Ein Jahr, eine Gemeinde, 45 Seiten

40 Toggenburg
Freitag, 29. Januar 2016
Ein Jahr, eine Gemeinde, 45 Seiten
Augen und Ohren offenhalten – das war im vergangenen Jahr das Motto von Markus Zuber. Der pensionierte Lehrer
hat die Dorfchronik 2015 der Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil verfasst. Kürzlich stellte er sein Werk der Bevölkerung vor.
eingeflossen: Lokales, Regionales, Nationales, Globales sowie
Historisches, Fakten zum Wetter
und Fotos von der UmfahrungsBaustelle.
Markus Zuber hat seine Chronik in zwölf Kapitel unterteilt,
die den zwölf Monaten im Jahresverlauf entsprechen. Zu jedem
Monat hat der Autor einleitend
ein erheiterndes Gedicht verfasst. Anschliessend folgen die
mit Daten gekennzeichneten Einträge, die kurz und knapp das
Wichtigste wiedergeben. Auch die
Anzahl der Geburten und Todesfälle in der Gemeinde BütschwilGanterschwil hat Markus Zuber
aufgeführt. Zum Abschluss jedes
Monats findet sich kurz und
knapp eine Meldung, die aus der
Abteilung Kurioses stammt.
ANINA RÜTSCHE
Der
«Hirschen»-Saal war «gestossen
voll», als Markus Zuber aus
Bütschwil dort vergangeneWoche
seine Dorf- und Gemeindechronik 2015 vorstellte. «Rund
70 Leute sind gekommen, auch
solche aus Ganterschwil, das
hat mich gefreut», sagt der
Mann, der im vergangenen Jahr
die bedeutendsten Ereignisse für
Bütschwil-Ganterschwil zusamBÜTSCHWIL-GANTERSCHWIL.
«Im Schreiben bin
ich flink. Weitaus
aufwendiger war das
Kürzen am Schluss.»
Markus Zuber
Dorfchronist 2015
mengetragen und aufgeschrieben
hat. Nach seiner Lesung – «eine
gekürzte Fassung, das dauerte
dann eineinhalb Stunden» –
habe er von den Zuhörerinnen
und Zuhörern viele positive
Rückmeldungen erhalten, erzählt der pensionierte Lehrer.
Und er fügt lachend an: «Vielleicht hat das auch mit meiner
kräftigen Stimme zu tun, denn
offenbar hat mich das Publikum
sogar in den hinteren Reihen
verstanden.»
Sprache als Stärke
Als Markus Zuber Ende 2014
von MargritScherrer,der Chronikbeauftragten der Museumsgesellschaft Bütschwil, für das Amt
als Dorf- und Gemeindechronist
angefragt worden war, musste er
nicht lange überlegen. Es sei ihm
eine Ehre gewesen, die Tradition
der Chronik weiterzuführen, die
es seit 1934 gibt (siehe Zweittext). «Ausserdem ist die Sprache
meine Stärke», sagt der bald
70-Jährige, der seit 1989 in
Bütschwil wohnt und sich selbst
als «absolut zeitungssüchtig» bezeichnet. Er lese fürs Leben gern,
am liebsten Aktuelles über internationale Politik. Mit Meldungen
aus der Welt des Sports könne
er allerdings weniger anfangen.
Nichtsdestotrotz sind verschiedene Themen in seine Chronik
Entscheidung
im Futsal naht
FUTSAL. Am kommenden Wo-
chenende wird in der NLB-Futsal-Meisterschaft die letzte Runde absolviert. In den sechs Achtergruppen erreichen jeweils die
zwei Punktbesten die Aufstiegsspiele. Aus der Region liegt Neckertal-Degersheim als Gruppendritter mit zehn Punkten in
der Gruppe 6 noch aussichtsreich im Rennen. Allerdings ist
die Mannschaft auf fremde Hilfe
angewiesen, um doch noch auf
den Aufstiegszug aufspringen zu
können.
Zum einen benötigen sie am
Sonntag um 12 Uhr in Rheineck
gegen Futsal Uzwil drei Punkte,
zum anderen muss mindestens
einer der beiden Führenden
(Futsal Club Internationale, Os
Aprendizes, beide haben jeweils
zwölf Punkte) als Verlierer vom
Platz. Ein Unentschieden der
zwei Spitzenteams, sie treffen
nicht direkt aufeinander, könnte
unter Umständen auch ausreichen. Dann käme die Fairnesswertung zum Tragen. Sollte Neckertal-Degersheim das kleine
Wunder gelingen, geht es eine
Woche später mit den Aufstiegsspielen weiter. (bl)
Für spätere Generationen
Bild: Anina Rütsche
Er weiss, was in Bütschwil-Ganterschwil los ist: Der Bütschwiler Markus Zuber mit seiner Chronik.
Dorfchronik – Tradition seit 1934
BÜTSCHWIL. Jedes Jahr sucht die
Museumsgesellschaft Bütschwil
einen Chronisten, der das Geschehen im Dorf, der Gemeinde
und der Welt festhält. Damit
diese Person unbeirrt ihrem Tun
nachgehen kann, wird ihr Name
jeweils bis kurz vor der Präsentation der abgeschlossenen Arbeit
geheim gehalten. Dies ist gemäss
Angaben der Museumsgesellschaft Bütschwil «einzigartig im
Kanton St. Gallen».
Die Berichterstatterin oder
der Berichterstatter setzt den
Schwerpunkt ihrer/seiner Arbeit
selbst. Die Chronik ist in der
Regel ein Schriftstück, sie kann
aber auch als Film, Präsentation
oder Bilderserie aufgearbeitet
werden. Auch der Briefstil, Gedichte und humorvolle Passagen
sind erlaubt. Ebenso darf kommentiert und gewertet werden.
«Mit dieser Vorgehensweise entsteht Jahr für Jahr ein einmaliges,
unverwechselbares Stück zusammengefasste Geschichte»,
heisst es dazu seitens der Museumsgesellschaft. Wurden ursprünglich ausschliesslich Geschichten aus Bütschwil notiert,
so gehören seit der Fusion 2013
auch Ereignisse aus Ganterschwil dazu.
Die Dorf- und Gemeindechronik ist ein Erbe der Monatsgesellschaft Bütschwil, die 2002
aufgelöst wurde. Seit der Eingliederung des Vereins in die
Museumsgesellschaft Bütschwil
obliegt es deren Vorstand, jährlich
die 1934 von der Monatsgesellschaft ins Leben gerufene Chronik herauszugeben. Die Chronikbeauftragte Margrit Scherrer
muss daher jedes Jahr jemanden
aus der Gemeinde finden, der
dieses Amt übernimmt. Es ist
auch möglich, sich freiwillig als
Chronistin oder Chronist bei der
Museumsgesellschaft Bütschwil
zu melden.
Aufbewahrt werden die Chroniken im Kulturgüterschutzraum
der Gemeinde Bütschwil-Ganterschwil. (aru/pd)
«Das Schreiben ist mir leicht
gefallen, denn darin bin ich
flink», sagt der Chronist. Er habe
laufend jene Geschichten notiert,
die ihm im Alltag zu Ohren gekommen seien. «Das hat pro
Woche höchstens eine halbe
Stunde gedauert.» Anstrengender
sei das Kürzen gewesen, um die
vortragstaugliche Fassung mit
25 Seiten zu erhalten. Das ausführliche Werk, das 45 Seiten
umfasst, hat der Chronist viermal drucken und binden lassen:
Eine Ausgabe für die Museumsgesellschaft Bütschwil, eine für
sich selbst und zwei weitere als
Reserve. In Papierform kaufen
kann man die Dorf- und Gemeindechronik nicht. «Auf Anfrage versende ich sie aber in
elektronischer Form.»
Als Zielgruppe seiner Dorfund Gemeindechronik betrachtet Markus Zuber nebst der
heutigen Bevölkerung auch spätere Generationen: «In hundert
Jahren ist das Ganze wohl interessanter als heute.» Die Aufzeichnungen aus früheren Zeiten hat Markus Zuber aber bewusst nicht als Vorlage genommen, denn er ist überzeugt:
«Eine Chronik ist am schönsten,
wenn sie eine persönliche Note
hat.»
www.museumsgesellschaftbuetschwil.org
Kiesabbau verzögert sich
Die Firma Willi Scherrer AG plant, während 20 Jahren im Gebiet Chrobüel Kies abzubauen. Das Land
wird danach rekultiviert. Nach Genehmigung des Abbauplanes ist erneut ein Rekurs eingegangen.
BEAT LANZENDORFER
Laut Kirchberger
«Gmeindsblatt» von heute Freitag hat die Willi Scherrer Kies
und Beton AG, Bazenheid, im
Mai 2014 ein Kiesabbaugesuch
mit Abbauplan und Umweltverträglichkeitsbericht für einen
Kiesabbau im Gebiet Chrobüel
eingereicht.
In der Folge haben während
der Auflagefrist mehrere Personen, die durch einen Anwalt vertreten waren, Einsprache erhoben.
KIRCHBERG.
weiter: «Die Gemeinde und die
Dorfkorporation Bazenheid haben schon zu Beginn des 20.
Jahrhunderts im 4,2 Hektaren
grossen Gebiet am westlichen
Rand des Dorfes Kies abgebaut.
Die noch vorhandene Restmenge möchten wir jetzt abbauen.»
Aufgrund der Beurteilung der involvierten Stellen seitens Bund
Fristverlängerung bis 16. Februar
Keine Einigung erzielt
Die Einspracheverhandlung
im Herbst 2014 führte zu keinem
Ergebnis, die Einsprache wurde
nicht zurückgezogen. Dazu Willi
Scherrer senior: «Wir haben uns
bereit erklärt, einige Korrekturen
beim Abbaugesuch vorzunehmen. Darunter sind das Anbringen einer Lärmschutzwand sowie Anpassungen bei der Werkpiste. Mehr ist aus unserer Sicht
aber nicht mehr möglich.» Und
und Kanton ist der Abbauplan
Chrobüel in der Folge im vergangenen Jahr genehmigt, der Kiesabbau als umweltverträglich eingestuft worden.
Bild: Beat Lanzendorfer
Die Firma Willi Scherrer Kies und Beton AG plant, im Gebiet
Chrobüel, am westlichen Dorfrand von Bazenheid, Kies abzubauen.
Nach diesem Entscheid ist
beim Baudepartement des Kantons St. Gallen am 18. Januar
2016 erneut ein Rekurs eingegangen.
Der Anwalt der neun Einsprecherinnen und Einsprecher hat
für die Begründung eine Fristverlängerung eingereicht, die
ihm bis zum 16. Februar gewährt
worden ist. Trifft die Begründung
fristgerecht ein, wird das Baudepartement
des
Kantons
St. Gallen eine Einigungsverhandlung einberufen. Sollten
sich an dieser die Parteien nicht
finden, wird das Baudepartement einen Entscheid fällen.
Der unterlegenen Partei steht
es anschliessend offen, ans Verwaltungsgericht des Kantons
St. Gallen zu gelangen. Letzte Instanz wäre das Bundesgericht.
«The Dublin
Legends» am
Irish Open Air
ENNETBÜHL. Das Irish Open Air
Toggenburg vom 2. und 3. September verspricht eine musikalische Sensation. Dies geben die
Veranstalter in einem aktuellen
Pressecommuniqué
bekannt.
«The Dublin Legends» aus Irland
konnten engagiert werden. Die
Band, die unter dem Namen
«The Dubliners» Weltruhm erlangte, wird am Samstag, 3. September, in Rietbad, Ennetbühl,
auftreten.
Unter neuem Namen
«The Dubliners» wurden 1962
in der irischen Hauptstadt Dublin gegründet. Oft werden sie als
die älteste Boyband der Welt
betitelt. Nach 50 Bühnenjahren
und zahlreichen Welterfolgen
hat sich die Band eigentlich aufgelöst. Ein Teil der alten Band
steht nun aber unter dem neuen
Namen «The Dublin Legends»
wieder auf der Bühne, teilen die
Veranstalter mit. Und noch immer füllt die Band des ganzen
Genres weltweit Hallen und Festivalgelände. Mit der grossartigen Unterstützung von Guinness
konnten die vier Herren von
«The Dublin Legends» fürs Irish
Open Air Toggenburg gewonnen
werden. Sie spielen am Samstag,
3. September.
Aus echter irischer Ale-Hefe
Die Brauerei St. Johann braut
fürs Irish Open Air Toggenburg
ein eigenes Bier. Das Gebräu aus
echter irischer Ale-Hefe soll am
Samstag, 9. April, um 20 Uhr
feierlich angezapft werden. Der
Fassanstich findet in der Brauerei
St. Johann statt. Im Anschluss geben «Pigeons on the Gate» aus
Winterthur ein Konzert im Festsaal der Brauerei. Der Eintritt ist
frei, der Platz aber beschränkt.
Nach dem Fassanstich ist das
Irish-Open-Air-Toggenburg-Bier
in der Brauerei St. Johann, bei Getränkehändlern und ausgesuchten Restaurants erhältlich. (pd)
Tickets im Vorverkauf unter
www.irish-openair.ch
Guter
Steuerabschluss
KIRCHBERG. Die Gemeinde Kirch-
berg blickt ein weiteres Mal auf
einen guten Steuerabschluss
zurück. Statt der budgetierten
Steuereinnahmen von 23,8 Millionen Franken resultierte ein
Ergebnis von 25,76 Millionen
Franken. Diese erfreuliche Besserstellung von gut 1,9 Millionen
Franken resultiert vor allem
durch höhere Erträge bei den
Einkommens- und Vermögenssteuern natürlicher Personen
des Rechnungsjahres sowie früherer Jahre. Darüber hinaus fielen auch die Erträge bei den
Handänderungs- , Gesellschaftsund Quellensteuern markant
höher aus. (gem/bl)
Kirchberger
Frauen sind bereit
HALLENFUSSBALL. Vor einem Jahr
feierte der FC Kirchberg mit der
20. Austragung des Frauenfussballfestivals ein Jubiläum. Die
Attraktion damals: Kunstrasen in
der Halle. Solche finanziellen
Kraftakte sind nur bei Jubiläen
möglich, am 6. und 7. Februar
spielt «frau» wieder auf Parkett. In
den vier Kategorien gehen total
38 Mannschaften an den Start.
Gespielt wird am Samstag, 6. Februar, von 8.30 bis 20.30 Uhr sowie tags darauf von 8.30 bis 18.15
Uhr. Austragungsort ist die Sporthalle Ifang in Bazenheid. (bl)