die heute morgen hier sind, werden von Worten geleitet, die in ihre Leben hinein
ausgesprochen sind, welche schädlich, zerstörerisch, verachtend. Dein Leben wird von diesen Worten, die
vielleicht schon vor Jahren ausgesprochen wurden, geleitet. Du bist davon beherrscht.
- Worte deiner Eltern
- Falscher Lehrer
- Ehepartner
- Oder die Kultur um dich herum, die dir immer zu verstehen gibt, dass du nicht genügst.
Aber. Wer spricht am meisten zu dir? Auf wessen Rat hörst du am meisten? Die Antwort darauf bist du selber.
Niemand spricht mehr zu dir als du selber. Und wenn deine Worte zu dir selber Tod, Zweifel,
Hoffnungslosigkeit, Wut, Selbstgerechtigkeit, falsche Selbsteinschätzung sind, dann wird dein Leben von
diesen Worten bestimmt.
Und es sind nicht nur die Worte, die du zu dir selber sprichst, sondern auch die Worte, die du zu andern
sprichst. Du sagst sie um dich selber besser dastehen zu lassen und damit führst du dein Schicksal.
Auf wen hörst du?
Was sprichst du?
Sind deine Worte von der lebensspendenden Kraft von Gottes Wort geprägt? Oder sind sie Worte die fesseln
und versklaven?
Auf welche Worte baust du dein Leben?
Als Jesus mit einer grossen Menge von Jüngern unterwegs war, sagte er einmal, dass die Beziehung zwischen
ihm uns seinen Nachfolgern so eng sein muss, dass man Jesus nur nachfolgen kann, wenn man sein Blut trinkt
und sein Fleisch isst. Wenn man bereit ist, denselben Weg zu gehen, den er gegangen ist. Daraufhin verliessen
ihn viele seiner Nachfolger. Die zwölf Jünger blieben zurück und Jesus fragt sie: «Wollt ihr auch weggehen?»
Petrus antwortet: «Wohin sollen wir gehen Herr? Du hast Worte des ewigen Lebens.»
Auf wen hörst du?
Wem folgst du?
Was sprichst du in das Leben anderer hinein?
2. Die Zunge hat die Macht zu zerstören
Verse 5-8
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Das ist starker Tubak hier. Die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit, befleckt den ganzen Leib und
setzt den Umkreis des Lebens in Brand.
Die Zunge ist nicht nur wie ein Feuer. Sie ist ein Feuer. Und sie setzt Dinge in Brand um zu zerstören. Aber sie
selber wird auch in Brand gesteckt. Direkt von der Hölle. Und mit der Hölle sind all die Mächte wider Gott
gemeint.
Und macht es nicht Sinn, dass der Ankläger, der der ein Lügner von Anfang an war, der Zerstörer, der ist, der
unsere Zunge zu bösem anstiftet? Dass das böse Wort, das du zu deiner Frau gesagt hast, das Schlechte, dass
du über deinen Mann hinten rum geredet hast, die kleine Stichelei, die du angebracht hast, von der Hölle selber
in Brand gesteckt wurde?
Jetzt sagst du vielleicht: «Mann das ist doch nicht wörtlich zu nehmen. Jakobus spricht doch einfach in
Bildern.»
Aber denk mal kurz über ein paar andere Dinge nach, die wir im Neuen Testament lesen.
Warum sollen wir die Sonne nicht über unserem Zorn untergehen lassen? Damit der Teufel keinen Fuss in die
Tür kriegt.
Als Petrus zu Jesus sagt, dass er nicht nach Jerusalem gehen soll, sagt Jesus zu ihm: «Geh hinter mich Satan.»
Wenn man all das hört, dann könnte man echt entmutigt werden. Wo bleibt denn da noch Hoffnung?
Die positive Seite der Zerstörerischen Macht.
Die zerstörende Macht der Zunge hat auch einen positiven Aspekt. Wenn wir hier von der Zunge als Feuer
lesen, werdet ihr dabei an eine andere Begebenheit aus dem NT erinnert?
Wie wärs mit Apostelgeschichte 2? Der Heilige Geist kommt über die 120 Wartenden in der Form von
Feuerzungen. Und was hat der Geist gebracht? Er brachte Worte. Er brachte Zungen der Engel. Und Petrus
empfängt diese Zunge, diese Sprache aus Feuer, der Engel. Gerade Petrus, der so viel dummes Zeug geredet
hat. Und Petrus beginnt zu sprechen und die Tore der Hölle werden zerstört, als 3000 Menschen zu Jesus
finden.
Bevor du entmutigst wirst über die zerstörende Kraft der Zunge, lass dir gesagt sein, dass diese zerstörende
Kraft, wenn sie vom Geist Gottes erfüllt wird, die Kraft hat, die Hölle zu zerstören.
Wenn wir die Zunge nicht zähmen können, wer kann es denn? Der Heilige Geist!
Hier kommt Zungenrede rein, welche auferbaut. Welche die Dämonen und die Mächte der Finsternis zurück
weichen lässt. Wenn dir diese Gabe gegeben ist, so nutze sie, um Gottes Worte in dein Leben hinein zu
sprechen, auch wenn du nicht verstehst was sie bedeuten.
Die Zunge ist nicht führungslos. Wer steuert das Ruder? Wer ist der Kapitän? Wir!
Wer ist der Reiter der das Zaumzeug führt? Wir.
Wir gestärkt und befähigt durch den Heiligen Geist.
In unserer eigenen Kraft können wir die Zunge nicht zähmen. Aber der Geist Gottes in uns kann es. Wenn der
Geist Gottes unsere Zunge führt, dann können wir die Mächte und Gewalten zerstören die uns zerstören wollen
und die die Menschen von Jesus fern halten wollen.
Sei nicht entmutigt. Aber verlasse dich auf den Geist Gottes in dir. Und habe grosse Erwartungen, dass
grossartige Dinge geschehen können, wenn du deinen Mund öffnest.
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3. Die Zunge hat die Macht zu loben und zu fluchen
Sie hat die Macht zu lenken, zu zerstören, beides positiv wie negativ. Aber dann kommt das
V. 9-10
Nochmals zwei Dinge: Loben und fluchen. Fluchen heisst wörtlich: Voller Dornen und Disteln. Worte, welche
bluten lassen und Schmerz verursachen.
Beispiel: Worship. Augen zu. Hände oben. Eine Stunde später gehen wir nach Hause und regen uns über die
Auswahl der Anbetungslieder auf und lassen den Worshipleiter auch gleich noch unter der Walze durch. Wir
können manchmal schon bedauernswert sein.
Wir loben Gott und fluchen Menschen.
So soll das nicht sein.
Wenn wir Gott loben, so sollen wir auch Menschen loben.
Drei Gründe warum:
1. Segnen und Loben, weil es hilfreicher ist als fluchen
Fluchen ist nicht hilfreich. Nicht für andere nicht für uns. Weil unsere Worte uns und andere leiten. Wir sind
nicht Leute, die beides hervorbringen sollen.
Eph 4,29: «Kein böses Wort darf über eure Lippen kommen. Vielmehr soll das, was ihr sagt, gut, angemessen
und hilfreich sein; dann werden eure Worte denen, an die sie gerichtet sind, wohl tun.»
Gut, angemessen und hilfreich. Gut, der Situation entsprechend und hilfreich.
Manchmal können wir andere aus ganz eigennützigen Motiven loben. Wir wollen bekannt sein als die, welche
immer nette Dinge sagt. Aber das ist nicht hilfreich. Wir sollen Dinge sagen, die in die Situation passen und
auferbauen.
Lobend oder segnend zu sprechen heisst nicht, dass wir keine harten Worte gebrauchen dürfen. Oder dass wir
einfach nur nett sein sollen. Manchmal sind harte Worte in Liebe nötig. Aber es sollen nicht Worte sein, welche
andere bluten lassen und ihnen Schmerzen zufügen.
2. Segnen und Loben, weil es der Natur Gottes entspricht
Was ist das Problem mit Feigen und Oliven oder Trauben und Feigen? Nichts. Du kannst sogar zu einem
Weinstock kommen und der würde noch Feigen tragen und du denkst: Fantastisch!! Das Beste was es gibt!
Aber es ist nicht natürlich. Wenn wir in Jesus eine neue Kreatur sind, so ist fluchen, anderen mit Worten
Schaden zufügen, nicht das was für uns natürlich ist.
3. Segnen und Loben, weil wir im Bild Gottes geschaffen sind
Wir sind dazu geschaffen, zu loben, zu segnen und nicht zu fluchen. Wenn wir über einander lästern und
einander schmerzhafte Worte anhängen, dann verletzen wir damit nicht nur uns und den andern, sondern wir
fluchen gegen Gott. Wir fügen ihm Schmerzen zu.
Es geht nicht, dass wir Gott loben und Menschen fluchen. Denn dann loben wir Gott auch nicht, sondern
fluchen ihn.
Wir sagen dann zu Gott, dass wir seine Schöpfung für schlecht halten. Wir sagen: «Ich hätte etwas besseres
schaffen können.»
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Wir alle straucheln
Jakobus beginnt diesen Abschnitt mit der Aussage, dass wir alle, er inklusive, immer wieder stolpern in dieser
Sache.
Jetzt könnten wir sagen: «Das ist halt so und wenn’s allen so geht, dann ist das halt einfach menschlich.» Aber
liebe Freunde, wir sind nicht mehr einfach menschlich. Wir haben den Geist Gottes in uns. Wir sind zu höherem
berufen. Was über unsere Lippen kommt, zeigt was in unserem Herzen ist. Und bei jedem von uns kommt da
immer wieder viel Sünde hervor.
Aber das ist nicht das Problem. Weisst du was auch noch zeigt was im Herzen ist? Busse. Fluchen wird durch
Busse ersetzt. Wenn wir vor Gott kommen und unsere verletzenden Worte bekennen, so gibt er uns Gnade und
Vergebung im Gegenzug.
Je mehr wir erkennen, dass wir es selber nicht im Griff haben. Dass wir unsere Zunge nicht aus eigener Kraft
steuern können, dass wir Jesus brauchen, dass wir die Kraft seines Geistes in uns brauchen, desto mehr
wachsen wir im Glauben und nehmen an Reife zu!
Fragen zur Vertiefung
1.
Was ist für dich besonders bedeutend gewesen in der Predigt vom Sonntag?
2.
Was offenbaren unsere Worte über unsere Herzen? In welchen Situationen fällt es dir besonders schwer
deine Zunge im Zaum zu halten? Warum? Was hat dein Herz motiviert?
3.
Was ist der Hauptpunkt, den Jakobus machen will mit den drei Beispielen, die er zu Hilfe nimmt? (Quelle,
Feigenbaum und Weinstock) Lest Markus 7,14-23
4.
Wie würdest du einem andern Nachfolger von Jesus helfen, dessen Sprache verletzend/unrein ist? Wie hat
Gott dir in diesem Bereich deines Lebens geholfen?
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