Linguistik in der Schule: Unterrichtsplan – grober Entwurf

Linguistik in der Schule: Unterrichtsplan – grober Entwurf
Thema: Phonetik – speziell: ARTIKULATIONSORTE
[angedacht für die 7. Klasse]
1. Begrüßung
2. Einführung mit Motivation
3. Erarbeitung
ein Zungenbrecher? → evtl. Fischers Fritze und/oder das
blaue Brautkleid
→ Frage an die Schüler: Warum ist es so schwierig, diese
Wörter hintereinander zu sprechen? → die Schüler sollen
selbst drauf kommen, dass die Laute an weit auseinander
liegenden Orten im Mund gesprochen werden und die
Zunge da nicht so schnell hinterherkommt, so dass man
irgendwann fehlartikuliert
→
→
Überleitung: Ein wichtiges Kriterium, wie Laute
entstehen, ist der Ort im Mund, wo sie gebildet werden! →
dann sollen einzelne Laute durchgegangen werden, z.B.
das [m] mit der Frage an die Schüler, WO sie es sprechen;
sie sollen erkennen (am besten durch lautes Ausprobieren,
wo dann auch alle anwesenden Schüler mitmachen
können), dass man dabei die Lippen benutzt; die Lippen
sind sichtbar und daher für die Schüler der einfachste zu
erfassende Artikulationsort; danach kann man zu weiteren
Artikulationsorten übergehen, die nicht so sichtbar sind,
z.B. der Zahndamm (Alveole), wo [s], [z], [t], [d] usw.
gebildet werden; die Schüler sollen mit der Zunge den
Zahndamm erfühlen („der kleine Huckel hinter den
Zähnen“) und dann den Laut sprechen, und merken so,
dass er tatsächlich dort gebildet wird; so wird dann auch
mit dem harten und dem weichen Gaumen (Palatum,
Velum) verfahren ([k],[g],[j] usw.), mit der Zungenspitze
(apikal) ([r]) und mit dem Zäpfchen (uvular) ([R]) ; wenn
die Schüler eine gute Auffassungsgabe haben, dann kann
man auch den Kehlkopf (Larynx) mit dem
Glottisverschluss oder die Nase mit den Nasalen noch mit
nennen (noch ein Zusatz könnte sein, das englische <th>
ranzunehmen: es ist ein Dental → echte Dentale gibt es ja
in der deutschen Phonetik nicht, daher können viele
deutsche Englisch-Lerner das <th> nicht richtig
artikulieren und vollziehen z.B. mit dem Laut [s] eine
Ersatzartikulation; indem man den Schülern den
Artikulationsort erklärt, können sie erkennen, was die
besondere Schwierigkeit ist, und lernen den Laut
vielleicht sogar auf diese Weise korrekt auszusprechen,
wenn sie es bisher nicht schon konnten)
wenn noch Zeit bleibt, kann auch auf das Kriterium
Stimmhaftigkeit/-losigkeit eingegeangen werden: die
Schüler sollen einen Finger an die Stelle des Halses legen,
wo die Stimmbänder sind und den Unterschied z.B.
zwischen [k] und [g] erfühlen
4. Problem-/Ergebnissicherung
5. Verabschiedung
es soll zusammengefasst werden, was man aus diesen
Beispielen lernen kann: die Schüler sollen selbst
versuchen, ihre Erkenntnisse zu formulieren → der Lehrer
fasst dann in 1-2 Sätzen alles zusammen (und erwähnt
vielleicht noch, dass man zu diesem Thema noch sehr viel
mehr sagen und lernen könnte)