Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft mbH MEHR ALS NUR KOHLE. WIR GESTALTEN LANDSCHAFT. 2 Mehr als nur Kohle Wir gestalten Landschaft WIEDERNUTZBARMACHUNG GEHÖRT ZUM TAGEBAU Mehr als nur Kohle Wir gestalten Landschaft Ein Viertel des Stroms in Deutschland wird aus Braunkohle erzeugt. Der heimische Rohstoff ist preiswert, in großen Mengen langfristig verfügbar und trägt auch im Zuge der Energiewende maßgeblich zur kontinuierlichen Versorgung und Grundlastsicherung bei. In ihren Tage bauen Profen und Vereinigtes Schleenhain fördert MIBRAG über zehn Prozent der in Deutschland gewonnenen Braunkohle. Damit versorgt das Unternehmen moderne Kraftwerke und Ver edlungs anlagen in Mitteldeutschland. 3 4 Mehr als nur Kohle Rekultivierung heißt Vorausdenken NACHHALTIGES UND SCHONENDES WIRTSCHAFTEN Moderner Bergbau orientiert sich an der Maxime des 1994 investierte MIBRAG mehr als 1,4 Milliarden ressourcenschonenden und nachhaltigen Wirtschaf- Euro in moderne Technik, Prozessinnovationen und nah men. Leiten lassen wir uns tens. Deshalb gehören zuverlässige Energieversor- Umweltschutzmaß hen deutschen Umweltstand a rds. gung und bewusster Umgang mit natürlichen Res- dabei von den ho Immissionsschutz, Kraft-Wärme-Kopplung, Rekultisourcen bei MIBRAG zusammen. vierung und Renaturierung, Nutzung regenerativer Energien und Energieeffizienz haben bei uns eine Im Wissen eines „Bergbaus auf Zeit“ hohe Priorität. greifen wir umsichtig in die Natur ein. Wiedernutzbarmachung ist folgerichtig zentraler Bestandteil unserer Tagebau entwicklung. Das Denken für die Landschaften nach dem Bergbau beginnt da bei lange bevor die erste Baggerschaufel Braunkohle fördert. Und das von Beginn an im engen Dialog mit Nachbarn und Anrainern. Seit Mehr als nur Kohle Rekultivierung heißt Vorausdenken KOMPLEXES DENKEN UND VORAUSSCHAUENDES HANDELN FÜR NEUE LANDSCHAFTEN Im MIBRAG-Revier liegt die Braunkohle in geringer Tiefe. Das ermöglicht das Gewinnen des fossilen Brennstoffs im Tagebau. Bergleute wissen, dass die Landschaft für die Dauer der Braunkohleförderung beansprucht wird. Voraus schauendes Handeln gehört bei MIBRAG deshalb lange vor dem Tagebauaufschluss zum Planungsrhythmus. Neben dem Prüfen der Entwicklung des Wasserhaushaltes sowie der Wiederbesiedlung mit Flora und Fauna berücksichtigen wir bei der Erstellung eines Nachnutzungskonzeptes vor allem, dass die Folgelandschaften abwechslungsreich und vielfältig nutzbar sind. Im Zuge der Abraumgewinnung und -verkippung verändern sich Bodengegebenheiten, die dann völlig neue Kulturlandschaften entstehen lassen. Diese zu gestalten und nutzbar zu machen, ist uns ebenso wichtig wie die gewonnene Braunkohle, die Mitteldeutschland antreibt. Weitsicht ist ein Grundprinzip des modernen Bergbaus. Lange vor dem Aufschluss neuer Tage baufelder werden die geologischen und hydrologi schen Verhältnisse untersucht und ausgewertet. Braunkohle ist der wichtigste einheimische Energieträger. Weil sie in großen Mengen über einen langen Zeitraum subventionsfrei abgebaut werden kann. Allein im mitteldeutschen Revier lagern noch zwei Milliarden Tonnen wirtschaftlich gewinnbare Braunkohle, von denen MIBRAG gegenwärtig runde 20 Millionen Tonnen jährlich fördert. Die Kraftwerke von MIBRAG und die Kundenkraftwerke versorgen die Tagebaue und die Region zuverlässig mit Strom und Fernwärme. 5 6 Mehr als nur Kohle Verantwortung für die Umwelt TRANSPARENZ VON ANFANG AN Refugium auf Zeit. Inmitten des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain, in der Liegendwasser haltung Peres, wird offensichtlich, welche verblüffende Entwicklung in diesem Refugium auf Zeit vonstattengeht: Mehr als 100 Vogel-, sieben Amphibien- und zwei Reptilienarten fühlen sich dort heimisch. Hier vor Ort entschied sich MIBRAG für eine naturbelassene statt technische Wasserhaltung. Ein System aus Gräben, Dämmen und Wasserflächen lässt Sümpfungswasser langsamer abfließen und dient der Vorklärung. Heute bevölkern allein 45 bestandsbedrohte Vogelarten das Terrain. Weitere 60 Vogelarten nutzen den Tagebau alljährlich für eine Rast auf ihrer Durchreise. Mehr als nur Kohle Verantwortung für die Umwelt GEMEINSAM NEUE LANDSCHAFTEN PLANEN Die Wiedernutzbarmachung von Flächen ist ein sehr komplexer Prozess. Bei MIBRAG durchzieht sie als natürlicher Bestandteil alle Phasen der Bergbauplanung. Der Rahmenbetriebsplan beschreibt das Tagebauvorhaben vom Aufschluss bis zur Wiedernutzbarmachung. Gemeinsam mit Verbänden, Kommunen und Bürgern plant MIBRAG die neue Landschaft. Jedes Vorhaben ist damit transparent und öffentlich. Die geplante Bergbaufolgelandschaft findet sich anschaulich zum Beispiel im Braunkohlenplan für den Tagebau Vereinigtes Schleenhain wieder, der beschreibt, wo forstwirtschaftliche und landwirtschaftliche Nutzflächen, Wasserflächen oder Flächen für Natur und Landschaft entstehen sollen. Viele der bereits geschaffenen Flächen bieten heute zahlreichen Tier- und Pflanzenarten neuen Lebensraum, dienen der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung und der Erholung für den Menschen. Nach Flutung der Tagebaurestlöcher werden, wie bereits am öffentlich zugänglichen Bereich des Landschaftssees Großstolpen, weitere Erholungsreservate entstehen. Neue Lebensräume für die Tierwelt. Phasen eines Tagebauvorhabens Erkundung Planung Gewinnung Verkippung Rekultivierung Renaturierung Neue Landschaften Rekultivierung und Renaturierung sind nicht nur eine eigene Phase im Wertschöpfungsz yklus des Tagebaus, sondern betreffen alle Phasen des Rahmenbetriebsplans. 7 8 Mehr als nur Kohle Rekultivierung in allen Phasen Seit 1994 wurden mehr als 1.335 Hektar wieder nutzbar gemacht. MIBRAG arbeitet mit ihrer Tochter, der GALA-MIBRAG-Service GmbH, gemeinsam an der Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft. Jährlich in vestiert MIBRAG bis zu einer halben Million Euro in diese Maßnahmen. Mehr als nur Kohle Rekultivierung in allen Phasen SCHRITT FÜR SCHRITT WÄCHST NEULAND FÜR NATURSCHUTZ UND ERHOLUNG Mitteldeutschlands ehemalige Bergbaureviere sind werden Flächen für die spätere landwirtschaft geprägt von einem Landschaftswandel. Überall ent- liche Nutzung mittels einer spezifischen Rekultiviestehen interessante Wasser welten, artenreiche Na- rungsfruchtfolge aufgewertet. Darüber hinaus werturschutzgebiete und naturbelassene Erholungszent- den beispielsweise Entwässerungsgräben gezogen, ren für Jung und Alt. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Weges ysteme angelegt, Feldgehölze gepflanzt. Alles Bergbauverwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) küm- jederzeit transparent und nachweisbar. So erhält die mert sich dabei um die Sanierung stillgelegter Tage- entstehende Landschaft einen individuellen Lebenslauf, der für den späteren Nutzer dokumentiert wird. baue. Bei MIBRAG sorgt ein Spezialistenteam aus Land- und Forstwirten gemeinsam mit weiteren Experten für die sorgsame Umsetzung aller geplanten Arbeiten. Sobald die Flächen bereit stehen, kümmert sich MIBRAG einige Jahre lang im Eigenbetrieb um die Bewirtschaftung der Kippen flächen. In dieser Zeit Deutschlands modernste künstliche Wildwasseranlage mit olympischen Ausmaßen und der Markkleeber ger See locken jährlich Tausende Besucher an. Das Areal ist aus einem ehemaligen Tagebau südlich von Leipzig entstanden. Gemeinsam mit Kommunen, Verbänden und Bürgern plant und gestaltet MIBRAG eine vielfältig nutzbare und ökologisch wertvolle Landschaft nach dem Bergbau. MIBRAG hat das Wasser geliefert und GALAMIBRAG-Service GmbH hat die Grünflächen mitgestaltet. 9 10 Mehr als nur Kohle Technik für Umwelt Moderne Technik der Umwelt zuliebe. Tagebauflächen, auf denen zeitweilig weder Abbau noch Verkippung erfolgen, versieht MIBRAG mit einer Zwischenbegrünung. Außerdem werden zur Minderung von Emissionen Wassersprüh- und Vernebe lungsanlagen eingesetzt und Schutzpflanzungen angelegt. Mehr als nur Kohle Technik für Umwelt PRIORITÄTEN SETZEN UND GEZIELT INVESTIEREN Nachhaltigkeit ist ein zentraler Leitgedanke der MIBRAG-Strategie und fängt weit vor der Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft an. So hält Hochtechnologie immer mehr Einzug in Tagebaue und deren Umfeld. Allein für ihre Kraftwerke nahm MIBRAG dabei fast 110 Millionen Euro in die Hand. Heute erzeugen alle Anlagen Wärme und Energie umweltfreundlich und emissionsarm dank Kraft-Wärme-Kopplung und moderner Umwelttechnik. Und der Massenverteiler im Tagebau Profen gilt, um ein weiteres Beispiel zu nennen, als Europas modernste Bergbaulogistik. Auch die Grubenwasserreinigungsanlage bei Neukieritzsch arbeitet nachhaltig: Sie bereitet bis zu 60 Kubikmeter Grubenwasser pro Minute so auf, dass es bei der Einleitung in die Pleiße einen hohen Reinheitsgrad aufweist. 160 Millionen Euro investierte MIBRAG seit 1994 allein in Umweltschutzmaß nahmen. Ein Plus an Lebensqualität für das nahe gelegene Leipzig und sein Umland. Unser Anspruch: so wenig Emissionen wie möglich. Besonderes Augenmerk legt MIBRAG auf den Immissionsschutz und der damit verbundenen Reduzierung von Emissionen. Zum einen mit nachhaltigen Konzepten für die Wiedernutzbarmachung. Zum anderen mit steten Investitionen in modernste Produktions- und Umwelttechnik in ihren Tagebauen, Kraftwerken und dem Vered lungskomplex. 11 12 Mehr als nur Kohle Wissenschaft als Partner Frische Ideen für Morgen Wir setzen auf Experten: MIBRAG arbeitet intensiv mit den Hochschulen und Universitäten in der Regi on zusammen. Neben Praktika für Studierende bietet MIBRAG die Betreuung von Bachelor-, Masterund Diplomarbeiten und für Berufseinsteiger ein zweijähriges Junior-Management-Programm an. Mehr als nur Kohle Wissenschaft als Partner NEUER RAUM FÜR WISSENSCHAFTLICHE PROJEKTE MIBRAG setzt in vielen Bereichen auf eine intensive Zusammenarbeit mit Universitäten, Hoch- und Fachschulen, Forschungseinrichtungen sowie Experten. Zu ihnen gehören die TU Bergakademie Freiberg und die Fachhochschule Merseburg ebenso wie die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen oder auch die Universität Leipzig. Gemeinsame Forschungsprojekte, Diplom- und Magisterarbeiten sichern, dass stetig neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in den Unternehmensalltag einfließen. Im Bereich der Rekultivierung kooperiert MIBRAG eng mit regional tätigen Ingenieurbüros. Im Mittelpunkt stehen dabei immer Lösungen für ganz praktische Probleme. Der Freizeitpark Pirkau bei Hohenmölsen hat sich dank intensiver Rekultivierungsmaßnahmen zu einem attraktiven Ausflugsziel im Burgenlandkreis entwickelt. Über 320.000 Bäume für Sachsen In Sachsen steht die Stiftung „Wald für Sachsen“ für die Mehrung und den Schutz naturnaher, leis tungsfähiger Wälder. MIBRAG unterstützt die Stiftung dabei. Gemeinsam mit Partnern trägt das Unternehmen mit diversen Baumpflanzaktionen Sorge für das Verbessern der Waldbilanz. Allein im Waldmehrungsprojekt Peres entstand so auf ehe maligem Bergbaugelände 65 Hektar neuer Wald. Hier wurden seit 2004 mehr als 320.000 Bäume gepflanzt. 13 14 Mehr als nur Kohle Öffentlicher Dialog BERGBAU AUF ZEIT BRAUCHT DIALOG Mehr als 5.000 Besucher pro Jahr kommen in die beiden MIBRAG-Tagebaue Vereinigtes Schleenhain und Profen. Sie machen sich selbst ein Bild über den modernen Bergbau in Mitteldeutschland. Dabei faszinieren die Gäste Technik, Natur und Rekultivierung. Mehr als nur Kohle Öffentlicher Dialog AUF EIN WORT WIR STEHEN REDE UND ANTWORT Transparenz ist, das zeigen Wie läuft die Rekultivierung praktisch ab? Großvorhaben immer wieder, wichtig für eine möglichst Wenn die Kippe bis zur Endhöhe geschüttet ist, setzt hohe Akzeptanz. Welche Er- der Eigenbetrieb in der späteren Nutzungsart ein. fahrungen haben Sie hier ge- Typisch sind etwa spätere landwirtschaftliche Nutzungen. Schritt für Schritt wird die Oberfläche mitmacht? tels mobiler Technik bearbeitet und dabei der Boden Auch wenn ein „Tagebau auf zustand in seiner Entwicklung überprüft. Boden Zeit“ mit Einschränkungen verbessernden Maßnahmen folgen das Festlegen der verbunden ist, stellen wir im- Fruchtfolge und die Saat der Pflanzen, die Humus Dr. Peter Jolas mer wieder fest, dass der Di- bilden. Das alles wird sieben Jahre lang wiederholt Leiter Umweltschutz alog von Anfang an nicht nur abgearbeitet, bevor der Landwirt die Flächen überund Geotechnik möglich ist oder bestehende nimmt. Konflikte entschärfen kann, er führt in vielen Fällen auch zu einem für alle Beteiligten akzeptablen Inte- In welcher Rolle sehen Sie künftig Ihr Unternehmen ressenausgleich. Das Projekt „Wald für Sachsen“ ist bei der Landschaftsgestaltung? ein aktuelles Beispiel dafür. Hier hat der Dialog miteinander eine Vielzahl von Gestaltungschancen eröff- Wir greifen in die Landschaft ein, verändern sie. Mit der Herstellung der Bergbaufolgelandschaft gestalnet. Die haben wir gemeinsam genutzt. ten wir während des Tagebaubetriebes Neuland. Das Oft genug steckt der Teufel aber auch im Detail und können Waldflächen, Landwirtschaftsflächen, Fläbetrifft ausschließlich die unmittelbaren Anrainer. chen für Natur und Landschaft oder auch Seen sein, die vielfältig nutzbar sind. Wir gestalten die BergbauWie kommen Sie hier zu Lösungen? folgelandschaft so, wie es der Regionale PlanungsverNach dem gleichen Prinzip, auch wenn die Fragen band vorgibt. Die konkrete Ausgestaltung der dem hier oft spezifischer sind. Wir bemühen uns um indi- Bergbau folgenden Landschaft wird sehr frühzeividuelle Lösungen für individuelle Probleme. Beispie- tig, schon in der Planung eines Tagebaus und in Able dafür sind unsere Bemühungen im Umfeld der Orte stimmung mit den benachbarten Kommunen festgeoder Aussichtspunkte am Tagebaurand wie auf dem schrieben. Die Menschen sollen sich in dieser neuen Geyersberg oder in der Nähe von Deutzen. Maßstab Landschaft wohlfühlen. ist für uns immer die technische Machbarkeit und eine Korrespondenz mit den grundsätzlichen Zielen der Planung. Über das individuelle Gespräch hinaus sind unsere unmittelbaren Nachbarn natürlich auch Partner im Rahmen öffentlicher Erörterungen, die der Gesetzgeber vorschreibt. 15 Buschhaus Kohlemisch- und Stapelplatz (KMS) Ausbildungszentrum Profen Veredlung Kraftwerke MIBRAG-Gruppe 72 Chemnitz Wasserflächen Windpark MIBRAG Neue Energie GmbH Grubenwasserreinigungsanlage Stand: 6/2014 Impressum MIBRAG, Pressestelle, Sylvia Werner (V.i.S.d.P.) Glück-Auf-Straße 1, 06711 Zeitz · Telefon: +49 3441 684-0 E-Mail: [email protected] · www.mibrag.de Gestaltung: Agentur Kappa, Halle (Saale). Titelbild: Rainer Weisflog, Fotos: Jens Schlüter, Horst Fechner, Ralf Lehmann, Michaela Weber, Rainer Weisflog, Uwe Winkler, ©Tourismusverein Leipziger Neuseenland e. V. Redaktionsschluss: 1. März 2016
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