M. Parkinson: Wie behandelt man ältere Patienten richtig?

M. Parkinson: Wie behandelt
man ältere Patienten richtig?
Claudia Trenkwalder
Paracelsus-Elena-Klinik,
Zentrum für Parkinson
Syndrome und
Bewegungsstörungen
Kassel
Universität Goettingen
University of Goettingen
Paracelsus-Elena Klinik,
Kassel
M.Parkinson –
medikamentöse
Therapieprinzipien
BehandlungDopaminagonisten
wirken langdauernd und
gleichmäßig, keine Dyskinesien
L-DOPA
In Parkinson-Medikamenten enthalten
Initiale Therapie bei Patienten über 70 Jahre
ohne wesentliche Begleiterkrankungen oder
multimorbide Patienten jeder Altersgruppe
Therapieeinleitung: Alter und Komorbiditäten
berücksichtigen!
A. Standardtherapie
L-Dopa-Monotherapie: Beginn 100-300mg L-DOPA
Dosis üblicherweise < 600 mg/die
B. Alternativtherapie bei milder Symptomatik
Monotherapie mit Amantadin oder Selegilin oder
Rasagilin
Erhaltungtherapie bei Patienten über 70
Jahre ohne wesentliche Begleiterkrankungen
• Erhaltungstherapie ggf. Kombination mit
Dopaminagonisten, falls keine Kontraindikation
• Bei älteren und multimorbiden Patienten sollte
eine Monotherapie mit L-Dopa fortgesetzt
werden, solange keine Wirkungsfluktuationen
oder andere Therapiekomplikationen auftreten
• Cave: Nebenwirkungen auf RR und autonome
Störungen!
Therapeutische Möglichkeiten in der
Spätphase bei motorischen
Komplikationen bei älteren Patienten
Anpassung der oralen Medikation:
– Fraktionieren der L-DOPA Gabe
– Zusätzlich COMT-Hemmer, MAO-B-Hemmer
– Vorsichtige Gabe oraler Dopaminagonisten
– L-DOPA-Einzeldosis reduzieren
– Gabe von Amantadin (Cave QT-Zeit!)
Nicht-motorische Symptome beeinflussen
die Lebensqualität bei älteren ParkinsonPatienten
•psychiatrische Symptomatik:
Depression, Demenz, Halluzinationen
•autonome Störungen:
Blutdruckregulations-und
Blasenfunktionsstörungen
•Schlafstörungen: Insomnie, häufiges
Erwachen, nächtl. RLS, REMSchlafstörungen
•Stürze!!
Die Häufigkeit von Demenz, Depression und
psychotischen Symptomen bei M. Parkinson
Patienten (N=1.331) nach Alter
Gesamthäufigkeit
Demenz: 40,4 %
Depression: 37,4 %
Psychot.: 20,2%
%
Riedel et al., Akt Neurol 2006
Therapiemaßnahmen bei med. induzierter
Psychose älterer Parkinson-Patienten
Allgemeine Maßnahmen
•Suche nach akuter Zweiterkrankung
•Hydratation und Elektrolyte des Patienten
überprüfen, ggf. orale bzw. parenterale
Gabe von Flüssigkeiten.
• Frühzeitige antibiotische Behandlung bei
febrilen Temperaturen und Verdacht auf
bakteriellem Infekt.
Therapiemaßnahmen bei
med. induzierter Psychose
Spezifische Maßnahmen
• Reduktion der dopaminergen Medikation:
• Anticholinergika, Dopaminagonisten, Amantadine,
MAO-B-Hemmer, COMT-Hemmer
• Spezifische Therapie: Clozapin: 12.5-25 (50)mg
• Bei älteren Patienten: Cave Clozapin: Müdigkeit!
• Therapieversuch mit Quetiapin (off-label!!) (25100mg)