Erörterung Einleitung Zweck: Interesse wecken, Hinführung zum

Erörterung
Ausgangsfrage
Einleitung
Zweck: Interesse wecken, Hinführung zum Thema;
Einleitungsmöglichkeiten: geschichtlicher Bezug, Definition des Themabegriffs, aktuelles
Ereignis, Statistik/Daten, Zitat/Sprichwort/Spruch;
Überleitungssatz zum Hauptteil (als logische Verbindung/Folgerichtigkeit).
Hauptteil
Zweck: Themafrage erörtern;
Möglichkeiten des Hauptteils:
a) Auseinanderreihung von Argumenten;
b) Gegenüberstellung gegensätzlicher Argumente (Vor- und Nachteile; für und
wider);
c) Pro- Contra - persönliche Stellungnahme / Entscheidung mit Begründung.
Schlussteil
Zweck: Abrundung, Anregung zum Weiterdenken;
Möglichkeiten des Schlussteils:
a) persönliche Stellungnahme;
b) Ausblick in die Zukunft;
c) Zusammenfassung.
Die Argumentationskette sieht folgendermaßen aus:
Einleitung – Behauptung/Begründund/Beispiel/Folgerung (1. Argument(ation) – Überleitung
– 2. Argument(ation) - - Schluss
Aufbau eines Arguments:
Behauptung: These; greift Gliederungspunkt auf; muss begründbar und beweisbar sein;
Begründung: Argument; stützt die Behauptung; erklärt, warum Behauptung aufgestellt wird;
Beispiel: Beleg, Beweis; veranschaulicht so konkret wie möglich; ist entsprechenden
Sachgebieten zu entnehmen;
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Folgerung: Schlussfolgerung; bestätigt die Behauptung; fasst eine Argumentation zusammen;
Überleitung: verbindet Argumentationen; soll Gedanken logisch verknüpfen.
Schritte zur Vorbereitung schriftlicher Argumentation:
- Stoffsammlung (Zusammenstellung der wichtigen Punkte)
- Bildung inhaltlicher Blöcke
- Bildung der Argumentationsblöcke (feststellen, welche der Punkte als Argumente und
welche zu deren Erläuterung dienen können).
Für Anordnung der Argumente innerhalb eines Textes erscheinen zwei Prinzipien
nützlich:
1. Das Argument, das auf den Adressaten am meisten Eindruck machen wird, sollte als letztes
verwendet werden.
2. Die übrigen Argumente sollten einer sinnvollen Ordnung folgen, etwa:
- vom Offensichtlichen zum weniger Offensichtlichen,
- vom weniger Wichtigen zum Wichtigen,
- vom Allgemeinen zum Besonderen (oder umgekehrt) u.a.
Nach: Verstehen und Gestalten. Band 12
Sprache in der Erörterung
- Bezug auf die Überschrift (schriftliche Erörterung), z.B.: Ich möchte mit einigen Worten
und so klar wie möglich darlegen, welcher Sinn ...
- Beginn des Hauptteils, z.B.: Zuerst ist ... zu nennen / Ein wichtiger Gesichtspunkt /
Vorteil ...
- Überleitung zur Themafrage, z.B.: Deshalb stellt sich die Frage ... / um die Frage nach ...
beantworten zu können ...
Behauptung → Aussagesatz, z.B.: Werbung informiert über ...
Fragesatz, z.B.: Informiert Werbung nicht ....?
vom Gegenteil ausgehend, z.B.: Gäbe es keine Werbung, so würde über ...
weil /da/denn ...
Das liegt daran, dass ...
Begründet werden kann das damit, dass ...
Der Grund dafür ist darin zu sehen, dass ...
Um dieser Tatsache Rechnung zu tragen, sind wir zu der Hypothese genötigt, dass ...
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- Dennoch wurde der letztere Gedanke ...
- Auf diese Frage gibt uns ... klare Antwort.
- Wir wissen nicht, ob ...
- ... aber wir können uns fragen, ...
- (oder was immer es sein mag) (als Parenthese)
- Es haben sich also dreierlei Dinge ereignet: ...
- Wir lernen / erfahren also aus der Analyse ...
- Wir fühlen uns gerechtfertigt ...
- Wir haben nun die Überzeugung gewonnen ...
- Ehe ich meine Auseinandersetzungen fortführe, will ich auf ... Bezug nehmen.
- Die erste kann folgendermaßen formuliert werden ...
- Wir wollen nun die Vorstellung, ..., nennen und ...
- Besonders wichtig aber erscheint ...
- An erster Stelle ist zu nennen ...
- Als letztes Argument gilt ...
- Nicht anders verhält es sich ...
- Das ist der ganz entscheidende Punkt.
- im Grunde genommen ...
- vor allem ...
Beispiel → Bei diesem Experiment, wie es ... ausgeführt hat, ...
- Als Beispiel kann ... angeführt werden ...
- z.B. ... / ... da wollte ich noch was sagen ...
- ... beispielsweise ...
- zum Beispiel ...
- ... das heißt, dass ...
- das wäre das gleiche Beispiel ...
- also es wurde immer wieder festgestellt, dass ...
- was damit gemeint ist, ist ...
Gegeneinwand → Aber wir können darauf erwidern, dass ...
(Widerspruch) -
... das Problem umgeht, indem sie daran festhält, dass ...
- ... nicht als ..., sondern nur als ...
- ... nicht bloß ..., sondern ...
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- ... und trotzdem ... / nicht unbedingt ...
- Alle anderen mit dieser Vorstellung assoziierten Ideen ...
- Ich finde ... nicht so gut.
- Also ich wäre nicht für ...
- Ich möchte dem allerdings widersprechen ...
- Das kann man nicht so verallgemeinern ...
Folgerung → Daher / Deshalb / Dann / Dieses Beispiel zeigt ...
- ..., und zwar, ...
- An diesem Punkte müssen wir darauf gefasst sein, ...
- Wir wollen nun die Vorstellung, ..., nennen und ...
- Wir wissen nicht, ob ...
- Man soll das auch nicht unterschätzen ...
- Das Wichtige war dabei, dass ...
- Diese Untersuchung / Analyse etc.
- ... kann folgendermaßen beschrieben werden: ...
- ... im übrigen muss gesagt werden ...
→ Verbindung von Argumentationen:
- hinzu kommt
- außerdem
- darüber hinaus
- weiterhin
- ähnliches gilt für ...
- in besonderem Maße gilt ...
- das ist das richtige Wort ...
- das ist ganz klar ...
- auf jeden Fall so ...
- trotz all dieser Punkte sollte man nicht übersehen ...
- ebenfalls / nicht nur
Schluss /Abschluss (des Argumentes, der Argumentationskette, der Erörterung)
→ abschließend ...
- nicht zuletzt ...
- als letztes Argument gilt ...
- dabei muss bedacht werden ...
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- zudem bleibt zu bedenken ...
- vor allem sollte man ...
- oftmals/meistens ist es so, dass ...
- es herrscht die Meinung vor, dass ...
- man geht von der Voraussetzung aus, dass ...
- allgemein betrachtet ...
- ungefähr sind jetzt die Meinungen ...
Nach: J. Šapalienė (Hrsg.). Texte und Arbeitshilfen
Grund/Ursache – Folge Verhältnis
In den wissenschaftlichen Texten sind logische Verknüpfungen, d.h. die Grund/Ursache –
Folge – Verhältnisse sehr wichtig. Um bestimmte Beziehungen auszudrücken, stehen
folgende
Sprachliche Ausdrucksmittel des Grund - Folge – Verhältnisses
Beziehungen zwischen den Wörtern, Sätzen oder Satzteilen
Sprachliche Mittel (Konnektoren)
Ursache, Grund (kausal) weil, da, denn; deshalb, deswegen, daher; wegen,
aufgrund, mangels, das ist die Ursache dafür, dass; auf Grund dessen, dass …; aus diesem
Grund; aufgrund der Tatsache, dass …
Folge/Folgerung (konsekutiv) infolgedessen, folglich, demzufolge, infolge; deshalb,
deswegen, daher; die Folge sein von...; so…, dass …; … , so dass; … , ohne dass; … ,
als dass… .Bedingung, möglicher Grund (konditional): wenn, falls, sofern; sonst, andernfalls;
angenommen, dass … ; unter der Bedingung, dass...; im Falle, dass …; vorausgesetzt, (dass
…); es sei denn, (dass …).
Unwirksamer Grund, Einräumung (konzessiv) obwohl, obgleich, wenngleich; trotzdem,
trotz, auch wenn, wenn auch, allerdings
Einschränkung (restriktiv) soweit, insofern, dennoch
Absicht, Zweck, Vorsatz (final) damit, um......zu, zu diesem Zweck..., zwecks;
dazu, dafür
Entgegensetzung, Widerspruch (adversativ) aber, jedoch, zwar......aber, dazu steht im
Widerspruch, dass....; dem widerspricht, dass...; im Gegensatz zu .....; dagegen; während
Mittel (instrumental) dadurch; dadurch, dass...; indem; damit; damit, dass....; mittels; dabei;
durch
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Vergleich (komparativ) wie, als; entsprechend, je nachdem; gemäß, laut, zufolge; als ob
(Konjunktiv); je … desto (proportional); je … um so (proportional)
Nach: DUDEN. Deutsche Grammatik
Hall/Scheiner. Deutsche Grammatik für Fortgeschrittene
Engel, U. Deutsche Grammatik
Anmerkung: zur Angabe des Grund-Verhältnisses dienen auch bestimmte Wendungen:
das liegt überwiegend daran, dass...
beruhen auf etw.
die Ursache liegt in etw.
zu Grunde legen / liegen
Grundlage für die Untersuchung ist/sind...
Das Konzept beruht auf ... Annahmen: ...
etw. begründen
NICHT VERGESSEN: ES IST NICHT SCHÖN IMMER WIEDER
DIESELBEN WÖRTER ZU BENUTZEN: WÄHLEN SIE ALSO
SYNONYME: z.B.
Das Wort „Idee“ kann ersetzt werden durch: a) die Absicht b) der Vorschlag c) der
Grundgedanke d) der Plan e) die Andeutung f) die Vorstellung u.a.
Tipp: EIN GUTES ONLINE WORTSCHATZ-LEXIKON IST
http://wortschatz.uni-leipzig.de/
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