Link zum PDF mit der Senats-Antwort - AfD

BÜRGERSCHAFT
DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG
Drucksache
21/3008
21. Wahlperiode
02.02.16
Schriftliche Kleine Anfrage
des Abgeordneten Dirk Nockemann (AfD) vom 26.01.16
und
Betr.:
Antwort des Senats
Mysteriöser Vorfall – Feuerwehr und Polizei retten jungen Vater und
Baby
Am Abend des 25. Januars kam es zu einem dramatischen Rettungseinsatz
in Harburg. Passanten informierten die Rettungskräfte, nachdem sie Hilferufe
am Göhlbachtal, in der Nähe des Lohmühlenteichs, vernahmen. Die Beamten des Polizeikommissariats 46 fanden dort einen jungen Mann und ein
Baby vor, die im Teich eingebrochen waren.
Der Mann soll auf den Rettungseinsatz teilnahmslos reagiert haben, was
Medien dazu veranlasste, über Suizid zu spekulieren. Andererseits wurden
bei dem Mann Schnittwunden durch mehrere Messerstiche festgestellt, die
wiederum auf einen Überfall schließen lassen. Ersten Angaben zufolge
bestätigte der Mann die Version eines Überfalls.
Der weibliche Säugling wurde reanimiert und liegt auf der Intensivstation
eines Krankenhauses. Der Mann ist mit starken Unterkühlungen ebenfalls ins
Krankenhaus eingeliefert worden.
Einer heutigen Pressemitteilung der Hamburger Polizei zufolge haben
Staatsanwaltschaft und Mordkommission des Landeskriminalamtes die
Ermittlungen aufgenommen.
Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:
1.
Wie ist der aktuelle Erkenntnisstand der Ermittlungen?
Nach den derzeitigen Erkenntnissen der Polizei hat der Mann durch Hilferufe auf sich
aufmerksam gemacht. Anwohner verständigten daraufhin die Rettungskräfte. Die
zuerst am Unglücksort eintreffenden Beamten des Polizeikommissariats 46 versuchten sofort, den Mann mit einer Rettungsleine aus dem Wasser zu ziehen. Die weiteren
Rettungsmaßnahmen übernahm die Feuerwehr. Erst dabei stellte sich heraus, dass
der Mann seine drei Monate alte Tochter in einem Tragetuch unter seiner Jacke vor
der Brust trug. Der Säugling wurde vor Ort reanimiert und anschließend in ein Krankenhaus eingeliefert.
Die Umstände, die dazu führten, dass sich der Mann mit seinem Kind auf den zugefrorenen Lohmühlenteich begeben hat, sind Gegenstand der Ermittlungen des Fachkommissariats Tötungsdelikte und Todesermittlungen im Landeskriminalamt Hamburg
(LKA 41).
2.
Welche Angaben führt der Mann an, nach 22 Uhr mit einem Säugling
spazieren gegangen zu sein?
Drucksache 21/3008
Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode
Es handelt sich nach übereinstimmenden Angaben der Eltern um einen normalen
Vorgang.
3.
Welche Erkenntnisse gibt es über die mutmaßlichen Täter?
4.
Inwieweit erhärtet sich der Verdacht eines Suizids oder eines Überfalls?
Tatverdächtige sind derzeit noch nicht ermittelt; darüber hinaus siehe Antwort zu 1.
5.
Wie ist der Gesundheitszustand des Mannes und welche Verletzungen
weist er auf? Inwieweit sprechen diese Verletzungen für einen Suizid
oder einen Überfall?
Der Mann wurde stationär in einem Krankenhaus aufgenommen. Er war unterkühlt
und wies mehrere, jedoch nicht lebensbedrohliche, Stichverletzungen auf. Das schriftliche Gutachten des Instituts für Rechtsmedizin über die Verletzungen des Mannes
liegt der Polizei noch nicht vor.
6.
Wie ist der Gesundheitszustand des Babys? Befindet es sich inzwischen
außer Lebensgefahr?
Nach den Erkenntnissen der Polizei ist der Zustand weiterhin kritisch.
7.
Handelt es sich bei dem jungen Mann tatsächlich um den Vater des Kindes?
8.
Wo sind der junge Mann und das Baby wohnhaft gemeldet? Ist der
Mann alleinerziehend?
Ja.
Der Senat sieht aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes von der näheren Beantwortung der Frage ab.
9.
Welche Staatsangehörigkeit besitzen der Mann und das Kind?
Beide besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit.
10. Welche Erkenntnisse gibt es über die leibliche Mutter?
Siehe Antwort zu 8.
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