AllianzGI Ausblick 2016: Volatilität voraus!

AllianzGI
Ausblick 2016:
Volatilität
voraus!
30. November 2015
Verstehen: Zusammenfassung
Wirtschaftswachstum
Die Chancen und Risiken des Jahres 2015 scheinen uns in
ähnlicher Zusammensetzung auch 2016 zu begleiten. Das
Umfeld geringen Wachstums und die fragile Wirtschaftslage
bleiben uns erhalten, wir rechnen jedoch nicht damit, dass die
in vielen Schwellenländern beobachtete Schwäche auf alle
Volkswirtschaften übergreifen und in eine globale Rezession
münden wird. Die Geldpolitik wird in Summe weiter extrem
expansiv bleiben – den moderaten Zinsanhebungen in den
USA im Jahr 2016 stehen auf globaler Ebene mögliche
Zinssenkungen und eine Ausweitung quantitativer
Lockerungsmaßnahmen in Japan und Europa gegenüber.
Politische und geopolitische Einflüsse werden im
Jahresverlauf 2016 für zusätzliche Volatilität sorgen. Für 2016
erwarten wir daher eine höhere Schwankungsbreite an den
Kapitalmärkten, wodurch aktive Managementstile stärker
begünstigt werden sollten, während die zuletzt populären
Indexstrategien (etwa mit ETFs) bei der Renditegenerierung
einen schwierigeren Stand haben dürften. In einer Zeit
niedriger Markterträge (Beta) kann AllianzGI dank klarer
Anlagephilosophien und disziplinierter Investmentprozesse
mit längerfristiger Ausrichtung attraktive Alpha-Renditen für
seine Kunden erschließen.
Im Verlauf des Jahres 2015 wurden die Schätzungen für das
globale BIP immer weiter nach unten revidiert, sodass es sich
nun weit unterhalb des Niveaus vor der globalen Finanzkrise
befindet. Unsere Erwartungen für 2016 liegen – im Einklang
mit unserer Grundannahme einer anhaltenden finanziellen
Repression – im moderaten Bereich des
Erwartungsspektrums. Alle großen Volkswirtschaften sehen
sich ähnlichen (wenn auch nicht identischen)
Herausforderungen gegenüber, die größere politische und
fiskalische Anstrengungen erfordern, als dies bislang der Fall
war, während die starken geldpolitischen Impulse der
quantitativen Lockerungsmaßnahmen (QE) bei Erreichen der
Nullzinsschwelle zusehends schwinden. Die USA blieben
2015 u. a. infolge eines strengen Winters und eines stärkeren
Dollars hinter den Erwartungen zurück. Trotz rückläufiger
Arbeitslosenzahlen und sinkender Ölpreise fielen
Konsumnachfrage und Investitionen schlechter aus als
erwartet. Für 2016 gehen wir von einer ähnlichen
Entwicklung aus. An der Wall Street wird dagegen die
Erwartung gehandelt, dass die US-Wirtschaft 2016 auf
„Fluchtgeschwindigkeit“ beschleunigt; wir sind weniger
euphorisch und gehen von einem Wirtschaftswachstum im
Bereich 2 – 2,5 % aus.
AllianzGI | Ausblick 2016
Europa: Überraschende Entwicklung 2015
Europa war die Überraschung des Jahres 2015: Während die
Erwartungen an das Wirtschaftswachstum zu Jahresbeginn
noch äußerst niedrig waren, sorgten das anlaufende QEProgramm der EZB und die anhaltende Euroschwäche für
positive Impulse, wodurch das Wachstum im Laufe des Jahres
auf rund 1 – 1,5 % anstieg. Hinzu kommt, dass die Politik der
EZB und die Bankenaufsicht der Eurozone endlich Wirkung
zeigen und die Kreditversorgung der Realwirtschaft
stimulieren, um Investitionen und die Schaffung von
Arbeitsplätzen zu fördern. Ein Beschäftigungszuwachs wirkt
sich wiederum positiv auf die Einzelhandelsumsätze und den
Konsum aus, zusätzlich unterstützt durch den deutlich
gesunkenen Ölpreis.
Die staatlichen Sparprogramme in Europa laufen langsam
aus, weshalb wir optimistisch bleiben, dass die Region ihre
aktuellen Wachstumsraten auch 2016 beibehalten kann – mit
tatkräftiger Unterstützung der EZB, die den Euro mit ihrem
laufenden QE-Programm auf dem derzeitigen Niveau hält.
Einige Euroländer wie Spanien und Portugal haben bei ihrer
Restrukturierung gute Erfolge erzielt und damit bewiesen,
dass sich einige der mit der Eurokrise verbundenen Probleme
durch umsichtige Sparmaßnahmen in Kombination mit einer
die Banken unterstützenden EZB-Politik bewältigen lassen.
Italien ist nun auf den gleichen Pfad eingeschwenkt, und
selbst in Frankreich sind erste Anzeichen einer Flexibilisierung
des Arbeitsmarktes erkennbar. Deutschland zeigt sich
weiterhin robust, was nach unserer Einschätzung auch 2016
der Fall sein wird, wenngleich das Land nach wie vor
hochempfindlich auf die Abschwächung der Schwellenländer
und des allgemeinen Investitionsumfelds reagiert.
Großbritannien hat ein starkes Jahr hinter sich. Für 2016
dürfte es nach unserer Einschätzung zu einer gewissen
Konsolidierung der erzielten Fortschritte kommen. Die Stärke
des britischen Pfunds hält an, wodurch weitere Exporterfolge
erschwert werden, und da die Reallöhne Anzeichen einer
nachlassenden Dynamik zeigen (allerdings bei einem
ansehnlichen Ausgangsniveau von rund 3 %), dürften
weitere Konsumsteigerungen begrenzt sein. Großbritannien
sollte nach unserer Ansicht von weiteren
Marktreformen der neuen konservativen
Regierung profitieren, die sich die
Steigerung der Attraktivität für
internationale Investitionen auf die
Fahnen geschrieben hat.
Osteuropa hat sich nach dem Ukraine-Konflikt und trotz
Belastungen im Zuge der aktuellen Flüchtlingskrise stabilisiert
und profitiert weiterhin von zahlreichen EU-Förderprojekten
zur Infrastrukturentwicklung. Russland befindet sich jedoch in
einer tiefen Rezession. Der Einbruch der Rohstoffpreise hat
der Wirtschaft des Landes stark zugesetzt und jede Aussicht
auf Erholung ist nach wie vor von höheren Öl- und Gaspreisen
abhängig. Die Türkei leidet unter den geopolitischen
Spannungen der Region. Hinzu kam der politische Stillstand
im Vorfeld der Parlamentswahl Anfang November; das klare
Wahlergebnis dürfte die Regierungsarbeit nun jedoch
erleichtern.
China: Wirtschaftliche Neuausrichtung
China, die zweitgrößte Volkswirtschaft
der Welt, verliert seit einiger Zeit an
Wachstumsdynamik, da die
unvermeidbare Neuausrichtung des
Landes von einer investitions- und
produktionsgetriebenen Ökonomie
hin zu einer dienstleistungs- und
konsumorientierten Wirtschaft nur
sehr langsam vorankommt. Weitere
Negativfaktoren für das
Wirtschaftswachstum sind ein rückläufiger
Produktivitätszuwachs, übermäßige Verschuldung
und die Aufwertung des Renminbi. Nach offiziellen Statistiken
beträgt das reale Wachstum weiterhin rund 7 %; einige
aussagekräftige Indikatoren deuten dagegen auf einen
deutlich niedrigeren Wert hin. Im neuen Fünfjahresplan
(2016-2020) wird ein jährliches Wachstum von etwa 6,5 % in
den kommenden fünf Jahren angestrebt, um eine
Verdopplung des BIP im Zeitraum 2010 – 2020 zu erreichen.
Die Wachstumsabschwächung und die Neuausrichtung
Chinas werden nach wie vor gravierende Folgen für
rohstoffproduzierende Länder und asiatische
Volkswirtschaften haben, die in den vergangenen 20 Jahren
vom Ritt auf dem chinesischen Drachen profitierten.
Indien sollte 2016 im Zuge der von der Regierung Modi
eingeleiteten Reformen ein höheres Wirtschaftswachstum
verzeichnen. Die Reformen kommen zwar langsamer voran
und fallen weniger drastisch aus als von vielen erhofft, es
wird jedoch deutlich, dass Premierminister Modi das Land
voranbringt und die Attraktivität für ausländische
Investitionen erhöht. Hinzu kommt Spielraum für
Zinssenkungen, was sowohl die Investitions- als auch die
Konsumbereitschaft im Jahr 2016 fördern dürfte.
AllianzGI | Ausblick 2016
In Japan fällt das Wirtschaftswachstum trotz der extrem
aggressiven Geldpolitik der japanischen Notenbank und der
(bislang lediglich moderaten) Reformpläne der Regierung
Abe erneut enttäuschend schwach aus. Im kommenden Jahr
wird mit einer Belebung gerechnet, die jedoch angesichts des
zunehmenden Gegenwinds vorerst nicht ausreichen dürfte,
um Japan trotz Yen-Schwäche als Wachstumsmotor zu
etablieren.
Die Region Australien und Ozeanien steht vor einem
schwierigeren Jahr, da sich die Neuausrichtung Chinas
dauerhaft auf die Preise zahlreicher Rohstoffe auszuwirken
scheint, während die zur Schwäche neigenden Währungen
Yen und Euro zu einer Verschärfung des internationalen
Wettbewerbs beitragen, und die Stärke des US-Dollars die
Finanzierungskosten für Schuldner der Region in die Höhe
treibt.
Die Region Nahost und Afrika wurde von dem Preisverfall bei
Rohstoffen und den daraus resultierenden Investitionsentscheidungen großer Öl- und Minengesellschaften schwer
getroffen, und auch 2016 stehen die Zeichen für eine
wirtschaftliche Erholung schlecht. Zahlreiche OPECProduzenten, einschließlich Saudi-Arabien, weisen
inzwischen massive Haushaltslöcher auf, die nur durch
Anzapfen ihrer Staatsfonds und durch Ausweitung der
Kreditaufnahme gestopft werden können, wodurch die
Wachstumsaussichten für 2016 alles andere als rosig
aussehen. Wir rechnen jedoch damit, dass der Iran im Zuge
der schrittweise gelockerten Sanktionen ein großes,
attraktives Wachstumspotenzial eröffnen könnte, da wieder
in den iranischen Ölsektor investiert wird und auch andere
Branchen in das Land zurückkehren.
Die Lage in den Ländern Lateinamerikas hat sich nach dem
Einbruch der Rohstoffpreise merklich verschlechtert, und
auch der Ausblick für 2016 macht wenig Hoffnung:
zunehmende politische Probleme, gähnende Haushaltslöcher
schwere politische Skandale in Brasilien. Trotz der
Olympischen Sommerspiele ist für Brasilien
2016 angesichts der sehr schwachen
Landeswährung und der enormen
Verbraucherverschuldung keine
Besserung in Sicht. Venezuela und
Argentinien leiden unter massiver
Inflation, was über kurz oder lang
zu einem erneuten Zahlungsausfall
führen könnte. Das globale
Wirtschaftswachstum ist zwar niedrig
und fragil, mittelfristig gibt es jedoch erste
Anzeichen für Optimismus. Der globale Handel macht inzwischen fast die Hälfte des weltweiten BIP aus und belegt damit
den Erfolg der Globalisierung. Neue Freihandelsabkommen
wie die Transpazifische Partnerschaft (TPP) zwischen den
USA und Asien könnten durch Abbau von Zöllen und
Handelsschranken für neue Handelsimpulse sorgen, woran
sich im Jahr 2016 die Transatlantische Handels- und
Investitionspartnerschaft (TTIP) zwischen den USA und der
Europäischen Union anschließen könnte. Auch Chinas
Seidenstraßeninitiative „One Belt, One Road“ dürfte für eine
verstärkte Investitionstätigkeit in zahlreichen
Schwellenländern sorgen.
Inflation? Welche Inflation?
Die Inflation fiel 2015 verhalten aus, woran sich nach unserer
Einschätzung im Großen und Ganzen auch 2016 wenig
ändern dürfte. Es gibt mehrere Gründe für die niedrigen
Inflationsraten in vielen Segmenten der Weltwirtschaft. Zum
einen die stark gesunkenen Preise für Erdöl und andere
Rohstoffe, die auch 2016 auf niedrigem Niveau bleiben
dürften. Zum anderen niedrigere Welthandelspreise, da
China und andere Länder das Ziel verfolgen, Marktanteile bei
Handelsgütern auszubauen oder zu halten, wovon die
Verbraucher letztlich profitieren. Daneben rechnen wir
angesichts relativ hoher Überschusskapazitäten in vielen
Ländern – insbesondere in Asien und Europa – mit maßvollen
Lohnsteigerungen. Wir gehen jedoch nach wie vor davon aus,
dass die lokale Inflation im Dienstleistungssektor weltweit
robust bleiben und einige der oben genannten
inflationsdämpfenden Faktoren konterkarieren wird. Hinzu
kommt, dass sich Produktionslücken vielerorts zu schließen
beginnen – ein traditioneller Vorbote von Inflation. Im
Rahmen unserer Grundannahme einer anhaltenden
finanziellen Repression ist es wichtig, dass die derzeitige
Phase niedriger Inflation 2016 zu Ende geht, da ein gewisses
Inflationsniveau erforderlich ist, um den realen Wert der
weltweit hohen Schuldenlast zu reduzieren.
Potenzial für einen „schwarzen Schwan“ – mit Auswirkungen
auf den Inflationsausblick – bietet derzeit die ernste
geopolitische Lage im Nahen Osten: sollte sich die Situation
dort verschärfen und es zu einer Verknappung des
Ölangebots für die großen Volkswirtschaften der Welt
kommen, die an die Dimension der beiden Ölpreisschocks in
den 1970er- und 1980er-Jahren heranreicht, würde sich dies
negativ auf das Wirtschaftswachstum, aber positiv auf die
Inflation auswirken.
AllianzGI | Ausblick 2016
Lockere Geldpolitik: „Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist“
2015 wurden wir Zeugen einer weltweiten Konvergenz der
Geldpolitik, als immer mehr Notenbanken die Zinsen
Richtung Null oder in den negativen Bereich absenkten (man
denke etwa an den negativen Einlagensatz der EZB) und
QE-Programme auflegten, wobei in Japan und Europa
womöglich noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht
ist.
Im Jahr 2016 wird es zur ersten größeren geldpolitischen
Divergenz kommen, wenn die US-Notenbank die Zinswende
einleitet, während praktisch alle anderen Zentralbanken der
Welt das genaue Gegenteil tun: Beibehaltung der
Nullzinspolitik, Zinssenkungen – wie in Indien und Brasilien –
oder Ausweitung von QE-Programmen. Alle Augen bleiben
auf die USA gerichtet, da der US-Dollar nach wie vor die
Weltleitwährung ist, und eine weitere Stärkung des Dollars
Auswirkungen auf die weltweite Kreditaufnahme und
Refinanzierung haben wird. Nachdem Japan und der
Euroraum bereits den vollen QE-Modus aktiviert haben, setzt
auch China seine Geldpolitik immer aktiver zur Unterstützung
der Wirtschaft ein. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass
die im Sommer 2015 erfolgten geldpolitischen Veränderungen Vorboten einer stärkeren Abwertung der Landeswährung
im Jahr 2016 sind, da die Anerkennung des Renminbi als
IWF-Reservewährung ein erklärtes strategisches Ziel der
chinesischen Politik ist.
Wir rechnen für 2016 daher mit einer deutlich stärkeren
Wechselkursvolatilität, wodurch sich die Erzielung attraktiver
Renditen an den internationalen Aktien- und Anleihemärkten
schwieriger gestalten wird. Wir sind jedoch nach wie vor
überzeugt, dass die Zinsen weltweit niedrig bleiben und
Zinserhöhungen von den Notenbanken mit Blick auf
steigendes Wirtschafts-wachstum, höhere Inflation oder
beides nur in langsamen Schritten erfolgen werden.
Politik
Die lokale politische Lage ist stets eng mit der Geldpolitik
verknüpft, und wir rechnen für 2016 mit weiteren
politischen Ereignissen, die sich auf die Renditen von
Investoren auswirken werden. Europa durchlebte 2015 das
übliche Auf und Ab, verstärkt durch eine erneute
Griechenlandkrise. Wir erwarten, dass sich der Fokus in
dieser Region im Jahr 2016 auf das britische Referendum über
den Verbleib des Landes in der EU und mögliche Änderungen
der EU-Verträge richten wird, die Aufschluss darüber geben,
ob und wie die Reise in Richtung „Vereinigte Staaten von
Europa“ (oder der Eurozone?) weitergehen
wird. Die EU steht bei dieser Reise vor
zahlreichen Herausforderungen, wobei
sie kurzfristig auch noch mit der
Flüchtlingskrise und dem
schwelenden Ukraine-Konflikt
zu kämpfen hat.
Wichtige Aspekte in der asiatischen
Politik sind das wachsende
Selbstbewusstsein Chinas in der Region,
Maßnahmen (insbesondere in Australien
und anderen Rohstoffländern) in Reaktion
auf die Neuausrichtung Chinas und eine
Steigerung der Binnennachfrage in Zeiten globaler
Wachstumsverlangsamung. In Lateinamerika ist die
politische Lage äußerst angespannt. In Brasilien richten sich
große Erwartungen an eine Amtsenthebung von Präsidentin
Rousseff wegen Korruption, wodurch sich die derzeitige
brasilianische Wirtschaftskrise noch verschärfen würde. Wie
bereits erwähnt, müssen die geopolitischen Ereignisse im
Nahen Osten im Jahr 2016 intensiv beobachtet werden, da
die Geschehnisse derzeit mit großer Unsicherheit verbunden
und nicht prognostizierbar sind. Im Syrienkonflikt werden
Erinnerungen an den Kalten Krieg wach, da Russland und die
USA auf verschiedenen Seiten stehen.
Der Hauptfokus im Jahr 2016 liegt jedoch auf der
US-Präsidentschaftswahl im November, wofür sich bislang
weder Demokraten noch Republikaner auf einen klaren
Kandidaten einigen konnten. Die Politikerdynastien der
Clintons und der Bushs sind nicht unumstritten, und so
scheint im Moment der Ruf nach alternativen Kandidaten
lauter zu werden, auch wenn daraus keine großen
Veränderungen in der Wirtschaftspolitik resultieren dürften.
Eines ist jedoch sicher: Umfrageergebnisse sind kein
verlässlicher Indikator für den Wahlausgang!
AllianzGI | Ausblick 2016
Handeln: Volatilität und Illiquidität
2015 waren die Märkte von höherer Volatilität geprägt,
während zugleich die typischen Korrelationen zwischen
zahlreichen Assetklassen hinfällig wurden. Wir erwarten
eine Fortsetzung dieser Entwicklung 2016, da die
Wirtschafts- und Geldpolitik sowie die politischen Ereignisse
zunehmend unterschiedliche Entwicklungen in der
Weltwirtschaft wiederspiegeln. Im Niedrigzinsumfeld
kamen in zahlreichen Marktsegmenten verstärkt extreme
Fremdkapitalhebel und algorithmische Handelsstrategien
zum Einsatz, die sowohl die Volatilität anheizen als auch
eine Verknappung der Marktliquidität nach sich ziehen, was
vor dem Hintergrund von QE zwangsläufig dazu führt, dass
Investoren auf der Jagd nach Rendite und Erträgen
scharenweise in ähnliche Assets und Strukturen getrieben
werden.
Nach unserer Überzeugung können Kundenportfolios durch
flexibles und aktives Management der Assetklasse Volatilität
profitieren. Durch fundiertes Research und Fokus auf
Qualität und Nachhaltigkeit können wir unsere Kunden
dabei unterstützen, auf Märkten zu navigieren, die ohne
Risikoübernahme kein Renditepotenzial bieten. Mit Blick auf
die divergierende Notenbankpolitik 2016 gehen wir davon
aus, dass unsere klaren Anlagephilosophien und unsere
langfristigen Investmentprozesse dazu beitragen, das von
unseren Kunden gewünschte Alpha in einer Welt mit
spürbar niedrigeren Markterträgen (Beta) und höherer
Volatilität zu generieren.
- Neil Dwane, Global Strategist
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