Landwirtschaft für Medien – aktuell und kompetent Nr. 3258 vom 8. Februar 2016 Roboter übernehmen Schweizer Ställe ZAHLEN | KURVEN 7 Käseexporte leicht höher 68‘459 Tonnen Schweizer Käse wurden letztes Jahr exportiert. Am meisten Absatz fand Hartkäse. KAUFEN | GENIESSEN 8 lid Federkohl: Altbewährtes Trend-Gemüse Jungbauer Thomas Näf setzt auf Automation im Stall: Ein Roboter melkt die Kühe, ein weiterer füttert sie und ein dritter entmistet den Stall. Näf ist längst kein Einzelfall: Die Anzahl Roboter auf Bauernbetrieben nimmt zu. 3 Er ist ein Megatrend in den USA. Er soll die Menschen jung und gesund halten. Kale. Oder Federkohl, wie er hierzulande heisst. Gezeichnet | Gelacht 7 Daten | Termine 9 Agro | News 10 AGRAR | POLITIK Umstrittene Direktzahlungs-Obergrenze 6 Die Kleinbauern-Vereinigung fordert bei den Direktzahlungen eine Obergrenze pro Betrieb. Der Schweizer Bauernverband lehnt dies ab. Der Landwirtschaftliche Informationsdienst LID ist ein von über 80 landwirtschaftlichen Organisationen und Firmen getragener Verein mit Sitz in Bern. Sein Ziel ist es, die Öffentlichkeit über alle Belange der Land- und Ernährungswirtschaft zu informieren und das Verständnis zwischen Stadt und Land zu fördern. Der LID wurde 1937 gegründet. Der Mediendienst erscheint wöchentlich; Der Abdruck ist unter Angabe der Quelle frei; Online-Archiv unter lid.ch, Redaktionsschluss: Freitag, 8.00 Uhr Redaktion: Jonas Ingold (ji), Michael Wahl (mw) | [email protected] | Geschäftsführung: Markus Rediger (mr) AUTO | MATISIERUNG 3 Für 200‘000 Franken mehr Gerechtigkeit im Stall Melken, füttern, sauber machen: Roboter übernehmen immer mehr Arbeiten im Stall. Sie entlasten Bauern und sorgen für mehr Komfort für Tiere. Von Michael Wahl Roboter waren das grosse Thema am diesjährigen Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. Bald schon werden sie einer Studie zufolge die Arbeitswelt erobern und tiefgreifend umkrempeln. In der Landwirtschaft sind sie längst auf dem Vormarsch. Zum Beispiel auf dem Hof Brandholz von Keine fixen Stallzeiten, mehr Flexibilität: Thomas Näf lässt seit Kurzem seine Kühe von einem Roboter melken. (mw) Thomas Näf. Der Junglandwirt aus dem schrittweise vergrössern. Weil der 25-Jähri- fen” kann Näf trotzdem seine Kuhherde aargauischen Buttwil hat im letzten Jahr ge nebst Kühen auch noch Legehennen vergrössern. Seit letztem November melkt den alten Anbindestall durch einen moder- hält, Ackerbau betreibt und im Lohn Arbei- ein Roboter Näfs Kühe, ein zweiter füttert nen Laufstall ersetzt, der Platz für 70 Kühe ten für andere Bauern ausführt, liegt ein die Tiere und ein dritter hält den Stall sau- bietet. Zwar sind derzeit erst 40 Tiere im Ausbau der Milchproduktion zeitlich nicht ber. „Ohne die Roboter hätte ich eines mei- Stall, Näf will die Herde aber in Zukunft drin. Eigentlich. Dank drei neuen „Gehil- ner anderen Standbeine reduzieren müssen”, sagt Näf. Bauern setzen auf Automatisierung mw. Roboter sind auf Bauernhöfen auf milien meist nur noch dank des Einsatzes dem Vormarsch: Vor rund 15 Jahren wur- modernster Landtechnik respektive Robo- den die ersten Melkroboter in der tern. Diese übernehmen arbeitsintensive Schweiz installiert, mittlerweile sind ge- Tätigkeiten wie Melken, Entmisten oder mäss Branchenkennern rund 500 Stück Füttern und entlasten dadurch Bauern. im Einsatz. Nach dem Melken überneh- „Heute wollen Bauern nicht mehr 12 und men Roboter zunehmend auch die Fütte- mehr Stunden am Tag arbeiten”, sagt Urs rung von Kühen und die Entmistung von Schmid vom Melktechnik-Hersteller Ställen. Der Automatisierungs-Boom hat DeLaval über den zunehmenden Roboter- mit dem Strukturwandel zu tun: Die An- Einsatz. Deshalb würden sich teils auch zahl Milchbauern nimmt seit Jahren ab, Bauern mit kleineren Betrieben für einen die verbleibenden vergrössern ihre Be- Melkroboter entscheiden, um mehr Zeit triebe und dehnen die Produktion aus. 70 zu haben: für die Familie oder andere und mehr Kühe sind keine Seltenheit intensive Betriebszweige wie Obst oder mehr. Bewältigen können dies Bauernfa- Schweinemast. Nr. 3258 vom 8. Februar 2016 Roboter sorgen für Entlastung Die Arbeit im Stall hat sich für den Jungbauern grundlegend verändert. „Heute bin ich mehr Manager, ich muss mehr kontrollieren und weniger selber Hand anlegen”, erklärt Näf. Die Roboter sind für ihn in erster Linie eine Entlastung: von körperlich anstrengenden und zeitintensiven Arbeiten. Früher musste er morgens um 5 Uhr im Stall sein. Zuerst hat er jeweils gemistet, dann die Kühe gemolken, das Melkgeschirr geputzt, die Kühe gefüttert, um 7.30 Uhr war er fertig mit den Stallarbeiten. Abends das Gleiche noch einmal. Täglich habe er rund eine Tonne Futter von Hand in die auf 1,20 Meter angebrachte Futterkrippe ge- Sämtliche Inhalte sind unter lid.ch zu finden. Der Abdruck ist unter Angabe der Quelle frei. AUTO | MATISIERUNG 4 hievt, so Näf. Heute laufen all diese Arbei- Milch jede Kuh gibt, wie viel Milch durch rück, der den Stall sauber und trocken hält, ten ohne ihn ab. „Heute kann ich den Stall jede Zitze fliesst, wann und wie oft sich die so dass die Tiere nicht im Mist rumstehen auch mal allein lassen. Das ging früher Kühe melken lassen und er analysiert die müssen. Der Fütterungsroboter sorgt wie- nicht”, sagt Näf. Einzig den Fütterungsro- Qualität der Milch. Diese Parameter erlau- derum für mehr „Gerechtigkeit” im Stall. Er boter muss er morgens mit den einzelnen ben Näf Rückschlüsse auf die Gesundheit macht frisches Futter während 24 Stunden Futterkomponenten befüllen – eine Arbeit, der Tiere; dank des Roboters weiss er, wie verfügbar, das Gedränge an der Futterkrip- die Näf in 20 bis 30 Minuten erledigt hat. es um die Fruchtbarkeit und die Euter sei- pe ist deshalb weniger gross als bei einer ner Kühe steht. Krankheiten können so zweimal täglichen Fütterung, bei der für frühzeitig erkannt und kuriert werden. rangtiefere Tiere oft nur die Reste übrig- Dank den Robotern ist Näf heute flexibler: „Ich bin nicht mehr an fixe Stallzeiten gebunden.” Zudem verschaffen ihm seine bleiben. Die Rund-um-die-Uhr-Fütterung „Gehilfen” Luft bei Arbeitsspitzen. So kann Mehr Milch dank Roboter führt zudem dazu, dass Kühe mehr fressen er zum Beispiel am Nachmittag Siloballen Laut Näf profitiere aber nicht nur er von und damit mehr Milch geben. Um 5 bis 10 pressen, ohne dass er um 17 Uhr zurück in den Robotern, sondern auch seine Tiere. Prozent habe die Milchleistung der Kühe den Stall eilen muss. „Die Kühe können sich melken lassen, zugenommen, so Näf. wann sie wollen.“ Die Eutergesundheit Was aber, wenn beim Melkroboter eine Roboter beobachten Tiere habe sich seither verbessert, hat der Jung- Störung auftritt und Näf draussen auf dem Die Roboter entlasten Näf nicht nur, sie lie- bauer beobachtet. Auch bei den Klauen Feld arbeitet? „Dann schickt er mit eine fern ihm auch wichtige Kennzahlen. Der würden weniger Probleme auftreten. Näf Meldung aufs Handy”, sagt der Jungbauer. Melkroboter beispielsweise misst, wie viel führt das auf den Entmistungsroboter zu- [email protected] Melkroboter: 24 Stunden Melkbetrieb Kühe werden traditionellerweise zwei Mal täglich gemolken – morgens und abends. Bei einem Melkroboter entscheidet hingegen eine Kuh selbst, wann sie gemolken wird. Egal, ob mitten in der Nacht oder am Nachmittag, der Melkroboter ist 24 Stunden in Betrieb. Die Kühe suchen ihn durchschnittlich zwischen 2,4 bis 2,8 Mal pro Tag auf. Und so funktioniert der Melkvorgang: Eine Kuh betritt den Melkroboter. Dieser identifiziert das Tier anhand des Halsbandes und gibt eine Ration Kraftfutter frei. Während die Kuh am Fressen ist, setzt sich ein hydraulischer Arm in Bewegung. Dieser lokalisiert mittels Kamera und Laser die Zitzen, ren zu können. Wird eine Kuh mit Antibiotika behandelt, kann reinigt diese mit warmem Wasser und trocknet sie anschliessend. der Roboter entsprechend programmiert werden, so dass er die Dann beginnt der eigentliche Melkvorgang. Nach rund 8 Minu- betreffende Milch umleitet, damit sie nicht in die Verarbeitung ten ist dieser beendet, die Melkbecher werden abgehängt, die gelangt. Tritt eine Störung am Gerät auf, informiert der Roboter Zitzen desinfiziert. Die Kuh kann zurück in den Stall trotten. Der den Bauern per Nachricht, die er ihm aufs Natel schickt. Ein Melkroboter erhebt und speichert eine Fülle an Daten: Wann Melkroboter ist ausgelegt für maximal 75 Kühe und kostet rund und wie oft sich eine Kuh melken lässt, wie viel Milch sie gibt, 200‘000 Fr. wie viel Milch durch jede Zitze fliesst. Weiter liefert der Roboter Informationen zur Milchqualität, Eutergesundheit und Brunst. Für Bauern sind das wichtige Parameter, um effizient produzie- Nr. 3258 vom 8. Februar 2016 Bild: lid Sämtliche Inhalte sind unter lid.ch zu finden. Der Abdruck ist unter Angabe der Quelle frei. AUTO | MATISIERUNG 5 Fütterungsroboter: Rund um die Uhr frisches Futter Das Füttern von Milchkühen ist in der Regel eine arbeits- und zeitintensive Tätigkeit. Anders mit einem Roboter: Ein Bauer muss dann lediglich die einzelnen Futterkomponenten mit einem Frontlader in einen stationären Mischer füllen, der Rest erledigt die Maschine. Diese bereitet das Futter auf, über ein Förderband gelangt es in einen Verteilwagen, der entlang einer an der Decke angbrachten Schiene durch den Stall gleitet. In einem ersten Durchgang schiebt der Roboter das restliche, alte Futter zu den Tieren. In einem zweiten Schritt entlädt er frisches Futter. Der 24-Stunden-Fütterung ist Futter stets verfügbar, das Gedränge Roboter ist Tag und Nacht in Betrieb, alle zwei bis drei Stunden an der Futterkrippe ist deshalb weniger gross als bei einer zwei- macht er sich selbständig auf den Weg. Die Tiere können so rund mal täglichen Fütterung, bei der für rangtiefere Tiere oft nur die um die Uhr frisches Futter fressen. Das erhöht die Futteraufnah- Reste übrigbleiben. me und steigert letztlich die Milchleistung. Vom Futterroboter Bild: lid profitieren insbesondere rangniedere Tiere. Denn aufgrund der Entmistungsroboter: Weniger Dreck sorgt für gesündere Kühe Entmistungsroboter sind die Pistenfahrzeuge der Ställe: Mittels einer rund 1,5 Meter breiten Schaufel schieben sie den Mist vor sich hin. Dieser fällt dann durch die Spalten im Boden in das darunter gelegene Gülleloch. Fast geräuschlos kurven die über 400 kg schweren Entmistungsroboter, angetrieben von zwei Batterien, in gemächlichem Tempo durch die Ställe. Und sorgen damit für mehr Sauberkeit. Kühe transportieren dadurch weniger Schmutz in die Liegeboxen. Das verbessert die Hygiene, Euter die im Boden eingebaut sind, sowie mit Hilfe von Sensoren in und Klauen bleiben gesund. Bauern können selber bestimmen, den Seitenklappen. Übrigens: Entmistungsroboter lassen sich wie oft der Roboter den Stall reinigt und welche Route er dabei durch Tritte von Kühen nicht von der Route abbringen. zurücklegen soll. Die Roboter orientieren sich an Transpondern, Nr. 3258 vom 8. Februar 2016 Bild: DeLaval Sämtliche Inhalte sind unter lid.ch zu finden. Der Abdruck ist unter Angabe der Quelle frei. AGRAR | POLITIK 6 Umstrittene Direktzahlungs-Obergrenze Die Kleinbauern-Vereinigung fordert bei den Direktzahlungen eine Obergrenze pro Betrieb. Der Schweizer Bauernverband lehnt dies ab. Von Michael Wahl Die Kleinbauern-Vereinigung beklagt, dass die seit 2014 geltende Agrarpolitik zu einer Umverteilung der Direktzahlungen geführt habe: von kleinen und mittleren Höfen hin zu hektarstarken Grossbetrieben. Die Anzahl Betriebe mit mehr als 150‘000 Fran- Die Kleinbauern wollen mehr vom Direktzahlungskuchen. (Cédric Péclard/landwirtschaft.ch) ken Direktzahlungen steige überproportio- Kleinbauern-Vereinigung. Auch kleine Bau- keine Gelder mehr fliessen. Von diesem nal, sagte Regina Fuhrer, Präsidentin der ernhöfe könnten erfolgreich sein. Küttel Verteilschlüssel würden mehr als 40‘000 Kleinbauern-Vereinigung, Anfang Februar befürchtet, dass die „Auswüchse” bei den Betriebe profitieren, argumentiert die vor den Medien. Die grössten 10 Prozent Direktzahlungen die Akzeptanz in der Be- Kleinbauern-Vereinigung. der Bauernbetriebe erhielten heute gegen völkerung gefährdet. „Es ist schwierig zu einen Viertel der gesamten Direktzahlun- rechtfertigen, warum wenige Grossbetrie- gen. Grosse Betriebe seien im Vorteil, weil be so viel Geld erhalten.” die Direktzahlungen stark flächenbezogen Bauernverband sieht keinen Handlungsbedarf Der Schweizer Bauernverband teilt im ausbezahlt würden, kritisierte Fuhrer. Die- Gelder „fairer” verteilen Grundsatz die Forderung der Kleinbauern- ses System fördere das Wachstum der Be- Die Kleinbauern-Vereinigung wirft dem Vereinigung nach einer Deckelung der Bun- triebe, weil ein Anreiz bestehe, mehr Fläche Bund vor, eine Politik nach dem Prinzip des desbeiträge: „Wir sind ebenfalls der zu bewirtschaften. „Wachse oder Weiche” zu betreiben und Meinung, dass die Direktzahlungen eine Es sei ein Irrglaube, dass grosse Betrie- damit den Strukturwandel zu fördern, was obere be automatisch wirtschaftlicher seien, sag- die Vielfalt der Landwirtschaft bedrohe. Die Auswüchse zu verhindern”, erklärt Spre- te Barbara Küttel, Geschäftsleiterin der Kleinbauern fordern deshalb eine „gerech- cherin Sandra Helfenstein. Eine Obergrenze tere” Verteilung der Direktzahlungen. Für pro Betrieb sei aber nicht sinnvoll wegen den Bezug soll eine Obergrenze von der vermehrten Zusammenlegungen und 150‘000 Franken pro Betrieb gelten. Zu- Betriebsgemeinschaften. Der Bauernver- dem sollen die Versorgungssicherheitsbei- band will deshalb an der heutigen träge nach einem anderen Schlüssel ver- Regelung festhalten. Seit 2014 gilt eine teilt werden, der zugunsten von kleinen Obergrenze von 70‘000 Franken pro Stan- und mittleren Betrieben ausgestaltet ist. dardarbeitskraft (siehe Textbox). Entschei- Statt des heutigen Basisbeitrages von 900 dend sei, so Helfenstein, wie viele Bauern- Fr./ha, der bis zur 60. Hektare ausbezahlt familien auf einem Hof arbeiten würden wird, schlägt die Kleinbauern-Vereinigung und nicht, wie gross ein Betrieb sei. Obergrenze: Neue AP bringt Systemwechsel Bis 2014 waren die Direktzahlungen nach oben limitiert durch das Vermögen und Einkommen der Bauern. Entscheidend war ebenso die bewirtschaftete Fläche: Ab 40 ha wurden die Beiträge gekürzt. Mit der Agrarpolitik 2014/17 wurde der Maximalbezug neu geregelt. Heute gilt eine Obergrenze von 70‘000 Franken pro Standardarbeitskraft. Gekürzt werden die Beiträge erst ab 60 ha. Nr. 3258 vom 8. Februar 2016 vor: 1‘350 Fr./ha bis zur 10. Hektare, danach sollen die Beiträge stufenweise ge- Begrenzung brauchen, um [email protected] kürzt werden, ab der 31. Hektare sollen Sämtliche Inhalte sind unter lid.ch zu finden. Der Abdruck ist unter Angabe der Quelle frei. ZAHLEN | KURVEN 7 HARTKÄSE IST GEFRAGT Käseexporte 2015 in Tonnen 40‘000 Tonnen 35‘000 25‘000 20‘000 15‘000 10‘000 5‘000 0 Hartkäse Halbhartkäse Frischkäse, Fertigfondue Mozzarella, Quark Andere Käse Schmelzkäse Weichkäse QUELLE: SCM, TSM; Bruno Wanner, LID; www.lid.ch 30‘000 68‘459 Tonnen Käse wurden im Jahr 2015 aus der Schweiz exportiert. Das sind mengenmässig zwar 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wertmässig kam es aber zu einem Rückgang um 3,8 Prozent auf 613,7 Millionen Franken. Mitverantwortlich war das schwierige Geschäft im wichtigen europäischen Raum. Die Info-Grafiken sind unter lid.ch als Farbversionen verfügbar GEZEICHNET | GELACHT Nr. 3258 vom 8. Februar 2016 Sämtliche Inhalte sind unter lid.ch zu finden. Der Abdruck ist unter Angabe der Quelle frei. KAUFEN | GENIESSEN 8 Federkohl: Ein altbewährtes Trend-Gemüse menten in den letzten Jahren auf grosses Interesse gestossen ist und in den USA zum Trendprodukt avancierte. Das dort Kale genannte Gemüse wird als Smoothie, Salat oder gar als Chips angeboten. pd In der Schweiz war Federkohl hingegen ji. Er ist ein Megatrend in den USA. Er soll die Menschen jung und gesund halten. Kale. Oder Federkohl, wie er hierzulande heisst. lange nicht besonders populär. Ihm haftete Tipp der Woche Federkohl stellt auch im Hausgarten keine allzu hohen Ansprüche. Man kann ihn auch im Winter stehen lassen, er mag Sonne, verträgt aber auch Halbschatten. etwas altertümliches an und so geriet er – heit. Ganz anders als etwa in Norddeutsch- Noch wenig Federkohl in der Schweiz land, wo der Federkohl unter dem Namen Im Anbau ist Federkohl sehr robust. Er Grünkohl nie seine Popularität verloren wächst schnell und übersteht sogar Tempe- hatte und stets zusammen mit deftigen Ge- raturen um minus 15 Grad. Seinen typi- Wenige Kalorien, dafür viele Vitamine, so- richten serviert wird. Zum Beispiel ge- schen eher süsslichen Geschmack erhält er wie wichtige Mineral- und Ballaststoffe. schmort zusammen mit Schweinebauch nach dem ersten Frost. Früher wurde mit Federkohl gehört gar zu den Vitamin-C- und Würsten. der Ernte deshalb gewartet, bis der erste unberechtigterweise – fast in Vergessen- reichsten Lebensmitteln, die es gibt. Es ist Frost vorbei war. Heute gibt es aber bereits nicht erstaunlich, dass er bei gesundheits- Federkohl-Sorten, die auch ohne vorheri- bewussten Konsumentinnen und Konsu- gen Frost geerntet werden können und den richtigen Geschmack aufweisen. Winter-Minestrone In der Schweiz wurden 2014 erst 94 Tonnen Federkohl geerntet und der Pro- Für 4 Personen Zwiebel und Knoblauch in der Butter Kopf-Konsum lag bei rund 10 Gramm. Po- andämpfen. Rüebli und Federkohl mit- tenzial ist also noch einiges vorhanden. Die dämpfen. Mit der Bouillon ablöschen, Anbaufläche hat sich jedenfalls schon aufkochen. Zugedeckt 5-10 Minuten deutlich gesteigert. Lag sie 2010 noch bei kochen. Teigwaren und Bohnen beifügen, etwas über 3 Hektaren, waren es 2014 be- aufkochen. Teigwaren nach Packungsan- reits mehr als 9 Hektaren. gabe 5-8 Minuten al dente kochen. Sup1 Zwiebel, fein gehackt; 1 Knoblauchze- pe mit Crème fraîche verfeinern, würzen. he, gepresst; Butter zum Dämpfen; 2 Winter-Minestrone in vorgewärmte Scha- Rüebli, ca. 200 g, gerüstet, in Streifchen len verteilen, garnieren. Geriebenen Käse geschnitten; 100 g Federkohl, gerüstet, in dazu servieren. Der Verband Schweizer Gemüseproduzenten bietet auf seiner Website einen interaktiven Saisonkalender (www.gemuese.ch/saisonkalender) an. Damit erkennt man sofort, welches Gemüse aus der Schweiz aktuell frisch erhältlich ist. Streifen geschnitten; 1 l Gemüsebouillon; 50 g kleine Teigwaren, z.B. Müscheli; 150 g rote Bohnen aus der Dose, kalt abgespült; 3 EL Crème fraîche; Salz; Pfeffer Quelle: www.swissmilk.ch/rezepte aus der Mühle; 1 Bund Schnittlauch, fein geschnitten Nr. 3258 vom 8. Februar 2016 Sämtliche Inhalte sind unter lid.ch zu finden. Der Abdruck ist unter Angabe der Quelle frei. DATEN | TERMINE 9 Februar 2016 Fr 12.2. 10.00 Plantahof, Landquart Generalversammlung Bio Grischun www Mo 15.2. 9.00 HAFL, Zollikofen Agridea-Tagung: Ernährungssicherheit www.agridea.ch Do 18.2. Kirchberg SG Delegiertenversammlung Schweizerischer Pächterverband SPV www.fermier.ch Sa 20.2. Lintharena SGU, Näfels Hauptversammlung Glarner Bauernverband BVGL www.bvgl.ch Mo 22.2. 8.30 Wallierhof, Riedholz Delegiertenversammlung Solothurnischer Bauernverband SOBV www.sobv.ch Di 23.2. 9.45 Muttenz BL Bilanzmedienkonferenz Coop www.coop.ch Di 23.2. 13.15 Kirchberg, Saalbau Mitgliederversammlung Vereinigung Schweiz. Kartoffelproduzenten VSKP www.kartoffelproduzenten.ch Di 23.2. 19.30 Sarnen OW Delegiertenversammlung Bauernverband Obwalden www.landwirtschaft-ow.ch Do-So 25.-28.2. St. Gallen Tier&Technik 2016 www.tierundtechnik.ch Fr 26.2. 9.30 Tavannes BE Delegiertenversammlung Chambre d‘agriculture du Jura bernois www.cajb.ch Fr 26.2. 9.00 Gränichen, Liebegg 6. Schweizer Hochstammtagung: Hochstammbäume mit Zukunft im Markt www.liebegg.ch Fr 27.2. Thun Expo Delegiertenversammlung Schweizerischer Schafzuchtverband SZV szv.caprovis.ch Delegiertenversammlung Schweizerischer Vereinigung für Silowirtschaft www.silovereinigung.ch März 2016 Mi 2.3. Sa 5.3. MZH, Steinegg AI Hauptversammlung Bauernverband Appenzell AI bauernverband-appenzell.ch Do-So 3.-6.3. Thun Expo agriMesse Thun www.agrimesse.ch Fr 4.3. 9.30 Delegiertenversammlung Chambre jurassienne d‘agriculture CJA www.agrijura.ch Fr 4.3. Delegiertenversammlung Bauernvereinigung des Kantons Schwyz www.bvsz.ch Di 8.3. Hotel Kreuz, Bern Delegiertenversammlung Schweizerischer Verband der Zuckerrübenpflanzer SVZ www.svz-fsb.ch Fr 11.3. 19.30 Erstfeld UR Generalversammlung Bauernverband Uri BVU www.bauernverband-uri.ch Sa 12.3. Courroux JU Delegiertenversammlung Schweizerischer Ziegenzuchtverband SZZV www.szzv.ch Fr 18.3. Gelfingen LU Delegiertenversammlung Luzerner Bäuerinner- und Bauernverband LBV www.luzernerbauern.ch Nr. 3258 vom 8. Februar 2016 Neue Veranstaltungen sind grau hinterlegt. Besuchen Sie auch Agroevent auf www.lid.ch. Dort finden Sie zusätzliche Informationen zu den Veranstaltungen sowie weitere Veranstaltungshinweise. Auf Agroevent können Sie auch ihre eigenen Veranstaltungen eintragen. AGRO | NEWS 10 Neues aus der Land- und Ernährungswirtschaft gibts auch täglich auf lid.ch: Die Agro-News Die Agro-News finden Sie tagesaktuell unter Mittwoch, 3. Februar lid.ch oder unter www.landwirtschaft.ch. Syngenta soll chinesisch werden Dort können Sie auch den Agro-Newsletter abonnieren, mit dem wir Sie an jedem Ar- Weniger Umsatz und Gewinn für Syngenta beitstag kostenlos bedienen. Emmi übernimmt niederländischen Ziegenkäse-Hersteller Freitag, 29. Januar Micarna übernimmt Gabriel Fleury Schwieriges Exportjahr für Schweizer Käse Tête de Moine erhält eigenes Fest Falschdeklaration bei geschützten Bezeichnungen Mutterkuhhalter setzen auf Fleisch aus Gras Frischmilchprodukte wurden günstiger Heumilch weiterhin erfolgreich Besofrisch: Herausforderndes Obstjahr Deutsche Detailhändler mit höchstem Umsatzplus seit 1994 Montag, 1. Februar Lidl steigert Export von Schweizer Lebensmitteln „Tischlein deck dich“ verteilt mehr Lebensmittel Donnerstag, 4. Februar Spekulationsstopp: Bäuerinnen beschliessen Stimmfreigabe Emmi macht weniger Umsatz Petition fordert Glyphosat-Verbot EU-Parlament will drei gentechnisch veränderte Sojasorten nicht zulassen Bauern bauen Brücken mit Stallvisite Neuseeland erwartet Rekord bei Apfelexport Dienstag, 2. Februar 150‘000 Franken: Kleinbauern fordern Obergrenze für Direktzahlungen Solothurn stellt sich gegen Kürzungen bei den Bauern Detailhandel: Umsatzrückgang von über 2 Milliarden Franken Bucher Industries macht weniger Umsatz US-Farmer halten mehr Rinder Nr. 3258 vom 8. Februar 2016 Sämtliche Inhalte sind unter lid.ch zu finden.
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