Ausstellung JUGENDSTIL IN RIGA. ARCHITEKTUR UND KUNST

Ausstellung
JUGENDSTIL IN RIGA. ARCHITEKTUR UND KUNST
Akademie der Bildenden Künste Wien, Aula
Schillerplatz 3, 1010 Wien
26.November – 5.Dezember 2014, täglich 10.00 bis 18.00 Uhr
Riga, die Hauptstadt der Republik Lettland ist ein führendes Industrie-, Business-, Kultur-,
Sport- und Finanzzentrum des Baltikums und eine wichtige Hafenstadt.
Riga ist auch die Kulturhauptstadt Europas 2014!
Riga ist eine Stadt des Jugendstils. Am Anfang des 20.Jahrhunderts hat der Jugendstil die
ganze sachliche und kulturelle Umgebung geprägt. Der Jugendstil fand seine
Wiederspiegelung in den Fassaden von Häusern, in den Erzeugnissen der Bautischlerei, auf
Eisenbeschlägen, bei Vitragen, Möbeln, Geschirr, Besteck, Leuchten, Bekleidung, Plakaten,
Werbung, Etiketten, Büchern, Buchstaben, Gemälden, Grafiken, Skulpturen usw. An den
Kunstschulen Rigas waren als Pädagogen solche Maler wie Eva Borchert-Schweinfurth,
Gerhard Rosen und Janis Rozentals, der Bildhauer August Volz und viele andere Künstler des
Jugendstils tätig. In den Kunstgalerien Rigas waren sowohl die neusten Kunstwerke
Westeuropas als auch Gemälde und Grafiken von heimischen Meistern ausgestellt - Jānis
Valters, Rihards Zariņš, Jūlijs Mednieks, Vilhelms Purvītis und anderen. Die skulpturellen
Schmuckelemente für die künstlerischen Hausfassaden wurden von den Firmen „
Kurau&Passil”, „Lotze&Stoll”, „Otto&Wassil”, „Ferdinand Wlassak” und in der Werkstatt
von A.Volz hergestellt.
Gleichzeit mit der Entwicklung des Jugendstils in Riga erlebte die Stadt einen ungeahnten
Aufschwung. Die Zahl der Einwohner nahm rasch zu. In einzelnen Jahren wurden mehr als
100 neue mehrstöckige Wohnhäuser gebaut. Am Anfang des 20. Jahrhunderts entstand auch
das für Riga heute typische Gesicht der Stadt. Etwa 40% des ganzen Baubestandes waren
Jugendstilgebäude. Das ist bedeutend mehr als in anderen Städten der Welt. Der Rigaer
Jugendstil ist nicht nur in quantitativer Hinsicht von Bedeutung. Dank seiner hohen Qualität
und künstlerischen Vielfältigkeit wurde das historische Stadtzentrum Rigas 1997 als die
hervorragendste Ansammlung von Jugendstilbauten in Europa in die Weltkulturerbe-Liste der
UNESCO aufgenommen. Die Jugendstilbauten sind wegen ihrer originellen, ausdrucksvollen
und malerisch eigenartigen Gestaltung leicht erkennbar. Jedoch ist nicht der ornamentale
Dekor, der diesen Stil prägt. Die für Jugendstil typischen Ornamente werden gewöhnlich
organisch in die architektonische Grundform eingegliedert. Das Grundprinzip der
schöpferischen Methode des Rigaer Jugendstils war eine ausdrucksvolle Interpretierung der
Gebrauchselemente (Grundriss, Konstruktion und Materialien) bei der künstlerischen
Gestaltung des Gebäudes.
Die Jugendstilarchitektur von Riga ist vielseitig. Die wichtigsten formell künstlerischen
Tendenzen sind – die eklektisch dekorative, rationalistische und nationale Romantik. Die
charakteristische rationalistische Ausrichtung des Rigaer Jugendstils ist der so genannte
senkrechte Jugendstil.
In Riga wirkten hauptsächlich heimische Architekten, die meisten von Ihnen hatten ihren
Beruf im Polytechnischen Institut Rigas erlernt. K.Pēkšēns hat 250 mehrstöckige Wohnhäuser
gebaut, J.Alksnis um die 130, O.Bārs, R.Donbergs und E.Laube je etwa 80, A.Vanags – 70,
P.Mandelštams und E.Polis je 40, B.Bīlenšteins -30 und M.Nukša – 20 Wohnhäuser. Die
prachtvollsten Jugendstilbauten (etwa 20) in Riga stammen von dem in Sankt Petersburg
geborenen jüdischen Deutschbalten Mikhail Eisenstein, dessen Wirken bereits zu seiner
Lebenszeit widerspruchsvoll eingeschätzt wurde.
Die Ausstellung, die aus 25 Fotoplanchetten mit Erläuterungen im Format von 1 x 2 m
besteht, gibt Einblick in die Stadtgestaltung und Entwicklung von Riga am Anfang des
20.Jahrhunderts, insbesondere wird die reiche und originelle Jugendstilarchitektur von Riga
erläutert.
Die Organisatoren der Ausstellung: Vereinigung der Kultureinrichtungen der Stadt Riga
(Leiterin Frau Zanda Kergalve), Kuratorin Frau Mag.arch.Velta Holcmane; Experten – Dr.
habil. arch. Jānis Krastiņš, Dr. arch. Agrita Tipāne, Mg. Art Aija Brasliņa, Mg. Art Marita
Bērziņa; grafisches Design - Gatis Buravcovs; Fotografen - Jānis Krastiņš, Romvalds
Salcevičs, Normunds Brasliņš, Marika Vanaga, Baiba Buceniece.
In der Ausstellung sind Materialien aus dem Lettischen Staatlichen Kunstmuseum, aus der
Lettischen Nationalen Bibliothek, aus dem Staatlichen Archiv Lettlands, dem Museum „
Rigas Jugendstilzentrum“ und aus der privaten Kollektion von Irēna Bužinska verwendet
worden.
Die Präsentation der Ausstellung in Wien erfolgt im Rahmen des Kulturprogrammes
„Riga – Kulturhauptstadt Europas 2014“.