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Schlaf – Teil 2, Schlafstörungen in der Tiefenpsychologie
Dass die Schlafstörungen weitestgehend durch die Aktivitäten unseres Gehirns hervorgerufen werden,
wurde im ersten Teil bereits herausgestellt. Wie Werner J. Meinhold es ausdrückte; „… scheint die meist
dominante linke Großhirnhälfte (bei Rechtshändern) Träger des Selbst- und Ich-Bewusstseins und des
bewussten Ausdrucks der wichtigsten rationalen Kommunikationsleistungen wie Sprechen, Schreiben und
Rechnen zu sein. Damit ist sie vermutlich auch die einzige, für das so genannte Wachbewusstsein
spezialisierte, Gehirnregion. Sie steuert den logisch-analytischen Bereich und damit auch die bewusste
Zeitwahrnehmung, ist also vermutlich das körperliche Trägerorgan für die Lebensgeschichte, die bewusste
Verknüpfung zu Einzelerlebnissen anhand ihrer zeitlichen Abfolge zu einer bewussten individuellen
Einheit, die Voraussetzung also für Aufbau und Erhalt eines Selbstbewusstsein im Strom der Zeit. Die
rechte Hälfte, die mehr den räumlich ganzheitlichen und den emotionalen und kreativen Bereich steuert, ist
vermutlich insbesondere bei den tiefenpsychologischen Hypnoseverfahren aktiviert, indem sie
Zusammenhänge einsehen kann, die sonst im Unbewussten verborgen sind.“ 1
Bei Schlafstörungen, die keine organische Ursache haben, können wir also davon ausgehen, dass das
Erlebte (seien es aktuelle Erlebnisse oder zeitlich zurückliegende die mit ähnlichem Erleben in der
Gegenwart verknüpft sind) uns in der Nacht weiterhin mehr oder weniger beschäftigt und uns um einen
erholsamen Schlaf bringen. Um das Problem zu erkennen ist es notwendig, den unbewussten Anteil in uns
zu erforschen. Dazu gibt es in der Therapieform der GTH zwei Lösungsmöglichkeiten:
mittels Autogenem Training oder einer tiefenpsychologisch fundierten Hypnosetherapie (H.I.T.T.
©=HypnoIntegrativeTiefenpsychologischerTherapie).
Das Autogene Training
Das Autogene Training ist als Entspannungstechnik ein Weg, sich selbst zu zentrieren und Anspannungen
zu lösen. Durch das Lösen von Spannungen können der Körper und der Geist sich erholen. Das Wort
Autogenes kommt vom griechischen „autogen“. Es bedeutet „aus sich selbst heraus“. Es ist eine
Möglichkeit in die eigene innere Tiefe mittels der Konzentration zu kommen. Es handelt sich also um ein
übendes Verfahren der Selbsthypnose. Der Übende lernt, wie man durch die eigenen Vorstellung und
Gedanken, Körper, Seele und Geist beeinflussen kann.
Mit dieser Methode haben die Nutzer die Möglichkeit z.B. vor dem Einschlafen in einen entspannten
Zustand zu gelangen, der ohne Rücknahme in Schlaf übergeht.
H.I.T.T. ©=Hypno Integrative Tiefenpsychologische Therapie
Durch die tiefenpsychologisch fundierte Hypnose können noch tiefere Ebenen wie beim Autogenen
Training erreicht werden. Mit dieser Methode lassen sich die Ursache/n der Schlafstörung/en erkennen.
Wenn die Ursache erkannt wurde (unabhängig vom Entstehungszeitpunkt), werden vom Patienten selbst
Lösungen gefunden. Die Lösungswege können in Hypnose gegangen werden, um sie auch in das aktuelle
Leben integrieren zu können. Zusätzlich kann der Mensch durch die Ruhe, die mit der Hypnose gegeben
ist, begleitet und bewusster selbst zur eigenen Ruhe finden.
Auf den tieferen Ebenen muss es sich nicht um besondere Ereignisse handeln. Es kann auch die eigene
Unsicherheit, das fehlende Selbstbewusstsein oder die Unsicherheit im Umgang mit alltäglichen Problemen
sein, die sich anhäufen und durchaus zu Schlafproblemen führen können. Sich selbst als Schlüssel für die
Bewältigung der Probleme wahrzunehmen, die eigenen scheinbaren Unzulänglichkeiten in das aktuelle
Leben zu integrieren, ist der Weg. Dieser ermöglicht es, Probleme loszulassen und die eigenen
unverarbeiteten Lebensereignisse aus einer anderen Sicht zu betrachten.
Geschäftsstelle: Gufenhaldenweg 4, CH 8708 Männedorf
www.gth.ch, [email protected], Tel. +41 79 5528323
Aus dieser tiefen Ebene können unbewusste Schlüsselmechanismen wahrgenommen werden, die zu einer
Schlafstörung geführt haben können. Es ist normalerweise mehr als ein Faktor, der das Ganze auslöste,
sondern eher eine Reihe von Ereignissen, die nach und nach dazu geführt haben. Oftmals sind auch
unbewusste Todesängste damit verbunden, nicht umsonst wird der Schlaf manchmal als „kleiner Tod“
bezeichnet. Zudem haben wir uns so sehr auf eine Leistungsgesellschaft gewöhnt, dass wir das „schlecht
Schlafen“ normal finden. Wir wissen nicht mehr, was Ruhen ist und sind von uns selbst wie entfremdet.
Wir suchen durch den Schlaf die Möglichkeit auszuruhen, was wiederum mit Leistung zu tun hat, und nicht
mit Ruhen. Durch kleine und bewusste Schritte lernt der Klient langsam loszulassen und dadurch die
eigenen Ressourcen erkennen. Es geht darum, die eigene Natur zu entdecken und dadurch zu erkennen, wer
wir sind, was wir wollen und wozu wir hier sind.
Die Verankerung des Ergebnisses in Hypnose hat eine nachhaltige Wirkung, nicht nur auf das eigene
Tageserleben, sondern auch auf unsere Umwelt. Der Schlaf darf sein, in Ruhe und Gelassenheit.
1
Werner J. Meinhold „Das grosse Handbuch der Hypnose“, Ariston 2007, S. 117
Geschäftsstelle: Gufenhaldenweg 4, CH 8708 Männedorf
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