Schlaf und Partnerschaft: Neue Erkenntnisse zum

Pressemitteilung
23. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin 3.–5.12.2015
Schlaf und Partnerschaft: Neue Erkenntnisse zum Paarschlaf
Bessere Beziehungen bei ähnlichen „Chronotypen“
Mainz. Wie entscheidend guter Schlaf für Gesundheit und Wohlbefinden ist, zeigen immer mehr
wissenschaftliche Untersuchungen. Wie aber wird die Schlafqualität bei Paaren beeinflusst, die ihre
Nächte im gemeinsamen Bett verbringen? Welche Rolle spielt das gemeinsame Schlafen für die
Qualität der Beziehung? Und welche Einfluss kann dabei der angeborene „Chronotypus“ haben – ob
der Partner zu den frühaufstehenden „Lerchen“ gehört oder eher zu den „Nachteulen“? Neue
Erkenntnisse zum Paarschlaf sind ein aktuelles Thema bei der 23. Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin vom 3. bis 5. Dezember 2015 in Mainz mit über
2.000 Medizinern, Wissenschaftlern und Experten.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, wie sehr der Chronotypus die Qualität einer Beziehung
beeinflussen kann: „Chronotypus-ähnliche Paare zeigen mehr Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in
ihrer ehelichen Problemlösung. Ähnlich kurze Einschlafzeiten beider Partner wirken sich positiv auf
die Partnerinteraktion tagsüber aus“, so Prof. Dr.med. Kneginja Richter, Universitätsklinik für
Psychiatrie und Psychotherapie Nürnberg. „Paare mit unterschiedlichem Chronotypus – zum Beispiel
ein Abendtyp und ein Morgentyp – gaben an, mehr Konflikte, weniger Zeit für ernsthafte
Konversationen sowie gemeinsame Aktivitäten und auch weniger sexuelle Kontakte als Paare mit
dem gleichen Chronotypus zu haben.“
Nach einer neueren Studie wird bei Frauen der Schlaf eher durch ihre Partner gestört, während
Männer generell besser schlafen, wenn ihre Partnerin nebenan liegt. „Evolutionsbiologische Theorien
erklären dies mit der Sozialisation von Mann und Frau“, so Tagungspräsident und Leiter der
Schlafmedizinischen Abteilung am Pfalzklinikum Klingenmünster, Dr. Hans-Günter Weeß. Die Frau
fühle sich beim Schlaf in der Gruppe in Ihrer Mutter- und Beschützerrolle. Nach der sozialen
Rollenaufteilung falle ihr eher die Verantwortung für die Versorgung und Pflege von
Familienmitgliedern zu. Die Nacht wird zur zweiten Arbeitsschicht – und wer schläft an seinem
Arbeitsplatz schon gut? Der Mann hingegen fühle sich in der Gruppe sicher und geborgen, delegiere
Verantwortung für die Familie und schlafe aus diesem Grunde besser.
Wie sehr Paarschläfer durch das Schnarchen ihrer Partner beeinträchtigt werden, belegen
umfangreiche Untersuchungen im Schlaflabor. Außerdem zeigten Männer generell häufigere
nächtliche Körperbewegungen, die von ihren Frauen oft als schlafstörend wahrgenommen werden.
Bei jüngeren Paaren wurden dagegen häufiger simultane Körperbewegungen festgestellt.
Die negative Beeinflussung durch Schlafprobleme des Partners zeigte eine Langzeitstudie mit 504
älteren Paaren. Männer, deren Frauen Schlafprobleme hatten, klagten über schlechte Gesundheit,
depressive Verstimmungen, geringen Optimismus sowie Unzufriedenheit in der Ehe. Demnach
könnten rechtzeitig erkannte und behandelte Schlafstörungen gleichzeitig auch als Chance zur
Gesundheitsförderung des Partners gesehen werden.
Alle Informationen zum DGSM-Kongress sowie das gesamte wissenschaftliche Programm unter
www.dgsm-kongress.de. Journalisten sind herzlich zur Tagung eingeladen.
Akkreditierungen bitte über die Tagungshomepage oder direkt über den Pressekontakt.
Kerstin Aldenhoff
Conventus Congressmanagement & Marketing GmbH
Tel. 0172 / 3516916
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