25.09.2015 1 Immer müde?

25.09.2015
Immer müde?
Wissenswertes zu Blutarmut und Vitaminmangel
Inhalt
Anämien
Eisenmangel & Thalassämien
Megaloblastäre Anämien
1. Anämien
Definition
Immer Verminderung des Hämoglobinwertes
Evtl. Verminderung der Erythrozytenzahl
Evtl. Verminderung des Hämatokritwertes
Wichtiges zum Schluss
Klinik
-Anämie Symptome wie Müdigkeit, Schwäche
-fahle Haut
-spröde Nägel
-brüchiges Haar
-Rhagaden
-Pica
Mundwinkelrhagaden
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1.1. Hypochrom mikrozytäre Anämien
1.1.1. Eisenmangelanämie (erworben)
1.1.2. Thalassämie (vererbt)
1.1.3. Sichelzellanämie und andere (selten)
Anämien
Einteilung nach morphologischen Kriterien
1.1.Hypochrom mikrozytär
1.2.Hyperchrom makrozytär
Normales BB
Microzytär, hypochrom,
Fe‐Mangel?
1.1.1 Eisenmangelanämie
Ursachen
Erhöhter Eisenverlust
-physiologisch: Menstruation
-Blutungen: Hämaturie, Magen-Darmblutungen
-Blutspenden
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Erhöhter Eisenverbrauch
-Wachstum
-Gravidität
-Laktation
Verminderte Eisenzufuhr
-Diät, Essstörungen
-Vegetarier, Veganer
a- oder b
Malabsorptionsstörungen
-Darmkrankheiten (z. Bsp. Zöliakie, M. Crohn)
Therapie
-Eisensubstitution (oral/intravenös)
-Abklärung der Ursache evtl. durch einen Hämatologen
Labor Hämatologie
1. Anisozytose
2. Hämoglobin vermindert
3. Indizes MCH, MCV vermindert
Hypochrom, mikrozytär
Eisenmangel
-Erythrozyten meistens vermindert
-Leukozyten normal
-Thrombozyten normal bis vermehrt
-absolute Retikulozytenzahl normal bis
vermindert
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Mikroskopie
-weisses Blutbild unauffällig
-Hypochromie
-Mikrozytose
-Anisozytose (RDW)
-Ovaloyten
-Anulozyten
Differentialdiagnose Begleitanämien bei
chronischen Krankheiten
-durch chronische Entzündungen / Infektionen
-durch maligne Erkrankungen (Lymphome)
oft normochrom, normozytär
seltener hypochrom, mikrozytär
RDW meistens normal
Ferritin erhöht!
1.1. Hypochrom mikrozytäre Anämien
1.1.2. Thalassämien
1.1.1. Eisenmangelanämie
1.1.2. Thalassämie minor / major
1.1.3. Sichelzellanämien und andere (selten)
Definition
Korpuskuläre hämolytische Anämie,
autosomal rezessiv vererbt.
Thalassämie major = homozygot vererbt
Thalassämie minor = heterozygot vererbt
Ursachen
Synthesestörung des Globin-Anteils im
Hämoglobin-Molekül.
Vorkommen
geographische Häufigkeit in den
Mittelmeerländern
Die häufigste Form ist eine Störung der BetaKetten.
Oft in Kombination mit einem HB-S.
in Afrika häufig kombiniert mit
Sichelzellanämie
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Labor
a- oder b
Erhöhtes LDH
Pathologisches Blutbild
Pathologische Hämoglobin Elektrophorese
Genetischer Nachweis der Mutationen
Verminderte Osmotische Resistenz
Mikroskopie
Thalassämie minor
-unauffälliges weisses Blutbild
-leichte bis mittlere Anämie (100-120 g/l)
-hypochrom mikrozytär
-Aniso- und Poikilozytose
-basophile Punktierung
-Retikulozyten erhöht
Mikroskopie
Thalassämie minor
Prognose günstig
Meistens ohne Behandlung / Therapie
Bleibt oft unerkannt
Thalassämie major
-Linksverschiebung bis zum Myeloblasten
-starke Anämie (50-70 g/l)
-stark hypochrom mikrozytär
-starke Aniso- und Poikilozytose
-grobe basophile Punktierung
-Targetzellen
-Erythroblasten
-Retikulozyten erhöht
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Thalassämie major
Prognose ungünstig, Lebenserwartung ?
Erythrozyten hämolysieren viel schneller als
normale.
Ikterus, Minderwuchs, erniedrigtes Hämoglobin,
Patienten erhalten wiederholt
Erythrozytenkonzentrate.
Therapie
Thalassämie major
-Erythrozytenkonzentrate
(führt zu einer sekundären Hämochromatose).
-Knochenmarktransplantation
-Stammzelltransplantation
Mentzer-lndex = MCV (fl) geteilt durch
Erythrozytenzahl (T/L)
Werte < 13
weisen auf Thalassämie hin
Werte > 13
dagegen eher auf eine Eisenmangelanämie
oder Anämie chronischer Erkrankung
Bild eines 4 Jahre alten Mädchens mit
unbehandelter Thalassämie.
Typischer Gesichtsschädel(„Bürstenschädel“)
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Eisenmangel
Thalassämien minor
Erythrozytenzahl normal bis vermindert
Erythrozytenzahl erhöht
Ferritin vermindert
Ferritin normal
Mentzer Index: MCV:EC
> 13
Mentzer Index: MCV:EC
< 13
Beta Thalassämie, Mädchen 7 Jahre, 13 kg
1.2. Hyperchrom makrozytäre Anämien
Anämien
Einteilung nach morphologischen Kriterien
1.2.1. Megaloblastär
1.2.2. Nicht megaloblastär
1.1.Hypochrom mikrozytär
1.2.Hyperchrom makrozytär
Vererbte perniziöse Anämie,
Morbus Biermer
Symptomatische perniziöse Anämie
Antikörper gegen den Intrinsic Factor
der Magenschleimhaut
(Autoimmunkrankheit)
Verschiedene Ursachen:
Nach Gastrektomie
Vererbte perniziöse Anämie,
Morbus Biermer
Symptomatische perniziöse Anämie
Immer Vitamin B12 Mangel
Vitamin B12- und/oder Folsäuremangel
Mangelernährung (Malnutrition)
Ungenügende Verdauung
(Maldigestion)
Ungenügende Absorption
(Malabsorption) im terminalen Ileum
DNS – Synthesestörung
Hämatologische Veränderungen
Störungen anderer Organe (Nerven)
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Klinik
-Anämiesymptome wie Müdigkeit, Schwäche
-Subikterus
-Oberbauchbeschwerden
-Gewichtsabnahme
-Neurologische Symptome, gestörte Motorik
-Zungenbrennen; Lachszunge
Therapie
Vitamin B12 Mangel
intramuskulär (evtl. intravenös)
bei einer echten perniziösen Anämie lebenslänglich
Folsäuremangel
selten!
Folsäure peroral oder parenteral
Labor Hämatologie
1.
2.
3.
4.
5.
Anisozytose
Poikilozytose
Makrozytose
Hämoglobin vermindert
Indizes MCH, MCHC, MCV (> 100 fl) erhöht
-Leukozyten vermindert
-Thrombozyten vermindert
Mikroskopie
-Makro-/Megalozytär
-Howell Jolly (Kernreste)
-basophile Punktierung
-Rechtsverschiebung
-übersegmentierte neutrophile Granulozyten
-kernhaltige Ec-Vorstufen
Hypersegmentierte Neutrophile
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1.2. Hyperchrom makrozytäre Anämien
1.2.1. Megaloblastär
1.2.2. Nicht megaloblastär
Megaloblasten
1.2.2. Nicht megaloblastär = makrozytär
Ursache
Lebererkrankungen
Myelodysplastische Syndrome
am wichtigsten:
Alkoholismus
Unterschied megaloblastäre /
makrozytäre nicht megaloblastäre Anämie:
Im Differentialblutbild der makrozytären nicht
megaloblastären Anämie hat es keine
Megaloblasten und hypersegmentierte
Granulozyten!
Das Wichtigste zum
Schluss
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25.09.2015
Normales
Blutbild
zu dicker
Ausstrich
Zu dünner Ausstrich
Lädierte Zellen
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit
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