Rücken 3-2015

Laufen & Rücken
Laufen
Laufen, eine sache für die beine?
Klar! aber arbeiten tut Dein ganzer
Körper. Logisch! Oder?
und darum: Läufern geht es mit
Rücken und gelenken besser als
dem bevölkerungsdurchschnitt.
Das wechselnde Aufsetzen der Füße sorgt zudem für eine stetige
Rotation im Umfeld der unteren Lendenwirbel. Das stärkt natürlich
die diagonalen Muskeln zwischen den Wirbelkörpern. Die damit
einhergehende Durchwärmung der unteren Rückenmuskeln ist ein
weiterer Pluspunkt.
Hinzu kommt: Wer läuft, macht heute auch immer vorbereitende
Übungen für die Rumpfmuskulatur. Also 2 x Plus: Wir verlieren
Gewicht und stärken genau die Muskeln, auf die es ankommt,
wenn wir unsere Rückenschmerzen für immer vergessen wollen.
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Volkssport nummer 1: Joggen
Laufen hat viele positive Eigenschaften: Joggen beugt vielen
Krankheiten vor, hat einen hohen
Kalorienverbrauch, stärkt das
Denken, sorgt für Glücksgefühle,
gut gegen Depressionen, für alle
Fitnesslevel, in jedem Alter möglich, unkompliziert …
Worauf wartest Du noch?
Laufen & Rücken
1.
Zwischen den
Ohren fängt es an!
Als Läufer muss man die Zeit vor Augen, im Gefühl haben, auf die man
sich einlässt. Das Ende sollte bereits
positiv abgehakt sein. Also: Keinen
Berg aufbauen, sondern das Ziel klar
im Blick.
Die täglichen Trainings wirst Du
leicht hinter Dich bringen und Dich
bereits auf das nächste freuen. Ist
das positives Denken? Ja! Und wenn
nicht? Dann frage ich Dich, ob es Sinn
macht, eine Sache mit negativem Denken zu starten? Wo soll denn dann die
Energie herkommen, die Vorfreude,
die Motivation? Somit gilt der uralte
Leitsatz: Zwischen den Ohren beginnt
es, also in Deinem Kopf muss es stimmen, wenn Du Deine PS auf die Piste
bringen willst!
Wenn Du Dich am Anfang überforderst, ist der Spaß schnell am Ende.
Wollen wir das? Nein! Nach dem
ersten Training muss man sich wohl
fühlen, nicht auf allen Vieren kriechen. Lieber nach acht Wochen gut in
Schuss, als nach einer Woche voller
Schmerzen. Das sind Binsenweisheiten – dennoch erlebt man als Trainer
jahrein, jahraus die gleiche Unvernunft und Selbstüberschätzung. Es
fehlt an Geduld. Erst zwanzig Jahre
lang nix, dann in 7 Tagen alles. Wie
soll das gut gehen?
Von Null auf 100 = No!
Positiv: Jedes gemütliche Joggen unterstützt die Sättigung unserer Bandscheiben mit Flüssigkeit. Doch, vor
allem manche Anfänger verspüren
auch während dieses leichten Laufens
oder nach dem Laufen Beschwerden
im unteren Rücken. Die neuen plötzlichen Dreh- oder Beugebewegungen
und Stöße lassen kleine Wirbelgelenke schnell verkanten. Die Muskulatur
wird hart, schon sind Rückenschmerzen im Spiel. Darum: Wer generell
eine untrainierte Bauch- und Rückenmuskulatur hat, wird diese allein mit
Laufen nicht aufbauen können. Also:
erst allgemeine Muskelkräftigung,
vor allem für den Stützapparat, dann
ab in den Park. Logisch!
Laufen & Risikofaktoren
Eine vorherige sportärztliche Untersuchung ist immer empfehlenswert.
Insbesondere, wenn...
… Du älter bist als 35 Jahre und
bisher keinen Sport machst
… bei echten orthopädischen
Problemen
… ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall zu Deinem Lebenslauf zählen
… Du echtes Übergewicht hast
… Du Diabetiker bist
… Du generell beim Gehen oder
Laufen immer wieder schmerzende Beine hast
Isotonische getränke:
muss das sein?
Wenn Sie länger als eine Stunde laufen,
mag es Sinn machen. Darunter tut es
ein Schluck Wasser vor dem Laufen. Danach: Wasser mit Obstsaft im Verhältnis
1:3 ist immer richtig.
see me!
Kleidung mit reflektierenden Elementen
ist früh am Morgen wie abends nie verkehrt. Man fühlt sich einfach sicherer.
Lauftempo
Ideal ist immer das Tempo, bei dem
man sich noch mit einem Laufpartner
unterhalten könnte. So sind auch lange
Strecken, wie 5 bis 10 Kilometer, gut zu
bewältigen. Wer ambitioniertes Intervall-Training betreibt, der will natürlich
neue Reize setzen und außer Atem
kommen.
morgens vorher essen?
Wenn Sie abnehmen wollen, dann nicht.
Morgens geht der Körper gerne an die
Fettreserven, denn in der Nacht wurden
die Kohlenhydratspeicher geleert.
seitenstechen
Ein paar Schritte gehen, sehr (!) tief und
regelmäßig in den Bauch ein- und ausatmen. Weiterlaufen.
echter muskelkater
Dann zwei Tage Pause, ein paar Bürstenmassagen in der warmen Dusche.
Rückwärtslaufen
Schult ungemein Balance und Koordination. Einhundert Meter am Stück sind
ausreichend. Sollte man regelmäßig
machen.
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