Erasmus-Erfahrungsbericht 06.07.2015 Hochschule: Hochschule

Erasmus-Erfahrungsbericht
06.07.2015
Hochschule: Hochschule Ludwigshafen am Rhein
Auslandsuniversität: University of Latvia, Economics Faculty
Land: Lettland
Stadt: Riga
Dauer: 04.02.2015 – 29.06.2015
Vorwort
Mich hat es mich gereizt mein Auslandssemester irgendwo zu verbringen, wovon ich
vielleicht noch nicht einmal etwas gehört habe, geschweige denn dort schon einmal
gewesen bin. Keine Vorstellung, keine Vorurteile. Baltikum? Litauen, Estland und
Lettland. Ist Lettland in der EU? Ich wusste nur dass das Baltikum existiert und Riga
als Stadt ganz schön sein soll. Nach ein paar Berichten, die ich durchgelesen hatte,
war mir klar, dass ich hatte mich entschieden hatte. Riga, Lettland. Hoffentlich klappt
es.
Vorbereitung
Kurz vor dem Ende meiner akademischen Laufbahn, habe ich mich entschieden ein
Auslandssemester zu absolvieren. Meine Eltern unterstützten mich in allem, was
meine beruflichen oder persönlichen Horizonte erweitern konnte. Ich weiß auch selbst
nicht, wann ich das erste Mal vom Erasmus-Programm gehört habe. Es ist fast so, als
wusste ich immer davon. Meine Vorbereitung zu Lettland verlief sehr entspannt.
Nachdem der bürokratische Aufwand abgeschlossen war, holte mich mein
Kommilitone ab und wir fuhren mit dem Auto zusammen nach Riga. Ich konnte die
Sprache nicht, ich hatte keine Ahnung von der Kultur ich wusste nichts. Wir wussten
nur, dass wir ein Zimmer in dem Wohnheim hatten und die Adresse des Wohnheims
(Dorma Hostel).
Bewerbung
Die eingeforderten Dokumente für die University of Latvia hatte ich schnell zusammen.
Das meiste wird online ausgefüllt und dann nochmal postalisch abgewickelt. Leider
verlief die Anfertigung des Learning Agreements nicht problemlos, da es viele
Unstimmigkeiten gab. Manche Kurse waren nicht entweder nicht verfügbar oder
mussten geändert werden. Es war jedoch dennoch kein Problem die Änderungen
durchzuführen. Man muss jedoch hierbei auch erwähnen, dass ich die Kurse mir nicht
anrechnen lassen habe, da ich all die Kurse an der deutschen Hochschule schon
abgeschlossen habe. Deshalb waren die Kurse für uns ein „nice to have“ und für die
Erasmus Förderung notwendig. So konnte ich mich ausprobieren und Kurse
besuchen, die komplett aus meiner bisherigen Laufbahn herausragen. Dabei bietet die
University of Latvia die beste Plattform, da es sehr viele verschiedene Fakultäten gibt
und man als Austauschstudent sehr viele Möglichkeiten hat.
Ankunft
Als wir in dem Wohnheim angekommen sind, haben wir relativ schnell festgestellt,
dass es recht gut ausgestattet war. Wir hatten Internet, 2 Betten, 2 große Tische und
viele Mitbewohner aus dem Stockwerk. Als wir die ersten Bekanntschaften mit anderen
Austauschstudenten machten, wurde uns bewusst, dass viele in einer Wohnung in der
Stadt gewohnt haben. Es dauerte nicht lange und wir fanden eine gute und große
Wohnung im Stadtzentrum von Riga (www.ss.lv). Im Durschnitt bezahlten wir rund
600€ im Monat, was relativ teuer war. Die Wohnung war komplett ausgestattet mit
allem was wir brauchten.
Universität
Die University of Latvia hat einen sehr guten Ruf und echt schöne Fakultäten. Die
Professoren waren alle sehr nett und gut organisiert. Über das Niveau der
Veranstaltungen lässt sich sagen, dass wir viel mit Fleiß und Mitarbeit erreicht werden
konnte. Die Abschlussprüfung wurde meistens nur mit 40% von der Gesamtnote
gewichtet. Dafür sollten wir ständig summaries, essays schreiben bzw. Präsentationen
machen. Jedenfalls sprachen alle Professoren ein exzellentes Englisch. Aber auch das
der Schüler war tadellos. Je jünger die lettische Bevölkerung desto besser ihr Englisch,
könnte man im Grunde genommen sagen.
Das ESN-Netzwerk ist sehr gut organisiert und koordiniert. Von Anfang an, hatten wir
feste Ansprechpartner (Buddys: lettische Studenten, die freiwillig für das Erasmus
Programm gearbeitet haben). Dieses ESN-Team ist richtig gut! Das Team organisierte
ständig verschiedene Ausflüge in andere Länder oder einfache Partys in Riga. Es war
immer was los und das einzige was man als Austauschstudent machen musste, war
sich für diese Events anzumelden (ggf. Geld mitzubringen, bei Reisen). Das einzige
Manko war, dass es meistens zu wenig Plätze für alle Austauschstudenten gab,
sodass diese Events teilweise schnell ausgebucht waren.
Freizeitangebote
Neben Fitnessstudios, Schwimmbädern oder Kinos (auf Englisch mit lettischen
Untertiteln) hat Riga als baltische Metropole viele Sachen zu bieten. Es gibt unzählige
Restaurants, Clubs und Bars soweit das Auge reicht. Wer aber gerne etwas mehr
Action hat, kann sich im Sommer auf den zahlreichen Wasserski-Anlagen austoben,
Paintball oder Bowlingspielen gehen oder in einem ehemaligen sowjetischen Bunker
mit echten Waffen schießen.
Länder, die wir besucht haben (von ESN organisiert oder selbstständig geplant)
-
Finnland (Helsinki und Lappland)
-
Schweden (Stockholm)
-
Estland (Tallin und Umgebung)
-
Litauen (Vilnius und Umgebung)
-
Russland (St. Petersburg)
-
Ländliche Lettland und Umgebung
Wir haben jedoch auch nicht alle möglichen Reisen mitgemacht. Das Angebot der
Events war sehr groß.
Ergebnis
Meine Ziele mich selbst zu erforschen haben eingeschlagen. Zunächst dachte ich,
dass ich mein Englisch zu schlecht sei um in der Universität durchzukommen. Nach
einigen Wochen merkte ich, dass die englische Sprache kein Problem mehr darstellte.
Die schriftlichen Ausarbeitungen in der Universität und der ständige Kontakt zu
anderen Austauschstudenten haben stark dazu beigetragen. Ich kann durchaus
sagen, dass ich mich in der Sprache enorm verbessert habe. Darüber hinaus habe ich
mehrere sehr gute Freunde kennengelernt mit denen ich immer noch in Kontakt stehe
und
weitere
Besuche
europaweit
schon
geplant
sind.
Das
erlebte
im
Auslandssemester war sehr schön, ich würde es genauso wieder erleben wollen. Ich
empfehle hiermit wirklich jedem die Chance des Erasmus-Austauschprogramms zu
nutzen und sich selbst zu entfalten, solange man noch die Zeit dazu hat! Dabei ist
Riga, auch wenn es nicht jeder sofort auf dem Schirm hat, eine sehr gute Wahl.