ErinnErungskulturEn im gEspräch ukrainE

Erinnerungskulturen
im Gespräch
Ukraine
20.10.2015 | 18:00
Berlinische Galerie
20.10.2015 | 18:00 | Berlinische Galerie | Alte JakobstraSSe 124–128 | 10969 Berlin
Begrüßung:
Andrij Melnyk
Botschafter der Ukraine in der Bundesrepublik Deutschland
Markus Meckel
Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber­fürsorge e. V.
Vorträge:
Dr. Dmytro Myeshkov
Universität Freiburg
Wilfried Jilge
Universität Leipzig und St. Gallen
Moderation:
Prof. Dr. Stefan Troebst
Universität Leipzig
Bitte teilen Sie uns Ihre Zusage bis zum 16. Oktober mit:
030-2309 3654, [email protected].
Wir weisen Sie darauf hin, dass mit Ihrer Anmeldung keine Sitzplatzreservierung verbunden ist. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Foto: Deutsche Kriegsgräberstätte Kirowograd, angelegt im Jahr 2000, © Volksbund
Die Geschichte der Ukraine im 20. Jahrhundert ist von Krieg und Diktaturen bestimmt. Nach einer
kurzen Phase der Unabhängigkeit am Ende des Ersten Weltkriegs wurde das Land als Folge der Russischen Revolution Teil der Sowjetunion. Dem Russischen Bürgerkrieg, dem stalinistischen Terror,
der Hungerkatastrophe von 1932 und 1933 und dann dem Zweiten Weltkrieg fielen Millionen von
Ukrainern zum Opfer. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion ermordeten die Deutschen in der
Ukraine systematisch die Juden, das Land wurde wirtschaftlich ausgeplündert, die Zivilbevölkerung
dem Hunger überlassen. Verschleppungen zur Zwangsarbeit vor Ort und nach Deutschland und die
brutale Partisanenbekämpfung forderten ebenfalls viele Opfer. Gleichzeitig kämpften Nationalisten
für eine unabhängige Ukraine. Doch es folgten bis zur Unabhängigkeit 1991 weitere Jahrzehnte der
sowjetischen Vorherrschaft. Zwischen Kollaboration und Widerstand in den zwei Diktaturen gab es
verschiedene Wege, sich zu positionieren. Wie werden diese komplexen Ereignisse in der Ukraine
als nationale Geschichte erzählt? Welche Interpretation der Geschichte des Zwanzigsten Jahrhunderts wird in den ukrainischen Schulen, welche durch Denkmäler und Museen, durch Kunst und
Kultur in der Öffentlichkeit vermittelt? Was sind die Hauptbezugspunkte der ukrainischen Erinnerungskultur und welche aktuellen Diskurse und Interpretationsansätze gibt es?