PM_Waldstrategie 2020

Pressemitteilung
3. Juli 2015
Zu Guttenberg: Wirtschaft und Naturschutz zusammen
denken
AGDW-Präsident begrüßt Dialogforum zur Waldstrategie 2020 des BMEL /
Waldeigentümer leisten entscheidenden Beitrag zur Stabilität der Wälder /
Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes hängt von vernünftigem
Interessenausgleich ab
„Der Dialog zwischen den unterschiedlichen Interessengruppen von
Waldeigentümern über Forstverwaltungen und Forschungsinstituten bis
zu den Naturschutzverbänden ist unverzichtbar für den Waldnaturschutz“,
sagte der Präsident der AGDW – Die Waldeigentümer, Philipp zu
Guttenberg, der das Dialogforum zur Waldstrategie 2020 des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) begrüßte,
das in dieser Woche in Berlin stattfand. Dieses Forum habe einmal mehr
deutlich gemacht: „Dem Wald in Deutschland geht es richtig gut. Die
aktuelle Bundeswaldinventur stellt dem Wald ein phantastisches Zeugnis
aus“, so der Präsident. Dazu leisten die privaten und kommunalen
Waldbesitzer, aber auch die Beschäftigten aus der Forstwirtschaft einen
entscheidenden Beitrag. „Ihr Engagement sorgt dafür, dass unsere Wälder
in einem solch guten Zustand sind.“
Allerdings kritisierte zu Guttenberg, dass diejenigen, die den Wald nachhaltig
bewirtschaften und den Naturschutz mit dem Nutzen verbinden, wenig
Unterstützung erfahren. Dies habe die Debatte auf dem Dialogforum erneut
deutlich gemacht: „Die alleinige Reduzierung des Waldes auf den Naturschutz
wird der Komplexität einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und den
gesellschaftlichen Anforderungen nicht gerecht“, sagte der Präsident. „Wenn der
Wald in Deutschland zukunftsfähig bleiben soll, muss auch ganzheitlich gedacht
werden. Hierzu müssen einige aber ihren Tunnel verlassen.“
Berichte aus der Praxis hätten auf dem Dialogforum wieder einmal gezeigt, dass
die Waldeigentümer für ihre freiwilligen Leistungen, die sie für den Naturschutz
aufbringen, bestraft werden. So hatte der Leiter des Forstbetriebes WaldburgZeil in Leutkirch, Michael Fick, von der Vielzahl an freiwilligen
Naturschutzmaßnahmen berichtet, die in dem Forstbetrieb umgesetzt werden.
Diese reichen von der kostenlosen Flächenbereitstellung für
Naturschutzmaßnahmen von Vereinen und Verbänden über die Anlage von
Waldrändern und Laichgewässern bis zum Erhalt von Totholzgruppen. Auf
dieses Engagement im Forstbetrieb folgen jedoch ausschließlich weitere
Forderungen und Reglementierungen von Seiten des Naturschutzes, die auf
Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit keine Rücksicht nehmen. „Der Naturschutz
sorgt dafür, dass die Forstbetriebe ihre Motivation für freiwillige
Naturschutzleistungen verlieren“, so zu Guttenbergs Kritik. „Es wird von oben
durchregiert, statt - wie in einer Demokratie üblich – sich mit der
Unternehmerschaft über die Machbarkeit der Anforderungen abzustimmen.“
Der Präsident fordert daher, die Waldeigentümer von vornherein einzubinden,
wenn es um gesetzliche Bestimmungen und deren Auslegung geht. „Die Stabilität
unserer Wälder und die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raumes hängt von
einem vernünftigen Interessenausgleich und von gegenseitigem Respekt ab“,
sagte zu Guttenberg.
Larissa Schulz-Trieglaff
Pressesprecherin
[email protected]
0160-1407767
Hintergrundinformationen:
AGDW – Die Waldeigentümer vertritt als Dachverband für 13 Landesverbände die
Interessen der über zwei Millionen privaten und körperschaftlichen Waldbesitzer in
Deutschland. Unser Denken und Handeln orientiert sich stets an den drei Säulen der
Nachhaltigkeit: Ökonomie, Ökologie und Soziales. In diesem Sinne sehen wir in der
verantwortungsvollen Nutzung des Waldes die Grundlage für dessen Schutz und
Sicherung als Lebens- und Wirtschaftsraum.
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